Lernsituationen für den Ethikunterricht

Liebe Besucherinnen und Besucher,

hinter dem harmlos klingenden Titel “Lernsituationen für den Ethikunterricht” verbirgt sich das Ergebnis einer beeindruckenden Entwicklung im Fachseminar Ethik. Ein Team aus besonders engagierten Menschen – Havva Hoffmann, Maria Timmler, Mario Stenz als Fachkollegen, und Stefan Herbst-Gathmann als Gastgeber der alles entscheidenden Gartenparty 😉 – hat eine besonders harte Nuss geknackt und den Grundstein für ein Projekt gelegt, das  uns noch jahrelang begleiten und den Ethikunterricht in Rheinland-Pfalz befruchten wird.

Die Ausgangslage

In Rheinland-Pfalz arbeiten wir mit einem Ethik-Lehrplan aus dem Jahr 1983, also lange vor Kompetenzorientierung, Lernsituationen etc. Der Plan ist eigentlich für die Gymnasiale Oberstufe konzipiert – da Berufsschule als Sek II zählt und es keinen eigenen Berufsschullehrplan für Ethik gibt, müssen alle unsere Klassen sich an diesem Oberstufenlehrplan orientieren (auch die Schülerinnen ohne Hauptschulabschluss, z. B.).

Die zweite Arbeitsgrundlage im Fachseminar ist unser Kompetenzraster, das sich an die Leitkompetenzen nach A. Rösch (Kompetenzorientierung im Philosophie und Ethikunterricht, Münster 2009) anlehnt und diese nach den Schritten der vollständigen Handlung aufschlüsselt. Dieses Kompetenzraster finden Sie auf der Seite “Basismateralien“.

Diese beiden Komponenten miteinander so zusammenzubringen, dass daraus schülerorientierter, problemorientierter, kompetenzorientierter Unterricht wird, ist die Aufgabe, vor der wir bei der Planung stehen. Gar nicht so einfach!

Das Vorhaben

Eben drum, weil das nicht so einfach ist, hat der Ehrgeiz uns gepackt: Wir wollten ausprobieren, was passiert, wenn wir den Lehrplan neben das Kompetenzraster legen und beides durch die Brille der Schülerorientierung betrachten – gelingt es uns, Kompetenzen und Inhalte so zu kombinieren, dass ein “Arbeitsplan” entsteht? Gelingt es uns im zweiten Schritt, diesen Plan so zu gestalten, dass er uns langfristige Kooperation ermöglicht? Gelingt es uns im dritten Schritt, unsere Ideen an die verschiedenen Schulen zu tragen und so erstmals kollegiale Kooperation im “Ersatzfach” zu initiieren? Das wäre für uns alle ein Gewinn – auch über das Examen der Beteiligten hinaus.

Das Gestaltungsprinzip

Leitendes Prinzip beim Aufbau des Arbeitsplanes war die Situation der Schülerinnen und Schüler, zunächst in der Oberstufe des beruflichen Gymnasiums (weil die Beteiligten in diesen Kursen eingesetzt waren). Was beschäftigt SchülerInnen zu Beginn eines neuen Kurses in der 11? Was ist in der 12. Klasse für sie “dran”? Worum könnte es in der 13. Klasse gehen? Was kann der Ethikunterricht jeweils beitragen, welche Kompetenzen werden benötigt, welche Fragestellungen könnten interessant sein?

Den Überlegungen zur Situation der Schüler haben wir im zweiten Schritt je eine oder mehrere Kompetenzen aus dem Kompetenzraster schwerpunktmäßig zugeordnet und einen Bezuug zum Lehrplan hergestellt. Das war die spannendste Frage dabei: Passt der Lehrplan von 1983 zu unserem Konzept von 2012/13? Ja, das tut er, zu unserem Erstaunen. Die Konstruktion geht tatsächlich auf…

Das so entstandene Gerippe haben wir für ein Brainstorming genutzt und Ideen zu möglichen Unterrichtsvorhaben notiert. Nach und nach ergänzen wir die Übersicht nun mit Methoden und Materialien sowie Skizzen von Lernarrangements – und dabei wächst ein Pool heran, der uns allen die Arbeit erleichtert und zu weiterer Kooperation einlädt. Quasi ein digitales Schulbuch-für-die-Lehrenden.

Das Ergebnis

Unser “Arbeitsplan” liegt bislang in Form einer Tabelle vor – ob diese sich auch erschließt, wenn man bei der Entstehung nicht dabei war,  ist schwer einzuschätzen. Hier im Blog wird die Tabelle auf den Unterseiten nach und nach weiter ausgestaltet, mit Szenen aus dem Schülerleben ergänzt, mit dem Methodenpool verlinkt, mit Beispielen versehen … und jeder und jede von Ihnen ist herzlich eingeladen, daran mitzustricken.

Hier finden Sie die Tabelle, also das erweiterte Inhaltsverzeichnis:

 

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