Berndt Hamm:
Spielräume eines Pfarrers vor der Reformation.
Ulrich Krafft in Ulm.
Ulm: Stadtbibliothek 2020.
471 Seiten und 33 Bilder
39.90 Euro.
ISBN-Nr. 978-3-946561-02-6
Gerechtigkeit in der Stadt – Ein Prediger vor der Reformation
Eine Rezension von Christoph Auffarth
Kurz: Der Prediger am Ulmer Münster, Ulrich Krafft, wird zum Knotenpunkt der spätmittelalterlichen Theologie und des Drängens zur Reformation. Zugleich aber auch ein Kontrapunkt zu Luthers sola gratia – ‚allein aus Gnaden‘.
Ausführlich: Prof. Berndt Hamm ist der führende Forscher des Verhältnisses der Reformation zum Spätmittelalter. In der Geschichtsschreibung sowohl evangelischer wie katholischer Historiker war das immer als ein Bruch verstanden worden, entweder zum Besseren, zur Moderne, dem Beginn der Neuzeit aus evangelischer Sicht – oder aus katholischer Sicht die Spaltung, das gewaltsame Zerstören einer intensiven Frömmigkeit des Spätmittelalters mit der Fülle der Bilder, Stiftungen, Kirchenbauten der Spätgotik, der Theologie, der Reformen des Konziliarismus. Gegen diesen verhärteten konfessionellen Widerspruch brachte Hamms Lehrer, Heiko Augustinus Oberman, eine vermittelnde Perspektive ein, die, statt nur den Bruch zu sehen, die Übergänge deutlich machte: Oberman nannte seine Entdeckung des spätmittelalterlichen Theologen Gabriel Biel den „Herbst des Mittelalters“[1] und griff damit das Bild auf, das sein holländischer Landsmann Jan Huizinga vor genau hundert Jahre in einem Klassiker der Geschichtsschreibung so benannt hatte: eine Geschichte der spätmittelalterlichen Kultur.[2] Was im Mittelalter wuchs, das brachte Früchte im Spätmittelalter, in den Bildern Jan van Eycks und seines Bruders,[3] devotio moderna mit ihren Reformen der Frömmigkeit, dem Reformprogrammen etwa des William von Ockham, dem Humanismus eines Erasmus von Rotterdam und den Theologen wie Gabriel Biel.[4]
Berndt Hamm[5] war eingeladen, die Festrede zu halten, als 2016 die Ulmer Stadtbibliothek ihren fünfhundertsten Gründungstag feierte. Der Pfarrer des Ulmer Münsters, Ulrich Krafft, hatte seine Büchersammlung der Stadt vermacht als Grundstock einer Bibliothek, den die Bürger seither nutzen konnten und können. Diese Büchersammlung zeigt Krafft als eine Persönlichkeit voller Interessen, nicht nur an Theologie und Religion. BH erkannte bei der Vorbereitung seines Vortrags das Potential, wenn man die Sammlung einmal genauer auswertet. Und vor allem sind zwei Zyklen von Predigten erhalten 1503 und 1514, die den Pfarrer als Reformer zeigen. Der eine handelt vom Heer, das sich zum ‚geistlichen Streit‘, also zum Kampf aufstellt (Kapitel 6.1, S. 93-111), der andere von der Arche Noah (Kapitel 6.2, S. 112-211). In der mittelalterlichen Predigttradition steht im Vordergrund die allegorische Ausdeutung der Bibeltexte, eine uns hermeneutisch an Textzusammenhängen und historischen Kontexten gewöhnten Hörern und Lesern oft seltsam vorkommende Art des Verständnisses des biblischen Textes. Der Text wird zerlegt in Einzelbilder, die je allegorisch ausgedeutet werden. Die Arche Noah ist eine Rettungskapsel, die jede und jeder in ihrer und seiner Seele bauen muss, deren Holz die Tugenden jedes Christen und Christin sind. Statt des üblichen Verweises des Holzes auf den Kreuzesstamm Christi hält der Humanist als Prediger den menschlichen Beitrag hervor. Das Holz muss gehobelt, mit Ausdauer (patientia) geschliffen, mit Pech abgedichtet werden, die Fenster als Andacht sollen von innen nach außen durchlässig sein, usf. Dabei hämmert Krafft mit „Du musst, Du solltest!“ auf die Hörerinnen und Hörer unter seiner Kanzel ein, mahnt aber auch dazu, es nicht zu übertreiben (Fürsicht = Vorsicht). „Er (sc. Krafft) macht aus dem Arche-Zyklus durchläufig eine Frömmigkeitsanweisung, die seine Gemeindemitglieder darüber belehrt, wie sie selbsttätig – aber nicht ohne Gottes umgreifende, vorauslaufende und begleitende Gnade – ihre fromme Lebensarche bauen sollen und können, die sie vor dem Meer des Bösen beschützt. Nie rücken das erlösende Wirken Christi und die Heilsgemeinschaft in das Zentrum der Einzelallegorien. Die rettende Arche, die sich der Mensch selbst baut, ist identisch mit seinem Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz, mit seiner aktiven Lebensgerechtigkeit, seinen christlichen und vorchristlichen Tugenden und frommen Werken und besonders mit seinem beharrlichen Bußleben.“ (180). Das Hervorheben der Tugenden stärkt die Eigenkräfte der Einzelnen, Frauen wie Männer, wie sie im städtischen Kontext eher von den selbstbewussten Laien als von Theologen hervorgehoben wird.[6] Krafft ist eben selber einer aus den Ratsfamilien, die die Städte anführen, allerdings mit einer Distanz, von der seine Hörer sicher wussten: Zwei seiner Brüder waren hingerichtet worden, weil sie Selbstjustiz geübt hatten (318). Wie anders klingt da Kraffts Satz „Mein ist die Rache, spricht der Herr.“ Ein besonders diskutiertes Wort der Reformationszeit wird providentia. Bei Calvin wird es zum Zentralwort: Gott erwählt in seiner Providenz die Menschen zu Heil und Unheil. Etwas weniger krass ist Luthers Gnadenwahl. Bei Krafft hingegen ist es nicht Gottes (aus menschlicher Sicht willkürliche) Entscheidung, sondern menschliche Vorsicht als Voraussicht und, es nicht zu übertreiben (158-163, 171-174, 179; und noch einmal besonders 364-366). Noah (Noach) ist nicht der Prototyp Christi, der am Mastbaum gekreuzigt ist (so das in der Tradition vorwiegende Verständnis),[7] sondern der Prototyp des gerechten Menschen (Genesis 6,9 ein zadiq ‚Gerechter‘). Kraffts allegorische Predigtweise ordnet Hamm ein in die Theologie des Spätmittelalters, deren innovatives Element in ihrer Frömmigkeitstheologie besteht (205-209). Ganz gerne hätte man auch gewusst von dem Verhältnis des geistlichen Streits zum militärischen Streit, also der Kriege der Stadt Ulm in dieser Zeit.[8] Oder wie Krafft den Bootsbauern der ‚Ulmer Schachteln‘ drunten an der Donau über die Schulter geschaut hat.
Ist das Buch ganz wesentlich dem Prediger Krafft gewidmet und, wie er in die Geschichte des theologischen Denkens der Welt einzuordnen ist (und seine Bibliothek ist dafür eine aufschlussreiche Quelle), also nicht eine Gesamtbiographie, wenig zu seiner Rolle als Jurist, so schaltet BH ein spannendes Kapitel (7, S. 213-271) dazwischen, das den Ulmer Pfarrer (in seiner Bedeutung wie der eines Bischofs) als ‚Dirigent der Stadt‘ zeigt. Gemeint ist die Rolle von Theologen, die das Leben der ganzen Stadt bestimmen, nicht kraft Amtes, sondern dank ihrer Kompetenzen und ihres Charismas. Im Falle Kraffts seine juristischen Fähigkeiten als Streitschlichter und sein seelsorgerischer Blick auf das Ganze der Stadt, das gemeine Wohl (BH „das Gewissen der Stadt“ 224). Es geht um den ‚Frühkapitalismus‘: Die Handelsgesellschaften und Großhändler diktierten den Handwerkern ihre Bedingungen, kauften möglichst billig den Markt leer (‚Fürkauf‘), verkauften teuer zu einem Zeitpunkt, wenn die Nachfrage hoch war. Die Schere von reichen Familien und Handwerkern, die zum Bettel gezwungen sind, ging rasant auseinander. Gleich mit Amtsantritt legt Krafft ein Programm vor, das den ‚Wucher‘ rigoros einschränkte. Seine zwölf Artikel nahm der Rat an und machte sie zum Gesetz. Das ist keine Sozial-Revolution (241), wohl aber eine Sorge um den gerechten Preis. Die Weber, die hart täglich viele Stunden dafür arbeiteten, sollten ihren gerechten Lohn erhalten. Die Armenfürsorge ist Thema der Schrift von den ‚Goldenen Almosen‘ 1508.
Mit Kapitel 8 kehrt BH zurück zu den „markanten theologischen Lehren“ (273-375) unter dem Vorzeichen eines optimistischen Menschenbildes, das Krafft von William von Ockham aufnahm, – im Gegensatz zu dem durchaus negativen Bild, das die Augustinereremiten predigten, deren bekanntester, Marin Luther, dann den Wittenberger Zweig der Reformation prägte. Anders also als die Vertreter der Gnadenlehre des späten Augustin[9] steht weniger die Gnade als vielmehr die Güte Gottes im Vordergrund, mit der er Menschen begabt. Sicher, Krafft droht immer wieder mit dem Jüngsten Gericht, selten dass er einmal – in der Osterpredigt – die Freuden des Himmels anspricht. Doch bleibt er nicht bei der unaufgelösten Ambivalenz des simul iustus et peccator Luthers (gleichzeitig gerecht [nicht durch aktives Handeln, sondern passiv: von Gott gerecht gesprochen] und Sünder), sondern, wenn Du bei Lebzeiten bereust, was Du falsch gemacht hast, dann kommst Du als Gerechter aus dem Gericht.[10] Das führt ihn zu dem Spitzensatz: „Der Weg in den Himmel ist viel leichter als der in die Hölle“. – Zu so einem Kapitel, das die Unterschiede zu anderen Konzeptionen, was in der Zeit durchaus üblich und was außergewöhnlich ist, ist nur BH fähig, der über die ganze Bandbreite der zeitgenössischen, der älteren wie der dann folgenden ‚reformatorischen‘, meist als durchschlagend neu verstandenen Theologie im 16. Jh. verfügt: das Kapitel eines Meisters![11]
Ein kleiner Hinweis gilt noch einem Zeitgenossen, dem Bremer Bürgermeister Daniel von Büren, dessen Sohn mit dem gleichen Namen, ebenfalls Bürgermeister in Bremen, dann dort als Laie die Reformation vorantrieb bis hin zur reformierten ‚anderen‘ Reformation.[12] Vom Vater liegt jetzt die Edition seines Denkbuchs vor.[13] Darin beschreibt er auch, wie der päpstliche Legat Raymund Peraudi in Deutschland den Ablass predigte, und Daniel für sich und seine Frau einen Brief kaufte. Das passt zu Kraffts Handeln (BH 384-386. 389), der selbst im Zuge von Peraudis Aktion Ablassbriefe ausstellte. Ablass war ein wichtiges Thema bei der Forderung nach Reformation, aber doch nicht in dem oft kolportierten Sinne, dass die Menschen glaubten, sich damit den Himmel kaufen zu können.[14]
Das Buch ist ein verlegerischer Traum: fadengeftet auf festem Einband schaut einem der Münsterpfarrer entgegen, schöner breiter Satzspiegel mit Fußnoten auf der Seite, die Gliederung feinschrittig mit je einem Argument auf den Punkt, voranschreitend mit Rückverweisen, wo eine Sache, eine Person ausführlich erklärt ist, sehr gut also organisiert, und am Ende noch einmal mit einem genauen Personen-, Orts- und vor allem einem exzellenten Sachregister erschlossen. Die 33 Abbildungen sind genau dort gedruckt und im Einzelnen erklärt, wo sie sie in der Argumentation eine Rolle spielen; dafür wurde geeignetes Papier gewählt. In einem kommerziellen Verlag würde das Buch gerne drei Mal so viel kosten.
Ein glücklicher Zufall hat Berndt Hamm nach Ulm und dort in die von Ulrich Krafft der Stadt geschenkte Bibliothek geführt, die sein ganzes Wissen und Können nun an einem herausragenden und doch für seine Zeit nicht ganz ungewöhnlichen Menschen, Pfarrer, Prediger, Juristen anzuwenden ermöglichte. Bislang wenig beachtet, entwirft Hamm an ihm das Drängen auf ein gerechtes Gemeinwesen. Krafft wirkte in der Stadt, anders als die interessegeleiteten und auf Eigennutz ausgerichteten Bürgermeister (243), sondern als Gewissen der Stadt und als der auf Veränderung drängende ‚Dirigent‘.
Wer Interesse an der Reformation hat, liest mit großem Gewinn dieses ausgezeichnete Buch. In einem gewissen Sinne ist das eine Summe der Forschungen Berndt Hamms, die sich vorwiegend um die angenommene Wende vom Spätmittelalter zur Reformation drehten. Erst wenn man die theologischen Diskussionen des Spätmittelalters kennt, kann man auch bewerten, was neu an der Reformation ist und an welche Traditionen welche Reformatoren anschlossen, auch welche Alternativen möglich waren. Das ist Berndt Hamm hervorragend gelungen.
Bremen/Much, 16. März 2021
Christoph Auffarth
Religionswissenschaft,
Universität Bremen
E-Mail: auffarth@uni-bremen.de
Hinweis:
Das Buch kann man bestellen direkt bei
Zentralbibliothek
Vestgasse 1
89073 Ulm
Website: https://stadtbibliothek.ulm.de/angebote/schriftenreihe Hier: Nr.27
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[1] Heiko A. Oberman: The Harvest of medieval theology: Gabriel Biel and late medieval nominalism. Cambridge, MA: Harvard UP 1963. [Dt.] Zürich: EVZ 1965. Die Festschrift zu seinem 70. Geburtstag trug den Titel Continuity and change. The harvest of late medieval and reformation history. Hrsg. Robert James Bast. – Leiden: Brill 2000.
[2] Johan Huizinga: Herfsttij der Middeleeuwen. [Haarlem: Tjeenk Willink 1919, Ausgabe letzter Hand 41941.] in der Jubiläumsausgabe hrsg. und mit Bildern versehen von Anton van der Lem. Leiden: University Press 2018. Darin Hondered jaar Herfsttij 530-563. Deutsche Übersetzung von T.Jolles Mönckeberg. München: Drei Masken 1924. ³1931. Überarbeitet von Kurt Köster als Kröner Taschenausgabe 204. Herbst des Mittelalters. Studien über Lebens- und Geistesformen des 14. und 15. Jahrhunderts in Frankreich und in den Niederlanden. Stuttgart: Kröner 1938, 122006 mit einer Einleitung von Birgit Franke und Barbara Welzel. – Johan Huizinga starb 1945 und hat sich intensiv mit dem deutschen Nationalsozialismus auseinandergesetzt, als der die Niederlande besetzte.
[3] Die in einer großartigen Ausstellung 2020 in Gent gezeigt wurden – neben dem berühmten Altar in der Genter Hauptkirche, aber leider nach wenigen Tagen wegen der Pandemie schließen musste.
[4] Das Thema ist zuerst ausführlich beschrieben in dem Klassiker von Carl Ullmann: Reformatoren vor der Reformation. 2 Bände. Hamburg: Perthes 1841-1842.
[5] Berndt Hamm ist Kirchenhistoriker, promovierte in Tübingen und wurde Professor in Erlangen. Seit seiner Emeritierung lebt er in Ulm. Im Folgenden kürze ich seinen Namen ab mit den Initialen.
[6] Wie Tugenden der Bürger in den Mittelpunkt der städtischen Reformation gestellt werden – auch in Ulm – hat Margit Kern an Kunstwerken der Reformationszeit vorzüglich bearbeitet: Tugend versus Gnade. Protestantische Bildprogramme in Nürnberg, Pirna, Regensburg und Ulm. Berlin: Mann 2002. Kern macht deutlich, dass durch die Reformation Geduld und Nachhaltigkeit in den Vordergrund rücken: an die Stelle von prudentia (Klugheit) rückt patientia (Geduld. S. 40; 149-315). An der Rathausfassade des calvinistischen Bremens, die 1612 fertiggestellt wurde, hat der Rezensent das gezeigt: Christoph Auffarth: Bilder und Ritual im calvinistischen Bremen. In: Jan van de Kamp; Christoph Auffarth (Hrsg.): Die »andere« Reformation im alten Reich. Bremen und der Nordwesten Europas. Leipzig: EVA 2020, 277-306.
[7] In seinem Klassiker Symbole der Kirche. Die Ekklesiologie der Väter. Salzburg: Müller 1964, 239-405 hat Hugo Rahner das behandelt. Hamm zeigt aber, dass der Patrist Rahner wichtige mittelalterliche Veränderungen nicht wahrgenommen hat, die Hamm mit Hugo von St. Viktor und Nikolaus von Lyra neu einbezieht (183-194).
[8] Das ist ein zentrales Thema bei Zwingli in Zürich, vgl. das herrliche Buch, das ich in der Rezension vorgestellt habe Christine Christ-von Wedel: Die Äbtissin, der Söldnerführer und ihre Töchter. Zürich: Theologischer Verlag Zürich 2019. https://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2019/11/20/die-aebtissin-der-soeldnerfuehrer-und-ihre-toechter/ (20.11.2019).
[9] Scharf hat Kurt Flasch das gezeichnet: Logik des Schreckens. Augustinus von Hippo. Die Gnadenlehre von 397. Augustinus von Hippo de diversis quaestionibus ad Simplicianum I 2. Mainz: Dieterich ²1995. Umfassend Volker Henning Drecoll: Gratia. Augustinus-Lexikon 3(2004-2010), 182-242, hier 235 „Die These, dass Augustins Gnadenlehre auf seiner Erbsündenlehre basiert (Zeoli, Flasch), ist nicht aufrecht zu erhalten. […] In ad Simplicianum 1,2 wird die Erbsündenlehre als Absicherung angeführt, nicht jedoch als ihre Voraussetzung.“
[10] BH 323-336. Der folgende Satz „So ist vil leichter in hymel zu kommen dann in die höll“ (Geistlicher Streit, p. 70).
[11] BH hat sich seit seiner Dissertation bei Heiko Augustinus Oberman mit dem Thema auseinandergesetzt: Berndt Hamm: Promissio, pactum, ordinatio. Freiheit und Selbstbindung Gottes in der scholastischen Gnadenlehre. (Beiträge zur historischen Theologie 54) Tübingen: Mohr 1977.
[12] Die Konzeption der Andersheit liegt darin, dass Bremen sich nicht ‚Wittenberg‘ anschließt, sondern erst Straßburg, dann den aus Wittenberg geflüchteten Melanchthon-Schülern, die auch in den Niederlanden die Reformation einführten, und mit dem französischen Calvinismus und mit England eine nordwesteuropäische Koalition schmiedeten. Dazu Jan van de Kamp; Christoph Auffarth (Hrsg.): Die »andere« Reformation im Alten Reich. Bremen und der Nordwesten Europas 2020 (wie Anm. 6).
[13] Daniel von Büren, d.Ä.: Das Denkbuch des Bremer Bürgermeisters Daniel von Büren des Älteren 1490-1525. Bearbeitet von Adolf E. Hofmeister und Jan van de Kamp. Bremisches Jahrbuch. Zweite Reihe, Band 5. Bremen: Selbstverlag des Staatsarchivs Bremen 2021. 400 Seiten. ISBN 978-3-95494-235-0, siehe Staatsarchiv Bremen – Aktuelles-1473.- Leider hat das Denkbuch gerade dort eine Lücke, wo es um die ersten Predigten des Heinrich von Zütphen 1522 geht. Die Ablasskampagne des Kardinals Raymund Peraudi 1503 auf p. 29-33 (Edition 102-109).
[14] Berndt Hamm: Ablass und Reformation – erstaunliche Kohärenzen. Tübingen: Mohr Siebeck 2016, bes. 149-157.