Was ist eigentlich an Ostern genau passiert? In diesem Bilderbuch erfahren wir es – aus der ungewohnten Sicht eines kleinen Mädchens…
Ein Bilderbuch aus einer neuen Perspektive
Margot Käßmann Was Ostern geschah
Ostergeschichten gibt es viele… Diese hier ist aus der Sicht eines kleinen Mädchens mit Namen Rebekka erzählt, die hautnah dabei ist: Ihre Eltern sind ganz begeistert von diesem Jesus und Rebekka mag ihn auch richtig gern. Sie erlebt, wie er die Kinder zu sich ruft und sie nicht verjagt. Die anderen Männer hätten so nicht gehandelt.
Dann wird die Geschichte ernst: Rebekka erlebt, wie Jesus gefangen genommen – und getötet wird. Alle sind verzweifelt – doch dann geht ein Ruck durch einige Frauen. Sie wollen Jesus die letzte Ehre erweisen und machen sich auf zum Grab. Die Frauen sind so mutig! Und so folgt Rebekka ihrer Mutter am Ostermorgen ans Grab und wird Zeugin von etwas Wunderbarem…
Das Bilderbuch erzählt, was an Ostern und danach geschah. Als Rebekka alt ist, erinnert sie sich zurück und erkennt: „Jesus war immer dabei, so richtig mitten unter uns.“ Das erzählte sie ihren Kindern und Enkelkindern weiter. Und so machen wir es bis heute …
Margot Käßmann zeigt, dass die Ostergeschichte von Freude, Leid, Freundschaft, Verzweiflung und Glauben erzählt. Die Bilder laden zum genauen Schauen und darüber Reden ein. Ich fand die Seite mit dem großen Kreuz, das man nur als Schatten auf dem Boden sieht, besonders eindrucksvoll.
Die Passionsgeschichte unter dem Aspekt des Wartens sinnenhaft gestalten. Das ist der Ansatz dieses parktischen Unterrichtsentwurfes.
oder: Warten ist manchmal wirklich wichtig …
Wer wartet schon gerne?
Meine Tugend ist das auch nicht gerade. „Frau Ungeduld“ klickt gerne vielfach & schnell hintereinander, um ein Fenster am PC zu öffnen, nimmt lieber die Treppe, weil der Aufzug ewig braucht. Hier höre ich auch schon auf, denn diese Liste ließe sich endlos erweitern.
Auch Kindern fällt es oft schwer zu warten …
Kann das Warten auch „gut sein“?
Klar! Hefeteig ohne Ruhe ergibt keine guten Hefeschnecken. Ein mit Sorgfalt ausgemaltes Bild bringt Kinder dazu stolz auf sich zu sein. Wir wissen es ja eigentlich schon: Geduld zahlt sich meist aus. Auch in unserer schnelllebigen Zeit wird das Warten mittlerweile wieder salonfähig. Wir lesen Sätze wie: „Nimm das Warten in der Schlange als Möglichkeit, deine Umgebung wahrzunehmen. Zücke nicht dein Handy, sondern schaue dich um, höre auf deinen Atem“ usw. Mein Lieblingsbeispiel ist das Warten auf Weihnachten. Diese Adventszeit, die zelebriert wird, ist eigentlich das wahre Geschenk. Die Spannung, die Erwartung, das Vorfreuen – all das macht Weihnachten doch erst zu dem, was es ist. Ein Hochgenuss WEGEN der langen Wartezeit.
Durch das Warten wandeln sich Dinge zum Guten
Kann ich diese Überschrift auch auf Ostern beziehen? Kann ich eine Unterrichtseinheit auf das Warten (und Wandeln) konzentrieren?
Die Jünger brauchten viel Wartekompetenz. Sie mussten in der gemeinsamen Zeit mit Jesus das Warten lernen. Warten ist vielschichtig: es gibt ein freudiges, ängstliches, ein sorgenvolles Warten. Warten kann aktiv gestaltet – und muss manchmal auch passiv ausgehalten werden. Oft zahlt sich Geduld aus. Auch im Hinblick auf den Verlauf der Passionsgeschichte. Ich habe vier Erzählungen herausgegriffen, um das Warten immer wieder in den Fokus zu rücken.
Passionszeit
Palmsonntag: Die Menschen haben auf einen Retter / König gewartet. Endlich ist er gekommen!
Das Abendmahl: Jesus offenbart, dass er bald nicht mehr unter ihnen sein wird. Die Jünger fragen sich sorgenvoll: Wie lange müssen wir warten, bis wir wieder vereint sind?
Beten im Garten: Die drei Jünger müssen auf Jesus warten und sollen wach bleiben. Sie schaffen es nicht. Sie „versagen“. Wie menschlich!
Die Verhaftung: Jesus möchte keine Hilfe und geht freiwillig mit den Wachen. Die Jünger fragen sich ängstlich: Was wird nun werden? Wann sehen wir ihn wieder?
Die Jünger müssen nach Jesu Tod drei Tage warten, bis die Trauer in Freude umschlägt. Sie sind eigentlich ohne Hoffnung. Sie warten nicht mehr. Da ereignet sich das Wunder!
In vier Stunden durch die Passionszeit
Die Einheit kann als Zusammenschau in einer Stunde eingeplant – oder ausführlich in 4 Stunden durchgeführt werden. Wenn ihr Zeit habt, kann in jeder Stunde eine Geschichte zum Tragen kommen und unter dem Aspekt des freudigen, ungeduldigen, bangen und ängstlichen Wartens betrachtet werden.
Ablauf der Einheit
Einstimmung
Lege ein gelbes Rundtuch in die Mitte – die Kinder versuchen herauszufinden, was sie sehen: „Eine Blume, eine Sonne…“
„Auf die Sonne haben wir lange warten müssen. Die Natur hat sich verschlossen und gewartet. Jetzt scheint die Sonne schon viel kräftiger und erwärmt die Erde“ (die dick geschriebenen Worte werden mit Bewegungen begleitet)
Ein Kind stellt sich in die Mitte, lässt die Augen zufallen und wartet auf einen zarten Zimbelton, ein anderes Kind wird eingeladen. Es wartet auch und der Ton kommt von einer anderen Stelle usw. (Dieses Spiel kann ergänzt werden mit einer zarten Berührung an der Hand / Wange mit einer Feder).
Das Bodenbild entsteht
Warten …
„Manchmal fällt das Warten schwer …“ Nehme ein schwarzes Tuch, falte es zu einem Viertel und lege es links oben auf das gelbe Tuch. Kinder nennen Beispiele (auf Weihnachten warten, auf den Geburtstag, auf den Nachtisch …)
„Manchmal möchte man etwas sofort haben … aber das geht nicht immer …“ Nehme ein weiteres schwarzes Tuch, falte es zu einem Viertel und lege es rechts oben auf das gelbe Tuch. Kinder nennen Beispiele (einen Hund haben, ein großes Geschenk, auf das man hinsparen muss, einen lang ersehnten Urlaub)
„Die Freunde Jesu mussten auch sehr geduldig sein. Manchmal fiel ihnen das sehr schwer“ Nehme ein drittes schwarzes Tuch, falte es zu einem Viertel und lege es rechts unten auf das gelbe Tuch.
„Manchmal war das Warten kaum noch auszuhalten!“ Nehme ein viertes schwarzes Tuch, falte es zu einem Viertel und lege es links unten auf das gelbe Tuch.
„Aber das Warten ist wichtig! Um etwas zu beobachten und zu erkennen, braucht es Zeit!“ Wir betrachten das entstandene gelbe Kreuz zwischen den schwarzen Tüchern. Die Kinder nennen Beispiele, in denen sie erkannt haben, dass es wichtig ist, zu warten (beim genauen Ausmalen eines Bildes, beim Brot / Kuchen backen, beim Sparen auf ein besonderes Spielzeug / Geschenk …)
„In der Passionszeit erzählen wir uns die Geschichte, wie Jesus seine letzten Tage mit seinen Freunden verbrachte. Es ist nicht immer eine schöne Geschichte…“ –>Verdecke das gelbe Kreuz mit braunen Tüchern. „Doch die Jünger warten nicht vergeblich / nicht umsonst…!“
Die Geschichten werden erzählt
Die Geschichten
Palmsonntag: Auf das erste schwarze Tuch wird ein grünes Tuch und eine Krone gelegt… Mutmaßungen der Kinder. „Die Menschen warteten auf einen König! (Beim Wort „warten“ wird die Zimbel angeschlagen) Als er in Jerusalem einzog, begrüßten sie ihn mit Palmzweigen und legten ihre Kleidung auf den Boden. Sie begrüßten ihn wie einen König! Doch Jesus war kein König mit Gold und Soldaten und Gewalt …“
Gründonnerstag: Auf das zweite schwarze Tuch wird ein rot/braunes Tuch und ein Brot gelegt… Mutmaßungen der Kinder. „Jesus feierte mit seinen Jüngern ein Fest. Sie aßen und tranken zusammen. Jesus sagte ihnen, dass dieses Abendmahl das letzte gemeinsame sein würde. Sie sollten aber immer wieder so zusammen essen und dabei an ihn denken. Die Jünger fragten sich sorgenvoll: Wie lange müssen wir warten, bis wir wieder zusammen sind und gemeinsam essen? Wird Jesus dann bei uns sein?“
Beten im Garten Gethsemane: Auf das dritte schwarze Tuch wird ein dunkelblaues Tuch und ein Ölzweig gelegt… Mutmaßungen der Kinder. „Jesus wusste schon, dass er sterben würde. Er ging in einen Garten und wollte zu Gott beten. Er wollte Gott sagen, wie er sich fühlte. Er nahm drei Freunde mit. Sie sollten auf ihn warten und wachen. Das fiel ihnen schwer … Sie schliefen ein!“ Manchmal ist das Warten schwer. (Zimbelton)
Verhaftung Jesu: Auf das vierte schwarze Tuch wird ein graues Tuch und ein Seil gelegt… Mutmaßungen der Kinder. „Dann kommen die Soldaten und nehmen Jesus mit. Sein Freund Petrus will ihm sofort helfen! Doch Jesus will das nicht. Er geht freiwillig mit den Soldaten. Jetzt müssen die Freunde angstvoll warten, was geschieht. Manchmal fällt das Warten sehr schwer.“ (Zimbelton)
„Als Jesus stirbt (zeige auf das braune Kreuz in der Mitte), sind die Freunde so furchtbar traurig. Doch wir haben gesagt: Manchmal braucht es Zeit, um etwas Besonderes zu erkennen. Nach drei Tagen des Wartens (Zimbel 3x anschlagen) wird am Ende alles gut. Was genau da passiert ist, ist ein Geheimnis. Jesus ist nicht mehr tot, er ist verwandelt! So wie eine Raupe sich verwandelt in einen Schmetterling, verwandelt sich auch Jesus. Er ist kein Mensch mehr – so wie ein Schmetterling auch keine Raupe mehr sein kann. Jetzt wird Jesus nicht mehr bei seinen Freunden auf der Erde bleiben – so wie die Raupe nicht mehr auf der Erde lebt. – Das Warten hat sich gelohnt! (Erstes Tuch mit Palmsonntag wird weggezogen) – Trauer verwandelt sich in Freude! (zweites Tuch mit Gründonnerstag wird weggezogen) – Der Tod Jesu verwandelt sich in Hoffnung! (drittes Tuch mit dem Ölzweig wird weggezogen) – Das, was schlimm erscheint, kann sich wandeln! (viertes Tuch mit der Verhaftung wird weggezogen)
Die kreative Gestaltung
Gestaltung
Die Sonne (das gelbe Rundtuch) leuchtet uns nun entgegen und kann mit vielen bunten Strahlen (Tüchern) von den Kindern ergänzt werden. Jedes Kind kann einen Hoffnungssatz dazu sprechen, während es seinen Strahl legt.
In Einzelarbeit kann der eigene Sonnenstrahl mit Legematerial ausgestaltet werden.
Wir betrachten die leuchtende Sonne. „Jesus ist nicht mehr tot! Ostern zeigt uns das jedes Jahr aufs Neue.“
Ostern ist bunt und kreativ. Kann man die Osterbräuche mit der Passionsgeschichte verknüpfen? Schau es dir hier an!
Jetzt geht´s los!
Im ersten Teil habe ich meine Sicht der Passion theroretisch deutlich gemacht. Jetzt kommt der Umgang im Unterricht / im Kigo dran. So sieht mein Plan aus:
Der Rahmen der Einheit
Die Natur hat geschlafen und erwacht langsam wieder…
Wir sitzen im Sitzkreis und schauen in die dunkle Mitte (braunes Rundtuch). Die Natur hat nun lange geschlafen (Hände unter die Wange legen und Augen schließen). Aber langsam erwacht sie wieder (Kinder recken und strecken sich). Wir merken das an … Kinder äußern sich frei.
Die Sonne lässt die Natur erwachen
Jedes Kind erhält ein gelbes oder orangefarbenes Chiffontuch und drückt es ganz fest zwischen die Hände (im Hohlraum befindet sich nun das Tuch). Dann öffnet man die Hände ein wenig und das Tuch „quillt“ heraus. „Was könnte das sein?“ Eine Tulpe, eine Löwenzahnblüte … „Es ist ein Sonnenstrahl, der dich an deiner Nase kitzelt.“ Ich gehe herum und kitzele die Kinder mit meinem Gazetuch an der Nase.
Die Gazetücher werden einzeln an einen Holzreifen gebunden. Eine Sonne entsteht! Wenn die Knoten fest genug sind, können die Kinder die „Sonne“ an den Strahlen nach oben heben. Sie wird dann neben das dunkle Tuch gelegt. Durch die Sonne wächst alles wieder! Auf das dunkle Tuch kommt nun ein grünes Gazetuch (Ein Teil des dunklen Tuches bleibt aber noch sichtbar). Sie lässt die Natur wieder erwachen. (Kinder erzählen von den Dingen, die wachsen und ahmen das Wachsen nach). Sie gestalten auf dem grünen Tuch mit Legematerial Blumen und alles was wächst!
Es gibt aber auch einen Bereich, der dunkel bleibt (das dunkle Tuch). Nicht alles kommt zum Leben (man könnte sagen Not, Leid, Angst usw. ist der Karfreitag im täglichen Leben). Hier kann man Steine legen für Dinge, die uns belasten.
Innerhalb der Einheit kann dieser Einstieg dazu genutzt werden, neue „Auferstehungs-entdeckungen“ (frisch erblühte Blumen, die Sonne wird wärmer, Nester werden gebaut…) und „Dunkle-Ereignisse“ (ein totes Tier am Straßenrand, die kranke Oma, die Angst vor dem Dikat …) der Kinder im Alltag zu thematisieren. Es gibt eben beide Seiten … So lässt sich auch gut der Bogen zur Passionsgeschichte spannen: Freude & Leid sind so eng miteinander verknüpft.
Hase & Co.
An Ostern erwacht die Natur immer mehr. Ein Bote des Frühlings ist z.B. der Hase. Er bekommt als eines der ersten Tiere im Jahr viele, viele kleine Hasenkinder … Jetzt wissen wir: Der Frühling ist wirklich da! Die Ostereier erinnern uns daran, dass das, was wie tot aussieht (die Eihülle) aufbrechen kann und daraus neues Leben entsteht (das Küken). Ein Wunder, das wir uns kaum erklären können und über das wir immer wieder staunen! Aber Ostern ist eben auch ein christliches Fest, das einen wesentlichen Teil der Geschichte von Jesus erzählt. Auch hier passieren wundersame Dinge, die wir uns nicht erklären – aber über die wir staunen können.
Ich möchte meinem Sohn nicht den Glauben an „seinen“ Osterhasen nehmen. Auch im Anfangsunterricht gibt es noch genug Kinder, die an ihn glauben. Ich finde diese Freude und den Glauben an solch geheimnisvolle Figuren bereichernd. Wenn ich aber solche Erklärungen (Hase als Frühlingssymbol, Eier als wundersames, neues Leben) einstreue, kann ich später, wenn der Osterhase als Figur nicht mehr trägt, daran anknüpfen.
Das entstehende Bodenbild
Eigentlich ist dieses Bodenbild einzig dem Einzug nach Jerusalem gewidmet (eine wunderschöne Einheit der RPP). Ich nutze das Bodenbild für die ganze Passionsgeschichte – in Auswahl:
Die goldene Mitte = Jerusalem
Der untere Teil des Kreuzes = der Weg nach Jerusalem ( Palmsonntag)
In die drei Tore auf den grauen Tüchern werden Bilder der einzelnen Passionsgeschichten gelegt: Rechts = Das letzte Abendmahl Links = Jesus wird verurteilt, gekreuzigt und begraben Oben = Auferstehung
Um die Tore können die Kinder, passend zur Erzählung, mit Legematerial die Decke schmücken.
1. Station Palmsonntag
Mit drei grauen Tüchern lege ich einen Weg. Jedes Kind erhält ein buntes Tuch. Einige Kinder gehen den Weg. Die anderen stehen am Rand und jubeln! Sie halten die bunten Tücher in ihrer Hand und winken, wedeln, begrüßen.
Wem jubeln sie eigentlich zu?
Was rufen sie? Hosianna! = Ruf der Freude, der Bitte: „Hilf doch!“ Alle jubeln zusammen: „Hosianna“. Das ist mir lieber als ein wildes Rufen & Jubeln 😉
Wen würde man so begrüßen? Die Menschen reißen sogar Palmwedel ab und schwenken sie.
Jetzt kann eine kurze Erzählung des Palmsonntags folgen: Alle setzen sich auf den „Weg“ und hören, wer da kommt!
Mögliche Aktionen:
Ein Bild gestalten mit Kleidern, Palmwedeln, einem Esel und Jesus
Einen Palmbusch (aus immergrünen Zweigen z.B.: Lorbeer, Buchs) binden, mit bunten Bändern (aus Krepp oder Geschenkband) darin. Ein Plastik-Überraschungsei kann an einem Band befestigt werden (gefüllt mit …)
Der Weg zur Kirche / Schule kann mit Straßenkreide ganz bunt gestaltet werden.
2. Station: Das Abendmahl
Jesus kommt in Jerusalem – mit seinen Freunden – an. (Der Esel läuft im Bodenbild nun in den gelben Kreis). Sie suchen einen Saal auf (bei uns um den Altar), in der Schule ein mit Sitzkissen ausgelegter Platz, mit einer Decke in der Mitte. Dort befindet sich ein großes Fladenbrot und Becher mit Traubensaft.
Jesus ist mit seinen Jüngern zusammen. Er gibt ihnen Brot zu essen und Wein zu trinken. Er sagt: „Denkt immer an mich, wenn ihr so zusammen esst und trinkt, denn ich habe euch lieb und bin immer für euch da!“
Bodenbild: Ein passendes Bild (aus einer Kinderbibel) kommt in das rechte Tor, auf das graue Tuch. Die Kinder legen um das Tor Zeichen / Legematerial, welche zu diesem Teil der Geschichte passen.
Mögliche Aktionen:
Jeder bekommt einen Schluck Saft und ein Stück Brot. Wie ist das, in Gemeinschaft zu essen?
Aus grauem Papier reißen die Kinder Stückchen heraus und bekleben damit eine Kelchvorlage. Ein Stück Packpapier ist das Stückchen Brot.
3. Station: Jesus wird verurteilt, gekreuzigt und begraben
Wichtige Männer in Jerusalem ärgern sich über Jesus oder haben Angst vor ihm. Sie verstehen nicht, was Jesus da erzählt von Frieden und einer besseren Welt. Sie glauben auch nicht, dass er der Retter ist. Andere Leute haben Angst vor seinem Ansehen, das er bei vielen Menschen hat. Was, wenn er der neue König werden würde? Was wäre dann mit ihnen?
Sie wollen Jesus töten. So schmieden sie einen Plan und verurteilen ihn zum Tod. Er wird in einer Höhle begraben. Hier liegt es nun an Ihnen zu entscheiden, wie sehr wir ins Detail gehen. Das Kreuz ist wichtig, denn es wird durch Jesus zu einem Hoffnungssymbol.
Mögliche Aktionen:
Aus einem schwarzen Karton (in Form eines Eis) wird ein Kreuz ausgeschnitten (Tonkartonei vorher knicken, dann lässt sich das Kreuz gut herausschneiden), danach wird das Kreuz ganz bunt mit Transparentschnipseln beklebt.
Auf ein weißes Blatt Papier wird ein Pappkreuz aufgelegt und ggf. mit Klebstreifen an einigen Ecken befestigt. Dann wird mit bunten Wachsmalkreiden „strahlenartig“ über das Kreuz gemalt. Wenn man dann das Kreuz entfernt, ist der leere Raum darunter weiß und drumherum ist ein Strahlenkreuz. Man kann auch Punkte mit Fingerfarbe setzen.
Es werden Kieselsteine beschriftet, angemalt („Kummersteine“). Sie können um das Tor auf dem grauen Tuch (in das Bodenbild) gelegt werden.
4. Station: Jesus wird verurteilt, gekreuzigt und begraben
Wichtige Männer in Jerusalem ärgern sich über Jesus oder haben Angst vor ihm. Sie verstehen nicht, was Jesus da erzählt von Frieden und einer besseren Welt. Sie glauben auch nicht, dass er der Retter ist. Andere Leute haben Angst vor seinem Ansehen, das er bei vielen Menschen hat. Was, wenn er der neue König werden würde? Was wäre dann mit ihnen?
Sie wollen Jesus töten. So schmieden sie einen Plan und verurteilen ihn zum Tod. Er wird in einer Höhle begraben. Hier liegt es nun an Ihnen zu entscheiden, wie sehr wir ins Detail gehen. Das Kreuz ist wichtig, denn es wird durch Jesus zu einem Hoffnungssymbol.
Mögliche Aktionen:
Aus einem schwarzen Karton (in Form eines Eis) wird ein Kreuz ausgeschnitten (Tonkartonei vorher knicken, dann lässt sich das Kreuz gut herausschneiden), danach wird das Kreuz ganz bunt mit Transparentschnipseln beklebt.
Auf ein weißes Blatt Papier wird ein Pappkreuz aufgelegt und ggf. mit Klebstreifen an einigen Ecken befestigt. Dann wird mit bunten Wachsmalkreiden „strahlenartig“ über das Kreuz gemalt. Wenn man dann das Kreuz entfernt, ist der leere Raum darunter weiß und drumherum ist ein Strahlenkreuz. Man kann auch Punkte mit Fingerfarbe setzen.
Es werden Kieselsteine beschriftet, angemalt („Kummersteine“). Sie können um das Tor auf dem grauen Tuch (in das Bodenbild) gelegt werden.
Jesus bleibt nicht im Tod
Jetzt kommt der Dreh:
Ich möchte den Kindern die Geschichte NICHT in der gewohnten Reihenfolge erzählen. Es lässt sie zu lange in der Trauer. Ich erzähle die Geschichte von hinten! Von der Auferstehung her. Für eine Erstbegegnung finde ich diese Art des Erzählens geeigneter. So tausche ich einfach Station 3 + 4 und beschäftige mich zuerst mit der Auferstehung und durch sie mit der Kreuzigung.
Die Freunde Jesu sind traurig. Nichts wird sich mehr verändern, denn Jesus ist tot. Doch dann sehen die Frauen: Die Höhle ist leer. Zuerst glaubt man ihnen nicht. Die Trauer ist einfach zu groß … Dann wissen sie: Sie müssen nicht mehr traurig sein!
Hier kann man die Godly Play Geschichte erzählen. Sie beginnt mit Ostern und nicht mit dem Tod. Spannend finde ich das Fragen um Begriffe wie „Auferweckung“ und „Auferstehung“. Was soll das heißen??? Wer hat sich das nicht auch schon gefragt 😉
Der Trost: Jesus lebt jetzt bei Gott. Gott hat ihn zu sich geholt, in seine göttliche Welt. Durch Jesus wissen wir, mit dem Tod ist nicht alles aus. Immer wenn man das Kreuz anschaut, kann man sich daran erinnern (Übrigens: So ist es auch mit Friedhöfen gedacht. Das Kreuz ist ein Zeichen. Es soll ein Trost für die HInterbliebenen sein).
Mögliche Aktionen:
In Eierschalen wird Kresse gesät. Das Ei wird als Hülle gesehen. In ihm sprießt bald neues Leben. Anders als gedacht …
In das große Bodenbild können Kerzen gestellt werden.
Ein Leporello / Buch entsteht
Ich werde die Kinder zu den einzelnen Geschichten jeweils eine Seite anfertigen lassen. Das Titelbild könnt ihr euch hier herunterladen. Die Kinder gestalten am Ende der Einheit das Kreuz des Titelbildes mit strahlenden Farben. Es soll richtig leuchten!
Die einzelnen Seiten gestalte ich mit Kees de Kort Bildern, die ich in Ausmalbilder umgewandelt habe (dank paint.net). Auf die eine Hälfte der DINA 4 Seite kommt das Bild (meist hochkant – also quer eingefügt), die andere Hälfte ist zur freien Gestaltung (schritlich oder künstlerisch). Ab der zweiten Klasse, können die Kinder schon kleine Texte zu den Bildern schreiben. Die Minis können die einzelnen Überschriften (Einzug, Abendmahl…) abschreiben oder als vorbereitete Überschriften aufkleben und die leere Hälfte farblich gestalten.
Eine kleine aber feine Ostergeschichte für Erstleser. Eine Geschichte, die von allen Facetten des Lebens erzählt und trotzdem kindgerecht bleibt.
Eine Bibelgeschichte für Erstleser.
Eine persönliche Anmerkung:
Jüngere Kinder glauben noch daran, dass der Tod umkehrbar ist. Diese Vorstellung sollten wir nicht befördern. Wir verstehen Auferstehung nicht so, als sei ein toter Körper wieder lebendig geworden. Ostern hat nicht den Karfreitag rückgängig gemacht. Es ist vielmehr etwas Neues entstanden. Aus diesem Grund würde ich in „die Ostergeschichte“ die letzte Doppelseite des Buches einfach weglassen. Ansonsten ein empfehlenswertes Buch!
Ostern ist bunt und kreativ. Kann man die Osterbräuche mit der Passionsgeschichte verknüpfen? Schau es dir hier an!
… und wie kriege ich die Kurve zu Jesus? …
Die bunten Osterbräuche
Es gibt in den Wochen vor Ostern so vielfältige, kreative Dinge mit den Kindern zu tun:
Ostereier bemalen, Karten gestalten und verschenken, die Vorfreude auf das Ostereiersuchen und den Osterhasen, Fensterbilder gestalten … Diese Liste lässt sich UNENDLICH ausdehnen. Mein Sohn und ich sind richtige Fans von selbst gestalteten Osterkarten, die wir dann austragen und uns diebisch über die Freude der anderen freuen.
Wie kriege ich die Kurve zu Jesus?
Dieses bunte Osterpaket bekommt meist einen Dämpfer, wenn ich versuche, hier nun Jesus und die Passionszeit „reinzuquetschen“ (Achtung! Ich überspitze).
Ab welchem Alter, frage ich mich, sollte man denn damit beginnen – so mit dem „Ernst“ der wahren Ostergeschichte? Hat der ganze Spaß so rein gar nichts mit DER Ostergeschichte zu tun? Oder kriege ich beide irgendwie zusammen?
Ostern in aller Kürze
Die Wurzeln des Osterfestes …
… liegen eben im Frühling! Das Erwachen der Natur ist schon alleine durch das Datum von Ostern mit diesem Fest verbunden. Die leblose Natur erwacht zu neuem Leben.
Das Frühlingsmotiv („die Natur erwacht“) lässt sich so nicht vom Osterfest separieren- und kann sogar eine Verstehenshilfe sein, sozusagen als „Fest des Lebens“. das österliche Brauchtum greift diesen Gedanken an allen Ecken und Enden auf: Hasen, Eier, Wasser, Feuer …
Jetzt die Kurve …
Ich habe beschlossen: Mit 5 Jahren soll Jesus mit ins Osterboot! Letztes Jahr war das Thema noch nicht angesagt. Meine ausgewählten Vorlesebücher waren für meinen Sohn nicht so der Knaller und fanden keine Beachtung – nur die Ostereiersuche und die Vorfreude darauf waren wichtig. Jetzt möchte ich ihm einen ersten persönlichen und sinnenhaften Zugang zur Passionsgeschichte ermöglichen, zusätzlich zu „seinem“ Osterhasen.
Sein Erstkontakt wird im Kindergottesdienst stattfinden, anhand von kleinen Ministationen. Im Anfangsunterricht ist diese Planung aber genauso gut umsetzbar. Die genaue Einheit findest du hier! (Wird bald freigeschaltet)
Ostern ist kein einzelner Tag
Ein kurzer Gedanke für dich allein
Was, wenn man Ostern nicht als lange vergangenes biblisches Ereignis sieht, sondern als eine Art neue Wirklichkeit, die zu neuem Leben führt? Was, wenn Ostern in uns passiert und – wenn es gut läuft – uns „auferweckt“?
Auferstehung ist immer etwas, das über die erfahrbare Wirklichkeit hinausgeht. Ähnlich wie bei der Liebe – wer kann schon sagen, was genau „Liebe“ ist? Wir sollten die Kunstbilder und Interpretationen, die den Blick oft auf eine „natürliche“ Auferstehung lenken, ein wenig beiseite schieben und uns anschauen, was wir in unserem Inneren in Gang setzen können. Ostern ist nicht nur ein Frühlingsfest, mit einer symbolhaften Erweckung Jesu – es ist mehr. Es geht um eine Auseinandersetzung mit dieser Geschichte – ein „Sich-reiben“ an Textstellen, die wir nicht mögen oder nicht verstehen. Das ist die Parallele zu den Bibelgeschichten. Jeder Evangelist hat vom leeren Grab und den Christuserscheinungen unterschiedliche Akzente gesetzt. Und keiner hat die Auferstehung beschrieben. Auch Zweifel wurden in ihren Erzählungen laut. Wenn es den damaligen Freundinnen und Freunden von Jesus schon so erging, wie soll es bei uns anders sein? Das gibt uns die Möglichkeit einer eigenen Auseinandersetzung. Und jetzt kommst du: Setze dich mit den Texten auseinander und stoße dich an Formulierungen, lass dich darauf ein und stoße etwas (in dir?) an.
Unbequeme Geschichten sind mir lieb geworden. Sie sind nicht so glatt gebügelt. Ich muss lange darauf herumkauen, um auf den Geschmack zu kommen (entschuldige das Bild – ich sollte gleich mal frühstücken ;-)).
Worauf es ankommt (Infos für dich)
Horst findet es schade, dass ich Maria Magdalena in meiner Aufzählung weggelassen habe. Zu Recht! Die Evangelien erzählen, dass sie – bei Johannes – noch vor Petrus eine Begegnung mit dem Auferstandenen hatte. Seine Unterrichtsidee dazu gibt es bald zu lesen!
Und die Auferstehung?
Mir hat Frieder Harzs Erklärung unheimlich geholfen und mich mit der Auferstehung befriedet. Es gibt bei der Auferstehung ein „Innen“ und ein „Außen“: Es gibt Menschen, die befassen sich mit dem „Außen„: Was genau ist geschehen? Wie ist dieses Geheimnis der leibhaftigen Auferstehung wirklich passiert? Wie kann ich es erklären? Andere beleuchten mehr das „Innen“: Was hat das Geschehen in den Jüngern ausgelöst, was bewirkte es – und bewirkt es in den Menschen bis heute? Bei dieser Sichtweise versucht man nicht zu erklären, sondern sieht Ostern als Geheimnis.
Beide Seiten sind so konfrontativ nicht miteinander vereinbar. Ich selbst muss eine Gewichtung und Balance zwischen beiden Ansichten finden.
Das ist die Aufgabe von Ostern!
Godly Play findet in der Ostergeschichte wieder so wundervolle Formulierungen. Für mich am eindrücklichsten ist, dass auch das Verstehen des Ostergeschens ein Prozess ist: Es war nicht
!BÄNG! Auferstehung –
!BÄNG! Freude.
Es dauerte seine Zeit …
Hier findest du Teil 2 des Blogbeitrages mit der praktischen Umsetzung.
Noch mehr zur Thematik Ostern sowie die Godly Play Geschichte findet ihr hier!
Geschafft! Heute haben wir das Video gedreht und die bereits geschriebenen Texte aufgenommen. Das Ganze musste dann nur noch geschnitten werden und hier ist das fertige Video. Wem es gefällt, der kann uns gerne einen anerkennenden Kommentar hinterlassen.
Weinen ist doch uncool! Wirklich? Schwäche zeigen kann auch manchmal stark machen. Das sieht man bei Petrus und seinem bitterlichen Heulkrampf …
Warum auch gestandene Männer weinen
… Und was hat das mit Petrus zu tun?
Wer weint wieviel?
Dank einem informativen Artikel der Süddeutschen „Zehn Dinge über das Weinen“ weiß ich, dass Frauen 30 bis 64 Mal im Jahr weinen. Männer zwischen 6 und 17 Mal. Frauen weinen auch länger und schluchzen öfter.
Bis etwa zum 11. – 13. Lebensjahr weinen Jungs und Mädchen gleich viel. Und dann macht es PENG! und Jungs sind einfach nicht mehr traurig genug um zu weinen … Nee, ne?
Weinen ist uncool
Natürlich wissen wir, woher das rührt. Die alte Annahme, die immer noch existiert: Männer weinen nicht! Frauen sollen gefällig reizend weinen, das rührt an, das ist erlaubt. Aber Jungs??? Sofort macht sich das Bild des bei Mama wohnenden Softies breit, der seine Taschentücher zückt (ich übertreibe jetzt maßlos). Ich frage mich: Sind Tränen das Markenzeichen der Feiglinge?
Je nach Kultur und Erziehung kann Weinen als Charakterschwäche ausgelegt werden. Deshalb weinen wir auch oft genug hinter der heimischen Tür – und am besten abends, wenn es keiner sieht, unter der Bettdecke.
Warum weinen wir?
Weinen ist eine ganz eigene Art des menschlichen Gefühlsausdrucks. Nur wir können emotionale Tränen vergießen. O.K., Elefanten weinen, wenn sie unter Stress kommen. Ob es mit uns vergleichbar ist, ist umstritten. Jedenfalls ist es eine urmenschliche Eigenschaft von uns, genau wie das Lachen.
Wir weinen, wenn eine emotionale Situation (z.B. Verluste) eintritt oder ein Fall, für den wir keine Lösung haben (z.B. Hilflosigkeit), natürlich kann auch Freude der Grund sein. Körperliche Schmerzen, Stress und Erschöpfung, rührende Filmszenen, Wut oder Streit sind ebenfalls mögliche Auslöser. Auffällig ist, dass Weinen viele emotionale Auslöser haben kann, nicht nur einen! Wir finden keine genaue Zuordnung: Trauer ODER Freude. Das ist besonders.
Evolutionstechnisch sichert einem das Weinen den Rückhalt und die Unterstützung der Gruppe. Es erzeugt Mitgefühl. Zusätzlich unterstreicht das Weinen den Gefühlsausdruck. Jedem wird durch die Kombination von Mimik und Tränen klar, was der andere gerade fühlt.
Weinen führt auch zu einer besseren Verarbeitung emotionaler Eindrücke.
Wie nimmt das Umfeld mich als Weinenden wahr?
Reagiert mein Umfeld mit Trost auf die Tränen, kann es befreiend und entlastend wirken. Sind meine Mitmenschen irritiert und halten den Weinenden für emotional instabil, sieht das schon wieder anders aus. Weinen führt bei Außenstehenden oft zu Hilflosigkeit. Manchmal wird das Weinen regelrecht erwartet (Beerdigung), aber an vielen Stellen gilt es als unangebracht.
Jungs und Mädchen
Im Kleinkindalter wird den Jungs oft genug vermittelt, ihre Gefühle anders auszudrücken als durch Weinen. Somit zieht sich diese Abwertung von Tränen und Traurigkeit bis ins Erwachsenenalter. Bei Mädchen wird das Weinen eher akzepiert und ist für Frauen damit auch positiver besetzt als für Männer.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Frauen häufiger „Schnulzenfilme“ (Sie wissen, was ich meine) sehen oder vermehrt in sozialen Berufen arbeiten, bei denen Tränen nicht verpönt sind?
Liegt es am Testosteron der Männer, das dafür sorgt, dass Männer nicht so schnell in Tränen ausbrechen?
Meiden Männer vielleicht Situationen, in denen es zu Tränen kommen könnte?
Sie sehen, es gibt noch viele ungeklärte Fragen zum Thema Weinen. Interessant ist es aber allemal, die verschiedenen Möglichkeiten zu durchdenken.
Tränen sind Verräter!
Sie offenbaren viel über den Weinenden. Die Emotion wird deutlich sichtbar. Das kann nicht jeder leiden. So wird gegen die Traurigkeit (wenn sie der Grund für die Tränen ist) angekämpft, um ihr nicht das Feld zu überlassen. Besonders dann, wenn die Umgebung fremd ist und die Menschen Unbekannte sind. Man möchte sich nicht preisgeben, womöglich ausgelacht werden. Wenn wir weinen, haben wir unser Gesicht nicht mehr unter Kontrolle. Die Umstehenden werden gezwungen, zu reagieren. Sind sie dazu bereit? Oder sind sie peinlich berührt und wissen nicht, wie man reagieren soll? Solch eine Situation kann auch eine bis dahin nicht gekannte Nähe zwischen Personen erzeugen. Ist das Weinen in einer Situation „erlaubt“ (z.B. im Kino), wird es oft als erleichternd empfunden.
Psalm 137 -Tränenpsalm und: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.“ Ps 126
Petrus und seine Tränen
Petrus will ein starker Typ sein. Stark für andere und für Jesus. Er ist der Fels, auf den alles gebaut werden soll und doch scheint er so schwach zu sein, ein Mensch eben. Aber dass gerade ER Jesus im Stich lässt! Er verleumdet Jesus und als ihm bewusst wird, was er getan hat, „weinte er bitterlich“. Das finde ich bemerkenswert. Petrus schiebt die Schuld nicht auf die Umstände oder auf andere, er fällt in sich zusammen und weint, weil es ihm ehrlich leidtut. Der Weinende wird sich seiner eigenen Schwachheit bewusst. Wir öffnen uns und zeigen: Wir sind nicht perfekt und erkennen, dass wir nicht alles in unserer Hand haben. Durch Tränen können wir Ängste oder Verzagtheit im wahrsten Sinne des Wortes weg- und aus uns herausspülen.
Petrus versteht nun, dass nicht er sein Leben gibt, um Jesus zu retten, sondern es ist genau umgekehrt! Hätte er das auch verstanden, wenn er nicht schwach gewesen wäre? Vielleicht ist Petrus der Fels, weil er weiß, dass er keiner ist?
Im besten Falle fühlen wir im Weinen beides: Die tiefste Traurigkeit und die Hoffnung auf bessere Zeiten.
Schwäche als Stärke?
Am Ende, trotz seines Versagens, gibt Jesus ihm den Auftrag: „Sorge für meine Lämmer!“ (Joh. 21ff.) Welch ein Vertrauen! Trotz oder vielleicht gerade wegen seiner Schwächen glaubt Jesus an Petrus. Ich finde das ein starkes Bild.Versagen und Verzagen ist keine Schande. Sie gehört zum Menschsein dazu. Das dürfen wir uns eingestehen. Deshalb finde ich unseren Glauben auch so wundervoll, denn er stellt keine Superhelden ins Rampenlicht, sondern einfache Menschen.
Praktisches für den Unterricht
Petrus in den Vordergrund rücken
Wenn wir in der Schule die Passionszeit durchleben, ist es ein guter Ansatz, die Perspektive zu wechseln. Petrus bietet sich hierfür hervorragend an. Besonders für Schüler*innen, die die Geschichte schon sehr gut kennen, ist ein anderer Blickwinkel bereichernd – besonders, wenn man auch die Schwächen beleuchtet … Warum nicht mal die Angst in den Vordergrund stellen? Wer hat Angst in der Geschichte und warum? Die Menschen bleiben aber nicht in ihrer Furcht. Was kann man tun? Auch hier sind Bilderbücher hilfreich.
Die letzten Stunden vor den Osterferien sind eine gute Gelegenheit, den engen Zusammenhang von Leid und Hoffnung zu thematisieren. Wir stellen einige Materialen zusammen, die online verfügbar sind.
Sechs Stationen zu Passion und Ostern für die hybride Konfirmandenarbeit Stationen in der Kirche (analog/hybrid) oder alternativ digital – von Lutz Neumeier
– Vorgesehen sind Stationen in der tagsüber geöffneten Kirche, die die Konfis innerhalb einer Woche zur einer selbst gewählten Zeit (unter Abstandswahrung) aufsuchen können.“ – An den Stationen liegt jeweils eine Zwei-Satz-Zusammenfassung des Bibeltextes (aus der Baisbibel) ausgedruckt.“ – Für jede Station ist eine digitale Variante aufgeführt. Aufgenommene Fotos und Texte werden (per Messenger/KonApp) an die Pfarrer*innen geschickt. Für die digitale Variante wird den Konfis innerhalb einer Woche per Messenger täglich eine Station mit Aufgabe zugeschickt (Bibeltext-Zusammenfassung per Bild über Messenger). Es können auch die Minivideos an den jeweiligen Tagen an die Konfis geschickt werden.“ zur Übersicht über die Stationen
Bausteine für Passion und Ostern von Irmela Redhead und Tobias Bernhard Kann man Licht einfangen? Und wie würde eine Maschine aussehen, die das kann? Und welche Orte in deiner Nähe findest du „dunkel“? Die Anregungen zu Passion und Ostern sind analog oder digital einsetzbar. Die Bausteine unserer Kolleg*innen aus der Nordkirche und aus Bayern biete vielseitige Zugänge: Neben der produktiven Arbeit mit Licht und Dunkelheit geht es um Erfahrungen von Stille (Garten Gethsemane) sowie um die kreative Übersetzung der Passions- und Ostergeschichte. Download
Ostern und KonApp (RPI-Konfi 3/2020 von Katja Simon) Der Baustein – ursprünglich für Konfi@Home entwickelt – lässt sich auch präsentisch im Gemeindehaus durchführen. Zentrale Aktion ist das bemalen von Hoffnungssteinen – in diesem Jahr wahrscheinlich mit einem anderen Bezug als 2020… Download
Welcher Christ hat sich mit dieser Frage nicht auch schon herumgeschlagen? Manche trauen sich aber gar nicht erst an diesen Gedanken heran. Wenn einem die Frage von Schüler*innen im Unterricht gestellt wird, kommt man leicht ins Schwitzen und weicht vielleicht aus. Welche Impulse kann ich den Kindern mit auf den Weg geben?
Welcher Christ hat sich mit dieser Frage nicht auch schon herumgeschlagen? Manche trauen sich aber gar nicht erst an diesen Gedanken heran. Wenn einem die Frage von Schüler*innen im Unterricht gestellt wird, kommt man leicht ins Schwitzen und weicht vielleicht aus. Welche Impulse kann ich den Kindern mit auf den Weg geben?
Ich persönlich versuche keine schnelle Antwort zu finden. Für mich ist es ein Geheimnis, das ich jedes Jahr aufs Neue in der Passionszeit ergründe. So kann man dies auch mit Kindern angehen. Schauen wir uns doch die Natur an. Der Frühling ist jedes Jahr aufs Neue ein Beweis für das Wiedererwachen, für einen Neubeginn. Was sieht aus wie tot und wird wieder lebendig? Was verändert sich vom Winter zum Frühling hin? Schauen wir die Pflanzen- und Tierwelt an. Gibt es Wunder, die wir kaum verstehen können oder über die wir immer wieder staunen?
Es geht hierbei nicht um das Finden der „richtigen“ Antwort, sondern um ein Nicht-Ausweichen. Vielmehr steht das immer wieder neue Sich-Annähern an und Sich-Wundern über das Geheimnis von Ostern im Mittelpunkt. Der Tod ist ein Thema, das uns alle angeht, uns alle betrifft, ergreift. Diese Todeserfahrungen tragen wir in uns und sie brauchen ihren Raum. Ich lasse die Schüler*innen Fragen stellen, nehme ihre Gedanken und Gefühle in einer Atmosphäre des Angenommenseins auf und mache mich gemeinsam mit ihnen auf den Weg. Da darf auch gezweifelt werden! Denn es geht nicht einfach um den Glauben oder Nichtglauben an die Auferstehung im Sinne eines „Für-Wahr-Haltens“, sondern darum, dass wir uns Jesus nahe fühlen können und uns über seine Verwandlung wundern. Jesus stirbt zwar, doch sein Ende kann als neuer Anfang gesehen werden. Erst durch seinen Tod kam das Christentum „in Fahrt“. Man bleibt nicht am Tod Jesu hängen, sondern hat seine Verwandlung im Blick. Die Erzählungen der Evangelisten sind uns in Sachen Klarheit keine große Hilfe. Aber genau das macht das Christentum aus! Hier ist nichts glattgebügelt. Die Bibel lässt unterschiedliche Aussagen nebeneinander stehen. Das bereichert mehr als eine glasklare Geschichte.
Impuls für die Arbeit in der Schule
Godly Play bietet dazu eine gelungene Erzählung an „Warum wir Ostern feiern“ (siehe unten). Über eine elementare Geschichte nähert man sich dem Geheimnis von Ostern, ohne es zu erklären.
Ist es eine „heikle Frage“, der „Gegenwart Christi“ im Alltag des Lebens nachzuspüren ? Und ist es vielleicht ebenso „heikel“, diese Frage zum Thema einer ausführlichen Sequenz im Religionsunterricht zu machen ? Sicher lassen sich auf einen solchen Fragenkomplex keine schnellen Antworten finden, weder in kurzen Entscheidungsphasen noch in besonders hektischen Zeiten des Schulbetriebs. Aber dennoch gibt es auch im Trubel des Schulalltags für alle Beteiligten immer wieder genügend Freiräume, um sich diesen Fragen zu stellen. Die Lehrkraft ist damit ein weiteres Mal herausgefordert, Grenzbereiche anzusprechen und Wesentliches zu formulieren bzw. zu vermitteln. Für jene Schüler/innen, die bereit und fähig sind, zu hören und zu urteilen, bieten sich viele Möglichkeiten, nicht allein für den Augenblick Sinnvolles zu entdecken, zu vertiefen und zu bewahren. Die Frage nach der „Gegenwart Christi“ betrifft dabei Versuche zu umschreiben, was „Kirche“ ist. Sie berührt persönliche Bereiche, wenn „Glaube“ und „Gebet“ im Mittelpunkt stehen. Sie thematisiert – z.B. mit Rückgriff auf Mt. 25,401 (Kontext !) – konkrete Möglichkeiten zur Praktizierung von „Nächstenliebe“. Ebenso sind Phasen der Ruhe, der Besinnung, wenn möglich: der Meditation, hier durchaus erwünscht. Viel liegt auch bei dieser Sequenz am persönlichen Engagement der Lehrkraft und an der „Stimmigkeit“ der Kursatmosphäre. Aber wo bliebe der Verkündigungsauftrag des Religionsunterrichts, wenn zentrale Themen wie „Gebet“ und „Glaube“ (einschließlich der immer wiederkehrenden Anfechtungen) ängstlich ausgeklammert würden und auf die real existierende Gegenwart Christi hic et nunc nicht mehr vertraut wird ?! So darf denn die engagierte Lehrkraft die intellektuellen Seiltänze hintanstellen (was aber nicht heißt, dass man die rationale Auseinandersetzung scheuen sollte !), sich an die Worte Jesu erinnern2 und die hier vorgeschlagenen Themen – zu denen außer den genannten (und weiteren) Schwerpunkten auch das relativ innovative päpstliche Sendschreiben „Amoris laetitia – die Freude der Liebe“ vom 8. April 2016 sowie ein in Sprache und Inhalt bewusst provozierender Bultmann-Text am Ende des Achtzehnten Moduls gehören – beherzt angehen. Nicht vergessen werden sollte bei allem der „gute Boden“, der sich neben den so vielen unüberschaubaren „felsigen Böden“ immer wieder bietet und dessen potenzieller Ertragsreichtum oft unterschätzt wird. Dabei muss in diesen beiden abschließenden Modulen weder die Stoffauswahl noch die inhaltliche Reihenfolge unbedingt eingehalten werden. Innovativ im vorliegenden Kontext ist für die Schüler/innen auch die Möglichkeit, in KV 3 mit Hilfe von internationalen Bilddatenbanken (geringe Gebühr !) das eigene Bilder-Layout selbstständig zu gestalten.
Unterrichtsziele
Die Schüler/innen werden sensibilisiert für Grundinhalte des christlichen Glaubens. Sie sollen z.B. durch konkretes Tun selbst erfahren, dass „Kirche“ (zumindest oft genug) nicht das ist, was die eigenen Vorurteile widerspiegeln, sondern dass sie, etwa bei sozialen Randgruppen, „vor Ort“ geschieht. Die Schüler/innen werden in die Verantwortung gerufen. Ebenso lernen sie auch hier zu verstehen, was „Ostern“ bedeutet. Sie probieren (!) – oder vertiefen – Formen und Möglichkeiten des Betens. Und sie begreifen, dass „Glaube“ Anfechtungen ausgesetzt ist und sein darf und darum immer wieder neu gewagt werden muss.
Fußnoten
1. „Was ihr für einen meiner Brüder oder eine meiner Schwestern getan habt – und wenn sie noch so unbedeutend sind – , das habt ihr für mich getan.“
2. z.B. „Ich lasse euch nicht wie Waisenkinder allein.“ (Joh. 14,18; vgl. V. 25f.); „Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt !“ (Mt. 28, 20) u.a.
Jesus – der Mann des Lebens: Jesus führt den Aussätzigen aus der Todeszone heraus ins Leben. Die Verkündigung von Tod und Auferstehung Jesu ist das Zentrum des christlichen Glaubens. „Der Weg des Petrus“ zeigt, wie die Apostel erst allmählich das ganze Ausmaß der Botschaft Jesu vom Leben erfassten. In den Christusdarstellungen der Kunst wird diese Botschaft Jesu in jeder Epoche neu interpretiert. Eine herausragende Zeugin der christlichen Botschaft vom Leben ist Mutter Teresa.