- Die Familie Jesu
- Der Kreis der 12 Jünger. Petrus. Judas
- Das biblische Frauenbild. War Jesus frauenfeindlich?
- Jesus als Jude
Kurzkommentar
Im Dritten Modul stehen zunächst zentrale Personen aus dem unmittelbaren Umfeld Jesu (Josef, Maria, Petrus, Judas) im Vordergrund (z.T. Ergänzung des Bisherigen). – Auch im Folgenden werden die Schüler/innen mit grundsätzlichen historisch-theologischen Aspekten konfrontiert, die bei vielen vielleicht mehr Fragen als fertige Antworten hinterlassen und die mithin geeignet sind, das Interesse an dem Mann aus Nazaret wachzuhalten bzw. weiter zu vertiefen. Denn diese – auch auf einen umfassenderen Kontext verweisenden und damit weiterführende Fragen (z.B. —> „Kirche und Sexualität“; —>“Die Kirche[n] und das Judentum“) berührenden Themen relativieren bestimmte Klischees, die in vielen Kreisen von Kirche und Gesellschaft noch fest verankert sind bzw. machen Fakten und Perspektiven bewusst, die oft genug nicht genügend beachtet oder, noch häufiger, absichtlich verdrängt wurden. Nicht allen Schüler(inne)n ist bekannt, dass das traditionelle gesellschaftliche Bild von Mann und Frau in wesentlichen Inhalten vom patriarchalischen Anspruchsdenken weiter Teile der Bibel geprägt ist. Und es wird sie demgegenüber vielleicht erstaunen, dass Jesus – soweit wir dies wissen und beurteilen können – ein viel offeneres, nicht von hierarchischem Denken bestimmtes Miteinander von Mann und Frau als notwendig ansah und dies – so machen es verschiedene seiner Begegnungen mit Frauen deutlich – auch mit seiner Person selbst vorlebte.1 – Wäre die Geschichte anders verlaufen, wenn man der Tatsache, dass Jesus selber ein Jude war, zu allen Zeiten und Epochen des christlichen Abendlandes stets den nötigen Respekt gezollt hätte ?!2 In einer philosemitischen Atmosphäre wird hier versucht, Jesu Verwurzelung im Judentum durch Bezüge zu jüdischen religiösen Festen und Gebräuchen der Gegenwart anschaulich zu verdeutlichen.
Unterrichtsziele
Die Schüler/innen werden vertraut mit wichtigen Personen aus dem Kreis um Jesus und können bei theologischen Streitfragen mitreden. Sie erwerben biblisches Grundwissen für die Diskussion der Rolle der Frau in der Gesellschaft, indem sie das biblische Frauenbild mit anderen Strukturen aus dem Umfeld Jesu vergleichen und Bezüge zur Gegenwart herstellen. Ferner werden die Schüler/innen durch ausgewählte Beispiele mit Sitten und Bräuchen des Judentums bekannt, wie sie Jesus damals befolgte und wie sie bis heute in wesentlichen Punkten unverändert geblieben sind.
Fußnoten
1. Die durch Dan Brown wieder angeheizten Spekulationen über ein möglicherweise sehr enges Verhältnis zwischen Jesus und Maria Magdalena (hierauf wird von Schüler[innen]seite gelegentlich hingewiesen) halten einer genauen Textanalyse nicht stand (vgl. z.B. —> „Philippusevangelium“ und Kontext).
2. Allerdings sollte die Lehrkraft – vorausgreifend auf den Inhalt des Zehnten Moduls – zum gegebenen Zeitpunkt darauf hinweisen, dass schon im NT die Schuld am Tod Jesu eindeutig „den Juden“ zugewiesen wird und sich dort so manche eindeutig judenfeindlichen Stellen finden. Man „bestrafte“ also in späteren Zeiten, etwa bei den Judenpogromen im Mittelalter, nur die „Gottesmörder“, zumal deren Schuld nach Mt. 27,25 als generationenübergreifend galt.
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