Offene Kirche … Allgemein Sonntag, 7.6.2020 – Trinitatis

Sonntag, 7.6.2020 – Trinitatis

Texte, Gebete und Lieder zum Sonntag Exaudi

Wochenspruch:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
2. Korinther 13,13

“Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, der eine Gott in drei Personen – viele tun sich damit schwer. Drei in einem – wie soll das gehen?
Am Sonntag Trinitatis feiern Christen das Fest der Dreieinigkeit Gottes – einer theologischen Idee, die schwierig ist und doch viel über das Wesen Gottes aussagt. Gott ist umfassender, als ein Mensch begreifen kann. Aber er lässt sich auf eine Geschichte mit den Menschen ein und offenbart ihnen mit der Zeit immer mehr von sich: Als Vater erwählt sich Gott ein Volk, als Sohn kommt er allen Menschen zum Heil. Schließlich bezieht Gott in jedem einzelnen Wohnung: als Begeisterung, als Tröster und als Liebeskraft. Gott ist reine Beziehung. Niemand ist von seiner Gegenwart ausgeschlossen. Gott kann und will nicht für sich sein. Ein Ausdruck dafür ist seine Dreieinigkeit.” Quelle: kirchenjahr-evangelisch.de

Psalm: 113 (Basisbibel)

1 Halleluja!
Lobt ihn, die ihr Dienst tut für den HERRN!
Lobt fröhlich den Namen des HERRN!
2 Der Name des HERRN sei gepriesen
von heute an bis in alle Zukunft!
3 Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang
soll man den Namen des HERRN loben!
4 Hoch über allen Völkern steht der HERR,
über dem Himmel wohnt er in Herrlichkeit.
5 Wer ist wie der HERR, unser Gott? –
Er steigt hinauf, um in der Höhe zu thronen.
6 Er beugt sich nieder, um in die Tiefe zu schauen. –
Einzigartig ist er im Himmel und auf der Erde!
7 Den Geringen zieht er aus dem Staub.
Den Armen holt er von den Müllhalden.
8 Er lässt ihn bei den Fürsten wohnen:
ja, bei den Fürsten seines Volkes.
9 Die unfruchtbare Frau lässt er im Haus wohnen:
ja, als eine fröhliche Mutter ihrer Kinder.
Halleluja!

Lied: EG 165 Gott ist gegenwärtig

1. Gott ist gegenwärtig. Lasset uns anbeten
und in Ehrfurcht vor ihn treten.
Gott ist in der Mitte. Alles in uns schweige
und sich innigst vor ihm beuge.
Wer ihn kennt, wer ihn nennt,
schlag die Augen nieder; kommt, ergebt euch wieder.
2. Gott ist gegenwärtig, dem die Cherubinen
Tag und Nacht gebücket dienen.
Heilig, heilig, heilig! singen ihm zur Ehre
aller Engel hohe Chöre.
Herr, vernimm unsre Stimm,
da auch wir Geringen unsre Opfer bringen.
3. Wir entsagen willig allen Eitelkeiten,
aller Erdenlust und Freuden;
da liegt unser Wille, Seele, Leib und Leben
dir zum Eigentum ergeben.
Du allein sollst es sein,
unser Gott und Herre, dir gebührt die Ehre.
4. Majestätisch Wesen, möcht ich recht dich preisen
und im Geist dir Dienst erweisen.
Möcht ich wie die Engel immer vor dir stehen
und dich gegenwärtig sehen.
Lass mich dir für und für
trachten zu gefallen, liebster Gott, in allem.
Text: Gerhard Tersteegen (vor 1727) 1729
Melodie: Wunderbarer König (Nr. 327)

Evangelium: Johannes 3,1-8

1 Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. 2 Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. 3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. 4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? 5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 6 Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. 7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden. 8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.

Ein geheimnisvoller Text für ein geheimnisvolles Fest. Gott lässt sich mit unseren menschlichen Möglichkeiten nicht wirklich verstehen, nur erahnen. Um wirklich in der Gegenwart Gottes leben zu können,müssten wir noch einmal neu erschaffen, “aus Wasser und Geist geboren” werden.
Dennoch können und sollen und dürfen wir Menschen dem Geheimnis Gottes nach-denken. Ein solcher Versuch ist das Konzept der Trinität, der Drei-Faltigkeit oder Drei-Einigkeit Gottes. Kein ‘besonderes Wissen’ um so etwas wie ‘das Konstruktionsprinzip Gottes’, sondern der Versuch, stammelnd und staunend nachzusprechen, was unsere menschlichen Worte im Grunde übersteigt: Dass Gott in sich selbst und auch im Verhältnis zu uns ein Beziehungswesen ist, ein Liebender.
Das beantwortet nicht alle Fragen, beendet nicht alle Sorgen. Aber es eröffnet die Möglichkeit, sich mit seinen Fragen und Sorgen bei Gott geborgen zu fühlen.

Lied: Du bist heilig, du bringst Heil