Surveymonkey: Der Umfragenprofi

Homepage: http://www.surveymonkey.de

Vergleichbares Tool: Umfragen über Nextcloud (ELKB Cloud), Polleverywhere

Zweck:  Umfragen, die später beantwortet werden können

Kosten: kostenlos im Basispaket

Registrierung für Ersteller: Notwendig, über Google und viele andere Dienste möglich

Registrierung für Schüler: nicht notwendig

Sprache: Deutsch, Englisch u.a.

System: Browserbasiert

Vorteile: Leichte Umfragenerstellung, App zur Auswertung

Nachteile: Schüler taten sich schwer, die richtige Adresse zu finden, registrierten sich oft obwohl unnötig.

Problematisch beim Datenschutz, da die Server in den USA stehen und Surveymonkey die Datenschutz-Verantwortung auf den Fragensteller abwälzt

Ein Export von Daten ist nur Kostenfristig möglich.

Vorgehen:

Screenshot Surveymonkey

Am Anfang des Schuljahres wollte ich die Motivation meiner Schüler zum Religionsunterricht und das Interesse an den einzelnen Themen wissen. Also meldete ich mich mit meinem Google-Account bei Surveymonkey. Ein Assistent geleitete relativ schnell durch die Fragen, die Fragenarten ließen sich gut unterscheiden.

Nervig ist die zahlreiche Werbung für das Upgrade.

Ich habe die Umfrage zweimal durchgeführt, in der Klasse ging es gut; bei der Umfrage als Hausaufgabe in der zweiten Gruppe gab es nur wenig Teilnehmer, viele sagten sie hätten sich registriert. Auf Grund dessen und auf Grund der Datenschutzprobleme würde ich Surveymonkey eher nicht mehr verwenden.

H5P Teil 1: Videos

Name: H5P (Videos)

Homepage: http://www.h5p.org

Vergleichbares Tool: Teilweise ESLVideo , Edpuzzle

Zweck:  interaktives Video erstellen

Kosten: kostenlos

Registrierung für Ersteller: Notwendig, wenn über h5p.org gearbeitet wird

Registrierung für Schüler: nicht notwendig

Sprache: Englisch (bei h5p.org)

System: Browserbasiert

Vorteile: Nach Einarbeitung leicht zu bedienen, sehr intuitiv

Nachteile: Vielfalt erschlägt am Anfang

Vorgehen:

Auf H5P kam ich vor allem durch Nele Hirsch, die ein Handbuch und einen Onlinekurs dazu veröffentlicht hat. Erst im Nachhinein fiel mir auf, dass ich es schon öfters gesehen habe.

Die Anwendung ist nicht schwer, wenn man gut Englisch beherrscht: Das H5P Plugin auf der eigenen Seite installieren oder bei H5P.org registrieren (so habe ich es erst einmal gemacht).

Ich wollte nun ein Youtube-Video mit meinen Schülern verwenden, habe den Video-Editor ausgewählt und den Link bei H5P eingegeben, das Video wurde geladen. Nun konnte ich die Interaktionen (Text, Fragen) auswählen. Dazu sollte man etwas Zeit mitbringen und einen Blick ins Handbuch werden, denn beim ersten Mal hat mich die Vielfalt der Möglichkeiten etwas erschlagen. Aber mit etwas Zeit ging es dann problemlos und relativ intuitiv.

Mit Einlesen habe ich zur Erstellung des Videos ca 30 Minuten gebraucht.

Videos erstellen ist nur eine Möglichkeit von H5P, es gibt gefühlt tausende weitere, aber dazu schaue ich mir glaube ich erstmal den Online-Kurs von Nele Hirsch an.

Toll: H5P ist OpenSource und die H5P Dateien können runtergeladen werden.

Praktisch angewandt:

Mit H5P habe ich ein Video für meine Schülerinnen und Schüler zum Geburtstag von Samuel Koch erstellt.

Update 28.10.2020: Leider geht die Datei nicht mehr. Aber hier können Sie auch eine ähnliche Datei sehen:

Polleverywhere: Schwer zu benutzendes Umfragetool

Name: Polleverywhere

Homepage: https://www.polleverywhere.com

Vergleichbares Tool: Surveymonkey, Umfragen in Nextcloud, z.B. ELKB-Cloud, Pingo

Zweck:  Umfragen, die auch später beantwortet werden können

Kosten: kostenlos

Registrierung für Ersteller: Notwendig

Registrierung für Schüler: nicht notwendig

Sprache: Englisch

System: Browserbasiert

Vorteile: breite Vielfalt

Nachteile:  in keiner Weise intuitiv

Praktisch angewandt:

Ich wollte mit Polleverywhere Fragen für meine Schüler erstellen. Das Fragen erstellen ging relativ leicht, unter „create Polls“. Schwierig wurde es dann danach: Die Fragen sind nun als „ungrouped“ einsortiert.

Leider erschloss sich mir in keiner Weise halbwegs intuitiv, wie ich es nun auf die Reihe kriege, die Fragen für die Schüler vorzubereiten.

Auch die FAQs waren keine große Hilfe. Nach ca 10 Minuten suchen habe ich den Test abgebrochen und die Fragen schließlich mit PINGO erstellt.

ESLVideo – zu wenig Funktionen

Bearbeitungsseite

Name: ESLVideo

Homepage:  https://www.eslvideo.com

Vergleichbares Tool: H5P, Edpuzzle

Zweck:  Fragen zu Videos stellen

Kosten: kostenlos

Registrierung für Ersteller: Notwendig

Registrierung für Schüler: nicht notwendig

Sprache: Englisch

System: Browserbasiert

Vorteile: Leicht mit Schülern zu teilen, kostenlos

Nachteile: Fragen können nur am Ende gestellt werden, alle Quizze kommen in Datenbank, komplizierte Handhabung

Vorgehen:

Nach der Registratur kann man Videos hochladen oder von YouTube importieren. Dabei gibt es zwei komplizierte Schritte: zum einen holt sich zwar ESLvideo ein Thumbnail von Youtube, man muss es aber selbst herunterladen und hochladen.

Bearbeitungsseite
Bearbeitungsseite

Zum zweiten brauche ich zum Verwenden von Youtube-Videos den Embed-Link, der einen Extra-Schritt ernötigt.

Danach kann ich recht einfach Fragen stellen und Notizen erstellen, die allerdings erst am Ende erscheinen. Es ist also recht einfach.

Toll ist, wie leicht sich das Video teilen lässt und dass es eine Lehrerseite gibt.

Lehrerseite

Praktisch angewandt:

Ich wollte zu einem Video einige Fragen stellen, allerdings während des Videos. Da das mit ESLVideo leider nicht geht, habe ich nach einem Testlauf alles wieder gelöscht. Da bleibt mir nur bald H5P zu lernen…

Edpuzzle: Unnötig kompliziert

Name: Edpuzzle

Homepage:  www.edpuzzle.com

Vergleichbares Tool: H5P, ESLVideo

Zweck:  Fragen zu Videos stellen

Kosten: kostenlos

Registrierung für Ersteller: Notwendig, über Google möglich

Registrierung für Schüler: Notwendig

Sprache: Englisch

System: Browserbasiert, anscheinend zum Anschauen Apps notwendig.

Vorteile: Fragen in Videos leicht zu stellen.

Nachteile: Lehrkraft muss sich zwingend einer Schule zuordnen, Zuordnung des Videos zu Aufgaben ist kompliziert, SuS müssen App runterlagen bzw. Mac-Produkte werden nicht genommen

Vorgehen:

Nach der Registratur kann man Videos hochladen oder von YouTube importieren. Die Bearbeitung der Videos, z.B. Anmerkungen und Fragen stellen ist recht einfach.

Danach wird es kompliziert: Man muss die Videos einem Assignment zuordnen und dieses starten, dann erhält man einen Code. Die Schüler müssen sich nun extra registrieren und mit dem Code einloggen.

Praktisch angewandt:

Ich wollte zu einem Video einige Fragen stellen. Um meinen Schülern die Registrierung zu ersparen, habe ich einen Fake Account beschwert. Jedoch kam kaum ein Schüler in die Seite: Bei den Benutzern von IPhones verweigerte die Seite den Zugriff.  Android User wurden aufgefordert, die App zu laden. Ergebnis: Ich habe den Versuch das Video anzuschauen abgebrochen und werde das Video auf anderen Seiten ausprobieren. Nur Schade um die verschwendete Zeit.

PINGO: Fragen zielgerichtet anschalten

Name: PINGO (Peer INstructions for very large GrOups)

Homepage: http://trypingo.com/de/

Vergleichbares Tool: Plickers, Ars Nova

Zweck:  sofort zu beantwortende Umfragen

Kosten: kostenlos

Registrierung für Ersteller: Notwendig

Registrierung für Schüler: nicht notwendig

Sprache: Deutsch, Englisch

System: Browserbasiert

Vorteile: Nach Einarbeitung leicht zu bedienen, Fragen können wiederholt werden.

Nachteile: Einarbeitung dauert etwas

Vorgehen:

PINGO wurde eigentlich für die Uni entwickelt. Mit PINGO kann man den SuS Fragen stellen, die diese gleich auf ihrem Tablet/Smartphone beantworten können.

Dafür loggt man sich nach der Registratur unter  http://pingo.upb.de/ ein und erstellt vorher unter „Umfrageplanung“ Fragen.  Zu Beginn der Stunde kann man sich nun wieder einloggen und eine Session mit den Fragen starten.

Wichtig ist sich die Zeit zu überlegen, die die Fragen erscheinen sollen, da man die Ergebnisse vorher nicht sehen kann. Die Ergebnisse erscheinen nun und können besprochen werden.

Screenshot Umfrage PINGO

Über den Katalog kann nun die nächste Frage gestellt werden.

Praktisch angewandt:

In der 7.-9. Mittelschule wollte ich im Themenbereich Tod die Erfahrungen der SchülerInnen mit dem Tod abfragen. Da die Klasse sehr unruhig und oft nicht rücksichtsvoll ist, habe ich mich für diese sehr anonyme Variante entschieden. Dies hat erstaunlich gut geklappt.

Gastbeitrag: OpenLP

Für den Beitrag für die 3E hatte ich die Lukis (ein Verein, in dem ich Mitglied bin) angefragt, ob sie über OpenLP etwas schreiben könnten. Das kam leider nicht rechtzeitig zustande, aber nun freue ich mich diesen Gastbeitrag von Theodor Zoller nachreichen zu können.

Digitale Medien im Gottesdienst – PC gestützte Liedprojektion mit OpenLP

In immer mehr Kirchengemeinden wird es üblich, die bewährten Gesangsbücher durch Videobeamer plus PC zu ersetzen. Um die Lieder dann in angemessener Form darstellen zu können, kommt zu Beginn meist das Präsentationswerkzeug aus Redmond zum Einsatz. Recht rasch wächst dann der Bestand an Foliensätzen. Für die Ablage sind zwei Formen weit verbreitet: Entweder es wird für jeden Titel eine eigene Datei angelegt oder es werden schlicht alle Titel in einer großen Gesamtdatei gespeichert. Unabhängig vom Vorgehen wird im Laufe der Zeit die Anzahl der Titel unübersichtlich. Im Fall der Einzeldateien kann es dann vorkommen, dass Titel doppelt erstellt werden, da man den aktuell gesuchten in der Datenmenge nicht wiederfindet oder unter einem anderen Titel oder Stichwort sucht. Die Gesamtdatei wird nach und nach so groß und träge, dass sich auch hier der Überblick verliert. Schließlich stellt sich eine gewisse Unzufriedenheit ein und die Frage: „Kann man das nicht irgendwie besser, komfortabler machen?“ wird lauter.

Logo OpenLP

Eine gute Freie Alternative: OpenLP

Die gute Nachricht: „Ja, man kann!“ Für diesen Anwendungsfall gibt es eine ganze Reihe von Spezialsoftware. Die bekannteste dürfte wohl Songbeamer sein, der nach meiner Erfahrung als Beinahe-Standard bezeichnet werden kann. All diese Software hat es gemein, dass die Lieder in einer Datenbank verwaltet werden, die mit einer Suchfunktion schnell und komfortabel durchforstet werden kann. Das sorgt für mehr Flexibilität und Übersicht.

Es gibt auch freie Software für diesen Anwendungsfall. Allerdings muss man nach diesen Perlen unter Umständen etwas länger suchen. Eine Anlaufstelle könnte die Homepage von LUKi e.V. (LinuxUser im Bereich der Kirchen, ein ökumenischer Verein)  sein auf der man solche Dinge erfragen kann.

Ein sehr gelungenes Stück freier Software, das aktuell in Version 2.4 verfügbar ist, wird in nun seit 5 Jahren erfolgreich in meiner Gemeinde eingesetzt, OpenLP.

Toll daran ist, dass es den selben Funktionsumfang abdeckt wie die Platzhirsche und dazu noch ein paar Leckerbissen funktionaler Art mitbringt. Die Remote-Funktion sei hier als Beispiel erwähnt. Außerdem kann OpenLP noch viele andere Medien in den Gottesdienst integrieren: Bibletexte direckt anzeigen, Bilder, Filme oder Musikeinspieler. Es gibt viele Möglichkeiten zu entdecken.

Ganz im Sinn der Freiheit Freier Software ist OpenLP für eine Vielzahl von Betriebssystemen verfügbar. Daher eignet sich OpenLP gut für den Einsatz in Kirchengemeinden, in denen doch meist die verschiedensten Betriebssysteme unterwegs sind. So können alle Beteiligten diese Software im Zusammenspiel mit ihrem gewohnten System nutzen.

Bevor ich mehr zu OpenLP berichte möchte ich noch ein wenig auf den Begriff „freie Software“ eingehen. Wer sie nur darauf reduziert, dass sie allermeist keine Lizenzgebühren erhebt denkt an dieser Stelle zu kurz. Freie Software ist nicht kostenlos, sie finanziert sich einfach nur anders als die Kaufsoftware die wir überwiegend gewohnt sind. Sie deckt Ihre Kosten durch Spenden, durch Sponsorengelder oder durch Stiftungen. Das macht die Entwickler, unter denen auch viele Ehrenamtliche sind, unabhängig von kommerziellen Interessen und gibt Ihnen die Freiheit sich an den Wünschen der Nutzer zu orientieren. Zusätzlich ist ein wesentliches Merkmal freie Software, dass Sie Ihren Programmcode offenlegt, damit Jeder ihn auf Fehler überprüfen kann und Korrektuen oder Verbesserungen vornehmen kann.

Hauptfenster OpenLP

Fleißarbeit die sich lohnt

Entscheide man sich für die Einführung einer solchen Software muss man sich der Aufgabe stellen den vorhandenen Liederbestand in das neue Programm zu übertragen. OpenLP biete hierfür eine Vielzahl an Importfiltern. Diese haben sich in meinem Fall hervorragend bewährt. Je nach Alter den Liederbestandes lohnt im Vorab das aussortieren von Duplikaten. In meinem Fall habe ich auf diesem Weg die zu übertragenden Dateien von 2000 auf etwa 430 Titel reduziert.

Außer durch einen Import schon vorhandener Lieddateien können diese auch direkt aus dem Programm heraus von CCLI eingespielt werden.

Laptop mit den verschiedenen OpenLP Fenstern

OpenLP ist ein Internationales Projekt. Daher ist die Internetseite und das Handbuch in englisch verfasst. Um die Nutzer in meiner Gemeinde in der Anwendung zu schulen habe ich entsprechende Unterlage in deutsch verfasst. Über die zuvor schon erwähnte Homepage von LUKi e.V. bekam ich dann auch zusätzliche Unterstützung.

Da mich die Idee freie Software sehr fasziniert möchte ich dem Projekt auch etwas zurück geben. Daher habe ich mein Wissen für andere Nutzer im deutschsprachigen Raum im Internet zur Verfügung gestellt, sie sind unter folgender Adresse zu finden: https://openlp-wiki.luki.org/ .

Digitale Medien können, richtig eingesetzt, eine Bereicherung für die Gestaltung des Gottesdienstes sein. Probieren Sie es einfach einmal aus!

Theodor Zoller, Email: openlp@luki.org, https://openlp-wiki.luki.org/wiki/Neu%20hier