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Allgemein Religion & Gesellschaft

Christentum und Antisemitismus

Ich möchte Sie mitnehmen auf eine Reise in die Geschichte des Christentums und dessen Verstrickungen in den Antisemitismus

Hier hören Sie den ganzen Vortrag:

  1. Ich beginne mit dem Neuen Testament, mit Paulus. Diesen Teil anhören
  2. Als nächstes gehe ich auf die Evangelien ein, besonders auf das Matthäus-Evangelium und weiterhin auf das Johannes-Evangelium. Diesen Teil anhören
  3. Dann beschreibe ich den Aufstieg des Christentums im Römischen Reich und die Folgen für die Juden. Diesen Teil anhören
  4. Die Figuren „Ecclesia“ und „Synagoga“ stehen für hochmütige Übertrumpfung der jüdischen Religion durch die Kirche im Mittelalter. Diesen Teil anhören
  5. Ich beschreibe dann die Darstellungen der so genannten „Judensau“ aus dem Mittelalter, auch im Zusammenhang mit Martin Luther. Diesen Teil anhören
  6. Ein evangelisches Institut zur „Entjudung von Theologie und Kirche“ ist Beispiel für die unselige Verquickung der Kirche mit dem Antisemitismus der Nazionalsozialisten.
    Diesen Teil anhören
  7. Abschließend geht es um die Neubestimmung des Verhältnisses zu den Juden seit etwa 1980. Diesen Teil anhören

Dieser Vortrag ist am 8. April 2021 in der Evangelischen Kirche Ohmstede in Oldenburg als Zoom-Gesprächsabend gehalten worden. Zu diesem Thema wurde ich vor allem angeregt durch das Buch von Peter Schäfer, Kurze Geschichte des Antisemitismus, Beck Verlag 2020. Dieses Buch empfehle ich zum Thema sehr!

Bereits früher hat Peter Schäfer sich ausführlich mit dem antiken Judenhass auseinandergesetzt. Dazu kann man hier eine Buchbesprechung lesen.

Im Jahr 2021 startet eine öffentliche Themenreihe zwischen Juden und Christen mit dem Titel: beziehungsweise. Im Internet finden Sie dazu Plakate, Texte und Hinweise auf Veranstaltungen: Kampagne Beziehungsweise

Link: https://www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de/

Außerdem weise ich auf das Werk von Oliver Arnhold hin, der das „Entjudungsinstitut“ aus dem Korb des Vergessens/Schweigens hervorgeholt hat. Dazu ausführlich hier mehr (Rez. von Chr. Auffarth)

Ein weiterer Beitrag von Chr. Auffarth zu Judenbildern im Freiburger Münster ist h i e r zu finden!


Hier zur Podcast-Reihe vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und dem Institut für jüdische Studien der Uni Münster 

Programm Podcastreihe „Zugehörig oder ausgegrenzt?“

Stand: 19.10.2021

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Weitere Empfehlung zum Thema:

Antisemitismus – Ein Thema für alle

Michael Blume in der Jüdischen Allgemeinen.

„Judenhass abzuwehren ist Auftrag der gesamten Gesellschaft in Deutschland – und in ganz Europa“

Lesen Sie diesen sehr wichtigen Beitrag h i e r


Zum Vortrag Teil 4 oben:
Eine Debatte um die judenverächtliche Figur der Synagoga findet aktuell in Bamberg statt.

Screenshot: Twitter 09.07.2021

Lesen Sie dazu den aufschlussreichen Beitrag h i e r auf katholisch.de

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Ist Kirche Zukunft ?

Materialien für die K Ö G 2021

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„Hinaus ins Weite – Kirche auf gutem Grund“ – Zwölf Leitsätze zur Zukunft einer aufgeschlossenen Kirche

Link zu den 12 Leitsätzen

[Aus: „Auf gutem Grund“]

Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen ist die Einsicht, dass

die Kirchen in Deutschland zukünftig weniger Mitglieder

 und weniger Ressourcen haben werden.

Strukturen und Angebote können nicht im jetzigen Umfang fortgeführt werden.

Die Gründe … zum Teil demographischer Art.

Christlicher Glaube hat für viele Menschen an Plausibilität und Relevanz verloren.

Die schwindende Akzeptanz der Kirche und ihrer Botschaft

geht einher mit einer tieferliegenden Glaubenskrise.

Die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen verliert für viele Menschen an Attraktivität

und ihre gesellschaftliche Bedeutung nimmt ab.

Das schlägt sich nieder in wachsenden Austrittszahlen;

auch Taufen werden weniger.


Nachstehend findest Du die Themen der 12 Leitsätze auf bunten Karten.

Suche Dir ein Thema Deiner Wahl aus.

(1) Dazu dann den jeweiligen Text aus der EKD-Schrift lesen
Link zu den 12 Leitsätzen

(2) Danach das Wichtigste in kurzen Stichworten bündeln.

(3) Abschließend kritisch Stellung nehmen, auch vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen und Vorstellungen.

Die Ergebnisse dann ins Gespräch der Gruppe einbringen!



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… vom Nikolaus

Religionspädagogin Maria Spieß, Oldenburg, hat eine Zusatzausbildung zur Bibelerzählerin absolviert. In vielen Gruppen hat sie schon für Kinder und Erwachsene, Junge und Alte erzählt.

Hier wird eine Geschichte vom Bischof Nikolaus erzählt. Was geschah vor langer Zeit in der Stadt Myra? Hört selbst!

Am 6.12.2020 wurde diese Erzählung in der Evangelischen Kirche in Oldenburg-Ohmstede vorgetragen.

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Weitere Erzählungen: H i e r
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alle zusammen

Alle zusammen.
Evangelischer Religionsunterricht
für die Jahrgangsstufen 1,2,3

Herausgegeben für Grundschulen im Bereich der
Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO)

Erarbeitet von Susanne Schroeder [1]
unter Beratung von
Martina Steinkühler und Karlo Meyer

Herausgegeben für Grundschulen im Bereich der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg- schlesische Oberlausitz (EKBO)

„Alle zusammen!“ – so heißt das neue Religionsbuch[2] für den evangelischen Religionsunterricht in Berlin/Brandenburg. Es sticht durch eine Reihe von Besonderheiten aus dem Kanon der üblichen Religionsbücher für die Grundschule hervor. Die Welt, in der Kinder heute leben, ist der Ausgangspunkt der (religions)-pädagogischen Reflexionen[3]. Hier ist es die Großstadt Berlin, die vielfältigste Ansatzpunkte für Fragen und Entdeckungen bietet. Eindrücklich die Wimmelbilder S. 56/57. Die folgenden Doppelseiten – ein grundlegendes Prinzip des Buches – sind in Bilderbuchformat gestaltet und leiten zu vertiefenden Fragen an. Fragen stellen – dazu will das Buch anregen und bei der Suche nach Antworten helfen. „Kann das sein, dass Kinder manchmal mehr wissen als Erwachsene?“ lautet ein Impuls zur biblischen Erzählung vom zwölfjährigen Jesus im Tempel (65). „Alle zusammen“ weiß die Kindertheologie zu schätzen und setzt diese um. In entsprechender Weise kommt Sachwissen dosiert ins Spiel, immer verknüpft mit dem entfalteten Fragehorizont.
Dieses Buch ist für die Verwendung in den ersten drei Schuljahren konzipiert. In Berlin und Brandenburg dauert die Grundschule sechs Jahre, es folgt also noch ein Band für die Jahrgänge 4,5 und 6. Die Herausgebenden haben an übergreifende Verwendung gedacht; nicht selten treffen sich ja in Reli-Gruppen Kinder aus verschiedenen Jahrgängen, und manche Schulen arbeiten prinzipiell jahrgangsübergreifend. Und bei der Binnendifferenzierung kann dieser Ansatz auch hilfreich sein. In der Abfolge der Themen ist kein lineares Schema für Jahrgänge erkennbar.

Die Materialien sind motivierend ausgesucht, teilweise auch unkonventionell originell.[4] Im Hinblick auf das gemeinsame Lernen aller Kinder in der Grundschule ist dem Prinzip der Elementarisierung gut Rechnung getragen worden: prägnante Texte, aussagestarke Bilder, herausfordernde Aufgaben auf unterschiedlichen Ebenen. Mit einer durchgängigen Beachtung interreligiöser Aspekte geht „Alle zusammen!“ auf die religiöse und kulturelle Vielfalt in der Schule ein. Die Kinder können sich über jüdische, christliche und islamische Umgangsweisen mit den religiösen Schriften, mit Versammlungsorten und Gebeten informieren. Fragen und Anregungen fördern die Neugier und die Beschäftigung mit anderen Denkweisen. Dass Kinder auch kritische Fragen zu religiösen und philosophischen Themen stellen, wird konstruktiv aufgenommen. Jedes Kapitel hat auch einen biblischen Schwerpunkt. So werden biblische Kerngeschichten in den Horizont gerückt.

Zugänge werden über besondere Erfahrungswege ermöglicht; beispielsweise über eine symboldidaktische Erschließung des Phänonems „Steine“ hin zur Erkundung religiöser Versammlungsorte. Der Einstieg in die 7 Kapitel erfolgt auf ungewöhnliche Weise. In einem Bilderrahmen werden verschiedene Elemente gezeigt, über deren thematischen Zusammanhang keineswegs von vorneherein Einigeit bestehen muss. Das Nachdenken der Kinder gestaltet den Einstieg mit, bis hin zur beachtlichen Aufforderung:  „Suche dir drei wichtige Wörter aus und bilde daraus eine Überschrift für das Kapitel“. Dementsprechend klein gehalten sind die orientierenden Kapitelüberschriften. Hier und an anderen Stellen zeigt sich Raum zur Mitgestaltung des Religionsunterrichts durch die Kinder.  Stark erfahrungsorientiert sind auch die Vorschläge zum Thema „Beten“. Es ist sicher nicht falsch, diese Herangehensweise mit dem Ausdruck „ganzheitlich“ zu beschreiben. Dazu gehört auch eine offene und wertschätzende Haltung gegenüber nicht religiösen Menschen. Denn am konfessionellen Religionsunterricht nehmen häufig Kinder ohne religiöse Verbundenheit teil.

Diesem neuen Grundschulbuch (Download hier) kann man mit frohem Sinn gute Verbreitung und vielfältige Nutzung wünschen. Durchaus auch über die Region Brandenburg und Berlin hinaus! Auf den Folgeband für die Jahrgänge 4,5 und 6 bin ich schon sehr gespannt!

Das Lehrkräftehandbuch  (auf der Downloadseite) gibt Auskunft über die in den einzelnen Kapiteln angestrebten fachbezogenen und inhaltsbezogenen Kompetenzen. Knappe Hinweise werden zum Umgang mit den Doppelseiten gegeben.

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Dr. Manfred Spieß
Oldenburg


[1] Dr. Susanne Schroeder ist tätig im Amt für Katechetische Dienste Berlin, https://akd-ekbo.de/ . „Alle zusammen“ entstand auch unter Mitarbeit von Ines-Kathrin Haesner und den Lehrkräften der Arbeitsstellen für Religionsunterricht.

[2] Dieser Beitrag beruht auf der Lektüre der Internet-Ausgabe, als pdf-Datei hier frei zum Download.

[3] Damit schließt das Schulbuch an das Konzept der „Lebensfragen“ an, die im Rahmenlehrplan Ev. RU Berlin/Brandenburg mit den Kompetenzbereichen in Verbindung stehen.

[4] Die Verwendung der „Friedenspfeife“ bei nordamerikanischen Urbewohnern war mir nicht (mehr) als gebetsähnliches Ritual bekannt, vgl. S. 83.

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Jüdischer Religionsunterricht in Deutschland

Bruno Landthaler

Es ist (noch) selbstverständlich, dass es in Deutschland christlichen Religionsunterricht gibt. Dass neben dem islamischen nun auch verstärkt der jüdische Religionsunterricht als reguläres Unterrichtsfach gibt, haben einige Länder, in denen Kerncurricula für jüdische Religionslehre erstellt worden sind, wie in Hessen, Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg ermöglicht.

Es ist klar, dass es rein statistisch kein dringliches Bedürfnis für diese Anerkennung gibt. Die Anzahl der in jüdischen Gemeinden Organisierten und insbesondere die Anzahl derer Kinder wuchs – trotz Einwanderung durch die Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion – keineswegs in schwindelerregende Höhen. Betrachtet man die Schülerinnen und Schüler, die an jüdischem Religionsunterricht an Schulen in staatlicher Trägerschaft teilnehmen, so sprechen wir im Schuljahr 2017/18 von bundesweit 337 (!) Schülern und Schülerinnen.[1]

Gleichwohl ist die Anerkennung der jüdischen Religionslehre als ordentliches Schulfach in verschiedener Hinsicht ein wichtiges Signal:

Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte wird das Judentum im Rahmen von Schule wahrgenommen. Spätestens damit bringt Deutschland zum Ausdruck, dass es kein christlicher Staat mehr ist, obwohl er formal schon lange säkular begründet ist. Das bedeutet für den Religionsunterricht, dass der Staat die Funktion und Relevanz der Religion für die Gesellschaft gleichberechtigt an mehrere Religionen überantwortet. Christentum, Judentum und Islam rücken auf diese Weise zusammen und sind auf die Kommunikation untereinander angewiesen. Das hat für die verschiedenen Religionen unterschiedliche Folgen:

Für das Judentum (und den Islam) ist dieser Aspekt besonders wichtig, da nun auch zum Ausdruck kommt, dass auch sie für eine säkulare Gesellschaft einen „epistemischen Anspruch“ (J. Habermas) formulieren können und damit Teil dieser Gesellschaft sind. Für die christlichen Religionspädagogiken wird auf der anderen Seite ebenfalls deutlich, dass sie im Kampf gegen die schulische Marginalisierung nicht alleine stehen, sofern sie von ihrer faktischen Monopolstellung Abstand nehmen und die nichtchristlichen Religionsunterrichte ernst nehmen.

Allerdings dürften gerade hier noch die Schwierigkeiten liegen, dass die christlichen Religionspädagogiken genau diesen Schritt zur Entmonopolisierung der Religion auch konsequent gehen und zum Beispiel danach fragen, welche Kompetenzen die nichtchristlichen Religionen für eine säkulare Gesellschaft aufgrund ihres eigenen Religionsverständnisses bereithalten. Würde dies ernstgenommen, dann würde man nicht verstärkt nach jüdischem Lehrpersonal an christlich-theologischen Fakultäten rufen, um den Antisemitismus abzubauen, sondern dann würde man darauf achten, dass jüdische und islamische Religionspädagogiken den Schritt in die Selbstständigkeiten auch gehen können. Nur so können nämlich nichtchristliche Religionsunterrichte als Scharnier zwischen Gesellschaft und Religionsgemeinschaft fungieren.


[1] https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/Statistik/Dokumentationen/AW_Religionsunterricht_II_2017_18. pdf. In diesen Zahlen sind die SuS, die jüdische Schulen besuchen, nicht enthalten.

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Ich danke Bruno Landthaler für diesen Gastbeitrag. Der Artikel erschien auch im Magazin für Religionspädagogik, Oldenburg, 1/2020. M. S.

Literaturhinweise:

Elisa Klapheck, Bruno Landthaler, Rosa Rappoport, Deutschland braucht jüdischen Religionsunterricht, Machloket/Streitschriften Bd. 4, Berlin 2019, 80 S., ISBN: 978-3-95565-342-2  [ https://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2019/11/14/juedischer-religionsunterricht/ ]


Landthaler, Bruno; Liss, Hanna: Wie das Judentum mit der Tora lebt. Weisung von ganz oben. Kopiervorlagen; Reihe: Grundlagentexte der Religionen; Cornelsen: Scriptor 2018
978-3-589-16111-9  [ https://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2018/05/28/aus-erster-hand-das-judentum-im-religionsunterricht/ ]


Hanna Liss, Bruno Landthaler: Erzähl es deinen Kindern. Die Torah in fünf Bänden. Bd. 1–5. Berlin, Arielle-Verlag, 2014-2016

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Methoden

Edelgard Moers, Ulrike Itze, Brigitte Zeeh-Silva

Methoden im Religions- und Ethikunterricht
Ein Praxishandbuch

Calwer Verlag, Stuttgart 2019

ISBN 978-3-7668-4420-0

25,95 Euro

“Immer wieder Neues wagen und erproben”

Methodische Handreichungen begleiten den Religionsunterricht schon immer. Veränderte Themenstellungen bei den Inhalten und neue pädagogische Konzepte bedingen auch neue Wege für den Unterricht. Bestimmte Schwerpunkte und Einteilungen sind dabei festzustellen: texterschließend, spielerisch, musikalisch, ganzheitlich (?), kreativ, digital … Uferlos scheint die Fülle.
Welche Wege schlagen die Autorinnen dieses Buches ein?

Unter der Kapitelüberschrift „Didaktische Konzeptionen[1] werden zunächst wesentliche Grundbezüge des Methodenbuches überschaubar dargestellt. Hier findet man Vertrautes wie Symboldidaktik[2] und Freiarbeit, aber auch neue Schwerpunkte wie „Beziehungsstiftendes Lernen“ und „Existenzerschließender Religionsunterricht“. Letzterer ist eng verbunden mit „Kindertheologie“. Diese Grundbezüge lassen sich nicht klar voneinander abgrenzen, haben fließende Übergänge, schließen einander nicht aus, sondern unterstützen sich. Einige Themenbereiche werden ausschließlich für Religion relevant sein, viele andere aber auch für Ethikunterricht oder auch andere Fächern.[3]

Im zweiten Kapitel werden „Rituale“ gesondert hervorgehoben. Der Unterricht in der Grundschule – hier liegt der stufenmäßige Schwerpunkt dieses Methodenbuches – wird wesentlich von Ritualen mitgeprägt. Hier werden Rituale für den Tagesablauf in der Schule, aber auch für die Gestaltung des Jahres und von Feier- und Geburtstagen vorgestellt. Sie sind wichtiges Gestaltungselement. „Rituale haben eine heilende und vertiefende Wirkung spiritueller Inhalte … ermöglichen den Kindern Sicherheit und Orientierung, vermitteln Werte, geben Struktur“ (36f). Zugleich wird es praktisch, es werden Beispiele detailliert vorgestellt: Anfangs- und End-Rituale, Danke-Rituale, Begrüßungsrituale, Feedback-Rituale.

Damit ist der Boden für das umfängliche Kapitel zur Vorstellung von zweihundert (!) Methoden bereitet. Das Repertoire ist groß. Man findet teils ausführliche Beschreibungen, die inhaltliche Projekte beschreiben, aber auch kürzere elementare Hinweise zum Erproben praktischer Wege. Zunächst wird das „Kompetenzspektrum“ benannt, dem die Methode zugeordnet ist. Sowohl prozessorientierte als auch inhaltsorientierte Kompetenzen werden beschrieben. Da die meisten Bildungspläne in Deutschland inzwischen kompetenzorientiert sind, ist diese Verknüpfung ausgesprochen sinnvoll. Damit öffnet sich auch der Blick auf die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Methoden.

Aus der großen Zahl sei hier beispielhaft erwähnt:

Lapbook; Schatzmappe (Portfolio), Klickbild, Ausdrucksbild, Bibliodrama, Dialogisches Erzählen, Lerntagebuch, Gestaltete Mitte, Jahreskalender, Museumsgang, Platzdeckchen, Rollenspiel, Streitgespräch …


Einige Themen sind schon inhaltlich für den Unterricht aufbereitet, z. B.:

  • Gebete lesen, sprechen und gestalten (178-184)
  • Geburtstagsaktivitäten (185-188)
  • Bewegtes Lied (76-81)
  • Rückenreise (342-347)

Manche Methoden bauen auf Vertrautem auf und wurden weiter entwickelt. Andere sind im Zusammenhang mit neuen Inhalten und pädagogischen Strömungen entstanden. Heutiger Religions- und Ethikunterricht setzt besonders auf eigenes Entdecken und Gestalten; dass die Dimensionen der „Beziehung“ und der „Erfahrung“ eine entscheidende Rolle im Lernprozess spielen, wird mehr und mehr erkannt. Entsprechende Methoden der gelingenden Kommunikation und der angemessenen Präsentation kommen in der Schule zunehmend zur Geltung. Dafür stellt dieses Buch eine große Schatzkiste dar. Man spürt in den Methodenbeschreibungen, dass viel Unterrichtserfahrung dahinter steht. Umsichtig werden Chancen und Wege beschrieben, die für den Unterricht zu beachten sind. Sowohl Berufsanfänger als auch erfahrene Lehrkräfte können davon enorm profitieren, um für Schülerinnen und Schüler – teilweise durchaus bis in die Sek. I – guten Unterricht in Reli oder Ethik zu machen.

……………………………….

Dr. Manfred Spieß, Oldenburg,
04.05.2020

Zum Inhaltsverzeichnis des Buches (Verlag)

Zusatzmaterialien zum Download (Verlag)

[1] Der Begriff wird in der Religionspädagogik nicht einheitlich verwendet. Generationen von Reli-Studierenden mussten (und müssen) für Prüfungen (Professoren-)Namen und „Konzeptionen“ von Religionsdidaktikern parat haben. Es ist mehr als fraglich, ob dieses `Prüfungswissen´ wirklich so wesentlich ist, wie in den Unis vorgegeben! Heute wird angemessener von „Dimensionen“ bzw. „Prinzipien“ der Unterrichtsgestaltung gesprochen, auch in diesem Methodenbuch.

[2] Gelegentlich fehlt Genauigkeit: So wird Hubertus Halbfas, einer der Gründerväter der Symboldidaktik, besonders für den Evangelischen Religionsunterricht lobend erwähnt. Unerwähnt bleibt jedoch, dass Halbfas bis heute – mit großen `Bauchschmerzen´ – der katholischen Kirche angehört und auch dort religionspädagogisch prägend gewirkt hat.

[3] Dieses Buch will ja keine Fachdidaktik sein. Der Schwerpunkt liegt im Methodischen. Zwar werden in der Einleitung (7-8) einige fachdidaktische Schwerpunkte – auch Fächer abgrenzend – genannt, für vertiefende Arbeit in der Aus- und Fortbildung ist jedoch weitere Fachliteratur heranzuziehen; z.B.: Georg Hilger u.a., Religionsdidaktik Grundschule. München/Stuttgart 2018

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Bibelerzählungen

Religionspädagogin Maria Spieß, Oldenburg, hat eine Zusatzausbildung zur Bibelerzählerin absolviert. In vielen Gruppen hat sie schon für Kinder und Erwachsene, Junge und Alte erzählt. Hören Sie die Erzählungen hier an!

Diese Audio-Erzählungen können in Gemeinde und Religionsunterricht frei genutzt werden.

„Was für ein Vertrauen!“

Die Geschichte „Was für ein Vertrauen!“ wurde von ihr für den gleichnamigen Ev. Kirchentag in Dortmund 2019 konzipiert und dort im Bibel-Erzähl-Zelt vorgetragen.


„Ich bin Hanna …“

Lukas 2, 36-38
Sie ist nicht sehr bekannt, diese Prophetin mit Namen Hanna. Lukas hat von ihr erzählt, zwar nur in drei Versen, aber die erzählen komprimiert eine ganze Geschichte.
Maria Spieß hat sie jetzt für uns ausführlicher zu Gehör gebracht.


Es wird erzählt … Vom Nikolaus

Hier wird eine Geschichte vom Bischof Nikolaus erzählt. Was geschah vor langer Zeit in der Stadt Myra? Hört selbst!

Am 6.12.2020 wurde diese Erzählung in der Evangelischen Kirche in Oldenburg-Ohmstede vorgetragen.

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Geschichten aus dem Koran

Halima Krausen
Susanne von Braunmühl + Andreas Gloy

Geschichten aus dem Qur’an

Beiträge aus dem Pädagogisch-Theologischen Institut der Nordkirche,
Hamburg, 2019, 135 S.
(Bisher nur als Institutsveröffentlichung erschienen)


Wovon erzählt eigentlich der Koran?

Zwar nehmen inzwischen viele Schulmaterialien Bezug auf den Islam, jedoch fehlen weitgehend tiefergehende Einblicke und Bezüge. Dabei wäre das doch besonders für das interreligiöse Gespräch von großer Bedeutung. Mit den „Geschichten aus dem Qur’an“ stoßen die Hamburger Autorinnen und Autoren genau in diese Lücke.
Die 40 Geschichten gewähren Einblick in die Inhalte des Koran. Christliche Leserinnen und Leser entdecken recht viel Vertrautes über Ibrahim, Musa, Yusuf und Isa (Abraham, Moses, Josef und Jesus); aber es hört sich anders an und ist oft anders eingeordnet. Der Koran kennt zwar vieles aus der Bibel, aber er spitzt es neu zu und akzentuiert in die neue Situation hinein. Und das ist die Umgebung von arabischen Polytheisten, von jüdischen Stämmen und christlichen Gruppierungen im arabisch-syrischen Umfeld des 7. Jahrhunderts. Man erfährt auch viel über biblisch nicht bekannte Personen, die im Koran eine Rolle spielen.

  • Um ein gut lesbares Erzählwerk aus den Themen des Koran zu erstellen, bedarf es anspruchsvoller Arbeit. Der prophetische Charakter des Korans drückt sich in vielen kurzen Sprucheinheiten aus. Denn eigentlich ist der Koran von seinem Ursprung her so etwas wie ein „Hörbuch“, er wurde zunächst abschnittsweise mündlich vorgetragen. Nur gelegentlich kommt es im Text zu ausführlichen Erzählungen. Als Beispiel sei hier auf die Sure Yusuf [Josef] 12 verwiesen sowie auf die Sure Maryam [Maria] 19. Letztere erzählt auch von der Geburt Jesu. Der Koran enthält Worte aus zweiundzwanzig Jahren Verkündigung, zunächst in Mekka, später in Medina. Die verkündigten Offenbarungen tauchen in Varianten auf den verschiedenen Ebenen auf und müssen historisch und theologisch verortet werden. Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, dass die Suren nicht chronologisch angeordnet sind. Es bedarf also einer Menge Spezialwissens, um ein Geschichtenbuch dazu zu erstellen!

Allein sechs Erzählungen sind den Abraham-Geschichten gewidmet. Die Geschichten bieten spannende Erzählungen, und sie erreichen auch unsere Gegenwart. Historisches und geographisch-kulturelles Wissen wird eingebettet und auch eine religionspädagogische Ansprechebene für die Schülerinnen und Schüler genutzt. Für den Koran liegt hier ein Erzählmaterial auf sehr gutem Niveau vor, das auch den didaktischen Ansprüchen der Elementarisierung entspricht.

Auszug aus dem großen Wimmelbild zu den Religionen

Die Verknüpfung mit dem „Wimmelbild“ fördert eigenständiges Entdecken des Erzählten und weitet den Blick auf die Religionen der Welt. Hinzu kommen zu jeder Erzählung die interreligiös-didaktischen Hinweise, die den Umgang erweitern. Damit ist das Material auch für christlich orientierte SuS ein großer Gewinn beim Entdecken bekannten wie unbekannten Terrains. Die zugrunde liegenden Koran-Quellentexte sind präzise genannt. Es wird auf vorhandene oder nicht vorhandene Bezüge zur Bibel verwiesen.

Was mir besonders gut gefällt: Es gibt kein Abwägen, besser oder schlechter, auch nicht in Ansätzen. Das Andere kann in seiner Andersartigkeit wahrgenommen werden und bestehen. Das gemeinsame Lernen profitiert davon enorm.

Am Schluss jedoch noch eine schlechte Nachricht: Das Erzählbuch „Geschichten aus dem Qur’an“ ist zur Zeit nicht erhältlich. 1500 Exemplare waren schnell vergriffen… Vielleicht haben die religionspädagogischen Materialstellen der Landeskirchen das Heft inzwischen im Verleih?

Aber die gute Nachricht: Das PTI der Nordkirche plant eine erweiterte Neuauflage in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Verlag. Das kann aber noch bis 2021 dauern. Ist ja auch nicht mehr so ganz lange hin …

Für Hamburg jedoch gilt: Alle Schulen haben das Material 2019 zugeschickt bekommen!

Dr. Manfred Spieß 10.04.2020
Oldenburg
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Zu den Autorinnen und Autoren:

Halima Krausen ist islamische Theologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg. Sie hat jahrzehntelang an der Entwicklung des „Hamburger Religionsunterrichts für alle“ mitgewirkt.
Mehr hier: Wikipedia

Susanne von Braunmühl (Grundschule) und Andreas Gloy (Sekundarstufe I) sind Studienleiter*innen des PTI der Nordkirche am Standort Hamburg.
Mehr hier: PTI Hamburg

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Das kürzlich erschienene Lesebuch
Was Bibel und Koran erzählen. Ein Lesebuch für das interreligiöse Lernen
aus dem Calwer Verlag ist eine perfekte Ergänzung zu diesem Geschichtenbuch!

Lesen Sie mehr dazu in dieser Besprechung

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Was Bibel und Koran erzählen

Was Bibel und Koran erzählen. Ein Lesebuch für das interreligiöse Lernen.

Erarbeitet von Kristina Augst, Anke Kaloudis, Esma Öger-Tunc, Birgitt Neukirch
160 Seiten. Calwer Verlag, Stuttgart, 2020
ISBN 978-3-7668-4487-3 17,95 Euro

Neu! Ergänzung unten: Ein Interview mit den Autorinnen!


Dass „Bibel“ und „Koran“ in gleichberechtigter Weise umfassend in einem Schulbuch thematisiert werden, ist neu und bisher einmalig. Bislang war die Sichtweise auf die ‚andere Religion‘ meist eingebettet in monokonfessionelle Bücher; dort zumeist im letzten Kapitel, oft auch nur summarisch zu finden. In diesem als „Lesebuch“ deklarierten Unterrichtswerk ist das anders. Ein Autorinnenteam aus christlicher und islamischer Religionspädagogik nimmt die in vielen Schulen vorfindliche multireligiöse Situation ernst und stellt gemeinsam fundierte Arbeitsmöglichkeiten für den Unterricht vor. Das  Buch  wurde  von  einem  interreligiös  zusammengesetzten  Autorenteam verfasst: Kristina Augst (RPI Darmstadt), Birgitt Neukirch (RPI Fulda), Esma Öger-Tunc (Universität Gießen) und Anke Kaloudis (RPI Frankfurt)

Inhaltlicher Überblick

Eine Wahrnehmung, die für den christlichen Religionsunterricht gilt, ist im islamischen Religionsunterricht nicht sehr anders: Schülerinnen und Schüler verfügen häufig über geringes Grundwissen zu ihrer Religion. Deshalb werden zu Anfang des Lesebuches Bibel und Koran in Grundzügen parallel auf Doppelseiten erläutert: Entstehung der Bücher, Aufbau, Bedeutung, Haltung und Verhaltensweisen. Es folgen unter der Überschrift „Bibel und Koran erzählen von Gott/Allah“ Geschichten von Noah, Yusuf und Musa, ebenfalls in paralleler Zuordnung. Dabei werden sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede klar hervorgehoben. Beide Bücher haben jeweils einen theologischen Anspruch, der in diesem Lesebuch nicht zu kurz kommt. Das Verhältnis ist vielleicht mit dem Prädikat ‚anerkennendes Miteinander‘ treffend zu beschreiben.

Gelegentlich wird bei religionsübergreifenden Projekten vor der Gefahr einer ‚Vermischung‘ gewarnt. Diese ist hier nicht gegeben, weil sowohl von christlicher wie auch von islamischer Seite theologische Klarheit unübersehbar eingebettet ist.

Die weiteren Inhalte kurz gefasst: Schöpfung in der Bibel, Schöpfung im Koran; Ibrahim, Abraham und Isaak; Gebote und Goldene Regel; Barmherzigkeit und Segen; Tod und Trauer. Bibel und Koran erzählen von Jesus/Isa; der Koran und die Hadithe erzählen von Muhammad; was Christen und Muslime glauben und tun.
Zentral ist für den Koran die Eröffnungssure Fatiha 1. Sie leitet jedes Gebet ein. Daneben steht das biblische Vaterunser. Ritus und Gebetsinhalte werden so zum dialogischen Thema.


Didaktische Gestaltung

Anders als ein traditionelles Schulbuch hat dieses Lesebuch keine Arbeitsanweisungen auf den Seiten. Das ist kein Defizit, sondern es erweitert das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten für unterschiedliche Lerngruppen. In die didaktische Gestaltung des Buches wurde erkennbar große Sorgfalt gesteckt. Die Seiten und Kapitel sind sehr übersichtlich gestaltet. An vielen Stellen sind die „biblischen“ Teile und die „koranischen“ Teile farblich abgesetzt, so dass man auch bei mehrseitigen Themen nicht durcheinander kommt. Die kalligraphisch anmutende Randgestaltung bringt Orientierung und Ästhetik ins Buch. Die einheitliche, gut leserliche Textgestaltung erleichtert Schülerinnen und Schülern den Umgang. Ausdrücklich wurde auf einfache Sprache geachtet, teils explizit ‚leichte Sprache‘ verwendet.

Das ist, was Heterogenität angeht, ein großer Gewinn! Jedoch wird es manch anderem Leser so gehen wie dem Rezensenten: ich vermisse den Genitiv! Der Dativ hat ihn völlig verschluckt! Muss das sein? „Die Schöpfung von Gott loben“; „Der Bau von der Kaaba“ u.ö.


Alle sollen durch das Buch erreicht werden, ein klarer inklusiver Ansatz. Berücksichtigt man, dass alle Texte, sowohl für den biblischen wie auch für den koranischen Teil, unter diesen (religions-)didaktischen Prämissen entstanden sind, dann kann man erahnen, welche Pionierarbeit hier geleistet wurde! Ein ausführliches Glossar hilft beim Verstehen ‚schwieriger Wörter‘ und erleichtert das selbstständige Schmökern, für das ein Lesebuch ja auch da ist. Ebenso findet man ein gut lesbares Bibelstellen- und Koranstellenverzeichnis.

Ausgesprochen genial ist die Bildgestaltung. Ausgehend von „Schnipsel-Bildern“, die Grundschulkinder im christlichen und islamischen RU angefertigt haben, entstanden farblich und inhaltlich Bildwerke, die mehr als nur ‚Illustrationen‘ sind. Sie bestechen durch Einfachheit und Klarheit und stellen ein großes Reservoir als ‚Assoziationspool‘ dar. Im Hinblick auf den sensiblen Umgang mit Bildern in der islamischen Tradition vermeiden diese „Schnipsel-Bilder“ die erkennbare Darstellung von Personen durch Weglassen von Gesichtern und weitere bewusste ‚Unanschaulichkeit‘. Dennoch wirken sie und bereichern das Lesebuch sehr.

Seite 37 : Sie erkennen das Motiv?

Zum möglichen Einsatz

Lehrkräfte können das Buch im konfessionell getrennten Unterricht einsetzen, um dort sowohl die eigene Religion zu vertiefen als auch gründlich der anderen Religion zu begegnen. Und in gemeinsamen Lernsituationen, die in den Schulen ja auch schon häufig zu finden sind, ist dieses Buch eine Brücke sowohl zwischen den Schülerinnen und Schülern als auch bei den Inhalten. Christliche Lehrkräfte erhalten durch die Themen einen Einblick in den Koran und in das islamische Glaubensleben und werden sicherlich zu weiteren Vertiefungen angeregt. Für islamische Lehrkräfte gilt das ‚vice versa‘. Der unterrichtliche Einsatz ist schon ab 3. Schuljahr möglich; in der Sekundarstufe ist eine Nutzung bis zur 7. Klasse gut vorstellbar.
Als ‚Lesebuch‘ kann das Buch den Unterricht lange begleiten. Die Inhalte sind vielen Lernfeldern der Bildungspläne zuzuordnen, sowohl im evangelisch- katholischen Bereich als auch im Islamunterricht. Einer breiten Nutzung steht also nichts mehr im Wege!


Relpod. Nr. 07 / Was Bibel und Koran erzählen

Am 12.5.2020 wurden die Autorinnen des Lesebuches im Podcast Relpod interviewt (10 Min.)
Zu Gast bei Kristina Augst sind drei Autorinnen: Anke Kaloudis (RPI Frankfurt und Schwerpunkt „Interreligöses Lernen“), Esma Öger-Tunc (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Islamische Theologie und deren Didaktik an der JLU / Gießen) und Birgitt Neukirch (RPI Fulda und Schwerpunkt „Inklusion“).
Dieses Interview bringt vertiefende Hintegrundinformationen zur Enstehung und Nutzung; auch die Neuigkeit, dass ein Lehrerhandbuch in Arbeit ist!

Ein Klick auf das Bild führt zum Podcast:


Weitere Buchempfehlungen zum interreligiösen Lernen: