Rebenich Antike

Stefan Rebenich: Die Deutschen und ihre Antike.
Eine wechselvolle Beziehung.

Stuttgart: Klett-Cotta 2021

 496 Seiten.
ISBN 978-3608964769

38 €

 

Altertumswissenschaft:
Aufstieg, Großmacht und Absinken einer deutschen Wissenschaft

Eine Rezension von Christoph Auffarth

Kurz: Ein großer Kenner führt durch die deutsche Wissenschaftsgeschichte der Altertums­wissenschaft, die im 19. Jahrhundert die Leitwissenschaft war, bevor sie in zwei Weltkriegen und im Nationalsozialismus absank, aber doch auch heute kraftvoll forscht.

Ausführlich:

Gewissermaßen als Geburtstagsgeschenk zum Sechzigsten macht Stefan Rebenich[1] aus seinen vielen Arbeiten zu Wissenschaftsgeschichte der Altertumswissenschaften ein Buch, das gut zweihundert Jahre von 1800 bis zur Generation der Lehrer der jetzt an den Universi­täten Lehrenden umfasst. Altertumswissenschaften ist ein Konzept, das besonders von den Meistern des Faches, die in Berlin lehrten, geformt wurde. Nachdem sich gerade die drei Disziplinen Klassische Philologie – Alte Geschichte – Archäologie zu eigenen Fächern mit je eigenen Gegenständen entwickelt hatten, sollte die Antike als Ganze in allen Bereichen erforscht werden, nicht nur die ‚klassischen‘ Texte.[2] ‚Das Ganze‘ aber musste erst einmal zusammengestellt und erforscht werden. Alle Texte, alle lateinischen Wörter, alle Inschriften, alle Münzen, alle antiken Vasen und die gerade in großen Säcken von ägyptischen Bauern gekauften Papyri: Das Corpus war der Plan. Das konnte aber nicht von Einzelforschern geleistet werden, auch nicht im Sinne vita brevis, ars longa,[3] sondern man musste einen Plan aufstellen, eine Organisation von Zuständigkeiten, Direktoren, Finanzierung von Beamten und Hilfsarbeitern, Internationale ARGE, die ihren Anteil an dem großen Projekt nach dem gleichen Plan vollenden sollten. Die Berliner Akademie der Wissenschaften erhob ab Mitte des 19. Jahrhunderts den Anspruch der Organisation; der preußische Staat finanzierte (aus den sprudelnden Geldquellen der französischen Reparationen des Kriegs von 1870/71) die Projekte.[4] Die besten Gelehrten holte das System Althoff nach Berlin – oder holte nicht und schob in die Provinz ab: Der Beamte im Kultusministerium in Berlin, Friedrich Althoff, kannte alle Kandidaten und entschied alle Berufungsrunden auf Professuren, hörte auf die oft vernichtenden, manchmal gekränkten, manchmal auch begeisterten Meister-Professoren in Berlin, wer sich erst in Göttingen, in Marburg oder Königsberg bewähren sollte und wer an der Akademie zuarbeiten sollte, bevor er auf eine Professur berufen wurde.[5] (‚Natürlich‘ war Wissenschaft noch eine reine Männerdomäne, jedenfalls an den Universitäten). Nicht allen bekam die Berufung nach Berlin gut.[6]

Um diesen Mittelpunkt, die Berliner Akademie mit den Meistern Theodor Mommsen,[7] Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff und Hermann Diels, Adolf Harnack und den arbeits­teiligen Großprojekten herum erklärt SR Aufstieg, Vormacht und das Schrumpfen der Fächer auf eher kleine Disziplinen in den Universitäten und nur noch selten als Verbund der Fächer.

Dennoch gibt es andere Zeugnisse für die Kraft der Altertumswissenschaft. Das Organisieren der riesigen Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft in 83 Bänden, von 1893 bis 1978 verfasst von internationalen, bis weit in die NS-Zeit auch jüdischen Forschern, kommt bei SR nur am Rande vor, ist auch kein Akademie-Projekt, aber enthält Information über alles,[8] das Handbuch für Altertums­wissenschaften dagegen schon (136-152). Und die Neukonzeption der drei Großunternehmen (nun nicht mehr „Die Deutschen und ihre Antike“) (1) Das Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae in 8 gewaltigen Doppelbänden und Supplementen dazu (2) der Thesaurus Cultus et Rituum Antiquorum, ebenfalls 8 Bände, verknüpfen Bilder mit Texten. (3) Der Neue Pauly, der nun nicht mehr auf die klassische Antike begrenzt ist, in 12 Bänden, 3 Bänden Rezeptionsgeschichte, Supplementbänden. Und nach dem Zeitalter des gedruckten Buches kommen digitale Projekte wie (4) der Thesaurus Linguae Graecae als Corpus der ganzen griechischen Texte der Antike, (5) der neue Jacoby mit den Fragmenten der griechischen Historiker, als Werk eines Einzelnen in 15 Text- und Kommentarbänden vorange­trieben, das nun in Gemeinschaftsarbeit (kommentiert und übersetzt), neu bearbeitet und um die fehlenden Teile ergänzt, digital erscheint. Ein Projekt, das Altertumswissenschaftler der Alten Geschichte, Philologie und Archäologie verband, war (6) Der Neue Overbeck.[9]

Der Aufstieg beginnt mit den Preußischen Reformen nach der Niederlage gegen Napoleon ab 1810 mit Wilhelm von Humboldts Neuordnung der Universitäten, getragen vom Bürgertum, das die Antike in den Gymnasien als Hauptfach und in den Bildungsgütern über Goethe, Schiller, Herder kannte. Und weniger das dogmatische Christentum als der Idealis­mus und die ‚Geschichtsreligion‘ einen die bürgerliche Klasse.[10] Der Kanon wird breiter einmal durch die Konzeption ‚des Hellenismus‘ (Johann Gustav Droysen 1836) einerseits, andrerseits durch die Entdeckung der sog. Vorsokratiker, später die Spätantike (192-207) und – bei SR kaum im Blick – die Religionsgeschichte von Friedrich Creuzer bis zur Usener-Schule. (An dem Beispiel: die Vormachtstellung Preußens machte in der Tat Berlin zum Zentrum der Wissenschaften, nur die Freistaaten Bayern mit München und Sachsen mit Leipzig konnten etwas dagegenhalten. Aber dadurch gab es an Nebenzentren neue Gebiete, die in Berlin nicht interessierten, wie die Religionsgeschichte in Heidelberg).[11] Dann kam die Hochzeit, die mit der Forschungsorganisation rund um die Berliner Akademie die großen Corpora auflegte, die bis heute die notwendigen Referenzbücher für die Altertumswissen­schaft bilden und längst nicht abgeschlossen sind. Der Erste Weltkrieg riss viele hoffnungs­volle Nachwuchs-Forscher in den Tod; er ließ auch die Geldquellen versiegen. Die inter­nationale Zusammenarbeit der Altertumswissenschaftler war zerstört und konnte nur sehr mühsam und teilweise wieder hergestellt werden.[12] Dann kommen die Kapitel zur Alter­tumswissenschaft im nationalsozialistischen Wissenschaftssystem. Nachdem lange Zeit darüber geschwiegen wurde, die Schüler über ihre Lehrer manches wussten, aber nichts sagten, zumindest nichts schrieben, hier nun klare Worte und Fakten über die, die die Wissenschaft völkisch ausrichten wollten – Sparta, nicht die Germanen als Vorbild –, die als Rektoren und Dekane für die Berufsverbote von Kollegen sorgten,[13] und die, die ihre Kritik verschluckten oder verklausuliert äußerten. Am Beispiel von Helmut Berve hatte SR den auf­sehenerregenden Aufsatz (Chiron 31, 2001, 457-496) veröffentlicht, nachdem die Marburger Volker Losemann 1977[14] und Karl Christ die Fakten zusammengetragen und mit Wissen­schaftsgeschichte begonnen hatten. Die ‚beschwiegene Vergangenheit‘ prägte auch die Re-orientierung in der BRD mit Bruno Snell als Vermittler internationaler Kontakte, Johannes Irmscher als Strippenzieher in der Berliner (DDR-)Akademie als Forschungsinstitut, das die Universitäten zu Lehranstalten degradierte.

Das Buch ist aus Aufsätzen entstanden, die zumeist in wissenschaftlichen Zeitschriften und Sammelbänden publiziert wurden. Die Belege in den Anmerkungen sind jetzt umständlich als Endnoten im Anhang nachzuschlagen, aber glücklicherweise so präzise und zahlreich wie zuvor. Ein Personenregister erschließt die fulminante Wissenschaftsgeschichte.

Dies ist eine Wissenschaftsgeschichte, nicht – wie der Titel vielleicht erwarten lässt – die Geschichte der Antikenrezeption und -adaptation insgesamt. Die kommt an wenigen Stellen, wie bei der Walhalla als dorischem Tempel, und beim Georgekreis (225-241) zum Ausdruck. So eine Geschichte hat Chapoutot für den Nationalsozialismus und die Antike vorgestellt.[15] Man würde manchmal auch den vergleichenden Blick haben wollen, nicht nur ‚die Deut­schen‘,[16] auch wenn punktuell viele andere und gerade auch die ins Exil Verjagten aufmerk­sam beobachtet sind. Das gesagt, bleibt das Urteil: eine großartige, hervorragend informierte und informierende Wissenschaftsgeschichte zur deutschen Altertumswissenschaft. Kein Handbuch,[17] aber klare Linien, gut erzählt.

 

Bremen/Wellerscheid, Januar 2022                                                            Christoph Auffarth

Religionswissenschaft,
Universität Bremen
E-Mail:
auffarth@uni-bremen.de 

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[1] Stefan Rebenich (*1961) ist seit 2003 Prof. für Alte Geschichte und Rezeptionsgeschichte der Antike bis in das 20. Jahrhundert an der Universität Bern/Schweiz. Er studierte in Mannheim und Oxford Klassische Philologie und Alte Geschichte. Seine Dissertation 1990 beschäftigte sich mit einem Thema der damals gerade entdeckten Spätantike, nämlich Prosopographische und sozialgeschichtliche Untersu­chungen zu Hieronymus und seinem Kreis. (Stuttgart: Steiner 1992). Der andere Schwerpunkt seiner Forschungen, die Wissenschaftsgeschichte, zeigte sich dann in seiner Habilitation zu Adolf Harnack und Theodor Mommsen.

[2] Als das ‚Klassische‘ an der Antike mit der Schulreform 1900 Konkurrenz bekam durch das Real­gymnasium und den Aufstieg der Naturwissenschaften und Technik in der höheren Bildung stellte Wilamowitz, der Berliner Meister der Klassischen Philologie, das Griechische Lesebuch (1902) zusam­men, das Naturphilosophie, wie die Atomistik, Mathematik, Astronomie, neben Geschichtsschreibung oder Götterhymnen umfasste. Griechisch sei das ‚Organ‘ der Wissenschaft (I.1, v). Er stellte das unter das Motto der „welterziehenden Mission des Hellenismus“ (II.2, 270 gemeint ist das ganze Griechen­tum).

[3] „Das Leben ist kurz, die Wissenschaft ist lang.“ (Ars hat eine größere Bedeutungsbreite, die ich hier im Sinne der artes liberales, der sieben freien Künsten verkürzt habe). Das bedeutet, dass das, was der Meister angefangen hat, von seinen Schülern und Nachfolgern weiter betrieben werde. Das ist aber nicht oft der Fall und die Fertigstellung des Ganzen gelingt selten einmal.

[4] Das Pendant zu den Reparationszahlungen, die die Deutschen nach dem Versailler Vertrag zu zahlen hatten, wird selten in seinem Vorbild beschrieben. Die Franzosen mussten enorme Reparationen an das Deutsche Reich zahlen. Sie fanden als Ursache der Niederlage die Überlegenheit der deutschen Militärtechnik, aber auch insgesamt der Wissenschaften, die ‚crise allemande‘. François Caron: Frankreich im Zeitalter des Imperialismus 1851-1918. Stuttgart: DVA 1991, 211-256, Reparationen 241.

[5] Großartig beschrieben bei Rebenich 116-135. Sammlung von Briefen von William Calder drunter: Berufungspolitik innerhalb der Altertumswissenschaft im wilhelminischen Preußen. Die Briefe von UvW-M an Friedrich Althoff (1883-1908). Frankfurt am Main: Klostermann 1989.

[6] Am Beispiel des Neutestamentlers Adolf Deissmann habe ich das bearbeitet: Ein Gesamtbild der antiken Kultur. Adolf Erman und das Berliner Modell einer Kulturwissenschaft der Antike um die Jahrhundertwende 1900. In: Bernd U. Schipper (Hrsg.): Ägyptologie als Wissenschaft. Adolf Erman (1854-1927) in seiner Zeit. Berlin; New York 2006, 396-433.

[7] Zu Mommsen hat SR schon eine pointierte Biographie geschrieben, die alles kennt, aber nicht alles aufschreiben muss: München: Beck 2002.

[8] Die Daten sind zusammengestellt auf der Wikipedia-Seite Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft – Wikipedia (16.1.2022).

[9] Meine Rezension „Götterbilder, Religion und Kunst in der Antike. Eine vollständige Dokumentation der Schriftquellen: Der Neue Overbeck. Hrsg. Klaus Hallof; Sascha Kansteiner; Lauri Lehmann; Bernd Seidensticker; Klaus Stemmer. 5 Bände. Berlin: De Gruyter 2014.“ in: Zeitschrift für Religionswissenschaft 23(2015), 398-416.

[10] Den Begriff Geschichtsreligion kann SR gut belegen mit dem Wort des Theologen Adolf Harnack 1900 Wissenschaft, „der Dienst der Wahrheit ist Gottesdienst und in diesem Sinne sollen Sie ihn trei­ben!“ (SR 157f. Und der Gegenschlag, die Krise der Historismus, wird zunächst von Friedrich Nietz­sche ‚mit dem Hammer‘ ausgeführt in der Zweiten Unzeitgemäßen Betrachtung, s. meine Rezension zum Kommentar „Lust am Polemisieren“: Nietzsches Unzeitgemässe Betrachtungen und Die Genealogie der Moral. Der neue Nietzsche-Kommentar (3). In: Zeitschrift für Religionswissenschaft 29(2021), 151-158. [19.Mai] DOI 10.1515/zfr-2021-0003 [Nietzsche Kommentar, Band 5.1 Andreas Urs Sommer: Zur Genealogie der Moral. 2019. Band 1.2 und 1.4 Barbara Neymeyr: Unzeitgemäße Betrachtungen. Berlin: De Gruyter 2020].

[11] Kulturwissenschaft mit einem Fokus auf Religion betrieben in Heidelberg Friedrich Creuzer, Bern­hard Stark (Tonio Hölscher vergleicht dessen Buch über Gaza mit Jacob Burckhardts Kulturgeschichte: Karl Bernhard Stark. Archäologie und Kunstgeschichte im 19. Jahrhundert. (Cyriakus 13) Hrsg. von TH und Reinhard Stupperich. Petersberg: Imhof 2020, 79-94.), Erwin Rohde, Albrecht Dieterich (der Erbe Hermann Useners, Herausgeber des Archivs für Religionswissenschaft), Adolf Deissmann, Ernst Troeltsch und Max Weber. Dazu die exzellente Wissenschaftsgeschichte von Roland Kany: Mnemosyne als Programm. Tübingen: Niemeyer 1987. Renate Schlesier: Kulte, Mythen und Gelehrte. Anthropologie der Antike seit 1800. Frankfurt am Main: Fischer 1994.

[12] Ehre und Neid bis hin zur Feindschaft zeigten sich in dem Vorfall: Hans Pomtow (1859-1926) hatte nicht nur exzellente Artikel in der Realencyclopädie geschrieben (Suppl 4[1924], 1189-1432; Suppl. 5[1931], 61-152 – überarbeitet von Friedrich Schober), die beste Monographie zu Delphi, sondern auch im Auftrag der Berliner Akademie für die Inscriptiones Graecae ein vollständiges Corpus der Inschriften von Delphi 1899 fertiggestellt. Da die École française d’Athènes aber 1892 die Ausgrabungen von Delphi vom griechischen Staat zugesprochen bekommen hatte, verweigerte die Académie in Paris die Zu­stimmung zur Veröffentlichung und bestand auf einer eigenen Edition, in den fouilles des Delphes als Teil 3 (nach den Fundorten entsprechend der Ausgabungen 1909 begonnen, bis 1976), also außerhalb der (deutschen) Inscriptiones Graecae. Das systematisch gegliederte Corpus seit 1977. Noch für ein populäres Buch einer internationalen Reihe fand der damalige Direktor der EfA, Roland Étienne, es nötig, polemisch die Arbeit von Pomtow kleinzureden (Griechenland. Die Wiederentdeckung der Antike [La Grèce antique: Archéologie d’une découverte] Ravensburg: Ravensburger 1992. Jean-François Bommelaer dagegen im Guide de Delphes. Le site. Athen 2015, 50f würdigt Pomtow fair.

[13] Dazu gehörte Fritz Taeger, dem sein Nachfolger Karl Christ noch bescheinigte, dass er kein Natio­nalsozialist gewesen sei. In seinem Kapitel zum rassegeschichtlichen Gegensatz von Rom und Karthago, hrsg. von Josef Vogt 1943, verlangte verlangte er in einer historischen Verkleidung den Vernichtungskrieg Hitlers gegen England. „Rom besaß die sittlichen und materiellen Kräfte, den Schlußkampf gegen Karthago durchzustehen“. Fritz Taeger über: Völker- und Rassenkämpfe im westlichen Mittelmeer. In: Michael Sommer; Tassilo Schmidt (Hrsg.): Von Hannibal zu Hitler. ‚Rom und Karthago‘ 1943 und die deutsche Altertumswissenschaft im Nationalsozialismus. Darmstadt: WBG 2019, 45-70. – Zu Hans Drexler klare Aussagen, vgl. meinen Aufsatz zu Jaeger und Marrou (Anm. 16). Allerdings kann man nicht sagen, dass die Wissenschaftliche Buchgesellschaft Drexler „wahrlich keinen Gefallen getan“ (habe), 1988, vier Jahre nach seinem Tod, seine Aufsätze zu den Politischen Wertbegriffen wieder nachzudrucken“ (366). Die WBG gab rechten Autoren Raum zu publizieren. Die Anm. * im ‚unveränderten‘ Nachdruck der Rektoratsrede 1943 [!] lässt nicht nur jede Einsicht über die NS-Verbrechen vermissen, sondern rechtfertigt sie sogar, indem er den Glauben [an die Sache des NS] feiert, den Westmächten aber zuschiebt, sie zerstörten auch noch die Möglichkeit des Glaubens.

[14] Nationalsozialismus und Antike. Hamburg: Hoffmann und Campe 1977. Ders.: Klio und die Nationalsozialisten: Gesammelte Schriften zur Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte. (Philippika 106) Wiesbaden: Harrassowitz 2017.

[15] Johann Chapoutot: Der Nationalsozialismus und die Antike. Darmstadt: WBG 2014.

[16] Beispielsweise fand der Verfasser den Vergleich erhellend: Henri Irénée Marrous »Geschichte der Erziehung im klassischen Altertum«. – Der Klassiker kontrastiert mit Werner Jaegers »Paideia«. In: Peter Gemeinhardt (Hrsg.): Was ist Bildung in der Vormoderne? (Seraphim 4) Tübingen: Mohr Siebeck 2019, 39-65.

[17] Das bietet das Supplement zum Neuen Pauly Peter Kuhlmann; Helmuth Schneider (Hrsg.): Geschichte der Altertumswissenschaften. Stuttgart: Metzler 2012. Die 750 Biogramme auf LXII, 738 Seiten bieten knappe Informationen, keine Geschichtserzählung.

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