- Nachfolge und Tischgemeinschaft
- Jesu Zuwendung zu Ausgegrenzten
- Nachfolge in der Geschichte – Bettelorden (fak.); Dietrich Bonhoeffer
- Nachfolge in der Geschichte – Mutter Teresa
- Nachfolge heute
Kurzkommentar
Das Thema „Nachfolge“ ist komplex und inhaltlich nicht leicht zu fixieren, da die Schwerpunkte unterschiedlich gewählt werden können. Auch in der Konzeption des vorliegenden Moduls spannt sich von der Berufung der ersten Jünger bis zum Widerstand im Nationalsozialismus ein weiter Bogen. Andererseits ist bei der „Nachfolge“ gerade die Verbindung aus Vergangenheit und Gegenwart und damit eben auch der Aspekt der Präsenz Jesu sehr aktuell. Deswegen wäre es wenig sinnvoll, den neben den exemplarischen Repräsentanten Dietrich Bonhoeffer und (mit Einschränkungen) Mutter Teresa (s.d.) zentralen thematischen Aspekt, „Jesu Zuwendung zu Ausgegrenzten“ (KV 2), nur rein historisierend zu betrachten. Hier muss der Transfer in die Gegenwart, die Gültigkeit von Jesu Hinwendung auch zu den heute lebenden „Mühseligen und Beladenen“ deutlich werden. Und da von solcherart Angesprochenen sich grundsätzlich niemand ausschließen kann, auch niemand unter den Lehrenden und Lernenden, wird durch den persönlichen Bezug die vorgegebene Thematik auf zusätzliche Weise gültig. Darum ist es folgerichtig, wesentliche Leitgedanken dieser Sequenz – „Trost „, „Zuflucht“, „Geborgenheit“ u.Ä. – , dargestellt in den traditionellen Bildstrukturen der Thorvaldsen-Christusstatue (KV 2) und des oben abgebildeten Glasfenstermotivs, nicht nur für die „Armen“ und die „Prostituierten“ aus dem Umfeld Jesu, sondern auch für die Betroffenen und Beladenen aus unserer Zeit und aus unserer Gesellschaft geltend zu machen. Wer sind heute die „Armen“, wer die „Aussätzigen“ ? Solche Fragen verlangen den Transfer und fordern eine Antwort. Deswegen sind auch in diesem Modul alle Beteiligten dazu aufgerufen, die christliche Botschaft im gemeinsamen sozialen Engagement, gerade auch im Bereich der aktuellen Flüchtlingsbetreuung, sichtbar werden zu lassen. Die „Verteilung“ eines solchen Engagements im Kontext mehrerer Module ist im Übrigen eine (lösbare) Aufgabe der pädagogischen Logistik. Nicht nur in der inhaltlichen Konzeption, auch im Bereich der methodisch-didaktischen Strukturen ist das Angebot vielfältig: Von biblischer Textarbeit bis zur Analyse von Film und Filmszenen (Polanski, Pasolini), von musikalisch-meditativ ausgerichteten Sequenzen bis zur Meinungsumfrage, von der kreativen Textgestaltung bis zum Rundgespräch, von (möglicher) eigener Betroffenheit und Vorstellungen zur persönlichen Lebensplanung bis zu vorbildhaften (Bonhoeffer) bzw. kontrovers diskutierten (Mutter Teresa) Einzelpersonen – manche(r) Schüler(in) könnte sich hier in der „Nachfolge“ vielleicht „irgendwo“ und „irgendwie“ wiederfinden.
Unterrichtsziele
Das Modul gibt den Schüler(inne)n ein erkennbares Angebot zur Selbstreflexion und (beginnenden) Selbstfindung. Glaubensheroismus muss kein zwingendes Vorbild sein. Die Einsicht, dass Jesu Botschaft damals wie heute gleichermaßen aktuell ist, ist eher zu vermitteln. So wird vielleicht auch der Blick für den Anderen frei, weil jeder „Belastete“ in dieser Botschaft „Ruhe“ und „Erquickung“ finden kann. Damit verliert „Nachfolge“ den zunächst vielleicht etwas betulichen Beiklang und gewinnt ein breites Bedeutungsspektrum.
[pdf-embedder url=“https://blogs.rpi-virtuell.de/stamerrusek2/wp-content/uploads/sites/385/2018/10/Modul9.pdf“]