„Umgang mit Heterogenität“ ist derzeit die Entwicklungsaufgabe, die in unseren Schulen (speziell in den BBSen mit ihren oft extrem heterogenen Lerngruppen) auf der Tagesordnung steht. So ziemlich in jedem Lehrerzimmer wird diskutiert, wie man den verwirrend vielfältigen Lerngruppen angemessen gegenübertreten kann. So ziemlich jede externe Evaluation endet mit dem Hinweis, dass an dieser Stelle Entwicklungsperspektiven bestehen, es gibt reichlich Literatur zur Unterstützung… und doch:
Viele von uns fühlen sich schon beim Gedanken daran, sie sollten SchülerInnen je nach… ja, was eigentlich? … individuell fördern und passgenaue Lernangebote machen, heillos überfordert. Sind wir nicht froh, wenn wir pro eigenverantwortlicher Unterrichtsstunde einen Gedankengang hinkriegen – wann und wie soll da noch Spielraum für individuelle Lernwege sein?
Häufig wird versucht, die Situation durch das Arrangement von Gruppenarbeit zu lösen – in der Hoffnung, dass die Auswahl einer persönlich interessierenden Teilaufgabe und die Verantwortung für das gemeinsame Ergebnis die Einzelnen dazu animiert, die je eigenen Talente in die Arbeit einzubringen und so Kompetenzen weiterzuentwickeln. Aber: Ist das wirklich der Königsweg? Wenn es so wäre: Warum diskutieren wir dann ständig über die immer gleichen Fragen, warum nämlich in Gruppenarbeiten die einen die Arbeit machen und andere sich zurückziehen, evtl. zu Präsentationen gar nicht erscheinen – warum die einen so wenig aus den Präsentationen der anderen lernen – und wie wir eigentlich erkennen können, wer in solchen Phasen welche Fortschritte macht (z. B. auch weil wir Noten brauchen)?
Nichts gegen Gruppenarbeit, aber damit die Chancen „differenzierter Lernarrangements“ ausgeschöpft werden können, braucht es mehr…
… und erwarten Sie bitte nicht, dass das mit der wachsenden Erfahrung im Lehrerberuf irgendwie von selber kommt. Tut es nicht, erfahrungsgemäß.
Wir möchten Sie dabei begleiten, von Anfang an die Möglichkeiten (und den Spaß, und die Erfolgserlebnisse) zu entdecken, die durch vielfältige, offene Lernangebote entstehen können.
Und wir möchten Sie dazu einladen, sich von Anfang an zu vernetzen, mit uns, mit anderen, auch mit den vielen anderen, die Sie per Mausklick weltweit erreichen können – und vor allem mit Ihren Schülerinnen und Schülern, die aufblühen, wenn sie ihre Ressourcen einbringen können.
Die Lernsituation M4LS1 ist ein Knotenpunkt im System der Lernsituationen – hier fließt vieles ein, von der Lehrerrolle über die Lebenswelten und die passende Gesprächsführung über die Nutzung digitaler Möglichkeiten zur Selbststeuerung und zur Kompetenzrückmeldung… das alles hängt organisch zusammen. Sie könnten sich davon herausgefordert fühlen und die Aufgabe nach hinten schieben – Sie können aber gern auch die Herausforderung annehmen, an irgendeiner Stelle „einsteigen“ und von dort aus Ihren eigenen individuellen Lernweg beschreiten.
Informieren
Einen ersten Einstieg finden Sie hier:
In Stud.IP (Showcase) finden unsere Anwärterinnen und Anwärter einen Ordner mit Materialien zur Lernsituation (incl. Liste entleihbarer Materialien).
Die Linkliste zur Lernsituation finden Sie hier.
Planen
Ein Beispiel für eine Überschneidung mit anderen Lernsituationen (M 3 LS 3) als Angebot für Ihre Planen-Phase: Individualisieren mit E-Learning
Weitere Anregungen, methodische Hinweise, Literaturtipps usw. folgen – vor allem dann, wenn Sie uns Ihre konkreten Fragen und persönlichen „Situationen“ zuspielen 😉
Das zentrale Hilfsmittel für den differenzierten Unterricht ist das Portfolio. Dazu gibt es nicht nur in jedem Semester eine Veranstaltung (oder mehrere), sondern ein eigenes Portfolio-Blog, das sich derzeit im Aufbau befindet und spannend zu werden verspricht.