Grundwissen

“Die Menschenrechte ‘fielen nicht vom Himmel’, sie wuchsen aus Dekalog und Bergpredigt, auch wenn die Kirche(n) lange gegen sie kämpften. Wenn gläubige Muslime in ein Europa kommen, das ihnen ‘gottlos’ scheint, tun sie sich schwerer, als wenn sie andere Gläubige finden. Der Sinn der Religion ist zwar nicht die Sozialordnung, sondern die Sinngebung für den Menschen. Aber Religion ist auch dienlich und hilfreich für das soziale Leben.”
Eberhard von Gemmingen in: FAZ, 28.7.2016, S.25

“Vielleicht ist es so, dass heute, im Strudel eines neuen Irrationalismus, die Christen die Pflicht haben, auch die Substanz der Aufklärung weiterzutragen, sie zu verteidigen gegen die Abdankung des Intellekts und gegen einen irrlichternden Subjektivismus.”  Hans Maier

Literaturempfehlung für Religionslehrerinnen und Religionslehrer:
Robert Spaemann, Über die Vernünftigkeit des Glaubens an Gott (Vortrag: siehe Internet)


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Treibhauseffekt – unter dem verschlossenen Himmel

Der CO2-Riegel – eine Metapher für den verschlossenen Himmel ?

Kennzeichnend für unser Zeitalter ist „die Entgrenzung aller Skalen nach oben, die grenzenlose Beschleunigung, die grenzenlose Bereicherung, die grenzenlose Erotisierung, die grenzenlose Aufhebung der Distanzen und der grenzenlose Konsum.“   Peter Sloterdijk

„Die Vertröstung aufs Jenseits wurde längst abgelöst durch eine Vertröstung auf das Diesseits. … ‚Leben als letzte Gelegenheit’ wird zum dramatischen Versuch, den Himmel unter dem verschlossenen Himmel auf Erden zu finden. Ein vergeblicher Versuch? Lässt sich wirklich das maßlose Glück in mäßig-knapper Zeit erzwingen?“   Paul M. Zulehner


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Entstehung und Bedeutung von Advent und Weihnachten

Die Kindheitsgeschichten Jesu bei Matthäus und Lukas sind in erster Linie als Glaubenszeugnisse zu verstehen. In diesen eindrucksvollen Texten sind geschichtliche, übernatürliche und deutende Elemente unlösbar miteinander verwoben.

Wenn wir im Advent die konsumfördernde weihnachtliche Illumination in unseren Städten erleben, dann besteht die Gefahr, dass wir vor lauter Lichtern “das Licht, das in die Welt kam”, nicht mehr wahrnehmen.


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2000 Jahre Kirchengeschichte

Die Schülerinnen und Schüler sollen zunächst einen groben Überblick über die 2000-jährige Geschichte der Kirche erhalten, damit sie historische Details, die sie ständig erfahren und lernen, zeitlich richtig einordnen und schließlich im historischen Kontext besser verstehen können.

Buchtipps für Lehrerinnen und Lehrer:
Arnold Angenendt, Toleranz und Gewalt, Münster 2008
Arnold Angenendt stellt brisante Themen der Kirchengeschichte nach den Erkenntnissen der neuesten Forschung dar. Dabei ergeben sich Überraschungen, die manches eingefahrene Vorurteil gegen das Christentum verblassen lassen.

Manfred Lütz, Skandal der Skandale – Die geheime Geschichte des Christentums, Freiburg 2018
Manfred Lütz liefert eine populärwissenschaftliche, engagierte Neufassung der Forschungsergebnisse Arnold Angenendts (mit zusätzlichen, ergänzenden Themen).


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Ehe und Familie aus christlicher Sicht

Warum nicht Single bleiben und – statt einer anstrengenden Ehe mit Kindern – lieber auf kurze erotische Abenteuer setzen?
Jedoch: Feste Bindung an einen Partner und Gründung einer Familie bedeuten nicht Freiheitsverlust, sondern fördern die individuelle Reifung und bringen einen Zuwachs an neuen Möglichkeiten und somit an Freiheit.


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Sexualität als Sprache der Liebe

Viktor E. Frankl: “Im Gegensatz zum Tier sagen dem Menschen keine Instinkte, was er muss.”  Jeder Mensch steht deshalb vor der lebenslangen Aufgabe, seine Sexualität zu kultivieren. Frankl spricht von drei Stadien der sexuellen Reifung. Selbstverständlich gibt es viele Zwischenstufen und natürlich wirkt in jedem Menschen neben reifem Potential auch Konfliktpotential. Gerade in einer durch die Medien sexualisierten Umwelt fällt es Jugendlichen und Erwachsenen oft schwer, die Sexualität als Sprache der Liebe in eine Partnerschaft zu integrieren.


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Gewissen und Verantwortung


“Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.”    Immanuel Kant

Was das Gewissen ist, ahnen viele erst, wenn sie vor gewissenlosen Menschen Angst bekommen oder wenn sie selbst wegen einer eigenen bösen Tat unter schweren Gewissensqualen leiden.

“Angesichts des Trümmerfeldes, zu dem eine Staats- und Gesellschaftsordnung ohne Gott, ohne Gewissen und ohne Achtung vor der Würde des Menschen die Überlebenden des zweiten Weltkrieges geführt hat, … gibt sich das Bayerische Volk … nachstehende demokratische Verfassung.”                   Präambel der Verfassung des Freistaates Bayern (1946)


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Sehnsucht nach Sinn und Halt

“Hat man sein Warum des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem Wie. Der Mensch strebt nicht nach Glück; nur der Engländer tut das.”
(Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Sprüche und Pfeile, 12)

Bekannter ist dieser Satz Nietzsches in der einfacheren Fassung: „Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.“


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Hiob – Gott und das Leid

„Warum leide ich?  Das ist der Fels des Atheismus.“
Georg Büchner

Die Antwort aus dem Neuen Testament:
Gott schaut den leidenden Menschen nicht unbeteiligt zu, er solidarisiert sich in Jesus mit den Leidenden.
Die Leid-Erfahrung bleibt – aber sie kann hineingenommen werden in Kreuz und Auferstehung Christi.

Antwortversuch aus einem evolutiven Schöpfungsverständnis:
Unsere Werde-Welt ist vom Schöpfer nicht perfekt vorprogrammiert, denn Gott will nicht Zwang, sondern Freiheit: Und so gibt es in der Welt auch das Leiden, das Übel und das Böse.
(Siehe dazu auch Thema 2:  Wie wird alles enden? – Schöpfung und Vollendung)


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Dürfen wir alles, was wir können – pränatale Diagnostik

Die Höhe einer Kultur und die Menschlichkeit einer Gesellschaft lassen sich daran ablesen, wie die Schwächsten, d.h. die Alten, Kranken, Behinderten, die geborenen und ungeborenen Kinder behandelt werden.
Nelson Mandela: „Die Humanität einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit Kindern und Alten umgeht.“


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Andere Religionen achten lernen

In einer immer schneller zusammenwachsenden Welt ist ohne Achtung des anderen ein Zusammenleben und Überleben kaum möglich.
Toleranz zwischen den Religionen ist also das Gebot der Stunde.

Aber: Was ist Toleranz?  Eine schwierige Frage, wenn man folgende Standpunkte betrachtet:
“Zum Denken sind wenige Menschen geneigt, aber alle zum Rechthaben.” Arthur Schopenhauer
“Ich mag verdammen was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben,
dass du es sagen darfst.”  Voltaire
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“  Johann Wolfgang von Goethe
“Wenn alles gleich  gültig ist, ist auch schnell alles gleichgültig.” Peter Hahne
“Gleichgültigkeit ist die mildeste Form der Intoleranz.”  Karl Jaspers
“Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes. Das Christentum hat teilweise schon abgedankt. Es hat keine verpflichtende Sittenlehre, keine Dogmen mehr. Das ist in den Augen der Muslime auch das Verächtliche am Abendland.”  Peter Scholl-Latour


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Bilder von Gott

Der christliche Glaube bringt eine radikale Abwendung vom griechisch-römischen wie auch vom germanischen Götterglauben und verkündet ein völlig neues, befreiendes Gottesbild: Der Mensch muss die (vermenschlichten) Götter nicht mit Opfern gnädig stimmen. Es ist umgekehrt: Gott selbst nimmt in Jesus unsere Schuld auf sich und versöhnt sich – ohne jede menschliche Vorleistung – mit uns.

Literaturempfehlung für Religionslehrerinnen und Religionslehrer:
Robert Spaemann, Über die Vernünftigkeit des Glaubens an Gott (Vortrag: siehe Internet)


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Jesus Christus neu entdecken

Jesus – der Mann des Lebens:    Jesus führt den Aussätzigen aus der Todeszone heraus ins Leben. Die Verkündigung von Tod und Auferstehung Jesu ist das Zentrum des christlichen Glaubens. “Der Weg des Petrus” zeigt, wie die Apostel erst allmählich das ganze Ausmaß der Botschaft Jesu vom Leben erfassten. In den Christusdarstellungen der Kunst wird diese Botschaft Jesu in jeder Epoche neu interpretiert. Eine herausragende Zeugin der christlichen Botschaft vom Leben ist Mutter Teresa.


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Abraham – sich in Gott festmachen

Vertrauen gegen die Angst und Enge

Etymologie: Das deutsche Wort »Angst« entsteht aus dem indogermanischen »angh« (eng) mit dem Suffix »st« (dazugehörig), heißt also: »das, was zur Enge gehört«. Ähnlich lateinisch: »angustiae« (Enge).
Quelle: www.gestalttherapie-lexikon.de/angst.htm

Wir leben in einer der sichersten Phasen der Geschichte – und trotzdem nehmen die Ängste immer mehr zu. An Abraham sehen wir, wie Vertrauen und Glauben herausführen aus Enge und Angst: „Des Lebens Ruf  wird niemals enden!“  Hermann Hesse

Für Abraham war der Ruf Gottes der Ruf zu ungeahnten neuen Lebenshorizonten.


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Wie wird alles enden – Schöpfung und Vollendung

“Im Grunde bewegen nur zwei Fragen die Menschheit: Wie hat alles angefangen und wie wird alles enden?” Stephen Hawking, britischer Physiker (1942-2018)

Das maßlose Anschwellen der Lichterflut auf unserem Planeten – auch Lichtverschmutzung genannt – behindert zunehmend den Blick auf die Unermesslichkeit des nächtlichen Sternenhimmels und verhindert damit die natürliche Ahnung von Transzendenz.  J.B.

Frage an den Astrophysiker Harald Lesch:  „Leben wir in einem Multiuniversum?“
Seine Antwort: “Nein. … Ehrlich gesagt, ist das der verzweifelte Versuch, um Gott herum zu kommen. … Im Übrigen verschiebt die Multi-Welten-Theorie die Frage ja auch nur weiter nach hinten, wer dann zuständig ist für diese ganzen Multiversen.“


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Die Welt als Gottes Schöpfung

                                     Beachtenswerte  W e g w e i s e r :
“Von der tatsächlichen Geburt des Universums kann die Physik nichts berichten. Diese Aussage kommt aus der Physik selbst. … Wir wissen weder warum noch wie das Universum sich in das Abenteuer seiner Existenz gestürzt hat. Es könnte auch nichts sein. Dass dem nicht so ist, sollte uns mit Dankbarkeit und Respekt erfüllen.”
Harald Lesch, Das Rätsel des Anfangs, in: zur debatte 8/2005 (Kath. Akademie Bayern), S. 20

Joseph Ratzinger/Benedikt XVI., Im Anfang schuf Gott, Vier Predigten, München 1986

“Es gibt keine Materie an sich.”  Max Planck  (Text im Internet!)

Johann Dorschner und Arnold Benz: Literatur dieser beiden Astrophysiker zum Thema: Naturwissenschaft und Glaube


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