Außerschulische Kooperation
Erfahrungen von einem Besuch im Stationären Hospiz:
In Lernsituation rund um das Thema Tod und Sterben kann es passend und sinnvoll sein, die Schülerinnen und Schüler mit der Arbeit in Hospizen vertraut zu machen, da hier sehr oft falsche Vorstellungen und Vorurteile vorhanden sind. Idealerweise steht ein solcher Kontakt am Ende einer Unterrichtsreihe, in der sich die SuS ausgiebig mit diesem Thema befasst haben und ihre Erlebnisse auf dieser Grundlage reflektieren können.
Erstkontakt: (Informieren)
Bringen Sie die SuS in Kontakt mit dem Begriff „Hospiz“. Dies kann über aktuelle Diskussionen / Gerichtsverfahren sein (Hamburger Abendblatt), Internetrecherche oder ein Schülerreferat zur Hospiz-Bewegung.
Nehmen Sie Kontakt mit einem örtlichen Hospizverein oder einem stationören Hospiz in ihrer Nähe auf und klären Sie ab, welche Form der Kooperation möglich ist.
Einbindung in den Unterricht (Planen und Entscheiden)
Klären Sie in ihrer Klasse, wie weit Ihre SuS mitgehen. Nicht jeder traut sich diesen Schritt der direkten und persönlichen Konfrontation mit dem Thema zu. Eine Alternative könnte der Besuch einer Hospiz-Mitarbeiterin in der Schule sein, die im Unterrichtsgespräch ihre Erfahrungen mit den SuS teilt. Dazu kommen die organisatorischen Vorbereitungen und Genehmigungen, die für eine Exkursion notwendig sind.
Die Exkursion (Durchführen)
Im Vorfeld der Exkursion sollen die SuS Fragen und Erwartungen an den Besuch formulieren und festhalten. Diese Stichwortsammlung kann auch im späteren Gespräch in der Einrichtung ein An-Haltepunkt für die SuS sein. In der Einrichtung empfiehlt sich eine Zeitspanne von 1,5 bis 2 Stunden. Meist haben die Mitarbeiter vor Ort Erfahrungswerte im Umgang mit Besuchergruppen. Neben der reinen Besichtigung der Einrichtung sollte der Schwerpunkt auf dem gemeinsamen Gespräch liegen.
Im Nachgang (Kontrollieren, Bewerten)
Es bietet sich an, den Heimweg – sei es im Bus oder zu Fuß – für eine erste Reflexion zu nutzen. Lassen Sie die SuS mit ihren Erlebnissen nicht alleine, sondern fördern Sie einen regen Austausch untereinander. Im weiteren Unterrichtsgeschehen wird dann mit etwas Abstand auf die Exkursion eingegangen:
- Haben sich meine Fragen geklärt?
- Wie hat sich mein Bild vom Hospiz geändert?
- Wie habe ich den dortigen Umgang mit Sterben und Tod wahrgenommen?
Kontakte:
Viele kirchliche Einrichtungen betreiben eine Ambulante Hospizarbeit und freuen sich über eine Kontaktaufnahme. Für den Großraum Koblenz gibt es ein stationäres Hospiz in Koblenz, welches offen ist für Besuchsanfragen. Die Gruppen sollte in der Regel nicht größer als 20 Personen sein.
Die didaktische Abschnittsplanung zu diesem Beitrag:
[viewerjs /files/2014/04/Didaktische-Planung-BGYW1401-2.pdf]
(Thomas Stein)
Weitere Impulse zu außerschulischer Kooperation, eine Linkliste, einen Reflexionsbogen etc. finden Sie auf unserer Seite zu M1 LS2.
(Beitragsbild: Golf Resort Achental/flickr.com)