Christian Feichtinger
Filmeinsatz im Religionsunterricht
1. Auflage 2014
144 Seiten mit zwei Abbildungen
ISBN 978-3-647-77679-8
Vandenhoeck & Ruprecht
Der Einsatz von Filmen spielt im heutigen Religionsunterricht eine wichtige Rolle. Dabei sind vielfältige Vorbereitungen und Vorüberlegungen notwendig, damit das Unternehmen gelingt und didaktisch Früchte trägt. Christian Feichtinger weiß um die Chancen und die Probleme dieses Medieneinsatzes und bietet in diesem Buch ein reichhaltiges Instrumentarium der Unterstützung an. Denn Filme im Unterricht sind keine „Selbstläufer“ (14), darauf wird klar verwiesen. Darum nennt der Autor medienpädagogische und mediendidaktische Kompetenzen – diese werden eindrücklich sowohl für Schüler- wie auch für die Lehrerperspektive formuliert. Es folgen Überlegungen für die vorbereitende Arbeit: zur Filmauswahl, zum Unterrichtsbezug und zur Altersgemäßheit. Auch zur Frage des Umgangs mit „Filmischer Gewalt“ werden sachdienliche Hinweise gegeben (40 – 42).
Chr. Feichtinger widmet sich in diesem Buch vorrangig längeren Filmen, besonders Spielfilmen. Für deren Erarbeitung sind oft andere Methoden der Analyse bedeutsam als es bei Kurzfilmen der Fall ist. Dennoch kann man die vielfältigen Fragen und Anregungen des Kapitels Filmdidaktik in großen Teilen auch bei Kurzfilmen einsetzen (56 – 67).
Die zweite Hälfte des Buches ist ganz der Beschreibung von insgesamt 111 Filmen gewidmet. Die Themenbereiche handeln von „Apokalypse, Endzeit und Erlöser“ über „Leid, Tod und Hoffnung“ bis zu „Teufel und Exorzismus“, um nur einige der Beispiele zu nennen ( 69-70).
Unter den beschriebenen Filmen finden sich Klassiker wie „Gandhi“, „Little Buddha“, „Die Welle“, „Jesus von Montreal“, zahlreiche Bibelfilme, „Sophie Scholl – Die letzten Tage“, „Bonhoeffer – Die letzte Stufe“, auch neueste Filme wie „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“. Neben den Spielfilmen werden auch einige längere Dokumentarfilme vorgestellt, etwa „Taste The Waste“ oder „We Feed The World“. Nach einer Inhaltsbeschreibung folgen jeweils Hinweise zum Umgang mit diesen Filmen im Unterricht, teilweise auch mit weiteren Links.
Ein breites Literaturverzeichnis und eine ausführliche Linkliste zu film- und medienpädagogischen Fachseiten im Internet finden sich am Ende des Buches. Ebenso ein alphabetisches Filmregister, mit dessen Hilfe man zu jeder der 111 Buchbesprechungen findet. Der Verlag bietet den Lesern dieses Buches noch einen zusätzlichen Service und stellt im Internet fortführend Ergänzungen zur Verfügung.
Dieses Fachbuch ist für Lehrkräfte der Fächer Religion und Ethik/Werte und Normen sehr zu empfehlen. Es bietet in großer Breite Unterstützung in medienpädagogischen und fachdidaktischen Fragen. Wer sich darauf einlässt, ist gut gefeit gegen eine Gefahr, die im Lehrerleben aufkommen kann: „Du sollst die Schüler nicht über Generationen mit Deinem eigenen Lieblingsfilm langweilen“ (44).
Dr. Manfred Spieß
Universität Bremen, Religionspädagogik
8.3.2014