Religionspädagogin Maria Spieß, Oldenburg, hat eine Zusatzausbildung zur Bibelerzählerin absolviert. In vielen Gruppen hat sie schon für Kinder und Erwachsene, Junge und Alte erzählt. Hören Sie die Erzählungen hier an!
Diese Audio-Erzählungen können in Gemeinde und Religionsunterricht frei genutzt werden.
„Was für ein Vertrauen!“
Die Geschichte „Was für ein Vertrauen!“ wurde von ihr für den gleichnamigen Ev. Kirchentag in Dortmund 2019 konzipiert und dort im Bibel-Erzähl-Zelt vorgetragen.
„Ich bin Hanna …“
Lukas 2, 36-38 Sie ist nicht sehr bekannt, diese Prophetin mit Namen Hanna. Lukas hat von ihr erzählt, zwar nur in drei Versen, aber die erzählen komprimiert eine ganze Geschichte. Maria Spieß hat sie jetzt für uns ausführlicher zu Gehör gebracht.
Es wird erzählt … Vom Nikolaus
Hier wird eine Geschichte vom Bischof Nikolaus erzählt. Was geschah vor langer Zeit in der Stadt Myra? Hört selbst!
Zugangswege
Mut zur Geschichte!
Die Rolle von Römern und Juden im Prozess Jesu
Jesus – ein Gekreuzigter unter tausenden?
Zugangswege
Mut zur Geschichte!
Die Rolle von Römern und Juden im Prozess Jesu
Kurzkommentar
Will man das theologisch höchst anspruchsvolle und überaus komplexe Thema des Leidens und Sterbens Jesu Christi im S II-Bereich auf angemessene Weise pädagogisch vermitteln, so ist – wie hier geschehen – die Unterteilung in einen „biographischen“ (Modul 10) und einen theologischen (Modul 11) Bereich naheliegend. Natürlich ist es für die Lehrkraft auch hier mit einer „bloßen Verkündigung“ der wesentlichen Inhalte nicht getan. Vielmehr werden die Schüler/innen im vorliegenden Modul – in dem, wie auch andernorts, kein Lernprogramm, sondern ein je nach Kurssituation umsetzbares Auswahlangebot vorgelegt wird – durch zahlreiche eigene Aktivitäten selbst in die Vermittlung der schwierigen Materie miteingebunden. Eine gründliche logistische Planung ist darum unerlässlich. So sollen z.B. die Schüler/innen, um mit den vielschichtigen Aspekten vertraut zu werden, die biblischen Texte nicht nur lesen – vielmehr steht für sie eine virtuelle Reise durch das heutige Jerusalem auf dem Plan, bei der mit Hilfe des PCs Orte erkundet werden, die in Jesu Passion eine Rolle spielten, und Stätten zu sehen sind, etwa die Treppe an der Südseite des Jerusalemer Tempelberges, an denen sich wohl schon Jesus selber aufhielt. Außerdem werden zu fünf zentralen Aspekten, zu denen so mancherlei Unklarheiten im Umlauf sind (u.a. „Pontius Pilatus“; „Judas Iskarioth“; „Die Strafe der Kreuzigung“; anderes fakultativ), auch kooperativ realisierbare GFS-Themen angeboten. Nicht zuletzt werden die Schüler/innen beauftragt, den so häufig diskutierten – und wie oft so verhängnisvoll entschiedenen (!) – Streit, ob die Römer oder die Juden am Tod Jesu schuld seien, als (auch in größerem Rahmen durchführbare) aktuelle Meinungsumfrage neu zur Sprache zu bringen. Dabei dürfte es ein interessanter Nebenaspekt sein zu beobachten, in welchem Bezugsrahmen sich hier christlich-konservative Frömmigkeit zu einem aufgeklärten Bibelverständnis bewegt. Am Schluss sollen die Schüler/innen im Internet Bilder des „Original“-Felsens vom Berg Golgatha ausfindig machen – und sich damit gleichzeitig einer neuen, anderen Herausforderung stellen: zunächst vielleicht einmal nur als Aussage zu akzeptieren, dass Jesus zwar einerseits ein „Gekreuzigter unter tausenden war“, dass sein Tod aber mit dem biologischen Ende aller anderen Menschen ganz und gar unvergleichbar ist. Damit ist der Weg aufgezeigt zu einer anderen Dimension – und der Schritt hergestellt zum nächsten Modul.
Unterrichtsziele
Durch die intensive Beschäftigung mit den sachlichen und heute nachprüfbaren Inhalten der biblischen Passionstexte erwerben die Schüler/innen eine fundierte Informationsgrundlage, die sie dazu befähigt, bei diesen immer wieder diskutierten Themen kompetent mitzureden. Jenseits aller nur fragmentarischen Kenntnisse, Halbwahrheiten oder gar Unwahrheiten erhalten sie, erarbeitet auch durch eigenes intensives Engagement, in der Religion, der sie angehören, ein solides Basiswissen, das ihnen den Zugang zu theologischen Dimensionen möglich machen kann. Zugleich erkennen sie, dass bei den biblischen Passionstexten trotz deren – auch durch eigene Recherchen nun sichtbar gewordener – vielfältiger historischer Einbindung auf Seiten ihrer Verfasser nicht die sachliche Information im Vordergrund steht, sondern das kerygmatische Interesse. Indem den Schüler(inne)n dieser Vorrang der Verkündigungsabsicht deutlich wird, relativiert sich, zum einen, die mögliche Kritik an der bisweilen fehlenden historischen Korrektheit (z.B. → Pontius Pilatus). Zum anderen verstehen sie, wie dies auch schon früher, etwa bei den Wunderberichten, zu erkennen war, die besondere Hermeneutik biblischer Texte.