1.2 Außerschulische Kooperation

Wie geht das, wenn sich mein Reli-/Ethikunterricht aus dem Lernraum in die „reale Welt“ wagt?

„Außerschulische Lernorte“ werden solche Lernorte in der pädagogischen Literatur genannt. Auch die Begegnung mit Experten (z.B. Berater der Caritas, der Diakonie, u.a.) ist in dieser Lernsituation mit zu berücksichtigen.  Im Grund genommen kommen (fast) alle Orte außerhalb der Schule und Experten als Lernorte und Lernanlass in Ethik und Religion in Frage. Dennoch ist dies eine oberflächliche Betrachtung, denn wie bei schulischem Lernen muss überlegt werden, welche Vorzüge ein Lernort außerhalb der Schule für Lernprozesse eröffnet und welche Nachteile damit „eingekauft“ werden.

Anschlussbildung

Sie können sich im Rahmen der Vorbereitung für eine Lernreihe vorstellen , dass an der ein oder anderen Stelle ein authentischer Einblick in „das wirkliche Leben“ gewinnbringend ist, also eine Auseinandersetzung mit reelen Vollzügen in der Lebenswirklichkeit der SchülerInnen den Lernprozess bedeutend mit authentischen Perspektiven erweitern, ergänzen und bereichern könnte. Wo könnte das passieren? Wer könnte diese Perspektiven enbringen? Mit wem müste ich da kooperieren?

Informieren

Zunächst orientieren Sie sich darüber, was Sie alles berücksichtigen müssen, um mit Ihrer Klasse den Lernort Schule verlassen zu können und zum neuen Lernort zu kommen.  Da sind zunächst schulrechtliche Fragen zu klären:

  • Unter welchen Umständen dürfen Sie als ReferendarIn mit Ihrer Klasse die Schule verlassen?
  • Wer gibt Ihnen dazu Auskunft?
  • Welche Kosten erwarten die SchülerInnen?
  • Was müssen Sie organisieren (Verkehrsmittel, u.ä.)?
  • Wer begleitet Sie?
  • Wie müßte Ihr Zeitplan aussehen?
  • Mit wem müssen Sie Kontakt aufnehmen und Verabredungen treffen oder sollen die SchülerInnen das übernehmen?

Nun sollten Sie sich in der Literatur umsehen und überlegen, welche „Do’s“ und „Don’ts“ bei der Einbindung von außerschulischen Lernorten und von Experten zu berücksichtigen sind.

Literatur (eine frei zugängliche Auswahl):

Themenheft forum religion 2/2008

Der Kirchenraum als außerschulischer Lernort (Projekt der Uni Siegen)

In Stud.IP (Showcase) finden unsere Anwärterinnen und Anwärter einen Ordner mit Materialien zur Lernsituation (incl. Liste entleihbarer Materialien).

Die Linkliste zur Lernsituation finden Sie hier.

… siehe auch die Angebote im Methodenpool

Planen & entscheiden

Überlegen Sie didaktisch! An welcher Stelle Ihrer Lernreihe ist der Besuch eines außerschulischen Lernortes, eines Experten sinnvoll? Brauchen Sie gleich zu Beginn die Realerfahrung, um sich davon ausgehend eingehend mit einer damit zusammenhängenden Frage zu beschäftigen (z.B. vom Besuch im jüdischen Friedhof zum jüdischen Leben im Ort XY)?  Sollen Ihre SuS die Begegnung an einem außerschulischen Lernort, das Gespräch mit einer Expertin selbst vorbereiten und findet deswegen diese Phase erst im „ausführen“ statt? Je nachdem wie Ihre didaktische Entscheidung ausfällt, sehen die Phasen der Vorbereitung, Durchführung und Reflexion entsprechend aus. Schauen Sie ggf. noch einmal in allgemeinpädagogischen methodischen Anleitungen nach.

Durchführen

Hier findet der spannendste Teil der Lernreihe statt. Spannend, weil Sie nicht genau vohersehen können, wie anschlussfähig der Lernort, das Expertengespräch tatsächlich sein werden. Schließlich treffen Sie hier bspw. auf  andere didaktische Herangehensweise (z.B. Museumspädagogik); andere biografisch geprägte „Lehr“personen, eine andere Lernumgebung usw. treffen. Spannend und in gewissem Maß unberechenbar. Das ist für Sie genauso wie für Ihre SuS.

Kontrollieren & Bewerten

Gerade die Bewertung und Auswertung der Begegnung am außerschulischen Lernort, mit dem Experten, braucht einen eigenen Zeitrahmen. Dies kann direkt im Anschuss stattfinden, sollte dann jedoch mit ausreichend Zeit ausgestattet sein. Ebenso möglich ist eine Auswertung mit zeitlichem Abstand (z.B. in der Folgestunde).  Hierfür hilfreich sind ebenfalls allgemeinpädagogisch-methodische Hinweise für die Gestaltung dieser Phase.

Ein Beispiel für die Auswertung einer Besichtigung des Kölner Doms

Auswertung des Dombesuchs

Bildnachweis: WeiV

 

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