Gott verlässt dich nicht: Tod und ewiges Leben

Reden wir darüber, worüber die meisten Leute ungern reden: Den Tod.

Warum? Weil er zum Leben dazu gehört und deshalb eine wichtige Rolle spielt – auch im Glauben.

Zuerst solltest du darüber nachdenken:

Welche Erfahrungen mit dem Tod hast du schon gemacht?

Beantworte bitte folgende Fragen für dich

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(Info: Auch wenn du auf “absenden” gehst, wird nichts an uns verschickt.)

Wir hoffen, die Fragen waren dir nicht zu unangenehm. Wenn doch: Gönn dir eine kurze Pause.

Denn wir kommen zur ersten Aufgabe:

Aufgabe: Beschäftige dich mit dem Tod

Wir schlagen dir zwei Möglichkeiten vor:

Beschäftige dich mit Gedenkseiten

Online-Gedenkseiten sind eine Art digitaler Friedhof. Menschen hinterlassen Bilder der Verstorbenen, ihre Gedanken, zünden Kerzen an. Auch die evangelische Kirche hat eine solche Gedenkseite:

https://www.gedenkenswert.de

Gehe auf diese Seite und schau dich um. Suche auch nach Menschen aus deinem Ort. Kennst du jemand? War jemand so alt wie du? Bewegt dich eine Geschichte?

Beschäftige dich mit Pink

Pink singt in Ihrem Song “When I get there” von Ihrem verstorbenen Vater und überlegt, wie es ihm nun geht.

Höre dir das Lied an und lies dir den Text dabei durch. Wie war wohl das Verhältnis von Pink zu ihrem Vater? Welche Fragen stellt sie ihm?

Was kommt nach dem Tod?

Dazu hat die Zeitung Chrismon eine Umfrage gemacht. Hier seht ihr, was die Leute glauben:

Umfrage: Was kommt nach dem Tod
Quelle und Bildrechte: https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2022/52554/umfrage-was-kommt-nach-dem-tod

Als Christen bekennen wir im Glaubensbekenntnis:

Ich glaube an Jesus Christus […]

am dritten Tage auferstanden von den Toten […]

an die Auferstehung der Toten

und das ewige Leben.

apostolisches Glaubensbekenntnis

Und wie ist das jetzt mit dem ewigen Leben?

Eine der wichtigsten Grundlagen unseres christlichen Glaubens ist das ewige Leben. Wir wissen natürlich nicht ganz genau, wie wir uns das vorstellen müssen.

Die wichtigsten Sachen, die wir aus der Bibel wissen, haben wir euch rausgesucht:

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Im Endeffekt wissen wir es natürlich aber auch nicht. Eigentlich müssen wir darauf vertrauen, dass Gott seine Versprechen einhält.

Aber ist Glaube nicht immer vertrauen?

Konfiunterricht im April: Glaubensbekenntnis

Im April waren wir im Schießlhof in Neukirchen-Balbini. Zum Ende des Konfirmandenunterrichts war unser Thema das Glaubensbekenntnis und die Frage: “Und was glaubst du so?” Hier der Bericht einer Konfirmandin

Bericht der Konfirmandin

Am Samstag um 10 Uhr begann das Treffen der Konfis im Schießlhof in Neukirchen-Balbini.

Danach ging es in die Michaelskirche in Neukirchen-Balbini wo wir kurz beteten.

Wieder im Schießlhof angekommen, gingen wir nach draußen, wo wir uns gegenseitig einige Fragen stellten um uns besser kennenzulernen.

Als wir mit der Fragerunde fertig waren, wurde uns die Frage gestellt: “Was ist Gott für dich?”. Wir durften uns Zettel nehmen und dort Begriffe aufschreiben, die wir mit Gott verbinden. Nachdem alle Konfis fertig waren, mussten diese Begriffe von uns zu “Vater”, “Sohn” oder “Heiligen Geist” zugeordnet werden. Dann haben wir uns das Glaubensbekenntnis genauer angesehen und darüber geredet ob wir Wörter oder Sätze ändern würden, um es “moderner” zu gestalten.

Anschließend bekamen wir etwas Zeit, um unser eigenes Glaubensbekenntnis zu schreiben und vorzustellen.

Nach dem wir essen waren, durften sich die Konfis die noch keinen Konfispruch hatten, sich Zeit nehmen, um sich einen rauszusuchen.

Zum Abschied sangen wir gemeinsam das Lied “Vergiss es nie: Dass du lebst”.

Die Glaubensbekenntnisse der Konfis:

Ich glaube an mein Leben.
Ich glaube an andere Welten.
Ich glaube an Gott, weil er immer für mich da ist.
Ich glaube an meine Familie und Freunde,
weil sie immer an meiner Seite stehen.

Ich glaube daran, dass Gott mich immer sieht
und selbst wenn man nicht das Gefühl hat,
dass er für dich da ist und dir zuhört oder dich sieht;
wenn du redest, ist er immer an deiner Seite und
selbst wenn es schwer wird oder man Personen verliert,
die man im Leben braucht, ist es nicht ohne Grund passiert,
denn Gott hat schon längst einen Weg für dich geschrieben
und du ihn nur noch selbst gehen musst,
indem du die Türen dazu öffnest.
Ich glaube auch daran,
dass selbst wenn du denkst ,dass nicht alles nach Plan läuft,
weil man die Kleinigkeit die dir Gott schenkt übersieht;
alles kommt wie es kommen soll.
Ich glaube an die Wiedergeburt, denn als mein Uropa starb,
kam zwei Tage später mein Cousin auf die Welt,
der ihm sehr ähnlich sieht und seinen Charakter wiederspiegelt
und ich denke, dass mein Uropa in ihm weiter lebt.
Ich glaube daran, dass ich alles im Leben erreichen kann,
was ich mir in den Kopf setze.

Ich glaube, dass Gott an schweren Tagen für einen da ist,
da im Leben nicht immer alles gut läuft.
Ich glaube, dass er einen immer beschützt und einem ein Lächeln zaubert.
Ich glaube an meine Familie.
Ich glaube, dass er ein Beschützer ist.
Er ist unsichtbar und sieht wenn was ist.
Er rettet eine vor schlimmen Sachen.

Ich glaube an mein Leben und meine Existenz.
Ich glaube an Gott.

Ich glaube, dass Gott seit 3 Jahren nicht richtig aufpasst,
da die Menschheit dabei ist, sich selbst zu vernichten.
Die Menschheit ist wie ein Kind, man muss ständig drauf aufpassen,
sonst vernichtet sie sich selber.

Ich glaube an mein Leben und meine Existenz.
Ich glaube an mich und andere.
Ich glaube an das hier und jetzt.
Ich glaube an die Zukunft.
Ich glaube es gibt mehr als wir sehen,
andere Wesen, andere Welten.
Dies ist meine Meinung, weil ich zu viele Filme geschaut hab.

Ich glaube daran, dass Gott nicht da ist,
weil er sonst der Ukraine helfen würde
und es nicht zu den Weltkriegen gekommen wäre.
AMEN

Ich glaube an Gott, den Vater und an Jesus Christus,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden und das ewige Leben.
Amen

Ich glaube an Gott, den Vater, den Schöpfer des Himmels
und der Erde, an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die Heilige christliche Kirche,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben
Amen

Ich glaube an Gott, den Allmächtigen und an Jesus Christus
seinen eingeborenen Sohn.
Empfangen durch den Heiligen Geist,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel.

Herr, ich hab Herzweh,
Mädchen, Mein Herz bricht,
mein Leben ist am Arsch;
wenn du hier bist, ist mein Leben gut.

Ich glaube an Gott,
auch wenn ich es mir schwer vorstellen kann,
dass es ihn wirklich gibt.
Mit Jesus geht es mit genauso,
wie mit dem Glauben von Gott.

Ich glaube an Gott, den Vater, den Heiler
und an Jesus Christus seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,
empfangen durch den hl. Geist,
geboren von Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
Er sitzt zur Rechten Gottes, des Vaters,
von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den hl. Geist,
die hl. Christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und an das ewige Leben.
Amen

Ich glaube an die Liebe,
an Freundschaft und Hoffnung.
Ich glaube, dass man stärker ist, wenn man jemanden hat,
der für einen da ist.
Ich glaube, dass da jemand ist, der größer und mächtiger ist als wir Menschen
und der für uns sorgt und uns beschützt.
Nicht allmächtig, aber immer da.
Ich glaube an das ewige Leben in Erinnerung und an ein Leben nach dem Tod.
Ich glaube, dass es nicht davon abhängt, ob man glaubt und was man glaubt,
um die Anwesenheit und Hilfe dieses jemands zu spüren,
der für uns da ist und uns hilft und
dass jeder diese Anwesenheit spüren kann,
wenn er sich darauf einlässt und sich zu ihm bekennt
Amen

Credobound – digitale Stationenarbeit zum Glaubensbekenntnis

Mit Hilfe der App Actionbound können Konfis sich mit der Frage beschäftigen, was Bekennen eigentlich ist und eigene Ausdrucksformen für den Glauben an Gott, Jesus und Heiligem Geist finden. Für Konfi@Home!
Anleitung         
Startseite (dort: Bound-Challenge wählen!)
Rückfragen an: achim.plagentz@rpi-ekkw-ekhn.de

Modul 15: “Christologische Klärungsprozesse. Streitigkeiten in der frühen Kirche”

Apostolikum – Nicänum – Chalcedonense – filioque

Pieter Lastman (1583-1633): Schlacht bei der Milvischen Brücke
Pieter Lastman (1583-1633): Schlacht bei der Milvischen Brücke – Quelle: Wikimedia Commons

  • Apostolikum – Nicänum – Chalcedonense – filioque

Kurzkommentar

In unserer Zeit der verbreiteten Kirchenkritik und Dogmenskepsis ist es schwer, den Schüler(inne)n die christologischen Streitigkeiten der frühen Kirche nahezubringen. Die Lehrkraft muss hier nicht zu sehr auf die nicht leicht nachzuvollziehenden theologischen Details eingehen. Es kann vielmehr versucht werden, diese Sequenz an mehreren “strategischen Leitpunkten” zu verankern: 1. Der Deutungsrahmen sollte frühzeitig auf “geschichtliche Dimensionen” focussiert werden. Ausgehend von den Geschehnissen um die Entscheidungsschlacht zwischen Konstantin und dem Usurpator Maxentius am 28.10.312 an der Milvischen Brücke und der dort anknüpfenden legendären Tradition (“In hoc signo vinces”), kann immer wieder ausführlich diskutiert werden, welche Folgen die “Konstantinische Wende” für die christliche Religion, aber auch für das Römische Reich, für die “Welt”, gebracht hat: Vor noch nicht allzu langer Zeit staatlich verfolgt, im Mailänder Edikt von 313 (aber: Galerius 311 !) als religio licita anerkannt und im Jahr 380 unter Theodosius sodann zur Staatsreligion erhoben, vollzog sich für das junge Christentum hier wahrhaftig ein “Quantensprung” – mit unabsehbaren Folgen. 2. Damit im Zusammenhang können aktuelle Überlegungen zu Konstantins Religionspolitik gesehen werden:1 Die Antithetik zwischen dem Reich der Legende und Konstantins Staatsräson muss relativiert und die Möglichkeit einer “Bekehrung” respektiert werden durch die Akzeptanz der “Neuausrichtung seines Herrschaftsanspruchs”: Christus als Weltenherrscher gab dem Kaiser “eine religiöse Legitimation seines eigenen Herrschaftsauftrags.” 3. Einmal mehr kann im Unterricht über die Botschaft Jesu und/oder (?!) Strukturen der Kirche gestritten werden: Unter Konstantin wurde die Kirche maßgebend, mächtig – und sehr reich. Was war da noch übrig von der Weisung Jesu bei der Aussendung der Jünger ?2 Ferner hatte Jesus die Feindesliebe gepredigt (Mt. 5,44). Nun war der Kriegsdienst auch für christliche Soldaten Pflicht und Gebot. Wer ihn verweigerte, dem drohten Exkommunikation und Exekution. 4. Gut diskutieren lässt sich auch über die Formulierung von Alfred Loisy:3 “Jesus verkündete das Reich Gottes – gekommen ist die Kirche.” 5. An geeigneter Stelle kann die Lehrkraft fragen, welche der hier vorgestellten zahlreichen theologischen Inhalte zur “Person” Jesu Christi die Schüler/innen – gerade auch beim Mitsprechen im Gottesdienst – als persönliches Bekenntnis nachvollziehen (können).

Unterrichtsziele

Die Bitte um die eigene religiöse “Verortung” kann für viele Schüler/innen hilfreich sein. Auch wird ein Einblick in subtile theologische Tiefen nicht schaden, ebenso nicht ein zumindest kognitives Mitwirken an der Gestaltung von “Kirche”. Und (Theologie) Geschichte zu verstehen dient dem eigenen “kritischen” Beurteilungsvermögen und damit in vieler Hinsicht auch der Einschätzung der Gegenwart.

Fußnoten

1. vgl. Jörg Lauster, Die Verzauberung der Welt. Eine Kulturgeschichte des Christentums. Verlag C.H.Beck. München 2. Aufl. 2015, S. 91ff.

2. “Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben … ” (Mt. 10,9 [Luther-Übersetzung];
vgl. auch V. 10ff.)

3. Alfred Loisy (1857-1940): frz. katholischer Theologe und Historiker


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