Die Weisen machen sich auf den Weg. Eine sinnenhafte Stunde, die die Kinder mitnimmt. Auch nach dem Dreikönigstag eine lohnende Geschichte.
Sich auf den Weg machen
Das letzte Fest der Weihnachtszeit ist das Dreikönigsfest. Dann ist erstmal Schluss mit der wundervollen Zeit. Oder kann man das Geschenk der Weihnachtszeit vielleicht auch weitertragen??? Unter einem neuen Stern sozusagen?
Dann bin ich auch gar nicht zu spät dran! Die Zeit ist jetzt ganz genau richtig – um an das Fest zu erinnern und es zu feiern: Denn es geht um Wege, Gefahren, durch die Dunkelheit gehen und Licht werden. Auch das Vertrauen ist mit an Bord.
Die Einheit ist eine Mischung aus zwei Einheiten der Religionspädagogischen Praxis (1990/4 und 1997/4). Mit freundlicher Genehmigung von Schwester Esther Kaufmann. Die Praxishefte erscheinen im RPA-Verlag.
Der Kreis – hell wie die Sonne, schwarz wie die Nacht
Wir legen mit gelben und schwarzen Tüchern einen Kreis in die Mitte. Tag & Nacht, Hell & Dunkel. Wir spielen das Auf- und Untergehen der Sonne mit Gesten nach. Wir schließen unseren Kreis (mit den Händen). Wir sind so rund wie die Sonne.
Auf das dunkle Tuch legen wir ein Bild von einer dunklen Stadt. In ihr leben Menschen ohne Hoffnung. Sie sind traurig, wütend, fühlen sich allein. Kegelfiguren auf das schwarze Tuch stellen.
Es führt ein Weg aus der Dunkelheit, zum Licht hin. Wir folgen einem Stern. Er zeigt uns den Weg!
Der Stern – Er führt uns auf unserem Weg
Aus zwei gelben Tüchern legen wir einen Stern. Wir reichen uns die Hände und lassen den Stern aufleuchten / aufgehen.
Aus Legematerial / Ästen o.Ä. bauen wir einen Stern auf das gelbe Tuch.
Der Stern leuchtet in der Nacht. Wir legen schwarze Tücher um den Stern. So kann er für uns leuchten. Er zeigt uns den Weg.
Viele bunte Tücher werden aneinandergelegt. Sie führen in die Mitte. Die Kinder gehen auf diesem Weg und begleiten die weisen Männer, die auf dem Weg zu Jesus sind. Die Farben der Tücher passen zu dem jeweiligen Abschnitt der Geschichte.
Am Ende kommen wir beim Jesuskind an. Es ist die Mitte. Es strahlt und bringt uns das Licht!
Gestaltung
Zum Abschluss überlegen wir, was die weisen Männer dem Jesuskind gesagt haben könnten. In ihnen ist es nun hell geworden. Sie schenken dem Kind das wertvollste, was sie besitzen, denn sie wissen: Jesus ist der wahre König!
Wir können dem Jesuskind auch unsere Worte schenken. Was könnten wir ihm sagen?
Vielleicht basteln oder malen wir eine Krone und schreiben hinein, was wir uns von einem Friedenskönig wünschen …
Die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht eines von sich eingenommenen Esels – und siehe da: Weihnachten verändert …
Perspektivwechsel sind manchmal wohltuend ♥
Stefan lässt sich was einfallen…
Mein lieber Kollege Stefan Schwarzmüller hat eine ganz wunderbare Weihnachtsgeschichte mit einem doch sehr von sich einegnommenen Esel namens Seneca geschrieben … Seneca ist nicht nur der schönste, sondern auch der schlauste Esel! Seine Eitelkeit kommt ihm während seines Abenteuers mit Maria und Josef irgendwann abhanden.
Das ist dann wohl Weihnachten – wenn sich etwas tut… Nicht nur auf dem Gabentisch, sondern auch im Herzen!
Gottesdienst oder einfach nur erzählen …
Ich habe die Geschichte in einen Gottesdienst verwandelt und zeige die Bilder während ich erzähle. Natürlich können die Zeichnungen auch auf einer Erzählschiene oder digital gezeigt werden. Wie es für euch passt!
Ich habe für den Gottesdienst jeden Erzählabschnitt mit einem Weihnachtslied kombiniert.
Gerne lasse ich einige Lieder von den Kindern mit Klangeiern untermalen (Überraschungseier gefüllt mit Reis geht auch).
Weihnachtsgeschichten aus einer Tierperspektive müssen ja nicht immer gut sein … Als Stefan uns im RPZ-Erzählcafé die Senecageschichte erzählt hat, war jedoch gleich klar: Diese Geschichte hat Tiefgang! (Zusätzlich erzählt Stefan auch wunderbar ;-)). Die Verwandlung des Esels hat uns alle tief bewegt. Die Geschichte hat uns abgeholt und mitgenommen. Sie zeigt auf humorvolle Weise eine andere Perspektive des Weihnachtsfestes auf. Danke für´s Teilen, lieber Stefan!
Wieso bekommen Kinder am Nikolaustag etwas geschenkt? Diese Geschichte erzählt es. Sie entführt uns in eine längst vergessene Zeit und in ein fernes Land…
Die Legende vom heiligen Nikolaus. Ein stimmungsvolles Bilderbuch angereichert mit einer vorgeschalteten Episode von Otfried Preußler.
Eine kleine aber feine Stunde, um den Adventskranz sinnenhaft zu erleben: Von der dunklen Jahreszeit zum Licht!
Eine sinnenhafte Stunde nach der Religionspädagogischen Praxis
Ich freu mich schon so!
Kennt ihr das? Wenn der Adventskranz auf dem Tisch steht, ist eigentlich schon fast Weihnachten. Ganz greifbar nahe rückt nun das Fest und das Warten beginnt. Für meinen Sohn sind die Abstände von Sonntag zu Sonntag immer noch so weit … Dafür gibt es den Adventskalender und auf meiner Fensterbank die „Edelsteinstraße„: Jeden Tag wird ein Edelstein aus einem Säckchen gezogen und in einen Holzring gelegt. Die Sonntage sind durch eine bunte Papierscheibe unter dem Holzring hervorgehoben. Der Sohnemann wird nicht müde die vergangenen und noch verbliebenen Tage zu zählen. Ihm hätte der Ur-Kranz von Wichern, mit seinen 24 Kerzen sicherlich sehr gut gefallen …
Den Adventskranz auf sich wirken lassen …
… kann man wunderbar mit dieser Stunde. Sie ist im Kindergottesdienst oder im Unterricht denkbar. Die Idee ist von Schwester Esther und Pater Mainulf und wurde im RPA Verlag veröffentlicht (in: Religionspädagogische Praxis, Heft 2010/4). Herzlichen Dank für die freundliche Genehmigung, diese Einheit hier vorzustellen!
Wer sich anhand von vier Zeichen aufmachen will „von der dunklen Jahreszeit in den Advent“, dem empfehle ich diese Stunde als kleine Vorbereitung auf die nun folgende Unterrichtsidee.
Unterrichtsidee
Für die geplante Stunde braucht ihr folgende Dinge:
Benötigtes Material
4 braune Tücher oder eine braune Runddecke (∅ ca. 1,30 m)
1 kleines Körbchen mit welken Herbstblättern
grüne Zweige (jeder SuS und die Lehrkraft sollte einen Zweig erhalten)
4 rote (LED-) Kerzen
4 größere Tannenzapfen
für jeden Schüler ein kleines Runddeckchen
verschiedene Legematerialien (Filzteile, LED-Kerzen, Naturmaterialien oder Kett-Materialien) und kleine Äste oder Schnüre zum Verbinden der kleinen Kränze
Ablauf der Einheit
Im linken Bild findet ihr eine kurze Zusammenfassung des Ablaufes. Der rechte Text ergänzt.
Zur Ruhe kommen
Die Kinder können gemeinsam die Mitte finden und die Tücher / das Rundtuch dort ablegen. Wir streichen die Tücher glatt … Woran erinnert die braune Fläche?
Es ist wichtig, dass wir uns in Ruhe und nacheinander die Hände reichen. Es geht nicht um ein „schnell, schnell“. Wir wollen uns verbinden. Langsam und bedacht. Hand für Hand. Das sollte immer wieder geübt werden …
Wir kommen zur Ruhe …
Die Natur – Anschauung & Erleben
Ich erlebe die Baumgeschichte gerne mit den Kindern nach: Alle stehen auf, verwurzeln sich wie Bäume und spielen passend zur nachfolgenden Erzählung: „Ein Baum, steht fest verwurzelt auf einer Wiese. Die Krone ist voller Blätter. Wenn der Wind weht, kann man ein Rauschen hören. Doch dann ist es Herbst, die Blätter verfärben sich. Sie werden gelb, rot und braun. Und wenn der Wind bläst, weht er alle Blätter vom Baum. Da steht er nun, kahl ohne ein Blatt. Ist er gestorben, ist er tot?“
Mögliche Beiträge der SuS: „Vögel haben darauf gesessen. Ein Nest lag drauf. Er ist alt. Schnee lag darauf…“
Nicht viel erklären – beginnen – vormachen – weitermachen lassen.
Mögliche Botschaften der Tannenzweige am Adventskranz
-Ich bringe einen besonderen Duft in euer Haus. -Ich bin ein Zeichen des Lebens. -Ich bin ein Zeichen der Hoffnung. -Aus mir könnt ihr einen Kranz binden. -Bald werde ich Kerzen tragen. -Bald wird Weihnachten sein. -Ich verbreite eine schöne Stimmung.
Wir binden und schmücken einen Kranz
Während des Kranzbindens können die Kinder (optional) eine zuvor gehörte oder geäußerte Botschaft der Zweige äußern / wiederholen (siehe Download). Ich habe die Botschaften ausgedruckt und in Streifen geschnitten.
Unter diesem Bild findet ihr die vier Botschaften zum Download „Die vier Kerzen“.
Optional. Die Kerzen Botschaften könnten zuvor in Vierer-Gruppen von den SuS erarbeitet und dann vorgelesen werden.
Alternative: Nach jedem Entzünden einer Kerze, könnte eine passende Strophe eines Adventsliedes gesungen oder vorgespielt werden („Wir sagen euch an, den lieben Advent“ oder „Ein Licht geht uns auf“).
Anhand von vier Zeichen der dunklen Jahreszeit machen wir uns auf in den Advent. Eine Unterrichtsstunde nach RPP
Eine RPP Einheit für die dunkle Jahreszeit
Advent, Advent ein…
„…Geschenk fehlt noch – und ich muss noch so viele Dinge erledigen!“ So oder so ähnlich könnten wir das bekannte Gedicht eigentlich auch beenden. Denn meist sind wir mehr damit beschäftigt das Großereignis Weihnachten zu planen, als uns innerlich vorzubereiten. Ich nehme mich da absolut nicht aus… Ich finde es nur immer so schade, dass für die „innere Vorbereitung“ so wenig Raum und Zeit bleibt.
Für unsere Kinder kann die Vorweihnachtszeit wie ein vielgestaltiger Weg wahrgenommen werden. (Natürlich sind die Geschenke und die Vorfreude darauf wichtig- das sehe ich ein 😁.) Die vorgestellte Einheit soll zeigen, dass die dunkle Jahreszeit eine besondere Zeit einläutet. Sie ist der Beginn …
Advent, was ist denn das?
Im Advent beginnt eine Zeit des Wartens. Wir warten auf Jesu Geburt und wollen in diesen vier Wochen besonders an ihn denken und uns vorbereiten. An Weihnachten feiern wir Jesu Geburtstag, denn das Wort Advent bedeutet „Ankunft“ und meint damit seine Geburt, seine Ankunft auf der Welt.
Wem diese Redeweise zu altmodisch erscheint, der kann auch sagen: „Weihnachten kommt zu uns“. Jesus wird geboren. Damit kommt Gott nahe zu uns. Vereinfacht kann der Advent auch einfach als Wartezeit bezeichnet werden.
Unterrichtsidee
Für die geplante Stunde braucht ihr folgende Dinge:
Benötigtes Material
5 Tücher: 2 x braun, 1 x grau, 1 x dunkelblau, 1 x schwarz
1 kleines gelbes Rundtuch (∅ ca. 80 cm)
Tannenzweige, bunte trockene Herbstblätter in einem Korb, 1 (großer) Strohstern
1 Holzschale mit einer Holzkugel (∅ ca. 10 cm) oder alternativ eine Boccia-Kugel oder eine Klangschale
Für jeden SuS je einen hellen und einen dunklen Papier- oder Filzkreis (∅ ca. 3 cm)
Ablauf der Einheit
Im linken Bild ist eine kurze Zusammenfassung des Ablaufes. Der rechte Text ergänzt.
Die Kinder kommen zur Ruhe: Mit einer in der Mitte stehenden Klangschale, deren Ton langsam verklingt oder einer Holzkugel, die in ihrer Bewegung beobachtet wird. „So wie die Kugel / der Ton zur Ruhe gekommen ist, kommen auch wir zur Ruhe …“
„Jeden Tag gehen wir Wege“. Die Kinder erzählen von den vielfältigen Wegen, die sie gehen, denen sie in ihrem Alltag begegnen.
„Im Herbst werden die Tage kürzer, die Sonne scheint nicht mehr so oft, nicht mehr so intensiv.“
4 Zeichen werden auf die einzelnen Tücher gelegt: Tannenzweig, schwarzes Haus (aus einem Tuch gelegt), getrocknetes Herbstlaub, Strohstern (siehe Bild)
Alle Zeichen sind für die Kinder leicht zu beschreiben und in ihr Leben einzuordnen. Das schwarze Haus ist dabei eine Ausnahme. Es ist sicherlich spannend, was die Kinder für Ideen hierfür haben. Eine Möglichkeit das Haus vor der Erarbeitung vorzustellen, seht ihr hier …
In Einzelarbeit setzen sich die Kinder mit den vier Zeichen auseinander. Mindestens eines wird ausgewählt und kann in das eigene Heft gemalt werden. Die Fragen können schriftlich beantwortet werden. „Was verbinde ich damit?“ ist die anspruchsvollste Frage. Ein vereinfachter Impuls: „Schreibe 3 Wörter auf, die dir als Erstes zu deinem Zeichen einfallen.“
Jetzt tauschen sich die Kinder miteinander aus. Gerne in einer Flüsterphase.
Spannend ist nun der Übertrag: „Hat mein Zeichen etwas mit dem Advent, der Vorweihnachtszeit zu tun?“ Eine kurze Erklärung des Begriffes „Advent“ findet ihr oben im Text. Diese Frage kann auch erst später im Plenum erfolgen.
Im Sitzkreis erzählen wir von unseren Zeichen und unserem Austausch: „Verbindet ihr etwas Helles oder etwas Dunkles mit eurem Zeichen?“
Als Legematerial können auch Muggel- oder dunkle Kieselsteine & helle Federn / gelbe & dunkle Zettel… verwendet werden.
SuS äußern sich zum Gesamtbild mit den hellen und dunklen Kreisen: „Was ist jetzt zu sehen? Was erzählen die Zeichen?“ Möglicher Impuls: „Die Zeichen erzählen von schönen, frohen, hellen, hoffnungsvollen Erfahrungen aber auch von traurigen, dunklen, vom Sterben und vom Tod.“
Der Blick richtet sich jetzt in die Mitte:
Die Klangschale / die Kugel wird weggenommen. „Die Mitte ist hell, offen aber leer …“
Die Kinder betrachten das Mittebild: „Wie gehst du deinen Weg? Kommst du lieber aus der Mitte und gehst von dort in die weite Welt? Oder gehst du von einem Weg in die Mitte?“
Gibt es vielleicht etwas, dass diese Zeichen miteinander verbindet? Impuls: Wir legen aus Tannenzweigen einen Adventskranz. „Alle Zeichen haben etwas mit der Adventszeit / Vorweihnachtszeit zu tun …„
Sollten die Kinder nicht viele Verbindungen (zwischen den 4 Zeichen und dem Advent) finden, kann ich Impulse setzen …
In welcher Jahreszeit ist die Adventszeit? Denkt mal an das Wetter im Winter. Scheint die Sonne häufig und erwärmt die Erde? Was machen wir Menschen in dieser Jahreszeit gerne? Im November denken wir besonders häufig an unsere Verstorbenen …Warum ist das wohl so?
… und gemeinsam überlegen: Was haben diese Zeichen mit Advent zu tun?
Anbei einige mögliche Antworten oder Impulsideen …
Ein schöner Abschluss ist das gemeinsame Verbinden – entweder mit Tannenzweigen oder einfach nur mit den Händen.
In jedem Fall wäre ein Adventslied schön … Ich singe gerne: „Mache dich auf und werde Licht“ (ist ganz einfach zu singen- auch im Kanon – und kann gut im Kreis getanzt werden) Wer eine Gesangsunterstützung braucht 😁: Hier findet ihr „Wieder kommen wir zusammen“
Weiterführung
Nach dieser Stunde folgt eine weitere Einheit zum Thema Adventskranz. (Der Beitrag folgt in Kürze). Diese Stunde greift das Gesehene auf und verbindet es mit dem Advent und der Geburt Jesu.
Nach einer Idee von Schwester Esther (Kaufmann), M. Blechschmidt, mit Anregungen von Brigitte Beil.
Ein Buch über drei Könige, die eigentlich keine sind.
Über Geschenke, die nicht wertvoll sind- aber einen Wert haben.
Und über das Hell und Heil werden …
Ein Buch über drei Könige, die eigentlich keine sind.
Über Geschenke, die nicht wertvoll erscheinen – aber einen Wert haben.
Das neue Jahr hat begonnen- aber Weihnachten ist noch nicht vorbei! Warum die Weisen so viel Tröstliches mit sich herumschleppen lest ihr hier.
Warum das Leben aber nicht nur schön ist
Ein neues Jahr hat begonnen. Ich liebe den ersten Januar – er steckt so voller Verheißungen und Hoffnung.
Weihnachten und Tod
Unser Weihnachtsfest wurde überschattet von einem viel zu frühen Tod eines lieben Nachbarn. Günni war Anfang 60 und damit hatte niemand gerechnet. Ich erfuhr am ersten Weihnachtsfeiertag von seinem Tod und war unendlich traurig, ihn nicht noch einmal besucht zu haben. Ich frage mich: Wie passen der Anfang (Jesu Geburtsfest liegt doch gerade erst hinter uns!) und der Tod zusammen?
Oft genug hängen Freude und Trauer eng miteinander zusammen. Aber was wünsche ich Bea, der zurückbleibenden Partnerin? Ein frohes neues Jahr? Ich hab´s getan. Ich habe ihr schöne Momente gewünscht, denn die gibt es trotz allem – immer wieder und im Kleinen. Lichtblicke, in denen wir fühlen: Ich bin nicht allein.
Der Übergang
Auch ohne solch schlimme Nachrichten besteht die Gefahr, dass wir nach Weihnachten in ein Loch fallen. Das glänzende Fest ist vorbei, die schöne Blase zwischen den Jahren ist mit dem Feuerwerk an Sylvester geplatzt und übrig bleibt … der Neuanfang. Natürlich ist das ganz nett und hat auch sein Gutes, wieder sein Geregeltes zu haben.
Rübergerettet
Ich finde es tröstlich, dass Weihnachten eigentlich noch nicht vorbei ist (auch wenn die meisten Leute nach dem 26.12. schon die Weihnachtsdeko wegpacken). Es bleibt der Dreikönigstag – die Weisen haben bis zur Krippe etwas länger gebraucht ;-).
Dieser Tag hat viele Namen: Der Dreikönigstag, oder Epiphanias (Erscheinung des Herrn) oder einfach der Dreizehnte (ein fast vergessener Name, der auf die Rauhnächte hinweist).
Überblick
Ich habe euch mal ein paar Infos über die Weisen zusammengetragen:
Mein Kollege Horst Heller deutet die drei Geschenke nicht allegorisch. Sie sind alle kostbar. Gold (füe die Augen), Weihrauch (für die Nase), Myrrhe (als Salbe für die Haut). Hier gibt es vielzählige Auslegungen.
Schön finde ich den Gedanken, dass Jesus als Mensch das Leid mit uns teilt. Dafür steht die Myrrhe. Sie ist ein bitter schmeckendes Harz, dass schon auf das Leid Jesu verweist. Ein süßer, warmer, erdiger Duft geht von ihm aus.
Der Weg endet irgendwann
Schon bei Jesu Geburt ist sein Tod in den Geschenken ganz präsent. Es ist klar, wo sein Weg endet. Darin sind wir uns gleich. Die Geburt ist der Beginn und deutet auf unser Ende hin.
Mir hat der Tod von Günni wieder klar vor Augen geführt, wie nah Glück und Trauer beieinander liegen. Das muss nicht in die Verzweiflung führen. Bea möchte keine traurige Beerdigung für ihren Lebensgefährten. Sie möchte sein Leben feiern! Mir kommt da die Myhrre wieder in den Sinn: bittersüß.
Die Drei (?) bringen den Menschen den Segen
Wie tröstlich, dass die Weisen auch zu uns kommen und uns (LEIDER!) kein Gold mitbringen, dafür aber einen Segen, den ich jeden Tag, wenn ich das Haus verlasse, vor Augen habe: „Gott schütze dieses Haus“. Das ist die ursprüngliche Bedeutung der drei Buchstaben CMB(Christus mansionem benedicat)
Mit Kindern über all das reden?
Diese glattgezogenen Relistunden, die immer nur das Gute und Schöne in den Vordergrund stellen, sind mir seit ich älter und erfahrener geworden bin, immer unerträglicher geworden. Ich möchte den Kindern nicht erzählen, dass mit einem Segen alles gut wird, dass wir vor allem beschützt sind. So funktioniert das Leben nicht! Wir können in den Kindern nicht falsche Erwartungen an das Leben wecken, denn schnell platzt diese „heile Welt“ wie eine Seifenblase.
Ich möchte mit den Kindern über das Schöne sprechen, klar doch! Aber eben auch über die Ränder, die ausgefransten, die nicht so schönen Themen und auch über die tiefen Abgründe, den Tod und das Leid. Und in all dem, was uns auf Erden begegnet, steckt auch immer die Hoffnung in mir, nicht allein zu sein. Der Segen Gottes geht mit (mir).
Mehr Trost habe ich nicht zu bieten. Aber vielleicht reicht das aus?
Ich wünsche euch ein gesegnetes neues Jahr.
Und:
Her mit dem schönen Leben!!!
Wer ein besonders gelungenes Buch zur Thematik „Schenken“ lesen möchte:
Alle Jahre wieder … Wie kann ich das Thema „Advent & Warten“ dieses Jahr mit einem altbekannten Bilderbuch sinnenhaft angehen? Eine komplette Einheitsplanung für dich!
Der Advent ist so vielgestaltig, dass er dadurch auch neue Ansätze bietet. Vielleicht durch ein bekanntes Bilderbuch mit einer sinnenhaften (= viele Sinne ansprechenden) Umsetzung?
Die Einheit ist – mit kleinen Abwandlungen – für alle Klassenstufen umsetzbar. Besonders lohnend kann diese Planung für die dritte und vierte Klasse sein, wenn die Lehrkraft schon viele andere Zugänge für die Advents- und Weihnachtszeit ausprobiert hat.
Das Bilderbuch
Schuster Martin lebt allein in seiner Werkstatt. Er hat es sich angewöhnt, in der Bibel zu lesen und die Worte in seinem Herzen zu bewegen. Dieses Ritual ist ihm wichtig geworden. Eines Abends hört er eine Stimme. Er glaubt darin Jesus zu hören, der ihm verspricht, ihn morgen zu besuchen. Am nächsten Tag wartet er gespannt. Währenddessen hilft er mehreren Menschen in ihren kleinen Nöten: Einem alten Mann bietet er einen Tee und ein paar Minuten zum Aufwämen in seiner Werkstatt an, einer Mutter schenkt er eine Decke für ihr Baby und ein Stück Brot, einem Jungen begleicht er seine Schuld. Als der Tag endet, ist Jesus nicht zu ihm gekommen. Martin ist enttäuscht. Doch er vernimmt wieder dieselbe Stimme. Sie versichert ihm: „Ich bin zu dir gekommen, hast du mich nicht erkannt?“ Martin versteht nun, dass Gott uns in allen Menschen begegnet – man muss nur bereit sein, ihn aufzunehmen.
Die Idee
In dieser Einheit werden zwei Dinge miteinander kombiniert:
Ich möchte die Achtsamkeit der Kinder schulen, indem sie sich zuerst selbst wahrnehmen. Ihren Körper als Haus betrachten, sich öffnen oder verschlossen bleiben, denn beides darf sein! Auch Martin lädt Menschen in sein Haus ein. Er macht seine Tür und damit sein Herz weit auf für die Nöte der Menschen.
Erst wenn wir uns unseres Daseins bewusst sind, schauen wir auf die anderen. Wir verbinden uns miteinander, werden Teil einer Gruppe und bilden ein gemeinsames, stabiles Haus. Wir können nun die anderen achtsam wahrnehmen. Wir werden ganz Ohr, sehen mit unseren Herzen und öffnen uns.
Das Haus ist in dieser Einheit mehr als ein Gebäude. Es soll für unser Seelenhaus stehen. Das wird nicht thematisiert, schwingt aber mit. Martin öffnet sein Haus (und damit sich selbst) für die Menschen und damit öffnet er sich Gott. So kann Barmherzigkeit gelingen!
Die Einheit ist inspiriert durch die Religionspädagogische Praxis. Im RPP Heft 1987/4 findet sich die ursprüngliche Idee.
Das Körperhaus
Jede Stunde dieser Einheit beginnt im Stuhlkreis, werden uns unseres Körpers bewusst und widmen uns achtsam unserer Gemeinschaft:
Zuerst wird die Aufmerksamkeit auf das eigene ICH gelenkt:
Wo bin ich (betrachten des Raumes, der Umgebung)?
Wie bin ich da (ruhig, aufgebracht, traurig)?
Wie sitze ich im Kreis? …
Dann erst folgt das WIR:
wir nehmen unsere Gemeinschaft wahr (betrachten die Gesichter, lächeln uns zu, schauen uns in die Augen)
werden uns unserer nächsten Nachbarn bewusst (wer sitzt rechts und links von mir)
und verbinden uns miteinander (s.u.).
Kurze Zusammenfassung
So starten wir in jede Stunde:
Im Stuhlkreis bauen wir unser „Fundament“ auf, werden uns unseres „Grundes“ bewusst:
Füße auf den Boden stellen
Nachfühlen: Wie bin ich da?
Ruhig werden, Atem spüren
„Ich bin wie ein Haus“
Wir wenden uns den anderen zu:
Ich kann mich / mein Haus verschließen (Hände um den Körper schlingen). Das ist vollkommen in Ordnung! Nicht an jedem Tag will ich mich öffnen …
Ich kann mich / mein Haus öffnen (Hände weit und einladend öffnen, mich meinem Nachbarn zuwenden)
Wir können uns miteinander verbinden und ein großes Haus werden: Reichen uns nacheinander die Hände, heben sie über unsere Köpfe, bilden so ein großes Haus. Wir können gemeinsam immer mehr zur Mitte streben, so dass sich alle Hände in der Mitte berühren (es entsteht ein Händedach). (Gerne kann man auch beide Hände auf die Schultern des Nachbarn legen – Corona lässt grüßen – wobei ich es sehr wichtig finde, sich auch wieder zu berühren …)
Das Stoffhaus
Hier seht ihr, wie das Bodenbild am Ende der Einheit aussehen kann.
Das Haus begehen
Mit dem langen Seil sammle ich die Kinder ein und bilde mit ihnen einen Kreis. Wenn die Gruppe groß ist, legen wir nur eine Hand an das Seil und stehen seitlich. Ich schließe beide Enden des Seils mit meinen Händen. Wir finden die Mitte und legen es ab.
Ich lege das Stoffhaus in die Mitte (besteht aus zwei braunen Tüchern), öffne das Seil am Eingang des Hauses und hole ein Kind ab, das in das Haus eintritt. „Lass deine Augen zufallen und warte!“ Ich schlage eine Zimbel an und das Kind öffnet daraufhin seine Augen. Nun werden nacheinander weitere Kinder eingeladen (immer einzeln!) und in das Haus geführt. Hier liegt der Fokus auf dem kleinen, zarten Ton, auf dem Warten. ICH WARTE …
Achte auf das Gesicht eines jeden Kindes, wenn es den Ton hört … 😉 (Was fällt dir auf?)
Das Papierhaus
Jedes Kind fertigt für die Einheit ein Papierhaus an.
Das Haus wird außen gestaltet. Unter den umgeknickten Ecken (rechts und links des Daches) können Geheimnisse eingezeichnet werden.
Wir führen ein Gespräch über Häuser: Wie muss ein Haus sein, in dem du dich wohl fühlst?
In jeder Stunde ziehen nun Personen in das Papierhaus ein, die im Bilderbuch des Schuster Martin vorkommen.
Die Personen
Passend zur Geschichte werden nach und nach die Personen in das Papierhaus eingeklebt. Mögliche weitere Gestaltungsideen: – Fehlende Gegenstände werden ergänzt (Dampf, der aus der Tasse aufsteigt, die Decke für das Baby, der Apfel in der Hand der Marktfrau) – Denkblasen zu den einzelnen Personen verfassen – Den einzelnen Personen „warme“ Herzen einmalen – Martin kann ein besonders strahlendes Herz mit einem Auge bekommen (Martin sieht mit seinem Herzen) …
Hier sind eurer Phantasie keine Grenzen gesetzt!
Die Kopiervorlage
Tipp: Für die zweite Klasse würde ich die Vorlage auf DIN A3 vergrößern. Dann haben die Kids mehr Platz zum Gestalten der Personen.
Das Körperhaus (siehe oben) wird aufgebaut und das Stoffhaus begangen (siehe oben). Jetzt bastelt jedes Kind sein Papierhaus und gestaltet es von außen. Worauf kommt es euch in einem Haus zum Wohlfühlen an? Wir fragen uns: Wann fühlen wir uns in einem Haus wohl / unwohl?
2. Einheit
In unserem Haus wohnt ein Schuster namens Martin. Eine Kegelfigur zieht in das Stoffhaus ein. Erzähle den ersten Teil der Geschichte und gestalte mit den Kindern das Stoffhaus passend (siehe Foto oben): Es zieht eine schöne Tischdecke und die Bibel in das Haus ein. Die Kinder hören von Stefan. Gespräch über Wärme: „Wann wird es dir warm ums Herz?“ Wärme kann man verschenken, nicht nur durch ein warmes Getränk … Martin begegnet den Menschen auf besondere Weise. Die SchülerInnen beginnen ihr Papierhaus zu füllen. Sie klappen dafür ihr Haus auf: –> Die beiden Stefans (einer schippend, der andere trinkend) auf die linke (innere) Seite, den linken Flügel kleben und gestalten.
3. Einheit
Martin begegnet den anderen Menschen auch voller Liebe und Wärme. Lies die Teile der jungen Mutter und der Marktfrau aus dem Bilderbuch vor. Ein Gespräch über „Mit dem Herzen sehen“, barmherzig sein (Impulsbild siehe Download „Barmherzigkeit“) folgt. –> Die Mutter mit Kind und die Marktfrau werden auf die aufgeklappte rechte Seite geklebt. Die Mutter oben, die Marktfrau mit dem Jungem darunter.
–> Maximalplanung: Wer fertig ist, legt auf eine kleine Runddecke ein (barmherziges) Herz aus Legematerial. Möglicher Impuls: Was war dir an deinem Herz wichtig? Das große Impulsherz (siehe Download „Impulsherz“) wird in das Stoffhaus gelegt:
Impuls: „Martin begegnet den Menschen mit Liebe. Wo war er hilfsbereit, lieb?“ In diesen Augenblicken war also Gott mitten unter ihnen! Um die Kegelfigur legst du Strahlen (Legematerial z.B. aus Goldpapier oder Muggelsteine …): Martin erreicht mit seiner Liebe die Menschen und „strahlt“.
–> Die Kinder kleben Martin in das Haus, direkt in die Mitte.
4. Einheit
Die Geschichte wird weitergelesen. Martin fragt sich: „Warum kam Jesus nicht?“ Was denken die Kinder darüber? Möglicher Impuls: „Jesus kam zu Martin, nur anders, als er dachte“.
Während nun die einzelnen „Besucher“ nochmals zu Martin kommen und jeweils den Satz sagen: „Hast du MICH nicht erkannt?“, schlägst du bei dem Wort „Mich“ jedes Mal kurz die Zimbel an. Gespräch darüber: Was bedeutet das? Martin holt seine Bibel heraus und liest den Satz (hier stark vereinfacht): Wenn wir helfen, ist Jesus mitten unter uns. Diesen Satz ziehst du (vorab aufgeschrieben und in der Bibel versteckt) am Ende aus der Bibel heraus und legst ihn in das Bodenbild. Martins Herz wird ganz hell. Entzünde eine Kerze, trage sie im Kreis, dass alle erhellt werden und stelle sie in das Haus.
–> In das Papierhaus wird über Martin das Impulsherz geklebt.
Was hat das jetzt mit uns zu tun?
Was wünscht sich Jesus von uns – heute?
Martin sieht die alltägliche Not der Menschen und lässt sie in sein Haus ein. Er gibt ihnen nicht das Besondere, sondern etwas Kleines, Alltägliches. Das wird zum Besonderen!
Wie kann ich – als Kind – helfen? Die Kinder überlegen sich Möglichkeiten, barmherzig zu sein. Diese werden in die Bilderrahmen (siehe KV unten) gemalt und in die Mitte, um Martin geklebt.
Wer mag, kann noch die Werke der Barmherzigkeit (hier die abgespeckte Version) besprechen und den 4 guten Taten von Martin zusortieren.
Jemanden zu sich einladen (passt zu der Figur: Stefan schippend)
Menschen, die Durst haben, etwas zu trinken geben (passt zu der Figur: Stefan sitzend)
Menschen, die nichts anzuziehen haben, kleiden (passt zu der Figur: Junge Mutter mit Kind)
Menschen, die Hunger leiden, etwas zu essen geben (passt zu den Figuren: Marktfrau mit Jungen)
Es weihnachtet sehr …
Um nun die Kurve zum Advent und Weihnachten zu kriegen, führen wir ein Gespräch darüber, dass der Advent eine Zeit des Wartens ist: Wir warten auf Jesus (und seine Geburt) und sind offen für Begegnungen. Wir hören genau hin, was um uns passiert.
Auch Martin hat auf Jesus gewartet. Er war ganz Ohr und hatte ein offenes Herz für die Nöte der Menschen. Wir haben festgestellt, dass Jesus überall dort ist, wo sich Menschen gegenseitig helfen.
Ist dann etwa immer Weihnachten???
Ich wünsche euch eine gesegnete Adventszeit, mit vielen Begegnungen,warmen Worten und Herzen.
Die Buchkritik „Martin der Schuster“ findest du hier!
Wir scheinen ja eine Menge über das Christkind zu wissen! Doch wenn das Christkind der heilige Christ ist, warum wird er oft als Mädchen dargestellt?
„Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!“
Wir alle kennen dieses Gedicht von Anna Ritter. Da ging mir auf: Wir scheinen ja eine Menge über das Christkind zu wissen! So lag es nahe, Gedichte zu wälzen und eine Wortwolke über das Christkind anzufertigen. Voilà:
Man kann eine Menge über das Christkind sagen. Sicher hat jeder seine ganz eigene Vorstellung. Doch eins ist unumstritten: Die wesentliche Aufgabe des Christkindes ist es, Geschenke zu bringen! Und mit diesem Aspekt nähern wir uns seiner „Entstehung“.
Christkind vs. Heiliger Nikolaus
Hier ist die deutsche Lokaltradition schuld – und (so sagen einige Autoren) Martin Luther! Die Heiligenverehrung rund um die Weihnachtszeit war ihm ein Dorn im Auge. Unsere Art der Bescherung am 24. Dezember war zur damaligen Zeit unbekannt. Geschenkebringer war der Heilige Nikolaus, an seinem Gedenktag, dem 6. Dezember. Um den Nikolaus „abzulösen“, wurde der heilige Christ am Weihnachtsabend etabliert (auf Geschenke wollte ja niemand verzichten!) und der Nikolaus damit in seine Schranken verwiesen. Man gestaltete sozusagen einen protestantischen Gegenentwurf, der sich auch in katholischen Gegenden nach und nach durchsetzte.
Jesus Christus ein Mädchen?
Anfänglich kam das Christkind auch mit dem Nikolaus daher. Sozusagen in der Übergangszeit.
Warum das Christkind oft als Mädchen dargestellt wird, ist ein ungeklärtes Rätsel. Vielleicht stellt es gar keine Personifizierung des Jesuskindes dar. Was, wenn es sich gar nicht um das Christuskind handelt, sondern um einen Engel, ein engelsgleiches Wesen? Dafür würde das Kleid, die Flügel, der Heiligenschein sprechen und das mädchenhafte Aussehen. Das Christkind ist der Prototyp eines wahrgewordenen Engels! Auch wenn das Christkind immer mehr vom Weihnachtsmann verdrängt wird, hält sich der Brauch, dem Christkind einen Wunschzettel zu schreiben. Es hat sogar eine eigene (von der Post eingerichtete) Adresse. Es wohnt in Engelskirchen (bestätigt das die Engelshypothese???)!
Eine versöhnliche Theorie wäre es doch, wenn sich im Zuge der Zeit das Bild des heiligen Christ in das (weibliche, engelsgleiche) Christkindl gewandelt hätte. Eine Art Transformation über eine lange Zeitspanne. Verschiedene Vorstellungen haben sich darin vermischt.
Geschenke – für wen denn eigentlich?
Wenn nun der heilige Christ zu seiner Geburt Geschenke erhielt (so steht es in der Bibel), warum muss er heutzutage UNS Geschenke an SEINEM Geburtstag bringen? Ich finde, das ist doch wieder typisch … Mensch! Es wäre doch angebracht, IHM Geschenke darzubringen. Vielleicht kein Gold, Weihrauch und keine Myrrhe – aber eine kleine Freude? Da würde uns doch etwas einfallen!
Nikolaus wird Weihnachtsmann
Dann wurde der Nikolaus langsam immer mehr zum Weihnachtsmann. Der Nikolausmantel blieb übrig und den letzten Schliff erhielt der Mann der Weihnacht durch den amerikanischen Konzern Coca Cola. Santa Claus (der skandinavische und holländische Wurzeln hat) hat keinerlei christlichen Background, weshalb er auch überall – ganz unchristlich – Geschenke überbringen kann. Seine Figur vereint Seiten des Väterchen Frost (weißer Bart, dicker Bauch und er hat einen Schlitten!), von Krampus (Sack und manchmal eine Rute) und natürlich vom Nikolaus (roter Mantel und leicht umgeformte Mütze). Die skandinavischen Einflüsse erklären auch seinen Schlitten und die Rentiere. Den Nordpol ergründe ich hier nun nicht, vom Kamin ganz zu schweigen!
… Ich bin durch diese ganze Vermischung von Brauchtum, Tradition und Coca Cola schon ganz wirr. Man braucht nur einen Physiker, der diese Legende komplett widerlegen kann. Siehe hier!
Eine Video-Zusammenfassung in 2 Minuten
Was, wenn der Glaube an das Christkind ins Wanken gerät?
Wenn Kinder langsam an der Glaubwürdigkeit des Gabenbringers zweifeln, ist guter Rat teuer. Beim Christkind kommt man da weniger in die Bredouille als beim Glauben an den Weihnachtsmann. Ein möglicher Ansatz: Ein Säugling kann bekanntlich keine solchen Geschenkemassen transportieren. Beim Christkind läuft das via Solidarität. Wir helfen anderen und unterstützen somit das Christkind bei seiner Arbeit. Eltern und Schenkende werden so zu Christkind-Deputies!
Sollte man dann nicht überlegen, ob das gewünschte Geschenk auch zu diesem Friedensfest passt? Ich erwähne das nur, weil ich ein Problem habe: Erklären Sie mal einem 3-jährigen, dass das Christkind keinen Pfeil und Bogen (Waffen!!!) am Heiligabend unter den Christbaum legt …
Weihnachtsfest
Hier findet ihr einen wundervollen kleinen Weihnachtsfilm über einen kleinen Stern, der besonders sein wollte.
Mein Kollege Christian Günther, der mich immer mit interessanten Links und humorvollen Erklärtexten versorgt, hat mir von seiner Umsetzung im Unterricht erzählt. Er stellt die Krippe in den Vordergrund und erarbeitet so die Weihnachtsgeschichte bzw. vertieft sie:
Die SchülerInnen arrangieren eine Weihnachtskrippe anhand einer Erzählung, die beide Weihnachtsgeschichten (Mt. und Lk.) kombiniert (siehehier). Eine Variante wäre es, die Kinder beide Weihnachtsgeschichten lesen zu lassen und zu erörtern, welche Krippenfiguren von welchem Evangelium kommen. Von der gestellten Krippe wird ein Foto gemacht.
Wer Lust hat, sich an einem neuen Tool (thinglink) zu versuchen, kann eine „sprechende“ Weihnachtskrippe mit den Kindern gestalten. Das gemachte Krippenfoto ist die Grundlage. Die einzelnen Figuren (Hirten, Josef, Maria …) erhalten von den SchülerInnen eine Stimme (die Stimmen werden aufgenommen und zusammen mit dem Bild bei thinglink hochgeladen).
Thinglink ist ein, in der Basisversion, kostenloses Tool, das es möglich macht, interaktive Bilder zu erstellen. Man muss sich nur ein kostenloses Konto erstellen.
Ein Buch über eine Legende Tolstois. Wir begegnen einem Menschen, der wartet- auf Jesus. Auf Jesus warten schärft den Blick und macht bereit für den Advent!
nach einer Legende von Leo Tolstoi
Ein Buch über die bekannte Volkserzählung Tolstois von Vater Martin.
Wir begegnen einem Menschen, der wartet- auf Jesus.
Auf Jesus warten schärft den Blick und macht bereit für den Advent!
„Früher, zur Zeit der Bibel, hat sich Gott doch auch oft genug gezeigt! Er wandelte durch den Garten, war anwesend in einer Wolke, einem Dornbusch oder erschien einem wenigstens im Traum. Und heute? Funkstille. Man bekommt ihn einfach nicht mehr zu Gesicht. Schade eigentlich. Ich bete doch und glaube an ihn. Warum zeigt er sich denn nicht?“
Wo ist denn dieser Gott, bitte schön?
„Früher, zur Zeit der Bibel, hat sich Gott doch auch oft genug gezeigt! Er wandelte durch den Garten, war anwesend in einer Wolke, einem Dornbusch oder erschien einem wenigstens im Traum. Und heute? Funkstille. Man bekommt ihn einfach nicht mehr zu Gesicht. Schade eigentlich. Ich bete doch und glaube an ihn. Warum zeigt er sich denn nicht?“
So oder so ähnlich könnte einem die Frage nach dem göttlichen Erscheinen über die Füße fallen. Vielleicht haben Sie selbst auch schon so gedacht. Verwerflich ist der Gedanke nicht. Er zeigt ja nur den Wunsch, Gott nahe zu kommen! Fragen wir uns also:
Eine platte Antwort wäre: überall! Damit gewinnt man aber keine Freunde. Wir müssen unsere Frage auch etwas präzisieren: Wo finde ich Gott heute? Zur Zeit der Bibel war Gott für die Menschen anscheinend greifbarer. Er wurde körperlicher gedacht. Sein Körper verbarg sich (im AT) in einer Feuersäule, hinter einer Wolke … Diese Vorstellung wandelte sich mit der Zeit. Und trotzdem hat die Bibel nicht vor, Gottesbeweise zu liefern, sondern will uns lediglich Bilder von Gott zeigen. Sie beschreiben WIE er ist. Dem Menschen fehlen die Worte, um Gott zu begreifen, also benutzt die Bibel Bilder. Würden wir ihre Erzählungen als genau so geschehen ansehen, verlieren sie ihre Vielschichtigkeit. Die Bibel berichtet von menschlichen Erfahrungen mit Gott. So erklärt sich die göttlich-menschliche Begegnungsvielfalt. Aber jedes Bild zeigt nur einen kleinen Teil Gottes und kann ihn in seiner Gänze niemals erfassen. Hierzu passt die folgende Geschichte:
Wenn wir uns nun weiter fragen: Warum zeigt sich Gott uns nicht? Dann machen wir einen Denkfehler. Er muss sich uns nicht zeigen, wir müssen ihn suchen. Hier geht es um das Glauben an Gott, um ein Vertrauen in ihn. Die Suche ist jedoch nicht einseitig. Gott will sich ja schließlich finden lassen. Und wo suche ich ihn nun? Auch das „Wo“ bringt uns nicht weiter. Er ist in unserer Welt präsent, aber nicht so, wie wir es erwarten. Er liefert uns keinen Aufritt mit Getöse. Ich stelle mir das ungefähr so vor: Durch Gott existiert unsere Welt, er hat den Grundstein gelegt, aber die Welt als solche ist auch durchdrungen von ihm. In der Schöpfung ist er überall präsent. Aber auch in uns Menschen. Martin Buber hat es in seinem Zitat auf den Punkt gebracht:
„Gott wohnt, wo man ihn einlässt„
Martin Buber, Die Erzählungen der Chassidim
Der Schuster Martin, ein Bilderbuch mit Tiefgang
Und mit diesem Zitat leite ich zu einem Buchtipp über, wie man Kindern wunderbar verdeutlichen kann, wie das mit „Gott wohnt, wo man ihn einlässt“ gemeint ist: Das Bilderbuch „Schuster Martin“ erzählt die Legende von Leo N. Tolstoi nach. Sie zeigt, dass uns Gott in allen Menschen begegnet:
Der alte Schuster Martin ist einsam und sieht von seiner Werkstatt aus die Straße, mit den vorbeieilenden Menschen. Abends liest er oft in der Bibel und entdeckt eine Geschichte, in der ein reicher Mann Jesus zu sich einlud. Dabei fragt er sich: Wie würde ich Jesus empfangen? Am Abend hört er eine Stimme: „Schau morgen auf die Straße. Ich werde zu dir kommen!“ Aufgeregt erwartet er Jesus am darauffolgenden Tag. Doch zuerst hilft er einem frierenden Straßenkehrer, indem er ihn auf einen Tee einlädt, einer armen Mutter, indem er dem frierenden Baby seine alte Jacke schenkt, einem kleinen Jungen, der einer Marktfrau einen Apfel gestohlen hat, hilft er und bezahlt das Diebesgut. Am Abend hört Martin die Stimme wieder. Sie sagt: „Ich war bei dir. Hast du mich erkannt?“
Was würde ich tun?
Das wird nicht nur zu Schuster Martins Frage, sondern auch zu unserer: Was würde ich tun, wenn Jesus zu mir käme? Wir folgen Martin in seinen Alltag. Wir beobachten ihn, wie er achtsam seinen Tag bewältigt und sein Herz und Haus für die Not der Menschen öffnet. Er sieht die kleinen und großen Nöte der Menschen und verschließt seine Augen nicht davor. Er gibt ihnen eine Kleinigkeit, etwas von den täglichen Notwendigkeiten: einen Apfel, eine Decke, einen heißen Tee. Martin teilt seine wenige Habe und im Teilen kommt Jesus in sein Haus. Was für ein schönes Bild! Im Bilderbuch von Masahiro Kasuya beginnen die Menschen von Innen heraus zu leuchten. Sie strahlen am Ende regelrecht. Das Buch endet mit den Worten: „Alles, was ihr den Armen angetan habt, das habt ihr mir getan.“
Weiterführendes…
Hier findest du interessante Links, Videos etc. zur oben genannten Frage