Der Mensch möchte Gott gerne verorten. Fest an einem Platz verankern. Man möchte dort hingehen und Gott antreffen. Zuerst denkt man da an die Kirchen. Gottes Wohnort, sozusagen. Aber ist das so einfach möglich? Kann man Gott in einem Sakralbau „einsperren“? Ist er in einer Kirche präsenter als Zuhause?
Diese Frage würde ich mit einem klaren Jein beantworten. Gott ist überall gleich stark zugegen. Gott durchdringt unsere Welt vom kleinen Blatt bis zum großen Dom. Aber: Man muss sich auf den Weg zu ihm machen. Das kann inwendig geschehen. Zum Beispiel mache ich mich auf zu Gott, wenn ich beten möchte: Ich setze mich, ich kehre in mich, ich lausche. Ein inwendiger Weg. Möchte ich Gott in der Kirche suchen, mache ich mich wirklich, auch körperlich, auf den Weg. Ich laufe zu ihm, bereite mich geistig auf die Begegnung vor. Habe ich den Kopf zu voll mit Alltäglichem, werde ich ihm weder Zuhause, noch in der Kirche begegnen. Ich bin nicht aufnahmefähig, nicht bereit für ihn. Lasse ich ihm aber Raum, ist es oftmals einfacher, in einem für Gott eingerichteten Bau diesem Göttlichen zu begegnen. Das Sinnenhafte vereinfacht die Begegnung: Die Kirche hat einen besondern Duft, ist schön geschmückt, es herrscht eine greifbare Andersartigkeit und Aura. Lässt man sich hier nieder und die Ruhe auf sich wirken, kann man Gott begegnen. Die Ruhe darf aber eben nicht nur äußerlich sein. Man selbst muss ruhig werden. Erst dann kann man Gott überall begegnen, dies gilt für den Wald, wie auch für das Klassenzimmer. Da schließe ich doch mit dem Satz: Bereitet dem Herrn den Weg!
Möchten Sie mit Ihren Kindern Gott „suchen“, können Sie sich in einer virtuellen Tour frei durch die Martinskirche in Großbundenbach bewegen. Vielleicht finden Sie ja einen Ort, der Sie anspricht, der Sie verweilen lässt, auch wenn fast „nur“ der Sehsinn beteiligt ist…
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