Schöpfung entdecken. Von Franziska Angerer

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Schöpfung entdecken

FWU Institut für Film und Bild, 2010
DVD-Konzept:
Franziska Angerer

Die didaktische DVD „Schöpfung“ ist für den Unterricht in der Primarstufe und auch schon in der Vorschule konzipiert. Als Kernstück bietet diese DVD einen 11-minütigen Film.
Hier wird in enger Anlehnung an die Schöpfungserzählung aus Gen 1,1 – 2,4a in entsprechender Bilderfolge die Geschichte von den sieben Tagen der Schöpfung erzählt. Der Erzähltext ist einerseits individuell und kreativ gestaltet, andererseits bringt er den vertrauten Text wohl klingend nahe. Nicht zuletzt trägt die sympathische Stimme der Sprecherin dazu bei! Die Bilder sind an einigen Stellen animiert (bewegen sich), unabhängig davon bleibt dem Betrachter genügend Raum, dem Erzählten und Gesehenen innerlich nachzugehen. Schöpfung zu betrachten braucht eben Zeit, und sie wird hier gewährt. In Anbetracht der hektischen Bilderflut, der wir in den Medien meist ausgesetzt sind, ist das eine wohltuende Erfahrung! Die schön gemalten Bilder können auf der DVD auch einzeln gezielt betrachtet und in Arbeitsblätter eingefügt werden. Die Erzählerin benutzt eine klare, einfache aber ausdrucksvolle Sprache, die von Kindern gut verstanden und nachvollzogen werden kann. Zweimal werden die Kinder sogar direkt angesprochen, mit einem anregenden „Schau wie …“.  Das bietet der Lehrkraft gute Möglichkeit, mit dem Film variabel umzugehen und, wenn als notwendig erachtet, Zwischenstationen einzulegen.

Theologisch und religionsdidaktisch sind in der Erzählung einige wichtige Schwerpunkte gesetzt:
(1) Bei der Erschaffung der Tiere wird der Segen, den diese erhalten ( eine oft übersehene Tatsache!) kindgemäß in die Worte gekleidet: „Er gab ihnen gute Wünsche mit auf den Weg“. (2) In berechtigter didaktischer Freiheit bringt der Erzähltext die Fülle und Verschiedenheit der Tiere prägnant zum Ausdruck: „In manche Länder setzte er Tiger, in andere Eisbären ..“. Auf diese Weise wird den Kindern „Schöpfung“ als gegenwärtiges Phänomen deutlich, denn es handelt sich ja um Wesen, die sie von heute kennen. (3) Der Vergegenwärtigung des Schöpfungsgedankens dient auch die aktuelle Bildgestaltung, so sieht man bei den erschaffenen Menschen moderne Kleidung, Brücken, Autos, usw.  Diese Elemente drängen sich zwar nicht in den Vordergrund, verweisen jedoch auf den aktuellen Bezug. Es ist auch nicht schwer,  die letzte Bildfolge mit einem Bezug zur Arche zu sehen.
(4) Deutlich wird der 7. Tag, der Ruhetag, als das Ziel des Schöpfungshandelns genannt. Dies ist insofern bedeutsam, als dadurch der Mensch als Teil der Schöpfung, nicht als „Krone der Schöpfung“ verstanden wird.
Insbesondere der letztgenannte Punkt bietet (kinder-) theologisch neue Aspekte für die unterrichtliche Behandlung!

Die didaktische DVD bietet im Materialbereich eine Fülle weiterer Arbeitsmöglichkeiten. Der komplette Erzähltext steht zur Verfügung, kann variabel genutzt werden, musikalische Elemente können das Sehen und Lesen durch eine weitere Dimension bereichern. Verschiedene Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Niveaustufen runden das Angebot ab. So wird der Film zu einem Teil eines umfassenden Bildungsangebotes in der Grundschule.

„Schöpfung entdecken“ erweist sich als ein sehr gutes Arbeitsmaterial, das zum Einstieg und zur Vertiefung in das Thema vielseitig genutzt werden kann.

Weitere Informationen bzw. Beiheft:  H i e r 
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Dr. Manfred Spieß
Universität Bremen
Religionswissenschaft / Religionspädagogik             19.01.2012

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