Offene Kirche … Allgemein Sonntag, 14.6.2020 – 1. Sonntag nach Trinitatis

Sonntag, 14.6.2020 – 1. Sonntag nach Trinitatis

Lesungen, Texte und Gebete für den 1. Sonntag nach Trinitatis

Wochenspruch:
Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.
Lk 10,16a

“Der 1. Sonntag nach Trinitatis richtet den Blick auf den Nächsten: „Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe“. Und seine Schwester.” Quelle: www.kirchenjahr-evangelisch.de

Psalm: 34,2-11

Ich will den HERRN preisen zu jeder Zeit.
Sein Lob soll stets aus meinem Mund kommen.
3 Mit ganzer Seele möchte ich den HERRN rühmen.
Die Armen sollen es hören und sich freuen!
4 Preist mit mir die Größe des HERRN!
Lasst uns gemeinsam seinen Namen hochleben!
5 Als ich den HERRN suchte, antwortete er mir.
Er zog mich heraus aus allen meinen Ängsten.
6 Wer sein Angesicht erblickt, strahlt vor Freude.
Niemand wird vor Scham erröten.
7 Hier steht ein armer Mensch, der um Hilfe rief.
Der HERR hörte es und rettete ihn aus aller Not.
8 Der Engel des HERRN lässt sich nieder bei denen,
die dem HERRN mit Ehrfurcht begegnen.
Er schützt sie von allen Seiten und rettet sie.
9 Schmeckt und seht selbst, wie gut der HERR ist!
Glücklich ist, wer bei ihm Zuflucht sucht.
10 Verehrt den HERRN, ihr Heiligen aus seinem Volk!
Ja, wer ihn verehrt, dem fehlt es an nichts.
11 Junge Löwen hatten nichts und mussten hungern.
Doch wer den HERRN sucht,
hat mehr als genug.

Gebet:

Höre mich, Gott.
Lass mein Herz deine Nähe spüren.
Sei da, wenn ich allein bin,
und sei auch da, wenn ich mich einsam fühle inmitten vieler Menschen.
Sei da, wenn wir Abstand halten müssen, so wie jetzt,
sei da, wenn Menschen zu viel Abstand halten
und ich alleingelassen werde.
Ich rufe zu dir, Gott, höre meine Stimme!
Amen.

Lied: EG 365 Von Gott will ich nicht lassen

1. Von Gott will ich nicht lassen,
denn er lässt nicht von mir,
führt mich durch alle Straßen,
da ich sonst irrte sehr.
Er reicht mir seine Hand;
den Abend und den Morgen
tut er mich wohl versorgen,
wo ich auch sei im Land.
3. Auf ihn will ich vertrauen
in meiner schweren Zeit;
es kann mich nicht gereuen,
er wendet alles Leid.
Ihm sei es heimgestellt;
mein Leib, mein Seel, mein Leben
sei Gott dem Herrn ergeben;
er schaff’s, wie’s ihm gefällt!
4. Es tut ihm nichts gefallen,
denn was mir nützlich ist.
Er meint’s gut mit uns allen,
schenkt uns den Herren Christ,
sein’ eingebornen Sohn;
durch ihn er uns bescheret,
was Leib und Seel ernähret.
Lobt Gott im Himmelsthron!
5. Lobt ihn mit Herz und Munde,
welchs er uns beides schenkt;
das ist ein sel’ge Stunde,
darin man sein gedenkt;
denn sonst verdirbt all Zeit,
die wir zubringn auf Erden.
Wir sollen selig werden
und bleibn in Ewigkeit.
Text: Ludwig Helmbold 1563, Nürnberg 1569
Melodie: Lyon 1557; geistlich Erfurt 1563

Evangelium: Lukas 16,19-31

Jesus erzählt den Pharisäern, die ihn verspotten, dieses Gleichnis:
19 »Es war einst ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und feinstes Leinen und lebte Tag für Tag herrlich und in Freuden. 20 Vor dem Tor seines Hauses lag ein Armer; er hieß Lazarus. Sein ganzer Körper war mit Geschwüren bedeckt. 21 Er wäre froh gewesen, wenn er seinen Hunger mit dem hätte stillen können, was vom Tisch des Reichen fiel; aber nur die Hunde kamen und leckten an seinen Wunden. 22 Schließlich starb der Arme. Er wurde von den Engeln zu Abraham getragen und durfte sich an dessen Seite setzen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. 23 Im Totenreich litt er große Qualen. Als er aufblickte, sah er in weiter Ferne Abraham und an dessen Seite Lazarus. 24 ›Vater Abraham‹, rief er, ›hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus hierher! Lass ihn seine Fingerspitze ins Wasser tauchen und damit meine Zunge kühlen; ich leide furchtbar in dieser Flammenglut.‹ 25 Abraham erwiderte: ›Mein Sohn, denk daran, dass du zu deinen Lebzeiten deinen Anteil an Gutem bekommen hast und dass andererseits Lazarus nur Schlechtes empfing. Jetzt wird er dafür hier getröstet, und du hast zu leiden. 26 Außerdem liegt zwischen uns und euch ein tiefer Abgrund, sodass von hier niemand zu euch hinüberkommen kann, selbst wenn er es wollte; und auch von euch dort drüben kann niemand zu uns gelangen.‹ – 27 ›Dann, Vater‹, sagte der Reiche, ›schick Lazarus doch bitte zur Familie meines Vaters! 28 Ich habe nämlich noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen.‹ 29 Abraham entgegnete: ›Sie haben Mose und die Propheten; auf die sollen sie hören.‹ – 30 ›Nein, Vater Abraham‹, wandte der Reiche ein, ›es müsste einer von den Toten zu ihnen kommen; dann würden sie umkehren.‹ 31 Darauf sagte Abraham zu ihm: ›Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.‹«

Gedanken zum Sonntag:

“Achtsam für Gottes Stimme

Die einen predigen Gesundheit oder Erfolg, andere Reichtum oder Schönheit. Im Dschungel der fast unbegrenzten Sinnangebote kann man sich leicht verlaufen. Welche Heilsversprechen führen in die Irre? Welche der mir angebotenen Wege führen wirklich zum Leben, sind von Gott? Der 1. Sonntag nach Trinitatis ermuntert dazu, achtsam zu bleiben für die Stimme Gottes zwischen den vielen Stimmen um uns. Dazu gibt es Hörhilfen: die Worte und Werke Jesu, das Zeugnis von Mose und den Propheten, ein Bekenntnis, das an Gott allein festhält und nach Gottes Willen fragt. Wer dem aufmerksam folgt – und vor Schwierigkeiten nicht flieht wie Jona –, der geht den Weg der Liebe, die sich furchtlos und freigiebig dem anderen zuwendet.” Quelle: www.kirchenjahr-evangelisch.de

“Heilig

Natürlich: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, die heilige Gemeinschaft. Aber sonst? Bestimmte Rituale, Menschen, die ich liebe. Vielleicht schreibe ich es mir auf. Und dann schreibe ich Freunde in der Ferne dazu. Menschen, die mir das Leben schwer machen. Andere, die ich zufällig am Straßenrand gesehen habe und die mir nicht aus dem Kopf gehen. Mich selbst. Tatsächlich? Wenn Gott uns Menschen so achtet und uns aneinander verweist, dann sollen die anderen mir heilig sein. Und mein Leben auch.” Quelle: www.kirchenjahr-evangelisch.de

Lied: EG 382 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr

1. Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr;
fremd wie dein Name sind mir deine Wege.
Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott;
mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen?
Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt?
Ich möchte glauben, komm mir doch entgegen.
2. Von Zweifeln ist mein Leben übermannt,
mein Unvermögen hält mich ganz gefangen.
Hast du mit Namen mich in deine Hand,
in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben?
Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land?
Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen?
3. Sprich du das Wort, das tröstet und befreit
und das mich führt in deinen großen Frieden.
Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt,
und lass mich unter deinen Kindern leben.
Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst.
Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.
Text: Lothar Zenetti 1974 nach dem niederländischen »Ik sta voor U« von Huub Oosterhuis 1969; Melodie: Bernard Maria Huijbers 1964