Für immer Frühling – Neuer Baustein zu einem Lied von Soffie

Praxisanregung aus dem PI Villigst zu Lebensträumen und dem Reich Gottes

Bild aus Handmalfarbe mit Beschriftung Karmakonto voll
Foto: I. Keßner

Jugendliche haben laut Studienergebnissen mit Zukunftsängsten, Orientierungslosigkeit und dem erlebten Druck von Schule und Gesellschaft zu kämpfen. Sie leiden unter selbst erlebter und gesellschaftlicher Sinnlosigkeit. Doch gleichzeitig liegt in dieser Entwicklungsphase viel Gestaltungspotential. In all den Sorgen und Ängsten sind zugleich die Träume verwoben – von ihrer Zukunft und auch von einer gemeinsamen Zukunft auf dieser Erde. Dies wird vielfach in aktuellen Songs, die Jugendliche hören, deutlich.
Wie können wir in der Konfi-Zeit bei den Jugendlichen anschließen, ihr Potential reflektieren und es unterstützen?
Und wie können wir mit unserer christlichen Botschaft die Kraft, die im Träumen liegt für ein sinnerfülltes Leben, eine gerechte Gesellschaft und ein gutes Miteinander, unterstützen? Und wie können wir ein gemeinsames Gestalten stärken?
Der Baustein setzt mit dem bemerkenswerten Song „Für immer Frühling“ von Soffie ein, der in den sozialen Medien innerhalb von wenigen Wochen mehr als 2 Millionen Jugendliche erreicht hat. In ihrem Song, der eigentlich nur als kleiner Demo-Schnipsel bei Instagram zu sehen war, spricht Sofie Aspacher (Künstlername: Soffie), eine Erstsemester-Studentin an der Pop Akademie in Mannheim, von ihren Träumen. „Wie viele andere auch, bin ich gerade sehr unzufrieden damit, was in der Welt passiert. Und da habe ich mir überlegt: Wie könnte denn eine Welt aussehen, in der niemand mehr leidet und wir uns mehr zuhören?“, wird Sofie zitiert.

Die Vertiefung kann durch einen biblischen Impuls mit einem Video zu Mk 4,26-34 aus der Sketch-Bibel geschehen. Hierbei wird die Erzählung der Gleichnisse der selbstwachsenden Saat und des Senfkorns mit der Sketch-Art-Technik illustriert. Für bildungsheterogene Gruppen eignet sich diese einfache und illustrative Erzählform. Natürlich kann dies auch durch einen eigenen Impuls zum Gleichnis ersetzt werden, der passgenau für die Gruppe ist.
Die Frage, wovon Jugendliche heute träumen wird entweder mit der Malfliesen bearbeitet (Variante A) oder mit der Gestaltung eines Blumensamen-Beutels verbunden (Variante B).
Die vorliegenden Ideen können als Steinbruch und Ideen-Fundgrube für die Konfi-Zeit genutzt, kontextualisiert und weiterentwickelt werden.
In der Weiterführung könnten Ideen diskutiert werden, wie manche Träume schon zum Teil gemeinsam verwirklicht werden könnten.

Download des Entwurfs

Kontakt: Dr. Iris Keßner, iris.kessner@pi-villigst.de, 02304-755261

Modul 5: „Jesu Reich-Gottes-Gleichnisse“

Jesu Reich-Gottes-Botschaft im Kontext jüdischer Reich-Gottes-Erwartungen

Jesu Reich-Gottes-Gleichnisse als Ausdruck einer neuen Wirklichkeit

Texte zur Deutung

Rembrandt van Rijn, Die Rückkehr des verlorenen Sohnes
Rembrandt van Rijn, Die Rückkehr des verlorenen Sohnes (1666-69). Eremitage St. Petersburg – Quelle: Wikimedia Commons

  • Jesu Reich-Gottes-Botschaft im Kontext jüdischer Reich-Gottes-Erwartungen
  • Jesu Reich-Gottes-Gleichnisse als Ausdruck einer neuen Wirklichkeit
  • Texte zur Deutung

„Unterlassene Hilfeleistung“

„Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“
(§ 323 c StGB; vgl. Lk. 10,31f.)

Kurzkommentar

Aus diesem Modul sind vielen Schüler(inne)n zentrale Texte von früheren Klassen her bekannt. Vor allem die Gleichnisse vom „verlorenen Sohn“ und vom „barmherzigen Samariter“ sind geläufiger Grundschulstoff. Hier nun begegnet den Schüler(inne)n eine neue Dimension des Verstehens. Es soll im Unterricht deutlich werden, dass die vom Vierten Modul her noch gegenwärtige „Umkehr“-Thematik (also Jesu Ruf zur Sinnesänderung [Mk. 1,15]) in den Reich-Gottes-Gleichnissen konsequent fortgesetzt wird und dort ihre konkrete Veranschaulichung findet. Die „Reich-Gottes“-Theologie ist schwierig und, unabhängig von der leicht zugänglichen Gleichnis-Didaktik, nicht immer direkt und geradlinig zu vermitteln. Denn die Fragen von „Präsenz“ und „Erwartung“, die Unsicherheiten der „Verortung“, vor allem die Konsequenzen aus der „Koinzidenz der Zeiten“ sind auch für Theologen schon immer ein weites Diskussionsfeld gewesen. Aber egal, mit welchen zeitlichen Komponenten man das „Eintreffen“ des Reiches Gottes umschreiben will – wichtig ist, dass die Schüler/innen, sofern sie die Botschaft Jesu ernst nehmen wollen, den aktuellen Bezug zur Gegenwart und zur eigenen Person und damit auch die veränderten Maßstäbe (—>“verlorener Sohn“;—> „Arbeiter im Weinberg“;—> „barmheriger Samariter“) erfahren, die fortan gültig sind. Bei ihrer „zweiten Begegnung“ mit den Gleichnissen registrieren die Schüler/innen auch die zwischen Kindheit und beginnendem Erwachsenenalter sich verändernde Wahrnehmungsperspektive: Im Grundschulalter dominierten die Anschaulichkeit und die starken Bilder aus der ländlichen Welt Galiläas, gewiss auch die Vorbildfunktion mancher Personen. Nun, am Ende der Gymnasialzeit, bieten genau dieselben Texte die Möglichkeit einer im Vergleich zum Bisherigen völlig veränderten Sicht der Welt: Die so gesicherten Regeln von „Strafe“ und „Belohnung“, die festen Strukturen der Macht und der Hierarchien, die absolute Gültigkeit des Leistungsprinzips, ja die gewohnten Maßstäbe unseres Lebens werden in oft pointierter Zuspitzung von Grund auf in Frage gestellt – um neuen Einsichten und Wertmaßstäben nachhaltig Raum zu geben.

Unterrichtsziele

Auf ihrer Suche nach Sinn und nach ihrem „Platz im Leben“ sollen sich die Schüler/innen durch die Reich-Gottes-Gleichnisse Jesu persönlich angesprochen fühlen. Natürlich werden nicht wenige skeptisch, ablehnend oder gleichgültig reagieren. Aber das Angebot zu einer persönlichen Lebensorientierung besteht.


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08. Jesu Botschaft vom Reich Gottes

Theorie:

Das Reich Gottes – Die Gleichnisse Jesu
Prof. Dr. Thomas Söding, Katholisch Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum

Gleichnisse, bibeldidaktisch
WiReLex, Peter Müller, 2016

Wenn die Bibel Bilder von der Zukunft malt…
Artikel zum ‚Reich Gottes‘ von Michaela Veit-Engelmann im Loccumer Pelikan 2/2019

Das Reich Gottes im Klassenzimmer
Prof. Dr. Gerhard Büttner im Loccumer Pelikan 1/2012 ‚Reich Gottes‘

Praxis:

Wenn ich Geschichten Gottes neue Welt aufblitzt – Mit Kindern über Gleichnisse reden
Unterrichtsvorschlag für die Grundschule von Beate Peters, RPI Loccum, 2011

Gleichnisse verstehen! Kreative Zugänge zu Jesu Sprechen in Gleichnissen
Klasse 6, QUA-LiS NRW

Jesus erzählt vom Reich Gottes
reli-ordner.de ist eine Internetseite von und mit gehörlosen Schülerinnen und Schülern

Erzählungen kompetenzorientiert anlegen und gestalten am Beispiel des Gleichnisses vom Guten Hirten
Sabine Keppner, GS, RPZ Heilsbronn

7 Erzählungen zu Gleichnissen
Frieder Harz

Medien:

Der Verlorene Sohn – mit einer Storybag erzählt
Beate Brauckhoff, PI Villigst

Der barmherzige Samariter
Eigenständiges Lernen anhand eines E-Books
Ulrich Walter, PI Villigst

„Reich Gottes“ als zentrales Thema im öffentlichen Auftreten des Jesus aus Nazareth, Worthaus-Video mit Prof. Dr. Siegfried Zimmer