Konfi-Material zu Passion und Ostern

Die letzten Stunden vor den Osterferien sind eine gute Gelegenheit, den engen Zusammenhang von Leid und Hoffnung zu thematisieren. Wir stellen einige Materialen zusammen, die online verfügbar sind.

Sechs Stationen zu Passion und Ostern für die hybride Konfirmandenarbeit
Stationen in der Kirche (analog/hybrid) oder alternativ digital – von Lutz Neumeier

– Vorgesehen sind Stationen in der tagsüber geöffneten Kirche, die die Konfis innerhalb einer Woche zur einer selbst gewählten Zeit (unter Abstandswahrung) aufsuchen können.“
– An den Stationen liegt jeweils eine Zwei-Satz-Zusammenfassung des Bibeltextes (aus der Baisbibel) ausgedruckt.“
– Für jede Station ist eine digitale Variante aufgeführt. Aufgenommene Fotos und Texte werden (per Messenger/KonApp) an die Pfarrer*innen geschickt. Für die digitale Variante wird den Konfis innerhalb einer Woche per Messenger täglich eine Station mit Aufgabe zugeschickt (Bibeltext-Zusammenfassung per Bild über Messenger). Es können auch die Minivideos an den jeweiligen Tagen an die Konfis geschickt werden.“
zur Übersicht über die Stationen

Bausteine für Passion und Ostern
von Irmela Redhead und Tobias Bernhard
Kann man Licht einfangen? Und wie würde eine Maschine aussehen, die das kann? Und welche Orte in deiner Nähe findest du „dunkel“? Die Anregungen zu Passion und Ostern sind analog oder digital einsetzbar.
Die Bausteine unserer Kolleg*innen aus der Nordkirche und aus Bayern biete vielseitige Zugänge: Neben der produktiven Arbeit mit Licht und Dunkelheit geht es um Erfahrungen von Stille (Garten Gethsemane) sowie um die kreative Übersetzung der Passions- und Ostergeschichte.
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Passion- und Ostergeschichten: Bibelarbeit mit StoryApp-Film (Paper-Clip)
Dieser Baustein bietet die Möglichkeit, ein Erzählvideo zum Einzug Jesu in Jerusalem mit Konfis im Chat zu bearbeiten.
Rückfragen an iris.kessner@pi-villigst.de

Ostern und KonApp
(RPI-Konfi 3/2020 von Katja Simon)
Der Baustein – ursprünglich für Konfi@Home entwickelt – lässt sich auch präsentisch im Gemeindehaus durchführen. Zentrale Aktion ist das bemalen von Hoffnungssteinen – in diesem Jahr wahrscheinlich mit einem anderen Bezug als 2020…
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Modul 10: „Leiden und Sterben (I)“

Zugangswege
Mut zur Geschichte!
Die Rolle von Römern und Juden im Prozess Jesu
Jesus – ein Gekreuzigter unter tausenden?

Jerusalem Modell, herodianischer Tempel
Jerusalem Modell, herodianischer Tempel. Das Modell befindet sich im Israel Museum beim Schrein des Buches. – Quelle: Wikimedia Commons. Foto: Berthold Werner

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  • Die Rolle von Römern und Juden im Prozess Jesu

Kurzkommentar

Will man das theologisch höchst anspruchsvolle und überaus komplexe Thema des Leidens und Sterbens Jesu Christi im S II-Bereich auf angemessene Weise pädagogisch vermitteln, so ist – wie hier geschehen – die Unterteilung in einen „biographischen“ (Modul 10) und einen theologischen (Modul 11) Bereich naheliegend. Natürlich ist es für die Lehrkraft auch hier mit einer „bloßen Verkündigung“ der wesentlichen Inhalte nicht getan. Vielmehr werden die Schüler/innen im vorliegenden Modul – in dem, wie auch andernorts, kein Lernprogramm, sondern ein je nach Kurssituation umsetzbares Auswahlangebot vorgelegt wird – durch zahlreiche eigene Aktivitäten selbst in die Vermittlung der schwierigen Materie miteingebunden. Eine gründliche logistische Planung ist darum unerlässlich. So sollen z.B. die Schüler/innen, um mit den vielschichtigen Aspekten vertraut zu werden, die biblischen Texte nicht nur lesen – vielmehr steht für sie eine virtuelle Reise durch das heutige Jerusalem auf dem Plan, bei der mit Hilfe des PCs Orte erkundet werden, die in Jesu Passion eine Rolle spielten, und Stätten zu sehen sind, etwa die Treppe an der Südseite des Jerusalemer Tempelberges, an denen sich wohl schon Jesus selber aufhielt. Außerdem werden zu fünf zentralen Aspekten, zu denen so mancherlei Unklarheiten im Umlauf sind (u.a. „Pontius Pilatus“; „Judas Iskarioth“; „Die Strafe der Kreuzigung“; anderes fakultativ), auch kooperativ realisierbare GFS-Themen angeboten. Nicht zuletzt werden die Schüler/innen beauftragt, den so häufig diskutierten – und wie oft so verhängnisvoll entschiedenen (!) – Streit, ob die Römer oder die Juden am Tod Jesu schuld seien, als (auch in größerem Rahmen durchführbare) aktuelle Meinungsumfrage neu zur Sprache zu bringen. Dabei dürfte es ein interessanter Nebenaspekt sein zu beobachten, in welchem Bezugsrahmen sich hier christlich-konservative Frömmigkeit zu einem aufgeklärten Bibelverständnis bewegt. Am Schluss sollen die Schüler/innen im Internet Bilder des „Original“-Felsens vom Berg Golgatha ausfindig machen – und sich damit gleichzeitig einer neuen, anderen Herausforderung stellen: zunächst vielleicht einmal nur als Aussage zu akzeptieren, dass Jesus zwar einerseits ein „Gekreuzigter unter tausenden war“, dass sein Tod aber mit dem biologischen Ende aller anderen Menschen ganz und gar unvergleichbar ist. Damit ist der Weg aufgezeigt zu einer anderen Dimension – und der Schritt hergestellt zum nächsten Modul.

Unterrichtsziele

Durch die intensive Beschäftigung mit den sachlichen und heute nachprüfbaren Inhalten der biblischen Passionstexte erwerben die Schüler/innen eine fundierte Informationsgrundlage, die sie dazu befähigt, bei diesen immer wieder diskutierten Themen kompetent mitzureden. Jenseits aller nur fragmentarischen Kenntnisse, Halbwahrheiten oder gar Unwahrheiten erhalten sie, erarbeitet auch durch eigenes intensives Engagement, in der Religion, der sie angehören, ein solides Basiswissen, das ihnen den Zugang zu theologischen Dimensionen möglich machen kann. Zugleich erkennen sie, dass bei den biblischen Passionstexten trotz deren – auch durch eigene Recherchen nun sichtbar gewordener – vielfältiger historischer Einbindung auf Seiten ihrer Verfasser nicht die sachliche Information im Vordergrund steht, sondern das kerygmatische Interesse. Indem den Schüler(inne)n dieser Vorrang der Verkündigungsabsicht deutlich wird, relativiert sich, zum einen, die mögliche Kritik an der bisweilen fehlenden historischen Korrektheit (z.B. → Pontius Pilatus). Zum anderen verstehen sie, wie dies auch schon früher, etwa bei den Wunderberichten, zu erkennen war, die besondere Hermeneutik biblischer Texte.


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