Berve Alte Geschichte

Jasmin Welte: Helmut Berve und die Alte Geschichte.
Eine deutsche Biographie.

(Antike nach der Antike / Antiquity after Antiquity, Herausgegeben von Daniel Barbu,
Constanze Güthenke, Karin Schlapbach u.a. Bd. 3)

Basel: Schwabe 2023.
393 Seiten.
ISBN 978-3-7965-4850-5.
70 €.

 

Ein Spartiate im 20. Jahrhundert:
Der Althistoriker Helmut Berve

Eine Rezension von Christoph Auffarth

Kurz: Diese gut recherchierte Biographie des Professors für Alte Geschichte, Helmut Berve (1896-1979), berichtet von einer steilen Karriere von einem, der mit dem Parteibuch bis zum Rektorat der Universität Leipzig kletterte und, nach langer Entnazifizierung zurückversetzt, doch noch einmal Einfluss gewann. Die Biographin zeigt, dass eine Karriere in der NS-Zeit nur mit dem Vorher und Nachher und im Kontext des Faches bewertet werden kann.

Ausführlich: Wissenschaft tut sich schwer mit der Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte, besonders mit der Zeit des Nationalsozialismus. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis sorgte lange dafür, dass das Verhalten während des Dritten Reiches ‚beschwiegen‘ wurde: Zwar machten Viele Andeutungen hinter vorgehaltener Hand, aber keiner wollte es genau wissen. Für die Altertumswissenschaften erforschte (verhältnismäßig früh; aus den Archiven[1]) Volker Losemann in seiner Dissertation die Wissenschaftsgeschichte.[2] Neben seinem Lehrer Karl Christ hat der ‚Doktorvater‘ der vorliegenden Dissertation dazu geforscht und veröffentlicht, darunter als Musterbeispiel Helmut Berve.[3] Jasmin Welte[4] hat nun eine umfangreiche Bio­graphie zu diesem Althistoriker geschrieben, der als der Star des Faches eine steile Karriere hinaufkletterte, in Rezensionen Konkurrenten angriff, mit dem Parteibuch zum Dekan, zum Rektor der Universität Leipzig, zum Bestseller-Autor aufstieg und das „Neue Bild der Antike“ im nationalsozialistischen Sinne formte – bis den 49-Jährigen 1945 mit der Einstufung als „Haupttäter“ bei der Entnazifizierung Absetzung, Berufsverbot und Entzug des Gehaltes traf. Änderte er sich danach?

Wie kann man im Abstand von drei Generationen das Handeln und Verhalten von Menschen beurteilen, die in der Zeit des Nationalsozialismus aktiv waren?[5] Wichtig sind zwei Schritte, die seit einer Generation grundlegend geworden sind:[6] Während bis dahin Biographien meist erst nach 1945 erzählt wurden oder nur bis 1945, so werden jetzt die ganzen Lebensläufe in den Blick genommen.[7] Das andere ist, die Einzelbiographie in die Wissenschaftsgeschichte einzuordnen und nicht die NS-Zeit als Sonderfall herauszu­schneiden, der 1933 beginnt und 1945 endet. So erzählt JW auf der Grundlage des umfang­reichen Nachlasses und vieler Dokumente aus anderen Archiven das ganze Leben.

Geboren 1896 in einer großbürgerlich-wohlhabenden Familie zog ihn die Jugendbewegung an im Aufbruch aus bürgerlichen Traditionen und Begeisterung für ‚das Leben‘, die großen charismatischen Personen, dennoch reserviert zu dem Kreis um Stefan George.[8] Die alten Ideale der Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts müssten überwunden werden: Positivismus wie ‚Staatskunde‘, Verfassungsgeschichte, Historismus (66).[9] Die Demokratie der Weimarer Republik war für ihn „ein Abgrund“ (36). Aber ausgerechnet die erste große wissenschaftliche Arbeit Berves, die seinen Ruhm als aufsteigender Stern begründete, war eine durch und durch positivistische Arbeit: alles was man über die Personen im Umkreis von Alexander den Großen weiß, eine trockene Prosopographie (2 Bände, München 1926).

Victor Ehrenberg nannte in seiner kritischen Besprechung das Buch mit einigem Recht „antiquarische Stoffhuberei“ und traf damit einen Nerv, dem genau entgegengesetzt Berve eigentlich wirken wollte. Berve rezensierte Ehrenbergs Bücher mit heftigem Widerspruch. Die beiden konkurrierten lange um Lehrstühle und kreuzten oft die Klingen (109-112). Ehrenberg (1891-1976) kam 1929 auf die Professur an der Universität Prag. Kurz vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Tschechien floh die Familie nach England. Ehrenberg wurde (Berves ehemaliger) Lehrstuhl in München angeboten, er zog aber eine Professur in London vor.

Von seinem Lehrer Walter Otto (1878-1941), Ordinarius in München, grenzte sich Berve ab, indem er die Errungenschaft der Lehrergeneration radikal ablehnte, die nämlich eine Globalgeschichte der Antike entwickelte,[10] die den Alten Orient einbezieht.[11] Berve lernte die Sprachen nicht, machte daraus aber ein Prinzip: Man könne sich nicht in artfremde Rassen und deren Geschichte hineindenken.[12] In seinen aggressiven Rezensionen attackierte er seine gleichaltrigen Konkurrenten um Professuren.[13] Überraschenderweise wurde der kürzlich erst Habilitierte 1927,[14] mit gerade 31 Jahren, auf die ordentliche Professur in der neben Berlin und München bedeutendsten deutschen Universität, nach Leipzig, berufen (53-148). Schnell ließ er sich zum Dekan wählen, wurde aber nach einem Jahr nicht wiedergewählt, weil NS-Aktivisten an ihm vorbei stürmten. HB hatte bei einer Fakultätssitzung über die Amtsenthebung jüdischer Kollegen (die nach dem Gesetz nicht hätten enthoben werden dürfen) die Diskussion zugelassen, statt als ‚Führer‘ die Maßnahme durchzusetzen. Dennoch wurde er schnell ins Rektorat berufen. Und hier gab es noch mehr und mächtigere Gegen­spieler, vor allem den ‚Reichstatthalter‘ und Ministerpräsident Sachsens Martin Mutschmann (158 u.ö.). HB konnte es verhindern, dass die medizinische Fakultät und zweimal die theologische Fakultät aufgelöst, ja dass die Leipziger Universität wegen Krieges geschlossen wurde. Aber das war kein ‚Widerstand‘ gegen den NS. HB war Akteur in der Polykratie des Nationalsozialismus. Jeder versuchte seine Macht auszureizen, bis es zum Gerangel um Kompetenzen kam: Partei gegen die Ordnung des Staates, gegen die Regeln der Wissen­schaft, der Verwaltung, die Autonomie der Universitäten. Diesem Festhalten an Standards der Wissenschaft hat HB im Verfahren der Entnazifizierung als Trumpf ausgespielt und dafür Bestätigungsbriefe von Kollegen eingefordert. JW aber arbeitet heraus, dass HB die „Verbindung von Politik und Wissenschaft“ betrieb (149-204). Im Mittelpunkt steht sein Sparta-Buch von 1937 und die herausragende Stellung im ‚Kriegseinsatz der Geisteswissen­schaften“ mit der Tagung „Das neue Bild der Antike“. JB zeigt am Vergleich, was HB bei der Tagung mündlich vorgetragen hat vor einem Publikum der Partei- und Regierungsgrößen, wo er NS-Schlagworte wie „Rasse“ verwendet, und was er dann drucken ließ als Vorwort zu den beiden Bänden im Blick auf die Kollegen in der Wissenschaft und dabei von „Volk“, „Wesen“, „Staat“ spricht. Das neue Bild hielt die Standards der Wissenschaft.[15] Die Grenze überschritt er aber in seiner kleinen Monographie Sparta.[16] Das Bild des von Jugend an zum Krieger gedrillten Spartaners und ihrer Führer war historisches Vorbild für den NS-Staat und den vorbereiteten Krieg. Dabei wurde die Sparta-Begeisterung in den beiden Welt­kriegen und der Zwischenkriegszeit von vielen geteilt, auch außerhalb Deutschlands.[17] Das von anderen weiterhin bevorzugte Athen mit seiner Demokratie konnte HB in seinem Sinne wenden, indem er Perikles zum idealen ‚Führer‘ stilisierte und damit (in seiner Antrittsrede als Rektor) Hitler eine Huldigung darbrachte. In die gleiche Richtung ging sein Aufsatz „Fürstliche Herren“ (1936. S. 179-193). In seinen Arbeiten, nachdem er wieder Professor geworden war, war die griechische Tyrannis sein Thema (2 Bände 1967. JW 283-288). Da gab es keinen Bruch in seinen Konzeptionen.[18] Schlagend ist HBs Bewertung des Unterschieds zwischen der hellenischen und der modernen Tyrannis (Zitat bei JW 282). Dort reflektiert HB nicht etwa die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus, sondern er pflegt den Anti­kommunismus, wie JW gut herausarbeitet, mit dem die Adenauerzeit bruchlos an den NS anschloss.

Viel Kraft hatte HB die Vorbereitung des Berufungsprozesses in der (Selbst-) Entnazi­ fizierung gekostet, aber er blieb verhältnismäßig besonnen und bereitete den Prozess strategisch vor, indem er frühere Kollegen um Entlastungsschreiben bat. Die Strategie ging auf: Aus dem „Hauptschuldigen“ wurde er zum „Entlasteten“, endgültig bestätigt im Dezember 1949 (245). Damit konnte HB sich wieder auf Professuren bewerben. HBs Münchner Professur war aber schon wiederbesetzt. So musste HB unbesoldet wieder als Privatdozent neben drei Kollegen lehren; zusätzlich und bezahlt bekam er einen Lehrauftrag in Regensburg. Es zeigte sich, dass bei Besetzung von Lehrstühlen Berve und Vogt immer die politische Vergangenheit vorgehalten wurde. So auch in Erlangen, wo HB dann doch zum 15. Januar 1954 berufen wurde. Endlich hatte der knapp 58-Jährige wieder Zeit zu forschen, Dissertationen zu betreuen, wurde als Gutachter für die Besetzung anderer Lehrstühle gebeten. Sein Netzwerk – für JW ein zentraler Begriff – funktionierte wieder, zumal er in die Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik berufen wurde und dort auch als Vorsitzender acht Jahre die Fäden zog.[19]

JW ist eine sehr gute Biographie und Wissenschaftsgeschichte der Alten Geschichte im 20. Jahrhundert gelungen. Berve war einer der führenden Gestalten mit zahlreichen Schülern, von denen viele die Lehrstühle besetzten. Berves Vorliebe für die großen Gestalten und den Militärstaat Sparta, besonders die charismatischen Machtmenschen ließen ihn zu einem zentralen und vielgefragten Wissenschaftsorganisator der NS-Zeit werden, versuchte dabei die wissenschaftlichen Standards hoch zu halten, was er bei seinen Vorträgen vor NS-Publikum jedoch oft nicht beachtete. Der von JW (wie vielen anderen) verwendete Begriff der „Anpassung“ trifft nicht.[20] Als Detlef Lotze, Althistoriker in Jena, DDR, den 70-Jährigen fragte, wie er zu seinen früheren Schriften heute stehe, die ja in den Gestaltenden Kräften der Antike 1966 weitgehend unverändert nachgedruckt waren, wetterte der gegen „die derzeitige Verfemung des Völkischen in der westlichen Welt. […] Vielleicht bin ich zu alt, um zu lernen.“ (Vollständiges Zitat bei JW 325). Berve war zur „Personifikation der Kontinuitäts­problematik nach 1945 geworden“ (JW 329, Karl Christ zitierend). Berve erhielt (m.W.) keine Festschrift trotz seiner 83 Lebensjahre.

 

Bremen/Wellerscheid, Januar 2024                                                                      Christoph Auffarth,

Religionswissenschaft
Universität Bremen

E-Mail: auffarth@uni-bremen.de

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[1] Bis dahin waren die biographischen Anekdoten, die die Lehrer zur Selbstentlastung für die Entnazifizierung gesammelt hatten, oft die Quelle von Einschätzungen. Die Schriften aus der Zeit wurden oft in Schränken verwahrt, für die man eine Sondererlaubnis benötigte.

[2] Volker Losemann: Nationalsozialismus und Antike. Studien zur Entwicklung des Faches Alte Geschichte 1933-1945. Hamburg: Hoffmann und Campe 1977 [Dissertation Marburg 1975 bei Karl Christ]. Die Druckfassung ist eine erheblich verkürzte Fassung. Sie wurde aber unverändert nachgedruckt in dem Band Volker Losemann: Nationalsozialismus und Antike. (Philippika 160) Wiesbaden: Harrassowitz 2022, 3-228 mit einer (lesenswerten) Würdigung von Josef Wiesehöfer.

[3] Stefan Rebenich: Alte Geschichte in Demokratie und Diktatur: Der Fall Helmut Berve. In: Chiron 31, 458-496. Von Rebenich sind nicht weniger als 25 Publikationen genannt, darunter der Band, in dem frühere Aufsätze zu einer Monographie geformt sind: Die Deutschen und ihre Antike. Stuttgart: Klett-Cotta 2021. Vgl. meine Rezension https://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2022/02/16/rebenich-antike/ (16.2.2022).

[4] Dr. Jasmin Welte war 2016-2020 Assistentin am Lehrstuhl Alte Geschichte (Prof. Dr. Stefan Rebenich) an der Universität Bern. Seit 2022 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Staatsarchiv Solothurn. Im Folgenden kürze ich ihren Namen mit den Initialen ab: JW.

[5] Anstelle des Dilemmas „Anpassung“ oder „Widerstand“ hat Olaf Blaschke ein doppeltes Stufen­modell entwickelt. Die Kirchen und der Nationalsozialismus. Ditzingen: Reclam 2014, 182-202.

[6] Das habe ich zum ersten Mal bei dem Mittelalterhistoriker Percy Ernst Schramm wahrgenommen: David Thimme: Percy Ernst Schramm und das Mittelalter. 2006. Meine Rezension in: Jahrbuch der Gesellschaft für Niedersächsische Kirchengeschichte 106(2008), 255-257.

[7] JW 14 „… die bislang dominierende Fokussierung auf das Dritte Reich aufzugeben“. Vgl. 331.

[8] Aufschlussreich das Handbuch George und sein Kreis. Hrsg. Achim Aurnhammer, Wolfgang Braungart, Stefan Breuer und Ute Oelmann. Berlin: de Gruyter 2016, hier bes. Klassische Philologie 1083-1090 (Christoph Hartmann); Geschichtswissenschaft 1090-1098 (Eckhart Grünewald). Unter den Althistorikern Wilhelm Weber und seine Schüler wie Fritz Taeger. Auf den Lehrstuhl in München wurde, nachdem Berve ihn verloren hatte, der Georgianer Alexander Graf Stauffenberg berufen.

[9] Die Krise des Historismus wurde ausgerufen, etwa Ernst Troeltsch. Grundlegend Otto Gerhard Oexle: Geschichtswissenschaft im Zeichen des Historismus. Göttingen: V&R 1996 u.a.

[10] Neben Walter Otto, der als Herausgeber des Handbuchs der Altertumswissenschaft auch Bände zum Alten Orient und zur Byzantinistik in Auftrag gab, ist vor allem Eduard Meyers (1855-1930) Geschichte des Altertums. 5 Bände. Stuttgart; Berlin 1884-1902. Band 1.1 ²1907, 51925. Band 1.2 ³1913. Band 3. ²1937. (alle anderen Bände Nachdrucke). Vgl. Renate Schlesier: Religion als Gegenbild. Zu Eduard Meyers Geschichtstheorie. In: RS: Kulte, Mythen und Gelehrte. Anthropologie der Antike seit 1800. Frankfurt: Fischer 1994, 65-122.

[11] Programmatisch hat Hubert Cancik als Herausgeber des Der Neue Pauly im Vorwort zu Band 1. 1996, die Grenze der ‚klassischen‘ Altertumswissenschaft des Pauly-Wissowa aufgebrochen und den Alten Orient einbezogen.

[12] „Mächte von erschreckender Fremdheit“ (101; vgl. 109 und durchgehend). JW resümiert (112): „Damit überschritt er die Grenzen jeder angemessenen wissenschaftlichen Auseinandersetzung deutlich und offenbarte seinen eigenen Antisemitismus.“ – das Ganze noch bevor HB in die NSDAP eintrat. Andrerseits pflegte HB Kontakt mit Professoren aus jüdischen Familien.

[13] JW erwähnt nicht die Rezension 1926 zu Fritz Taeger: Alkibiades, die im Stile des George-Kreises geschrieben war. Zu Taeger und der gegenseitigen Aversion s. Christoph Auffarth: „Rom besaß die sittlichen und materiellen Kräfte, den Schlußkampf gegen Karthago durchzustehen“. Fritz Taeger über: Völker- und Rassenkämpfe im westlichen Mittelmeer. In: Michael Sommer; Tassilo Schmidt (Hrsg.): Von Hannibal zu Hitler. ‚Rom und Karthago’ 1943 und die deutsche Altertumswissenschaft im Nationalsozialismus. Darmstadt: WBG 2019, 45-70.

[14] Bruno Snell traf im Deutschen Archäologischen Institut in Athen auf Berve und wanderte mit ihm tagelang durch Attika. Gerhard Lohse: Bruno Snell. Göttingen: Wallstein 2023, 68f. Davon ist bei JW keine Rede.

[15] Das parallele Unternehmen des ‚Kriegseinsatzes‘, Rom und Karthago 1943, enthält auffälligerweise keinen Beitrag von HB, obwohl HB mehrfach einen Vortrag unter diesem Titel hielt (172f) und bereits im WiSe 1935/36 eine Vorlesung zu diesem Thema hielt (132). Rom und Karthago sollte die Aus­einandersetzung zwischen den semitischen Karthagern und den indogermanischen Römern unter dem Gesichtspunkt des Rassegegensatzes darstellen. Vor allem Fritz Schachermeyr benutzte den biologisch-anthropologischen Ansatz, während für die anderen Beiträger die Rasse zwar das Funda­ment bildete, aber erst durch die Volkwerdung und dann die Reichswerdung zur geschichtlichen Macht werde. S. Auffarth (wie Anm. 13).

[16] Das Büchlein wurde nahezu unverändert wieder gedruckt in den gesammelten Aufsätzen von HB: 5 Kräfte der Antike. München: Beck ²1966, 58-207 also zu HBs siebzigsten Geburtstag. Es war in der ersten Auflage 1949 noch nicht enthalten.

[17] Mehrere Aufsätze von Volker Losemann in: Losemann 2022 (wie Anm. 2) sowie Rebenich. Zu Werner Jaegers Sparta-Bild in seiner Paideia s. Christoph Auffarth: Henri Irénée Marrous »Geschichte der Erziehung im klassischen Altertum«. – Der Klassiker kontrastiert mit Werner Jaegers »Paideia«. In: Peter Gemeinhardt (Hrsg.): Was ist Bildung in der Vormoderne? (Seraphim 4) Tübingen: Mohr Siebeck 2019, 39-65.

[18] Dazu im Unterschied Joseph Vogt, der nach 1945 ein großangelegtes Projekt zur antiken Sklaverei entwickelte.

[19] JW macht deutlich (288-29), dass das Institut als eine der vielen außeruniversitären Institutionen geplant und aufgebaut wurde, die für Kollegen eine Stelle schaffen sollten, die nicht entnazifiziert worden waren, hier für Hermann Bengtson.

[20] 334 „Anpassungsbereitschaft“ und „vorauseilender Gehorsam“. Ein Wissenschaftssystem des NS gab es nicht, es wurde polykratisch ausgehandelt. Universitäten zu kapern (etwa die Universität Jena) gelang nur teilweise. So versuchten Walter Frank, Rosenberg, Himmler außerhalb der Universitäten „Hohe Schulen“ einzurichten, die dann mit ehrgeizigen, aber selten kompetenten Nationalsozialisten besetzt wurden.

 

 

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