Entwicklungsstand: Richtlinien zur Qualitätssicherung in der religiösen Bildung

Aktuell arbeite ich an einer Richtliniensammlung, die als Standard für Lehrinhalte und Konzepte in der religiösen Bildung dienen soll. Eure Gedanken, Optimierungsideen und Ergänzungen dazu sind hochwillkommen – teilt sie gern hier in den Kommentaren oder auf reliverse.social!

Warum sind solche Richtlinien wichtig?

  1. Auswahl und Bewertung von Lehrmaterialien: Lehrkräfte und Bildungsverantwortliche können diese Richtlinien nutzen, um bestehende Unterrichtsmaterialien zu beurteilen und die passendsten für ihren Unterricht auszuwählen.
  2. Entwicklung neuer Lehrmedien: Für Entwickler von Bildungsmaterialien bieten diese Richtlinien eine wertvolle Orientierungshilfe, um zu gewährleisten, dass ihre Produkte den hohen Qualitätsstandards gerecht werden.
  3. Qualitätssicherung und -steigerung: Bildungseinrichtungen und Lehrbuchkomitees können die Sammlung für interne Qualitätskontrollen heranziehen, um die bestehenden Lehrpläne und Materialien weiterzuentwickeln.
  4. Fortbildungen und professionelle Weiterentwicklung: Diese Richtlinien können als Basis für Fortbildungen für Lehrkräfte dienen und das Bewusstsein für wichtige Themen wie Diversität, Inklusion und Sensibilität für religiöse Themen im Bildungsbereich schärfen.
QualitätsmerkmalBeschreibungPrüffragen
Didaktisches DesignKlare, zielgerichtete und intuitive Gestaltung des Lernmediums mit deutlichen Lernzielen und klaren AnweisungenIst das didaktische Design des Lernmediums zielgerichtet, klar und intuitiv?
Inhaltliche QualitätAktuelle, genaue und relevante Informationen, die verschiedene Perspektiven berücksichtigenSind die Informationen aktuell, genau und berücksichtigen sie verschiedene Perspektiven?
DifferenzsensibilitätLernziele können unabhängig von individuellen Lernvoraussetzungen, Lerninteressen und Lernstilen erreicht werdenWerden verschiedene Zugänge zum Lerngegenstand geschaffen? Können die Materialien an die Bedürfnisse der Lernenden angepasst werden? Werden verschiedene Lernvorausetzungen berücksichtigt?
Religionssensibilität und TranszendenzoffenheitSensibler Umgang mit religiösen Erfahrungen und GlaubensfragenWerden religiöse und Transzendenz- Erfahrungen respektvoll behandelt und integriert?
Vielfaltsbewusstsein und InklusionWertschätzender und respektvoller Umgang mit UnterschiedenWird ein wertschätzender und respektvoller Umgang mit Unterschieden gefördert? Werden die Bedürfnisse und Potenziale aller Menschen unabhängig von unveränderlichen und veränderbaren Merkmalen berücksichtigt, um echte Chancengleichheit und Teilhabe zu ermöglichen?
Kritische ReflexionAnregung zur eigenständigen kritischen Auseinandersetzung mit religiösen Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven.Regt das Material zu kritischer und multiperspektischer Auseinandersetzung mit religiösen Fragen und Aussagen an?
Historischer und kultureller KontextAngemessene Darstellung der Religionen im historischen und kulturellen KontextWird der historische und kulturelle Kontext der Religionen angemessen dargestellt?
Interaktivität und EngagementFörderung aktiven Lernens durch interaktive ElementeFördert das Material aktives Lernen durch interaktive Elemente?
Zugänglichkeit und BarrierefreiheitGewährleistung der Zugänglichkeit für alle NutzergruppenIst das Material für alle Nutzergruppen zugänglich und barrierefrei gestaltet?
FeedbackmechanismenMöglichkeiten für Feedback und SelbstbewertungBietet das Material Mechanismen für Feedback und Selbstbewertung?
Multimediale ElementeEffektiver Einsatz von Text, Bildern, Videos und AudiomaterialienWerden multimediale Elemente effektiv eingesetzt?
Pädagogische WirksamkeitUnterstützung der Lernziele und Nachweis der Wirksamkeit des MediumsUnterstützt das Material die Lernziele und gibt es Nachweise für dessen Wirksamkeit?
SituationsbezugRelevanz der Inhalte für reale oder lebensnahe SituationenIst das Material relevant für reale oder lebensnahe Situationen?
KompetenzentwicklungFörderung der Entwicklung spezifischer KompetenzenFördert das Material die Entwicklung spezifischer Kompetenzen?
Haltung und RespektFörderung von Wertschätzung und Respekt gegenüber anderen Menschen und der WeltFördert das Material eine Haltung der Wertschätzung und des Respekts?
Ermutigung zu angstfreiem LernenSchaffung einer angstfreien LernumgebungSchafft das Material eine angstfreie Lernumgebung?
Anregen zum FragenGelegenheiten für (religiöse) Fragestellungen und Erprobung von AntwortenBietet das Material Gelegenheiten für (religiöse) Fragestellungen?
Stärkung des IndividuumsUnterstützung der individuellen Stärkung der LernendenFördert das Material die individuelle Stärkung der Lernenden?
Selbstbildung und aktives LernenFörderung von Selbstbildung und aktivem LernenUnterstützt das Material Selbstbildung und aktives Lernen?
VielfaltsbewusstseinFörderung des Umgangs mit Vielfalt und unterschiedlichen WertesystemenFördert das Material den Umgang mit Vielfalt und unterschiedlichen Wertesystemen?
Religiöse und kulturelle OrientierungBerücksichtigung und Vermittlung verschiedener religiöser Kulturen und TraditionenVermittelt das Material eine vielseitige religiöse und kulturelle Orientierung, die über die christliche Prägung hinausgeht?

Links:

  • https://qualitymatters.org/qa-resources/rubric-standards
  • https://relimentar.de/qualitaetskriterien/
  • https://oer.amh-ev.de/wp-content/uploads/2018/06/Checkliste_OER_Qualitaet.pdf
  • https://www.pedocs.de/volltexte/2022/24535/pdf/Funk_2022_Religionssensibilitaet_in_paedagogischen.pdf

Vom Religionsunterricht zum BIG

Der Religionsunterricht wandelt sich zum „BIG – Begegnung im Glauben“. Das Katecheseteam begeht einen neuen Weg. Die Kinder nehmen wir zusammen mit den Eltern auf diesen Weg mit. Wir wollen die Zeichen der Zeit erkennen und Kirche neu leben. Dies beginnt bei den Jüngsten in der Katechese.

„Begegnung im Glauben“ oder kurz BIG heisst der neue ausserschulische Projektunterricht. Das Katecheseteam sieht darin grosse Chancen, kreative Projekte anzustossen, die zu einer echten, erlebnisorientierten Glaubensvermittlung verhelfen.

Aufgrund von Raumproblemen an den Primarschulen Sursee und personellen Engpässen wagen wir diesen neuen Schritt. Von der 1. bis 6. Klasse wechseln wir zum ausserschulischen Projektunterricht.

Auf dieser BLOG-Homepage werden wir laufend neue Informationen für die Kinder und ihre Erziehungsberechtigten und Interessierte aufschalten.

Religiöse Bildung, echt jetzt???

Orientierungsrahmen – nein danke? Ein neuer für die Grundschule ist da und ist überraschend kurzweilig & anregend. Ich hab ihn euch zusammengefasst.

Der Orientierungsrahmen „Religiöse Bildung und ev. Religionsunterricht“ in aller Kürze

Denkschriften – nein danke?

Ich weiß, da geht meist ein Stöhnen durch die Hallen, wenn es eine neue Denkschrift gibt – nicht aus Interesselosigkeit oder Ignoranz, sondern einzig und allein wegen der verdichteten Informationen, die auf vielen Seiten eine Essenz ergeben, die man nur schwer durchdringen kann. Es hat sowas von „durch Sirup schwimmen“. Da haben sich ja viele Menschen wirklich massig Gedanken zu einem Thema gemacht- aber das alles LESEN und durchdenken??? Da reicht oft die Energie nicht aus. Durchblättern vielleicht …

Orientierungsrahmen – auch: nein danke?

Jetzt gibt es einen Orientierungsrahmen namens „Religiöse Bildung und Evangelischer Religionsunterricht in der Grundschule„.
VIELLEICHT hätte ich auch so (wie oben beschrieben) reagiert, wenn ich nicht eine persönliche Vorstellung des Planes von Juliane Ta Van (Geschäftsführerin) erhalten hätte … Wir haben uns richtig reingefuchst. Oft denkt man ja nach dem Lesen: „Joa, klingt gut- ist halt nur weit weg von der Realität.“ Hier wurde ich aber versöhnt, denn der Orientierungsrahmen ist wie eine Art Wunschpapier. Eines, das die Realität nicht aus den Augen verliert und einen Abgleich ermöglicht: Wie isses bei mir, bei uns an der Schule? Was fehlt mir? Was wünsche ich mir?
Nach jedem Kapitel werden hierfür Leitfragen gestellt, die zur eigenen Reflexion in der schulischen Situation dienen können.

Überzeugend

Was mich richtig gefreut hat: Die Fragen der Kinder stehen ganz am Anfang, in der Mitte und auch am Ende. Sie sollen das Zentrum sein. Nicht wir.

Und um euch einen kleinen Einblick zu verschaffen, habe ich wesentliche Punkte der Schrift in zwei Grafiken gepackt.

Kinder im Grundschulalter

Klar kann man jetzt sagen: Weiß. Ich. Alles.
Wenn ich aber lese, dass das Kind eine unverlierbare Würde hat und ein Recht auf das Fragen stellen, gibt das nochmal einen anderen Dreh. Und wenn ich dann auch ein „verhaltenskreatives“ Kind vor Augen habe, während ich den Text lese … hilft es mir zu verstehen, was Kinder leisten. Wie sie auch mit den ärgsten Lebensbaustellen Veränderungen bewältigen. Das ist stark.

Religiöse Bildung

Bei diesem Satz habe ich aufgehorcht:

„Religiöse Bildung findet nicht nur im RU statt“.

Das hat mir gefallen. Dabei darf man jetzt natürlich nicht an alle Themen des Religionsunterrichtes denken, sondern was unseren Kindern in einem pluralisierten Alltag begegnet: Versammlungsgebäude im Stadtbild, Feste und auch unsere Feriennamen (Osterferien, Pfingstferien …). Religiöse Bildung und ethische Orientierung hilft, sich in unserer Welt zurechtzufinden und macht Religion vielleicht sogar erfahrbar. Das Ziel des Ganzen: Ein respektvoller und friedlicher Umgang miteinander, um gut zusammenleben zu können. Dabei spielt es keine Rolle was man glaubt oder wie man sozialisiert ist. Das wünschen wir uns doch alle – nicht nur die Religionslehrer*innen. Dafür muss Schule aber einfach sensibler werden und das Abi nicht unbdingt auf das Zuckerfest legen …

Der Ansatz, dass Schule ein Ort ist, an dem Kinder neue Hoffnung & Vertrauen in die Zukunft gewinnen können, ist einfach schön. Klar kann ich jetzt auch wieder mit den Augen rollen und sagen: „Schau dir doch an, wie es in der Schule aussieht und zugeht! Nichts ist so wie es sein sollte“ usw. An den Großbaustellen im System Schule ändern wir nichts. Aber wir können uns vor Augen führen, dass wir in unserer Klasse, in unserem RU doch Veränderungen anstoßen können. Ich denke da immer an Beppo den Straßenkehrer aus Momo: Schritt für Schritt für Schritt.

Passt auf euch auf!

Ich kann in meinem Beitrag mitnichten die 66 Seiten dicke Schrift zusammenfassen. Ich habe mir natürlich nur einige Teile herausgepickt. Den ganzen Orientierungsrahmen findet ihr hier!

Ein Vergleich ...

Horst Heller hat das katholische und das evangelische Dokument zum Religionsunterricht in der Grundschule miteinander verglichen. Wer sie liest, findet Übereinstimmungen. Und doch unterscheiden sich beide Texte fundamental. Angesichts der Herausforderungen, vor denen der konfessionelle Religionsunterricht schon seit einigen Jahren steht, verwundert das.
Mehr dazu findet ihr hier!

Wie stellst du dir deinen RU vor?

Was macht dir Freude in deinem RU? Was macht ihn aus und besonders? Ein kurzes Blitzlicht, wie wir den RU mit schrägen Vögeln retten können!

Träumen darf man ja wohl noch!

Die eine Frage stellen

Hast du deine Schüler*innen schonmal gefragt, wie sie sich ihren Traum-RU vorstellen?

Bei meinen Umfragen waren Spaziergänge, Spiele und Geschichten immer weit vorne. Alles, was ihrer Lebenswelt entspricht und ihnen dadurch Freude bereitet.

Was ist mit dir?

Wie sieht „dein“ Religionsunterricht, der Freude macht, aus? Was funktioniert für dich?

Ich hab das mal schnell – aus der Hüfte geschossen:

Bist du damit einverstanden? Oder fallen dir noch andere wesentliche Punkte ein? Gerne in den Kommentar!

Die Hauptdarsteller

Fehlen dir in meiner Auflistung die „Hauptdarsteller“ (Jesus, Bibel, Gott) des Religionsunterrichts? Gott durchdringt für mich jede der oben aufgeführten Kacheln. Die Liebe „LOVE“ in der Mitte ist für mich das Symbol für Gottes Nähe. Die „Geschichten“ erzählen von Jesus und bringen uns Gott näher.

Wie sieht der Religionsunterricht der Zukunft aus?

Wenn ich diese Frage gestellt bekomme, erzeugt das einen Druck in mir. Ich habe das Gefühl, ich muss das „Problem“ Religionsunterricht lösen, Visionen finden, Reformen anstoßen, die Kugel ins Rollen bringen. Das ist eine Überforderung.

Also formuliere ich um: Was ist mein Traum vom RU? Dazu fallen mir spontan ganz viele Bausteine ein, die meinen Religionsunterricht zu etwas Gutem machen (siehe oben).

Mehr analog als digital

Ich mag die digitale Welt, die kurzen (Kommunikations-)Wege und schätze all ihre Möglichkeiten. Diese neu gewonnenen Potentiale können den RU auf viele Weisen bereichern.
Für meinen Religionsunterricht steht aber das analoge Miteinander ganz klar im Vordergrund. Es geht um das Gemeinschaftsgefühl, das erleben miteinander im Kreis zu sitzen und sich wahrzunehmen.
Denn das, was den RU zu dem macht, was er ist, ist die Beziehungsarbeit. Dafür brauche ich den Menschen vor meiner Nase.

Vielleicht werden wir durch diese Art des Umgangs miteinander und dem nicht greifbaren Zentrum, um das wir kreisen, etwas belächelt oder missverstanden. Ist unser Fach verstaubt, von gestern? Nee, im Gegenteil! Wir sind ganz nah dran an den Fragen des Lebens!
Dafür muss das Wissen nicht immer im Fokus stehen. Schön ist das, in einer leistungsorientierten Welt.

Mein Kollege Udo Jesberger, der in der BBS arbeitet, hat einen weiteren Aspekt gekonnt auf den Punkt gebracht. Er sagt seinen Schüler*innen immer wieder: „Ich bin der, der Zeit für euch hat.“

All diese Aspekte machen Religionsunterricht aus, auch wenn mancher uns als schräge Vögel in der pädagogischen Landschaft sieht.

Ich mag das!!!

152. #relichat: Haben Religionslehrpersonen Angst vor Inhalten?

Am 12.10.2022 diskutieren wir im #relichat die Fragen, ob Religionslehrpersonen Angst vor Inhalten haben. Alle Fragen und eine Anleitung findet ihr hier. Diskutiert mit uns.

Am 12.10.2022 diskutieren wir im #relichat die Fragen, ob Religionslehrpersonen Angst vor Inhalten haben. Hintergrund ist das Buch von Sabine Pemsel-Maier und Mirjam Schambeck (Hg.): “Keine Angst vor Inhalten! Systematisch-theologische Themen religionsdidaktisch erschließen, Freiburg 2015.” Darin vertreten die Herausgeberinnen und die anderen Antor:innen die These, dass sich Religionslehrpersonen mit systematisch-theologischen Themen schwertun und lieber subjektorientiert bzw. an lebensweltlichen Themen arbeiten. Hier der Link zum Buch inkl. Leseprobe: https://www.herder.de/theologie-pastoral/shop/p2/49670-keine-angst-vor-inhalten-kartonierte-ausgabe/

Wir diskutieren im #relichat das Thema anhand folgender Fragen:

20:10

F1: Die These im Buch “Keine Angst vor Inhalten!” von Pemsel-Maier und Schambeck lautet: Religionslehrpersonen tun sich schwer mit systematisch-theologischen Themen und orientieren sich eher an lebenskundlichen Themen oder arbeiten subjektorientiert. Wie nimmst du das wahr? #relichat

20:20

F2: Konkreter: Das Buch erschliesst die Themen “Die Gottesfrage”, “Schöpfungstheologie”, “Jesus Christus”, “Tod und Auferstehung”, “Sakramente”. Kommen diese Themen bei dir im Religionsunterricht vor? #relichat

20:30

F3: Was sind Themen, mit denen du dich persönlich im Religionsunterricht schwer tust? Und woran liegt das? #relichat

20:40

F4: Wie gehst du Themen wie “Die Gottesfrage”, “Schöpfungstheologie”, “Jesus Christus”, “Tod und Auferstehung”, “Sakramente” an? Wie schaffst du Zugänge? Kannst du Literatur oder Materialien empfehlen? #relichat

20:50

F5: Das Buch von Pemsel-Maier und Schambeck will die Korrelationsdidaktik “revitalisieren”: Glaube und Leben, Religion und heutige Lebenswelt miteinander in Beziehung bringen beziehungsweise diese Beziehung aufzudecken. Ist das für deinen #Religionsunterricht ein realistischer Ansatz? #relichat


Informationen zum #relichat und eine Anleitung findet ihr unter: https://relilab.org/relichat/.

Es moderieren XYZ und David (@wakefielddavid).

Jona – ein Prophet geht baden

Heute versuchen wir, den Weg des Propheten Jona zu verfolgen mit einem Online-Rätsel und starten dafür hier: http://bibel-spiele.net/jona/index.html

Wenn du es geschafft hast, kannst du gleich hier weitermachen mit dem Spiel zu Salomo: http://bibel-spiele.net/salomo/index.html

Tipp: Da es viele Hintergrundinfos gibt, ist es praktisch mit mehreren Tabs zu arbeiten und Links immer in einem neuen Tab zu öffnen. Das geht, indem man zusätzlich zum Mausklick Strg oder Ctrl (Steuerung oder engl. Control, je nach Tastatur) drückt oder mit der rechten Maustaste klickt und dann auswählt “Link in neuem Tab öffnen”.

Hintergrund

Nicht alles, was alt ist, muss im digitalen Zeitalter überholt sein. Die schönen ab 1998 entstandenen Bibelspiele von Rainer Holweger, württembergischer Pfarrer, sind weiter verfügbar über die Seite http://bibel-spiele.net/ .

Texter: Zeichnen mit Worten

Name: Texter

Homepage: https://tholman.com/texter/

Kosten: keine

Möglichkeiten: Zeichnen mit Wörtern und Sätzen

Alternativen: nicht bekannt

Registrierung für ErstellerInnen: nicht nötig

Registrierung für BenutzerInnen: nicht nötig

Sprache: Englisch

System: Browser

Vorteil: geht extrem einfach

Nachteile: Ein Liniennetz wäre sehr hilfreich

Praktisch angewandt:

Was täte ich ohne die vielen Ideen von Nele Hirsch? Ich hätte auf jeden Fall dieses schöne Tool nicht entdeckt: Mit Texter kann man Bilder mit Sätzen und Wörtern Zeichnen. Man gibt in die Box rechts oben seinen Wunschtext, seine Farben und Schriftgröße ein und zeichnet mit der Maus llos.

Kann man super auch im Religions- und Konfirmandenunterricht verwenden. Zum Beispiel beim Bibeltexte illustrieren. Wie man oben sieht.

Die Grundschulbibel

Spuren lesen. Grundschulbibel

Herausgegeben von Hans Burkhardt, Damaris Knapp, Beate Peters

Erarbeitet von Ulrike von Altrock, Hans Burkhardt, Sabine Keppner, Damaris Knapp, Beate Peters

In Zusammenarbeit mit dem Westermann Bildungsmedien Verlag

192 Seiten 1. Auflage 2022, gebunden
Calwer Verlag ISBN 978-3-7668-4534-4
Preis: 19,50 Euro
Prüfpreis 9,75 Euro
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Kinderbibeln gibt es fast ‚wie Sand am Meer‘ , Schulbibeln hingegen deutlich weniger. Die didaktischen Aufgaben bei der Erstellung sind mannigfach: sorgfältige Auswahl der Texte, sprachliche Achtsamkeit, altersgemäßes Anspruchsniveau und didaktisch-methodische Gestaltungsfragen, um nur einige Kriterien zu nennen.

Mit der Grundschulbibel „Spuren lesen“ liegt jetzt ein neues Werk vor. Es kann im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Grundschul-Religionsbuch „Spuren Lesen“ aus dem Calwer Verlag genutzt werden, ist jedoch auch völlig unabhängig davon zu verwenden. Jeweils zwei Begleiter führen die Schülerinnen und Schülern (SuS) durch die beiden Bibelteile.

Erster Teil der Bibel – Das Alte Testament

Der Priester Daniel – mit der Erfahrung von Krieg und Babylonischer Gefangenschaft – und seine Enkelin Hanna (10 Jahre) führen in die Geschichten ein; Hanna stellt öfter Rückfragen und Priester Daniel führt die Hauptlinien der Erzählungen in größere Zusammenhänge. Die beiden mischen sich jedoch nicht allzu oft ein, so dass ihr Anteil nicht den Informationsfluss der Erzählungen stört.

Bibeldidaktisch und theologisch ist dieses Vorgehen sinnvoll, denn die Entwicklung der religiösen Leitthemen und Erzählungen Israels hat ihren Ursprung in Babylon. So auch die hymnische Erzählung von der Schöpfung, die Gott gut gemacht hat (Gen 1) Damit beginnt dieser Teil. Die SuS erhalten einen ersten Einblick in Entstehungswege der Bibel; Großvater Daniel und Enkelin Hanna helfen dabei klug mit. Die beiden stehen gewissermaßen stellvertretend für kindertheologisch arbeitende LehrerInnen. Die Aufgabe erledigen sie gut: Fragen stellen; Instruktionen geben; dialogisch Themen entwickeln. So kommt diese Schulbibel ohne jene Elemente aus, die für ältere Schulbibeln typisch waren: Mehrere Aufgaben unter den Texten, Sachinfos als Kleingedrucktes, Lexikon u.a.m.

Kurz weiter zu den Inhalten des AT-Bereichs. Die Geschichten von Abraham, Isaak, Jakob, Josef und Mose nehmen breiten Raum ein. Das ist auch im Hinblick auf die starke Verortung dieser Texte in den meisten Bildungsplänen sehr sinnvoll. Eine Doppelseite enthält kurze Auszüge des Propheten Jesaja, eine weitere den bekannten Text aus Prediger (Kohelet): „Alles hat seine Zeit“. Mit den ausgewählten Psalmversen können im Unterricht Situationen des Dankes an den Schöpfer (z.B. Ps. 8) , des Lobens (z. B. Ps.150), aber auch des Klagens und Weinens einbezogen werden.

Mit diesen Angeboten liegen viele hilfreiche Texte des AT für die Grundschule in didaktisch guter Auswahl und elementarer, kindgemäßer Sprache vor.

Zweiter Teil der Bibel – Das Neue Testament

Zunächst werden die Begleitpersonen vorgestellt. Silas, ein junger Christ aus Griechenland, Theophilus ein christlicher Gelehrter mit Hang zum Sammeln alter Texte aus christlicher Tradition.[1] Er hat soeben das Markus-Evangelium entdeckt; „Das ist die Abschrift von Jesus-Geschichten, die jemand gesammelt hat. Er nennt sich Markus“ (115). Der Einstieg erfolgt dann mit der Passionserzählung des Markus. Das ist ungewöhnlich! Dahinter steht sicherlich die theologische Erkenntnis, dass das Leiden und der Tod Jesu Intitialpunkt für viele Deutungen und Erklärungen waren. [2] Bibeldidaktisch ist der Ansatz neu, die Jesus-Erzählung gewissermaßen „vom Ende her“ zu beginnen. Die erste Geschichte ist das Passahmahl, das Jesus mit seinen Jüngern feiert (116 ff). [3]  Die vermeintlichen Anfänge, also die bekannten Geburtsgeschichten von Lukas und Matthäus, folgen später. Theologisch ist damit u.a. der Tatsache Rechnung getragen, dass das strahlende Licht der Weihnachtserzählungen mit Engelscharen, Stern und Geschenkeglanz seine Kraft ja überhaupt erst von Jesu Auferstehung her gewinnt. Man darf gespannt sein, welche neuen Ideen und Fragen Kinder angesichts dieser besonderen Schwerpunktsetzung entwickeln.

Die kurze Erzählung (Markus-Version) „Jesus räumt im Tempel auf“ (142) dürfte auch auf Kinderinteresse stoßen; vielleicht mit dem Hintergedanken: ‚Das könnte er auch mal in meinem Zimmer machen…‘.

Aus der Apostelgeschichte kommen vor: die Himmelfahrt-Erzählung und die Pfingstgeschichte. Ein kurzer Blick auf Paulus, den Briefeschreiber, und die prophetische Schlussszene der Offenbarung „Vom neuen Himmel und von der neuen Erde beschließen das Geschichtenangebot aus dem NT.

Die vielen Bilder und farbigen Gestaltungen machen das Buch sehr lebendig und anschaulich. Sie geben viel Anlass, die Erzählungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.

Mein Fazit

Mit dieser Grundschulbibel erhält der Religionsunterricht eine sehr gute Unterstützung. Kinder können den Grundbestand elementarer Bibelexte erlesen oder sich vorlesen lassen, und sie lernen die Vielfalt biblischer Überlieferungen in einfacher Sprache kennen. So erfahren sie, dass die Bibel kein vom Himmel gefallenes Buch ist, sondern von vielen Menschen aufgeschrieben wurde, um die gute Nachricht zu verbreiten. Die einfache, jedoch prägnante Sprache sowie das äußere Erscheinungsbild in Texten und Bildern machen das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis, das auch weit über den Schulunterricht hinaus verwendet werden kann, z.B. als Kinderbibel.


[1] Die Figuren „Theophilus“ und „Silas“ helfen auch, das Verständnis der Bibel als Sammlung von vielen Einzelschriften („Bibliothek“) deutlich zu machen. Die Namen sind jedoch nicht gut gewählt. Denn diese beiden Personen kommen ja bereits im NT vor; siehe Lk 1,1, und Apg. 1,1  sowie Apg. 15,22 u.ö. Daher ist der Satz S. 113 falsch: „Sie kommen nicht in der Bibel vor“.

[2] Hier kann man auf die in der Bibelwissenschaft oft zitierte Aussage von Martin Kähler (1892) zurückgreifen, nach der die Evangelien „Passionsgeschichten mit ausführlicher Einleitung“ seien.

[3] An dieser Stelle muss ich deutlich Kritik anbringen. Die Autorinnen und Autoren der Grundschulbibel haben die problematische Luther-Übersetzung „Einer von euch wird mich verraten“ (Mk 14,18; so leider auch noch die Luther- Übers. 2016) übernommen. Dies ist der erste Satz, den die Grundschulbibel von Jesus wörtlich bietet, vgl. 116! Inzwischen sollte sich herumgesprochen haben, dass die Übersetzung des griech. Begriffs paradídōmi korrekt lautet: „ausgeliefert“ oder „dahingegeben“. Mit dem Beharren auf „verraten“ wird unterschwellig ein antijudaistisches Idiom weitergegeben, wie es seit Jahrhunderten schlechte christliche Tradition ist. Die Mehrzahl anerkannter Bibelausgaben übersetzt korrekt mit „ausgeliefert“.

149. #relichat: ReliLab.Global –

Globales Lernen und BNE erfolgreich bei Kindern und Jugendlichen anbahnen

Wir möchten zu diesem #relichat gerne ausdrücklich über die #relichat-Community und die #theobubble hinaus alle an BNE und Globalem Lernen Interessierten aus dem #twlz einladen. Dieser Bereich ist eine Aufgabe, die wir gemeinsam und fächerübergreifend anpacken müssen.

Hier sind die Fragen zum 149. #relichat am 11.05.2022:

20:10 Uhr

F1: Hier stehe ich: Wo befindest du dich in deiner persönlichen Auseinandersetzung mit BNE und Globalem Lernen?

20:20 Uhr

F2: Das frage ich mich: Vor welchen Fragen und Herausforderungen stehst du (in Schule, Gemeinde usw.) bei der Integration von BNE und globalem Lernen?

20:30 Uhr

F3: Das mache ich! Erzähl uns von Unterrichtsstunden und Projekten, die du schon umsetzen konntest und welche Erfahrungen du dabei gemacht hast.

20:40 Uhr

F4: Das wünsche ich mir: Teile mit uns deine Wünsche zu Themen, Materialien, Veranstaltungen oder Hilfestellungen, die du benötigst.

20:50 Uhr

F5: Das hilft mir: Was hat dir bei der Auseinandersetzung oder der Vorbereitung von Projekten geholfen? Teile deine Tipps und dein Material mit uns.

Es moderieren Friederike @FrauWenisch und Jule @julelernt_lehrt.

Nachlese

Ein Votum für ein neues Graecum

Das „Graecum“ für den Pfarrberuf und für den Religionsunterricht an Gymnasien ? Auf jeden Fall !

Aber anstatt mit Xenophon und Platon besser mit einer guten Sprachbeherrschung des griechischen NT. Am Beispiel von acht Bibelstellen wird gezeigt, wie die Kenntnis der Koiné auf Seiten der Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern ein besseres Textverständnis vermitteln und ihnen dadurch zur Stärkung ihrer Kompetenzen verhelfen kann.

[pdf-embedder url=https://blogs.rpi-virtuell.de/stamerrusek2/wp-content/uploads/sites/385/2020/03/EIN-VOTUM-FUER-EIN-NEUES-GRAECUM.pdf]

Grundwissen

„Die Menschenrechte ‚fielen nicht vom Himmel‘, sie wuchsen aus Dekalog und Bergpredigt, auch wenn die Kirche(n) lange gegen sie kämpften. Wenn gläubige Muslime in ein Europa kommen, das ihnen ‚gottlos‘ scheint, tun sie sich schwerer, als wenn sie andere Gläubige finden. Der Sinn der Religion ist zwar nicht die Sozialordnung, sondern die Sinngebung für den Menschen. Aber Religion ist auch dienlich und hilfreich für das soziale Leben.“
Eberhard von Gemmingen in: FAZ, 28.7.2016, S.25

„Vielleicht ist es so, dass heute, im Strudel eines neuen Irrationalismus, die Christen die Pflicht haben, auch die Substanz der Aufklärung weiterzutragen, sie zu verteidigen gegen die Abdankung des Intellekts und gegen einen irrlichternden Subjektivismus.“  Hans Maier

Literaturempfehlung für Religionslehrerinnen und Religionslehrer:
Robert Spaemann, Über die Vernünftigkeit des Glaubens an Gott (Vortrag: siehe Internet)


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