Im Mittelpunkt des Religionsunterrichts steht meist eine positive Zusage und die Ermunterung
zu Vertrauen in Gottes Liebe. Viele Kinder und Jugendliche erleben aber das Leben in seinen
unbehüteten und tragischen Seiten: Scheidungen, Verletzungen, Mobbing, körperliche und
seelische Misshandlungen oder Ausgrenzungen. Wenn sie nicht selbst als Opfer oder auch Täter
in solche Leiderfahrungen verstrickt sind, begegnen ihnen zumindest in den Medien die Aspekte
des Lebens, die ratlos machen und erschrecken.
Diese Konfrontation mit der Tragik des Lebens äußert sich oft in Sprachlosigkeit. Diese
Machlosigkeit und die damit verbundenen Emotionen werden schnell verdrängt oder führen
sogar zu einer Art Erstarrung. Wenn dem Worte gegeben werden können, beginnt ein Prozess
der positiven Auseinandersetzung.
Die folgenden Überlegungen beziehen sich darauf, wie wir unseren Schüler:innen Angebote
machen können, in ihren Krisen, Lebensbrüchen oder Gewalterfahrungen besser zu bestehen.