Die Ostergeschichte

Eine kleine aber feine Ostergeschichte für Erstleser. Eine Geschichte, die von allen Facetten des Lebens erzählt und trotzdem kindgerecht bleibt.

Eine Bibelgeschichte für Erstleser.

Eine persönliche Anmerkung:

Jüngere Kinder glauben noch daran, dass der Tod umkehrbar ist. Diese Vorstellung sollten wir nicht befördern. Wir verstehen Auferstehung nicht so, als sei ein toter Körper wieder lebendig geworden. Ostern hat nicht den Karfreitag rückgängig gemacht. Es ist vielmehr etwas Neues entstanden. Aus diesem Grund würde ich in „die Ostergeschichte“ die letzte Doppelseite des Buches einfach weglassen. Ansonsten ein empfehlenswertes Buch!

Osterhase vs. Passionsgeschichte

Ostern ist bunt und kreativ. Kann man die Osterbräuche mit der Passionsgeschichte verknüpfen? Schau es dir hier an!

… und wie kriege ich die Kurve zu Jesus? …

Die bunten Osterbräuche

Es gibt in den Wochen vor Ostern so vielfältige, kreative Dinge mit den Kindern zu tun:

Ostereier bemalen, Karten gestalten und verschenken, die Vorfreude auf das Ostereiersuchen und den Osterhasen, Fensterbilder gestalten … Diese Liste lässt sich UNENDLICH ausdehnen. Mein Sohn und ich sind richtige Fans von selbst gestalteten Osterkarten, die wir dann austragen und uns diebisch über die Freude der anderen freuen.

Wie kriege ich die Kurve zu Jesus?

Dieses bunte Osterpaket bekommt meist einen Dämpfer, wenn ich versuche, hier nun Jesus und die Passionszeit „reinzuquetschen“ (Achtung! Ich überspitze).

Ab welchem Alter, frage ich mich, sollte man denn damit beginnen – so mit dem „Ernst“ der wahren Ostergeschichte? Hat der ganze Spaß so rein gar nichts mit DER Ostergeschichte zu tun? Oder kriege ich beide irgendwie zusammen?

Ostern in aller Kürze

Das Käißen: 1 Kor

Die Wurzeln des Osterfestes …

… liegen eben im Frühling! Das Erwachen der Natur ist schon alleine durch das Datum von Ostern mit diesem Fest verbunden. Die leblose Natur erwacht zu neuem Leben.

Das Frühlingsmotiv („die Natur erwacht“) lässt sich so nicht vom Osterfest separieren- und kann sogar eine Verstehenshilfe sein, sozusagen als „Fest des Lebens“. das österliche Brauchtum greift diesen Gedanken an allen Ecken und Enden auf: Hasen, Eier, Wasser, Feuer …

Jetzt die Kurve …

Ich habe beschlossen: Mit 5 Jahren soll Jesus mit ins Osterboot! Letztes Jahr war das Thema noch nicht angesagt. Meine ausgewählten Vorlesebücher waren für meinen Sohn nicht so der Knaller und fanden keine Beachtung – nur die Ostereiersuche und die Vorfreude darauf waren wichtig.
Jetzt möchte ich ihm einen ersten persönlichen und sinnenhaften Zugang zur Passionsgeschichte ermöglichen, zusätzlich zu „seinem“ Osterhasen.

Sein Erstkontakt wird im Kindergottesdienst stattfinden, anhand von kleinen Ministationen. Im Anfangsunterricht ist diese Planung aber genauso gut umsetzbar. Die genaue Einheit findest du hier! (Wird bald freigeschaltet)

Ostern ist kein einzelner Tag

Ein kurzer Gedanke für dich allein

Was, wenn man Ostern nicht als lange vergangenes biblisches Ereignis sieht, sondern als eine Art neue Wirklichkeit, die zu neuem Leben führt? Was, wenn Ostern in uns passiert und – wenn es gut läuft – uns „auferweckt“?

Auferstehung ist immer etwas, das über die erfahrbare Wirklichkeit hinausgeht. Ähnlich wie bei der Liebe – wer kann schon sagen, was genau „Liebe“ ist?
Wir sollten die Kunstbilder und Interpretationen, die den Blick oft auf eine „natürliche“ Auferstehung lenken, ein wenig beiseite schieben und uns anschauen, was wir in unserem Inneren in Gang setzen können. Ostern ist nicht nur ein Frühlingsfest, mit einer symbolhaften Erweckung Jesu – es ist mehr. Es geht um eine Auseinandersetzung mit dieser Geschichte – ein „Sich-reiben“ an Textstellen, die wir nicht mögen oder nicht verstehen. Das ist die Parallele zu den Bibelgeschichten. Jeder Evangelist hat vom leeren Grab und den Christuserscheinungen unterschiedliche Akzente gesetzt. Und keiner hat die Auferstehung beschrieben.
Auch Zweifel wurden in ihren Erzählungen laut. Wenn es den damaligen Freundinnen und Freunden von Jesus schon so erging, wie soll es bei uns anders sein?
Das gibt uns die Möglichkeit einer eigenen Auseinandersetzung. Und jetzt kommst du: Setze dich mit den Texten auseinander und stoße dich an Formulierungen, lass dich darauf ein und stoße etwas (in dir?) an.

Unbequeme Geschichten sind mir lieb geworden. Sie sind nicht so glatt gebügelt. Ich muss lange darauf herumkauen, um auf den Geschmack zu kommen (entschuldige das Bild – ich sollte gleich mal frühstücken ;-)).

Worauf es ankommt (Infos für dich)

Horst findet es schade, dass ich Maria Magdalena in meiner Aufzählung weggelassen habe. Zu Recht! Die Evangelien erzählen, dass sie – bei Johannes – noch vor Petrus eine Begegnung mit dem Auferstandenen hatte. Seine Unterrichtsidee dazu gibt es bald zu lesen!

Und die Auferstehung?

Mir hat Frieder Harzs Erklärung unheimlich geholfen und mich mit der Auferstehung befriedet. Es gibt bei der Auferstehung ein „Innen“ und ein „Außen“: Es gibt Menschen, die befassen sich mit dem „Außen„: Was genau ist geschehen? Wie ist dieses Geheimnis der leibhaftigen Auferstehung wirklich passiert? Wie kann ich es erklären?
Andere beleuchten mehr das „Innen“: Was hat das Geschehen in den Jüngern ausgelöst, was bewirkte es – und bewirkt es in den Menschen bis heute? Bei dieser Sichtweise versucht man nicht zu erklären, sondern sieht Ostern als Geheimnis.

Beide Seiten sind so konfrontativ nicht miteinander vereinbar. Ich selbst muss eine Gewichtung und Balance zwischen beiden Ansichten finden.

Das ist die Aufgabe von Ostern!

Godly Play findet in der Ostergeschichte wieder so wundervolle Formulierungen. Für mich am eindrücklichsten ist, dass auch das Verstehen des Ostergeschens ein Prozess ist: Es war nicht

!BÄNG! Auferstehung –

!BÄNG! Freude.

Es dauerte seine Zeit …

Hier findest du Teil 2 des Blogbeitrages mit der praktischen Umsetzung.

Noch mehr zur Thematik Ostern sowie die Godly Play Geschichte findet ihr hier!

Wir erstellen mit Künstlicher Intelligenz Bilder zu Bibelgeschichten

Künstliche Intelligenz ist gerade in aller Munde. Heute wollen wir Bilder zu Bibelgeschichten damit produzieren. Wir nutzen dafür einen anmeldefreien Service: NightCafe.

Beispiele

Jesus geht mit Petrus auf dem See

Jesus reinigt den Tempel

  1. Suche dir eine bekannte biblische Geschichte heraus und lies sie. Anregungen bekommst du hier https://de.wikipedia.org/wiki/Biblische_Erzählung#Kenntnis_in_der_Bevölkerung oder hier https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/top-suchbegriffe/weitere-bekannte-geschichten-der-bibel
  2. Öffne in Firefox eine private Seite mit Strg. + Shift + P (geht auch über das Hamburger-Menü „Neues privates Fenster“
  3. Kopiere https://creator.nightcafe.studio in die Adressleiste von Firefox.
  4. Überlege dir eine knappe Bildbeschreibung für das gewünschte Bild. Übersetze den Text auf Englisch mit Hilfe von https://www.deepl.com/translator  und gib den Text ein.
  5. Warte auf das Ergebnis-Bild und lade es herunter (Pfeil nach unten).
  6. Benenne das Bild um, damit man versteht, worum es geht. Lade das Bild hier wieder hoch: https://redstorage.elkw.de/u/d/b80e2e55084d4b6c9ade/
  7. Erstelle noch ein Spaß-Bild mit eigenen Ideen.

Bild herunterladen:

 

Ergebnisse (gemischt mit Fantasiebildern)

Hinterher ist man immer schlauer

Vermutlich geht das ganze noch einfacher über diese anmeldefreie Seite und die multilinguale Texteingabe: https://diffusionart.co/

 

MineHandy – Reisebericht einer Spielerin

Eigentlich hatte ich nur eine Mitfahrgelegenheit gesucht. Nach meinem Urlaub  in Afrika wollte ich den Kontinent noch einmal anderst erleben. Zum Glück hat der Kapitän eines Containerschiffs mich mitgenommen.

Unsere erste Anlegestelle war eine Müllhalde, an der der Frachter Elektromüll abgeladen hat. Dort habe ich mit ein paar Arbeiter*innen gesprochen. Sie haben mir erzählt, dass der Elektromüll überwiegend aus Europa kommt und in den meisten Geräten noch viel wertvolle Stoffe stecken. Beim Verbrennen des Mülls entstehen giftige Gase. Viele Arbeiter*innen leben trotzdem auf der Müllhalde, da niemend ihnen die Wohnung wegnimmt und sie so nah an ihrem Arbeitsplatz leben.

Kaum war ich zu Hause angekommen, wurde ich auch schon wieder losgeschickt. Dieses Mal ging es nach Indonesien. Auf der Insel Bangka habe ich mir die Zinnminen angeschaut. Auch, wenn Indonesien versprochen hat, kein Zinn mehr abzubauen, waren die Minen noch in Betrieb. Die Arbeiter dort haben mir erzählt, dass sie den Zinn mit kleinen Schufeln oder sogar mit bloßen Händen aus der Erde ausgraben. Nicht selten passieren dabei Unfälle und die Arbeiter werden verschüttet. Nachdem ich mir ein bischen Zinn mitnehmen durfte, ging es weiter zur nächsten Station.

In Sambia wird per Tagebau Kupfer abgebaut. Auch die Arbeit im Tagebau ist gefährlich und sehr schlecht bezahlt. Durch die Schwefel-Abgase wird der Regen sauer und löst so Krankheiten (z.B. Asthma) bei den Arbeiter*innen aus. Die Abfälle aus den Minen werden nicht selten einfach so neben dem nächsten Dorf entsorgt. Beim überirdischen Tagebau kommen große Bagger zum Einsatz, welche ca. 200 Tonnen Erde bewegen.
Nachdem ich mir auch noch die unterirdische Mine angeschaut und mir ein Kupfererz mitgenommen hatte, ging es nach China.

Durch die Corona-Pandemie wurden viele Fabriken abgeriegelt und die Arbeiter*innen mussten dort schlafen, essen und arbeiten. Um mir dies genauer anzusehen bin ich, mehr oder weniger legal, in die Fabrik gegangen. Dort habe ich mit zwei Arbeiter*innen geredet. Sie sprachen über ihre Arbeitsbedingungen. Die Schichten sind um die 12 Stunden lang und der Lohn reicht kaum für die Ernährung der Familie aus. Auch hier wird mit giftigen Chemikalien gearbeitet. Doch meist haben die Arbeiter*innen keine Schutzkleidung und können sich so verletzen.

Nachdem ich so viel über die Handyproduktion erfahren habe ist mir bewusst geworden, wie verschwenderisch viele Leute heutzutage sind. Hinter diesen, für uns alltäglichen, Geräten steckt viel Arbeit und auch Leid. Denn es geht nicht nur den Arbeiter*innen schlecht. Auch die Umwelt leidet unter den giftigen Gasen und dem Abbau der Rohstoffe.

Bitte denkt daran. Es ist nicht wichtig, immer das neuste Handy oder den neusten Laptop zu haben. Und wenn ihr mal ein neues Gerät braucht, dann recycelt es bitte.

Katharina_E
(… hat https://j-a-w.de/minehandy auf dem Minetestbildungsserver gespielt)

MineHandy-Live Event: 13.4., 16:00

Wer MineHandy kennenlernen und/oder mitgestalten will, ist zum Live Event eingeladen. Gebaut wird die nächste Station, eine Lithium-Mine in der Atacama-Wüste in Chile. Alle, die gern bauen und spielen, sind zu dieser Bau-Challenge eingeladen. Pädagog:innen, die nicht mitbauen wollen, können in der Zeit, Einsatzmöglichkeiten für die Bildungsarbeit rund um Lieferketten, Arbeits- und Umweltbedingungen erhalten.

Live Event: 13.4., 16:00, Bau-Challenge: Lithium-Abbau in Chile

Sind Sie Lehrerin oder Pädagoge?

Dann unterstützt das Team Sie gerne dabei, mit Ihrer Klasse oder Jugendgruppe MineHandy zu spielen oder auf dem Server etwas zu bauen. Sprechen Sie dazu im Spiel die farblich gekennzeichneten Spieler:innen an oder fragen Sie bei Tobias Thiel nach.

Social Media

Unseren Aktivitäten kann man auch über unsere Social Media Accounts folgen:

Die Stunde ist zu Ende…

…und eine neue beginnt. Zumindest im übertragenen Sinn in meinem Schulleben.

Als ich vor 11 Jahren in Neunburg zu unterrichten begann, war die Digitalisierung noch weit entfernt. Sie kam dann immer näher, meine Schulen waren immer gut dabei.

Vor 5 Jahren ging dieser Blog los. Auch damals war die digitale Schulwelt noch sehr anders als heute: Teams war eine Nerd-Sache, Videokonferenzen nicht verbreitet.

168 Beiträge zu den unterschiedlichen Themen habe ich seitdem geschrieben und mit Lerntools.org an einer Padlet- und Kahoot-Alternative mitgearbeitet.

Durch zahlreiche Vertretungen wurden in den letzten zwei Jahren die Beiträge hier immer weniger. Nun stehen in meinem Dekanat stehen zahlreiche Veränderungen an. Unter anderem werde ich ab September mit einer halben Stelle neue Aufgaben im Dekanat übernehmen. Meine Schulstunden reduzieren sich von 8 auf 3, ich werde nur noch in einer Schule tätig sein.

Für diesen Blog und Lerntools blieb sowieso kaum Zeit. Mit der nötigen Umstrukturierung meiner Gemeinde ist diese aber vollkommen weg. Für mich heißt das: Platz machen für neues, altes raus. Wenn die Stunde zu Ende ist, wird das Heft weggeräumt und ein anderes aufgeschlagen.

So beende ich nun auch diesen Blog und meine Mitarbeit bei Lerntools. Sicherlich werde ich auch in Zukunft ab und zu aus der Digitalisierung in der Schule und der Kirche berichten, dann aber direkt auf meiner eigentlichen Homepage gerhardbeck.de oder unter meinem Mastodon-Account @gerhardbeck@kirche.social

Ein Abschlussgeschenk gibt es noch:

Ich hatte eine lange Liste von Sachen, die ich noch ausprobieren und von denen ich eventuell hier berichten wollte. Das habe ich nun nicht mehr geschafft. Aber diese Liste überlasse ich euch zum Anschauen, auswerten, berichten…

Viel Spass!

digitale Reality

(Foto)rallyes

Malen/Ausmalbilder

digitale Geschichten

Sonstiges



Mit Minetest den Retroklassiker Snake programmieren

Was mit Minetest alles machbar ist, beweist schön das von SGVsbG8K programmierte Snake-Spiel, bei dem es darum geht, eine Schlange den nächsten Stein fressen zu lassen, wodurch sie immer länger wird. Mit seiner Genehmigung dokumentieren wir hier den Code und ermutigen zum Nachmachen .

Man erreicht es über den POI „Snakespiel“ im Inventar (P anklicken).

Programmierung

Code für die Leuchtsteine auf der Anzeigetafel, unterster Controller:

if event.type=="program" then
mem.pos={0,7}
end
local function is_this(pos)
return (pos[1]==mem.pos[1] and pos[2]==mem.pos[2]) or pos=="all"
end

if event.type=="digiline" and event.channel=="screen" and is_this(event.msg[1]) then
port.c=event.msg[2]
end

Code des Spiels:

local function reset()
mem.cursor={0,0}
digiline_send("screen", {"all",false})
digiline_send("screen", {mem.cursor,true})
mem.length=0
mem.tail={{0,0}}
mem.dir={1,0}
mem.dirname="left"
mem.food={math.random(0,mem.w-1), math.random(0,mem.h-1)}
digiline_send("screen", {mem.food,true})
if not mem.running then interrupt(1);mem.running=true end


end
if event.type=="program" then
mem.name="anonym"
mem.w=8
mem.h=8
mem.dirs={["up"]={0,1},
["down"]={0,-1},
["left"]={1,0},
["right"]={-1,0},}
reset()
end
local function random_pos()
return {math.random(0,mem.w-1), math.random(0,mem.h-1)}

end
local function touching_tail(pos)
for i,j in ipairs(mem.tail) do
if j[1]..","..j[2] ==pos[1]..","..pos[2] then return true end
end
return false
end
local function get_vh(dir)
test={["right"]="h",
["left"]="h",
["up"]="v",
["down"]="v"}
return test[dir]
end
local function is_valid(dir)
return not (get_vh(dir) == get_vh(mem.dirname))
end
if event.type=="digiline" and event.channel=="name" then
name=event.msg
mem.name=name
end

if event.type=="digiline" and event.channel=="buttons" then
dir=mem.dirs[event.msg]
if not dir then
if event.msg=="middle" then
--[[mem.cursor={0,0}
digiline_send("screen", {"all",false})
digiline_send("screen", {mem.cursor,true})
mem.length=0
mem.dir={1,0}
mem.tail={{0,0}}
mem.dirname="left"
mem.food={math.random(0,mem.w-1), math.random(0,mem.h-1)}
digiline_send("screen", {mem.food,true})]]
reset()
end
return
end
if is_valid(event.msg) then
mem.dir=dir
mem.dirname=event.msg

end
end
local function equal_pos(p1,p2)
return (p1[1]..","..p1[2] == p2[1]..","..p2[2])
end
local function select_new_food_pos()
pos=random_pos()
if touching_tail(pos) then
while touching_tail(pos) do
pos=random_pos()
end
end
mem.food=pos
digiline_send("screen", {mem.food,true})

end
local function die()
mem.running=false
digiline_send("image_manager", "dead")--die
digiline_send("highscore", {mem.name,mem.length})
end
--main loop
if event.type=="interrupt" then
if (mem.cursor[1]+mem.dir[1]<0 or mem.cursor[1]+mem.dir[1]>mem.w-1) or (mem.cursor[2]+mem.dir[2]<0 or mem.cursor[2]+mem.dir[2]>mem.h-1) then
die()

return
end

--digiline_send("screen", {mem.cursor,false})
if #mem.tail-1>mem.length then
digiline_send("screen", {mem.tail[1],false})
table.remove(mem.tail,1)
end
mem.cursor={mem.cursor[1]+mem.dir[1],mem.cursor[2]+mem.dir[2]}
if touching_tail(mem.cursor) then
mem.running=false
die()
return
end
if equal_pos(mem.cursor, mem.food) then
mem.length=mem.length+1
select_new_food_pos()
end
digiline_send("screen", {mem.cursor,true})
--[[for i,j in ipairs(mem.tail) do
digiline_send("screen", {j,true})
end]]
digiline_send("screen", {mem.food,true})
table.insert(mem.tail, mem.cursor)
interrupt(1)
end





--[[test-program
if event.type=="program" then
mem.w=6
mem.h=6
mem.cursor={0,0}
digiline_send("screen", {"all",false})
digiline_send("screen", {mem.cursor,true})
mem.dirs={["up"]={0,1},
["down"]={0,-1},
["left"]={1,0},
["right"]={-1,0},}
end
if event.type=="digiline" and event.channel=="buttons" then
dir=mem.dirs[event.msg]
if not dir then
if event.msg=="middle" then
digiline_send("screen", {mem.cursor,false})
mem.cursor={0,0}
digiline_send("screen", {mem.cursor,true})
end
return
end
if (mem.cursor[1]+dir[1]<0 or mem.cursor[1]+dir[1]>mem.w-1) or (mem.cursor[2]+dir[2]<0 or mem.cursor[2]+dir[2]>mem.h-1) then return end
digiline_send("screen", {mem.cursor,false})
mem.cursor={mem.cursor[1]+dir[1],mem.cursor[2]+dir[2]}
digiline_send("screen", {mem.cursor,true})
end--]]

Mittlerer Controller:

if event.type=="program" then
mem.images={["404"]={},
["dead"]={{2,2}, {5,2}, {3,3}, {4,3}, {2,5}, {5,5}}, 
["clear"]={}}

end

if event.type == "digiline" and event.channel=="image_manager" then
digiline_send("screen", {"all",false})
image=mem.images[event.msg] or mem.images["404"]
for i,j in ipairs(image) do
digiline_send("screen",{j,true})
end
end

Oberer Controller:

if event.type=="program" then
mem.list={}
end
local function update()
digiline_send("display", "nnnnnn")
for i,j in pairs(mem.list) do
digiline_send("display", j[1]..": "..j[2])
end

end

if event.type=="digiline" and event.channel=="highscore" then
name=event.msg[1]
points=event.msg[2]
if #mem.list==0 then
table.insert(mem.list,{name,points})
elseif mem.list[#mem.list][2]<=points then
for i,j in ipairs(mem.list) do
if j[2]<=points then
table.insert(mem.list,i,{name,points})
break
end
end
if #mem.list > 6 then 
table.remove(mem.list,#mem.list)
end
elseif #mem.list<7 then
table.insert(mem.list,{name,points})
end
update()
end

Schalter für neues Spiel:

if event.type=="program" then
mem.list={}
end
local function update()
digiline_send("display", "nnnnnn")
for i,j in pairs(mem.list) do
digiline_send("display", j[1]..": "..j[2])
end

end

if event.type=="digiline" and event.channel=="highscore" then
name=event.msg[1]
points=event.msg[2]
if #mem.list==0 then
table.insert(mem.list,{name,points})
elseif mem.list[#mem.list][2]<=points then
for i,j in ipairs(mem.list) do
if j[2]<=points then
table.insert(mem.list,i,{name,points})
break
end
end
if #mem.list > 6 then 
table.remove(mem.list,#mem.list)
end
elseif #mem.list<7 then
table.insert(mem.list,{name,points})
end
update()
end

Schalter „nach links“:

if event.type=="on" and pin.c then
digiline_send("buttons", "left")
end

Live Event: 13.4., 16:00, Bau-Challenge: Lithium-Abbau in Chile

Auf unserem Server gibt es bereits eine Kupfer- und eine Zinnmine. Für Batterien in Smartphones und E-Autos braucht es immer mehr Lithium, das unter anderem in Chile abgebaut wird. In der Atacame-Wüste wird es mit viel Wasser ausgewaschen.

Im Live Event zeigen wir Bilder und ein Video vom „echten“ Lithium-Abbau und laden Euch danach ein, in einer Bau-Challenge die Minen bestmöglich nachzubauen.

Die Minen sind Teil des Minigames „MineHandy“ (Start am gleichnamigen POI), in dem unterschiedliche Orte rund um die Herstellung von Smartphones erkundet werden können. Weitere Live Events sind für den 11.5. und 15.6. geplant.

Die Veranstaltung richtet sich an erfahrene und unerfahrene, an junge und ältere, an Gamende und Menschen, die MineHandy in der Bildungsarbeit einsetzen wollen. Gamende sind zur Bau-Challenge eingeladen. Alle anderen erhalten in der Zeit weitere Infos zum Projekt und zum Mintestbildungsserver.

Das Live Event findet auf dem Minetestbildungsserver und mit Discord als Sprachkanal statt:

IP-Adresse: 136.243.82.83 – alternativ „bildung“ in das Suchfeld eingeben und auf „search“ klicken. Port: 30000
Discord-Server: https://discord.gg/FBPGTJX
Erste Schritte in Minetest

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ev. Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung statt und wird aus Mitteln de BMFSFJ gefördert.

Bild: Von Francesco Mocellin – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16388421

Sind Sie Lehrerin oder Pädagoge?

Dann unterstützt das Team Sie gerne dabei, mit Ihrer Klasse oder Jugendgruppe MineHandy zu spielen oder auf dem Server etwas zu bauen. Sprechen Sie dazu im Spiel die farblich gekennzeichneten Spieler:innen an oder fragen Sie bei Tobias Thiel nach.

Social Media

Unseren Aktivitäten kann man auch über unsere Social Media Accounts folgen:

Wie ist das mit dem Tod? (Teil 2)

Das Thema Tod im Unterricht zu behandeln, stößt oft auf vielfältige Blockaden. Warum es sich trotzdem lohnt ihn zu thematisieren, lest ihr hier.

Tod als Thema ohne Brisanz

Gut ist es, wenn wir uns mit dem Tod befassen können, ohne einen aktuellen Sterbefall im näheren Umfeld zu haben. Dann haben wir vielfältige Möglichkeiten, um uns dem Thema zu nähern. Anlässe gibt es genug! Schon ein kurzes Innehalten und einen Austausch miteinander (z. B. durch ein verstorbenes Meerschweinchen oder einen toten Vogel auf dem Schulhof) kann den Tod aus der Tabuecke holen.

In einer (recht) unbelasteten Situation können wir freier sprechen und erklären, dass wir (und besonders die Erwachsenen) oft sprachlos werden, wenn es um den Tod geht. Das liegt aber nicht am Tod selbst, sondern an der Trauer, der Unsicherheit oder Befangenheit von uns. Kinder kennen keine Tabus. Die „lernen“ sie erst von uns. Wenn das geschieht, erschwert das die Entwicklung eines realistischen Konzeptes vom Tod.
Wir können ein Vorbild sein und auch weiterführende Hoffnungsbilder für das Leben und über das Leben hinaus vorstellen / anbieten. Wir eröffnen so Möglichkeiten, offen und angstfrei über den Tod zu sprechen. Das ist die beste Vorbereitung auf den Ernstfall.

Religionsunterricht

Im RU können wir Gesprächsanlässe schaffen und Kinder ermutigen, das Thema in den Blick zu nehmen. Dort, wo oft geschwiegen wird, können wir Räume eröffnen. Kinder erleben die „kleinen Tode“ wie Abschied nehmen, Trennungen, Ängste haben … und auch den endgültigen Tod. Der Religionsunterricht kann einen festen Platz bieten, um Erfahrungen, Vorstellungen und Fragen wertungsfrei zu äußern und sich mit anderen auszutauschen.

Wir als Lehrkräfte können …

  • … Hoffnungsmodelle anbieten – jedoch als Angebot, ein möglicher Lösungsansatz, aber sicher nicht als Lösungsversprechen
  • … das Werden und Vergehen in der Natur genau beobachten
  • … Bildworte der Bibel kennen lernen (Ostererzählung, Reich Gottes oder auch als Anreiz dieses Bilderbuch verwenden)
  • … Psalmworte der Trauer und Verzweiflung lesen und erkennen: Menschen haben schon immer so empfunden!
  • … Gedankenexperimente anstoßen: Nach dem Tod ist nicht alles aus?! (Raupe-Puppe-Schmetterling)
  • … einen Friedhofsbesuch machen (Sachkompetenz und ein Wortschatz zum Tod werden dabei aufgebaut)
  • … deutlich machen: „Ich lebe!“ Woran merken wir das? (Körperliche Lebensmerkmale thematisieren).Wir sind Teil des natürlichen Kreislaufes. Alles was lebt, vergeht irgendwann.
  • … gemeinsam überlegen: Gibt es etwas, das bleibt, das unsterblich ist?

All das sollen offene und einladende Angebote sein, ohne Wege festzulegen.

Wenn ein konkreter Todesfall eintritt

Jeder trauert individuell und der Trauerprozess ist nicht vorherzusehen. Außerdem hängt er von einer Vielzahl äußerer Faktoren ab:

  • Wer ist gestorben? Wie nah standen das Kind und der Verstorbene sich?
  • War der Tod vorhersehbar oder ist der Tod ganz plötzlich eingetreten?
  • Hat das Kind Vertraute, mit denen es über den Verlust sprechen kann?
  • Ganz individuelle Aspekte sind auch entscheidend (Temperament, Entwicklungsalter des Kindes …). Wie reagiert das soziale Umfeld auf den Tod?

Wenn du dich als Lehrkraft mit der Situation überfordert fühlst, hole dir professionelle Hilfe! Das ist kein Versagen, sondern Fürsorge für dich selbst.

Ein unmittelbarer Krisenfall erfordert ein besonderes Vorgehen. Dafür werde ich einen eigenen Beitrag verfassen.

Das solltest du vermeiden …

Oft greift man in seiner Not und Hilflosigkeit auf Floskeln und Beschwichtigungsmanöver zurück, die nicht hilfreich sind.

  • Sätze wie: „Das wird schon wieder!“ oder „Ein Indigener kennt keinen Schmerz“. Du brauchst keine schnellen Antworten zu suchen. Hör einfach erst einmal zu. Hilfreich ist es über deine eigenen Gefühle zu sprechen, wie es dir gerade geht.
  • Umschreibungen für den Tod suchen „Die Oma ist eingeschlafen“ „Sie ruht“ … Damit kann z. B. der Schlaf am Abend zum Problem werden (wache ich wieder auf, wenn ich jetzt einschlafe?). Nenne den Tod beim Namen. Das erscheint hart, hilft aber dem Kind in seiner Klarheit: „Die Oma ist gestorben. Sie ist jetzt tot.“
  • Verharmlosen: „Dem Onkel … geht es jetzt viel besser“
  • Die Todesursache geheim halten. Das kann dazu führen, dass das Kind sich etwas zusammenreimt („Vielleicht ist er gestorben, weil ich so frech war?„) (Als Lehrkraft steht es uns natürlich nicht zu, das Kind über die Umstände aufzuklären. Vielleicht kann aber im Gespräch mit den Hinterbliebenen darauf aufmerksam gemacht werden, was es im Kind auslösen kann, wenn man versucht, es zu sehr zu schonen. – Siehe nächster Punkt)
  • Das Kind nicht „belasten“ zu wollen. Schlimmer ist es, wenn es die Unsicherheit und die kleinen Flunkereien oder Auslassungen der Erwachsenen spüren. Da haben Kinder eine sehr gute Antenne!
  • Das Kind non-stop beobachten und ihm dadurch keine Freiräume bieten.

Was gut tut …

  • Das Kind entscheiden lassen, in welchem Tempo es über den Tod sprechen möchte. Man merkt schnell, wann es genug ist. Kinder brauchen Zeit zum Trauern – aber sie trauern „pfützenartig“ (s. o.). Das ist für Erwachsene, die selbst trauern, oft eine Überforderung. Hier sind Schule oder andere Vertrauenspersonen gefragt.
  • Klare Worte finden oder auch mal schweigen („Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“). Hauptsache ehrlich sein. „Der Papa muss jetzt für sich sorgen. Er ist furchtbar traurig und braucht erst einmal Zeit. Später kann er für dich da sein. Wenn du magst, kannst du gerne mit mir darüber sprechen. Oder: Wie kann ich dir helfen?“
  • Kinder nicht für zu klein halten. Wer versteht schon den Tod? Auch wir nicht. Wir brauchen Vertrauen in das Kind und lassen es teilhaben, denn der Tod gehört zum Leben. Wir sollten also darüber sprechen.
  • Ganz klar und immer wieder betonen: „Du bist nicht schuld“. Je nach Entwicklungsgrad können sich Kinder die Schuld am Tod eines Angehörigen geben, weil sie sich als allmächtig wahrnehmen.
  • Wenn das Kind z. B. zum ersten Mal wieder in der Schule ist, wird ihm vermittelt oder gesagt: „Wir freuen uns, dass du wieder da bist!“, danach folgt erst einmal Routine, ein geregelter Ablauf. Dem Kind wird ganz klar gesagt, dass es sich jederzeit Auszeiten (innerhalb des Klassenraumes) nehmen kann. Es sollte dabei in der Gemeinschaft verbleiben.
  • Gestehe dem Kind auch deine Unsicherheit und frage nach, was es braucht, was ihm hilft, was du tun kannst … Sei echt, authentisch!
  • Spiegele die Gefühle des Kindes, indem du sie in Worte fasst: „Ich verstehe das so gut, dass du wütend bist. Deine Oma hat immer mit dir Du vermisst sie sicher sehr.“
  • Kinder brauchen Phasen des Spiels und des Ausgelassenseins. Ein Alltag hilft dabei, die schwere Trauerarbeit zu leisten.
  • Weinen ist so wichtig und zu jeder Zeit „erlaubt“.
  • Gib dem Kind das Gefühl, immer für es da zu sein. Manchmal hilft es auch schon, nur in der Nähe zu sein: „Wenn du magst, setze ich mich ein bisschen zu dir.“

Keiner fühlt sich beim Thema Tod leichtfüßig und frohen Mutes. Da ist die Schwerkraft doppelt so gut spürbar. Trotzdem sollten wir immer wieder Angebote bieten, um uns der Schwere bewusst zu sein und ihr einen Raum zu geben, denn sie ist eben doch ein Teil unseres Lebens.

Nachhaltige Lernstruktur

Bin gerade auf ein Moodle – Konzept der Max-Weber-Schule gestoßen. Lohnt sich unbedingt anzuschauen.

iM³ Gruppe | interaktiv, Miteinander, Moodle, Mehrwert (im3-gruppe.de)

Kern des Konzeptes ist eine modulare Struktur von Moodlekursen. Es ermöglicht Schüler:innen maximalen Überblick aus der Klassenperspektive heraus Lehrerinnen können Lerninhalte und -medien in sogenannten Themenkursen gemeinsam entwickeln und aktuell halten. In den konkreten Fachkursen, die Schüler:innen über ihren Klassenkurs betreten, können diese Themenkurse eingebettet (verlinkt) werden. Du verstehst das Konzept schnell über zwei Videos in dem Abschnitt „Arbeiten in unserem Moodle“. Ich empfehle zuerst das „…als Lehrer*in“ Video anzuschauen und dann erst das Schülervideo
Wie einfach die verschieden Kursebenen und -module ineinander greifen, sieht man im Schülervideo (beim ersten mal nicht genau): Erst ist die Schülerin in dem Klassenkur. In Minute 0:46 geht sie in den Fachkurs BWL, wo die Schüler Informationen, Hausaufgaben und Tafelbilder and alle Materialien des konkreten Kurses finden. Bei Minute 1:41 wechselt sie dann weiter in den Themenkurs „Außenfinanzierung“ mit Selbstlernmaterialien, die nach einem verabredeten Muster gemeinsam von den Lehrkräften erstellt wurden.
In jeder Beziehung ein nachhaltiges und durchdachtes Konzept!

IRENE – Network for Innovative Religious Education: education for religious diversity

EFTRE news:

The IRENE project for the development of religious education was launched in December 2020, in the wake of the pandemic. The project is part of the EU’s Erasmus+ program. The name of the project network, IRENE, is an abbreviation of its English project description “Innovative Religious Education Network: educating to the religious diversity.”

Among the goals, there have been to facilitate the exchange of experiences, transfer of knowledge and innovative methods in religious education, increase digital, social, and multicultural skills of participants, and create strategic partnerships and real cooperation among the partners of the project.

The project is led by the NGO Asociatia Vasiliada from Craiova, Romania. Other partners include the University of Eastern Finland, the Istituto di Studi Ecumenici San Bernardino della Provincia Sant’Antonio dei Frati Minori in Venice, the Aristotle University of Thessaloniki, the Fondatsiya za Regionalno Razvitie in Sofia, Bulgaria, and the Evangelical Lutheran Theological Institute of Tallinn.

The IRENE project is aimed at religious education teachers, theologians, and clergy.  It does not focus solely on the development of school education. According to the participating countries, the project will focus on the study and development of religious education and upbringing in both the school and ecclesial contexts.

As a result of the project, several teaching and training materials have been produced online in the language of each country and have been used to compile, for example, a Training Guide (https://irene-project.isevenezia.it/wp-content/uploads/2022/08/Training-Guide.pdf). Finnish and Estonian partners carried out a comparative study on the implementation of religious education in the partner countries (https://irene-project.isevenezia.it/wp-content/uploads/2022/05/IO1-IRENE-Comparative-Study-FINAL.pdf). There are also several videos dealing with religious education in partner countries, religious diversity and multiculturism topics, and pedagogical issues (https://irene-project.isevenezia.it/en/materiale-comune/ ). The project will end in April 2023. At the University of Eastern Finland, the project has been coordinated by Risto Aikonen, lecturer in the pedagogy of Orthodox religion at the Department of Applied Educational Science and Teacher Education, who is a member of the EFTRE board. – RA.

Wir entwerfen ein einfaches Oster-Bibelquiz mit Learningapps

Aufgabe:

  • Überlege dir mindestens 3 Fragen für ein Bibelquiz zu Ostern. Gute Infos findest du hier: https://relilex.de/ostern/ Schreibe in LibreOffice Writer die richtige Antwort auf und denke dir zwei falsche Antworten aus. Du kannst eine gedruckte Bibel verwenden oder hier in einer Online-Bibel suchen.
  • Erstelle mit Hilfe von Learningapps ein Multiple-Choice-Quiz (mehrere Auswahlmöglichkeiten). Verwende dafür diese Kollektion: https://learningapps.org/watch?v=pr7rc735523 . Wähle „Multiple Choice Quiz“. Damit kann man ein Rätsel machen, in dem eine von mehreren Antworten richtig ist.
  • Füge dein Rätsel zu dieser Kollektion hinzu.

Beispiel-Quiz von Thomas Ebinger

Direkter Link: https://learningapps.org/watch?v=pur99ja0a22

Die Ergebnisse

kann man über diese Auswahl ausprobieren:

Tipps für Lehrkräfte

Durch die Kollektion brauchen die Schüler:innen keinen Account. Allerdings kann eine einmal gespeicherte App von den Schüler:innen nicht mehr bearbeitet werden. Darauf sollte man sie hinweisen. Direkt nach der Überprüfung kann man allerdings noch weiter bearbeiten (links unten).

 

Potentially Unsafe File Types

An extension request may be filed with USCIS up to 6 months prior to the expiration date. Changes or extensions of status may take weeks or months to be processed by USCIS, and international travel is prohibited when the application is filed, and while it is pending. For this reason, you may wish to consider traveling overseas to apply for the H-4 visa stamp at a U.S.

  • Of course, rules have exceptions and the 6-year limit on H1Bs is no different.
  • I ran Check Disk about 7 or 8 times over these past few weeks and each time I ran it it would find errors and fix them.
  • While you definitely shouldn’t convert all your PNGs to SVGs, vector graphics can make an excellent replacement for some images.

In this test we also confirm that the server correctly sets the custom schema response headers. Here is the bottom part of the generated Markdown file schemas.md rendered on GitHub. The custom format uuid links to the formats table at the bottom of the file.

Who Can Apply

If the visa category where you are filing has already reached its limit, USCIS cannot process your application in that year. Since there are only up to 3,500 Green Cards available for each country in a given year, there may be a backlog of several years for specific individuals. There are strict quotas for how many immigrants USCIS can process in a given year. Overall caps and country-specific quotas all impact the speed of processing these Green Card applications.

when to file h1b extension

Each proxy that uses Gateway AntiVirus is configured with options that are unique to that proxy. For example, the categories of items you can scan is different for each proxy. The order process, tax issue, and invoicing to end users are conducted by Wondershare Technology Co., Ltd, which is a subsidiary of Wondershare group. Wait for a while, and the WinRAR will vanish from the application list. Windows will appear, asking for permission to continue. Click the „Continue“ button and then click on the Yes button for „Continue with uninstallation of WinRAR.“ However, it is better to rename the file first and add a new extension at the end.

Here’s how to get an extension on your taxes with H&R Block*

The Cypress Dashboard Service, a web rocketdrivers.com/file-extensions/spk-7346 application that shows test restults to users. Easily switch to the code view, so you can appear hardcore. Finalize the assertion by clicking Save assertion button. Note that selecting the other JSON Validation radio button will simply make sure the JSON object is well-formed and parsable. Using the example JSON object below, I want to assert that the length of the places array is greater than three. How we Build a Component Design System Building a design system with components to standardize and scale our UI development process. Use Bit to create and compose decoupled software components — in your favourite frameworks like React or Node.

Live Event: 9.3., 16:00 – Ausbau des Botschaftsviertels

Die Botschaften im Botschaftsviertel sind noch ziemlich leer. Wäre es nicht viel cooler, wenn Spielende dort neben der Vergabe von Visa weitere Informationen zu den Ländern (Ghana, Indonesien, China, Chile und Sambia) erhalten können.

Im Live Event geht es darum, die meisten und besten Infos zu den Ländern zu sammeln und in den Botschaften auszustellen. Start ist der POI Botschaftsviertel (im Inventar auf I klicken und dann über den „Eiffelturm“ unten im Menü zur POI-Liste). Gesprochen wird gern über unseren Discord-Event-Channel.

Das Botschaftsviertel steht allen Spielenden auf dem Bildungsserver zur Verfügung, wird aber auch im Spiel „MineHandy“ (Start am gleichnamigen POI) genutzt, in dem es um weltweite Orte rund um die Handyproduktion geht. Weitere Live Events rund um MineHandy gibt es am 13.4., 11.5. und 15.6.

Die Veranstaltung richtet sich an erfahrene und unerfahrene, an junge und ältere, an Gamernden und Menschen, die MineHandy in der Bildungsarbeit einsetzen wollen. Gamende sind zur Bau-Challenge eingeladen. Alle anderen erhalten in der Zeit weitere Infos zum Projekt und zum Mintestbildungsserver.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ev. Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung statt und wird aus Mitteln de BMFSFJ gefördert.

Sind Sie Lehrerin oder Pädagoge?

Dann unterstützt das Team Sie gerne dabei, mit Ihrer Klasse oder Jugendgruppe MineHandy zu spielen oder auf dem Server etwas zu bauen. Sprechen Sie dazu im Spiel die farblich gekennzeichneten Spieler:innen an oder fragen Sie bei Tobias Thiel nach.

Social Media

Unseren Aktivitäten kann man auch über unsere Social Media Accounts folgen:

Reformation und Martin Luther – spielerisch erlebt

Ohne Martin Luther gäbe es die evangelische Kirche nicht und die katholische Kirche wäre vermutlich im Mittelalter stecken geblieben.

Bestimmt hätte Luther, der für Neues sehr aufgeschlossen war und vieles reformiert hat, Spaß an diesem Spiel. Wir tauchen dabei tief ein in Reformationszeit.  Das Spiel funktioniert über diesen Link im Browser: http://schulprojekte-reformation.de/game/html_gs  (Firefox oder Google Chrome verwenden).

Tipp: Über die Codes kannst Du das Spiel auch auf einem anderen Rechner an der gleichen Stelle fortsetzen.

Spiel installieren

Zu Hause kann man das Spiel auch installieren, was es schneller und komfortabler macht: https://schulprojekte-reformation.de/spiel/#download-area  

Das Minetest-Bildungsnetzwerk auf der didacta 2023 in Stuttgart

Für Bildungsprofis ein Pflichttermin: die didacta, die dieses Jahr in Stuttgart auf dem Messegelände stattfindet. Und auch das Minetest Bildungsnetzwerk ist dabei am Stand des „Gartens der digitalen Freiheit“.

Wo findet man uns?

Unser Standplatz ist in Halle 1, Stand I 48 (Reihe i) (1I48)

Wer ist mit dabei?

Unser Stand zeigt, was mit Open Source im Schul- und Bildungsbereich möglich ist. Vertreten sind u.a. die Teckids e.V. , das Schulorganisationssytem Aleksis, Linuxmuster.net   sowie das Projekt OpenStreetMap.

Was ist an minetest pädagogisch interessant?

Dazu findet man viele Anregungen auf dieser Seit, besonders unter https://blogs.rpi-virtuell.de/minetest/paedagogik/

Zum Ausprobieren am Stand empfehlen sich folgende Stationen auf dem Minetest Bildungsserver:

Weitere Ressourcen für Pädagog:innen

Infos am Stand

Dafür gibt es dieses Infoblatt: didacta-Infoblatt

Was ist Segen?

Wie beende ich eine Relistunde wertschätzend für jedes Kind- ohne viel Aufwand? Hier ist eine einfache Idee für einen Abschlusssegen.

Und geht der wieder ab?

Segen ist …

Kennt ihr noch die kleinen niedlichen Bilder „Liebe ist …?“. Da gab es auch nicht die EINE Antwort. Über Jahre hinweg hat man versucht, mit immer neuen Minisätzen das „Geheimnis Liebe“ zu entschlüsseln.
Um große Begriffe wie „Liebe“ oder „Segen“ besser zu verstehen, eignen sich am besten Bilder. Nicht ohne Grund geht die Bibel auch so vor.
Für den Segen bemühe ich gerne das Bild vom Regenschirm. Er schützt mich- riegelt mich aber eben nicht komplett hermetisch ab. Klar werde ich auch mal nass – aber ich habe ein gutes Gefühl mit ihm, fühle mich beschirmt. Mit einer Erklärung bemühe ich nur den „Kopf“. Die Erklärung bleibt kognitiv. Wenn ich die Kinder unter einem Schirm sammle (oder unter einem Tuch), wird daraus eine Erfahrung, die für sie sehr viel eindrücklicher ist.
Schön ist es, wenn ich den Segen nicht nur höre, sondern auch spüre. Mein Sohn erhält seinen Abendsegen mit einem Streicheln der Stirn.
In der Schule kann es ein Berühren an der Schulter sein – wenn das Kind dies mag.

Ritual

Ich habe für meinen Kindergottesdienst und die Schule ein Ritual gesucht, das die Kinder nicht einfach so auseinanderspringen lässt. In der Schule ist das ja oft so und das ärgert mich, wenn wir keinen gemeinsamen und schönen Abschluss finden. Dann habe ich bei Godly Play (mit Ruth Magsig) die kleinen Segenskärtchen kennengelernt. So wurde der „Segen-to-go“ geboren.

Segen to-go!

Vorbereitung

Die Vorlage wird ausgedruckt (eventuell 2x) und ausgeschnitten (bitte Text und Bild nicht voneinander trennen).
Jedes Kind sucht sich einen Segensspruch aus und gestaltet dazu ein passendes Bild. Das Bild und der Text werden gefaltet und mit ein wenig Kleber auf der Rückseite aneinandergeklebt und dann laminiert (vorne Text, hinten Bild). So hat man lange etwas von den Segenskärtchen.

Durchführung

Am Ende jeder Stunde liegen die Kärtchen mit der Bildseite nach oben im Sitzkreis oder auf einem Tisch (in der nähe der Tür) und jedes Kind sucht sich ein Bild aus, geht zur Lehrkraft (steht an der Tür), gibt das Segenskärtchen ab und bekommt den Segensspruch (auf der Rückseite) zugesprochen. Das Kind verlässt danach den Reliraum – und hat den Segen sozusagen dabei. Das Kärtchen aber verbleibt bei der Lehrkraft.

Ihr werdet sehen, wie sich ein kleines Lächeln auf jedes Gesicht schleicht …

Vorlagen

Der Abschlusssegen für dich!

Wir aus dem RPZ Kaiserslautern haben uns schwer ins Zeug gelegt, um schöne Segenssprüche zusammenzutragen. Einen besonders originellen und – wie ich finde – absolut notwendigen Segen (für mich zumindest) – möchte ich euch nicht vorenthalten und mit auf den Weg geben:

„Gott segne dich mit dem Gedächtnis eines Vergissmalnichts!“

Fällt dir noch ein guter Segensspruch ein?

Schreib ihn gerne in die Kommentarleiste!

Ernst Troeltsch Biographie

Friedrich Wilhelm Graf: Ernst Troeltsch. Theologe im Welthorizont.
Eine Biographie.

München: C.H. Beck, 2022

 

Advokat(en) einer liberalen Theologie:
Ernst Troeltschs Biographie von Friedrich Wilhelm Graf

Eine Rezension von Christoph Auffarth

Kurz: Ernst Troeltsch war die charismatische Persönlichkeit, die das evangelische Christen­tum als Diener des Staates (Staatskirche) scharf kritisierte und stattdessen ein liberales Christentum entwickelte, zuletzt als tätiger Politiker für die Weimarer Republik. Eine wichtige und vorzügliche Biographie. Troeltsch starb vor hundert Jahren 1923.

Ausführlich:

Friedrich Wilhelm Graf[1] hat seit 1998 die Kritische Gesamtausgabe der Werke von ET initiiert, herausgegeben, elf der bislang 20 Bände sogar selbst ediert.[2] Und dabei suchte er – mit anderen –, jedes Zeugnis zu erreichen, das noch aufzufinden war, nachdem es keinen wirklichen Nachlass gab,[3] so dass fünf Bände Briefe und die Notizen zu einer Neuauflage der Soziallehren der christlichen Kirchen wichtige Erweiterungen der zahlreichen gedruckten Schriften von ET bilden.[4] Das wichtigste aber an der KGA sind die Einleitungen und Kommentare, die den wissenschaftlichen Diskurs und Disput deutlich machen, in den sich ET einmischte.

All diese sorgfältigen Recherchen über Jahrzehnte in Archiven, Privatsammlungen und Bibliotheken sind die Grundlage für die Biographie von FWG zu ET. Die detaillierten Darstellungen des Lebenswegs und Lebenswerks ETs sind deshalb nicht ermüdend, weil FWG immer versucht, das Besondere einer Biographie mit dem Allgemeinen der Institution, der Kirche als Behörde, der Universität zu verbinden und auf dem zeitgenössischen Horizont konturenreich zu präsentieren.

Die eher kurzen Kapitel sind durchwegs sozial- und kulturgeschichtlich kontextualisiert. Die enorme Kenntnis FWGs in der Theologiegeschichte der Zeit (und die ET in seinen zahllosen Rezensionen oder Forschungsberichten gelesen und besprochen hat[5])  ist eingebettet in die Geschichte der Zeit, die einen enormen ‚Kulturschub‘ vorangetrieben hat. „Meine Herrn, es wackelt alles“ ist ein berühmter Ausspruch in einem Auftritt des jungen ET, dessen Überlieferung allerdings mündliche Tradition ist (212). „Die ganze Welt wird anders“, beschrieb der älter gewordene ET die Welt nach dem Ersten Weltkrieg in seinen Spectator-Briefen (462-482. KGA 14, 2015).[6] Aus der lesenswerten Biographie kann ich nur Einiges hervorheben. Eindrücklich ist etwa die Skizze zu den Nachwuchs-Wissenschaftlern in Göttingen, die man als ‚religionsgeschichtliche Schule‘ zusammenfasst. Sie wagten den Aufstand gegen die Doktorväter. Diese hatten versucht, die Theologie und das aufkläreri­sche Denken zu harmonisieren, aber dabei die Religion des Urchristentums nicht mehr in ihrer Fremdheit zu Wort kommen lassen. Im Sinne von Hegels Fortscheiten des Weltgeistes hatte Albrecht Ritschl das als unaufhörlichen Aufbau des Reiches Gottes dargestellt.[7] Ein Donnerschlag war das Büchlein seines Schwiegersohns Johannes Weiß, der zeigte, dass die Gottesherrschaft nicht von innen heraus wächst, sondern als Apokalypse von außen hereinbricht. Theologie als rationales Nachdenken einer Systematik und Religion als gelebtes Vertrauen lassen sich so nicht harmonisieren.[8] Troeltsch erkannte das und kritisierte neben der Orthodoxie der Staatskirche auch die ‚liberale‘ Theologie seiner Zeit, verlangte aber seinerseits die „‘Zusammenbestehbarkeit‘ von Christentum und moderner szientifischer Rationalität. […] Troeltsch will, dass man auch als moderner, skeptischer autoritätskritischer, freiheitsliebender Mensch ein frommer Christ sein kann.“[9] „Das politische Christentum ist schlimmer als die Revolution, die es verhindern möchte, und seine strebsamen Jünger sind fürchterlicher als die Schreckensmänner, die sie uns ersparen möchten.“

Der kometenhafte Aufstieg zum Ordinarius in Heidelberg, seine immer Aufsehen erregen­den Auftritte, ob unter feindseligen und enthusiastischen Kollegen oder vor öffentlichem Publikum, ET polarisierte, ließ sich nie einschüchtern, denn er verfügte über ein enormes Selbstbewusstsein und staunenswertes Wissen. Die Reise in die USA 1904, eingeladen zu einem Kongress im kulturellen Programm einer Weltausstellung in St. Louis zusammen mit Max und Marianne Weber,[10] zeigt schon die Aufmerksamkeit, die ihm galt (225-255). Bei der Vor- und Nachbereitung dieser (damals einzigartigen) Reise entwickelte ET seine These, dass Luther noch zum Mittelalter gehöre, die Neuzeit aber erst mit dem Calvinismus beginne und da mit den Puritanern. In den Soziallehren 1912 ausgeführt untergrub das die Meistererzählung der deutschen Protestanten, für die mit Luther die Neuzeit und das deutsche Nationalbewusstsein begonnen habe; umgekehrt wird sein Buch in den USA hoch geschätzt.[11]

In den Soziallehren entwickelte er die berühmte Typologie. Der wichtigen Unterscheidung, die sein ‚Fachmenschenfreund‘ Max Weber entwickelt hatte zwischen Kirche und Sekte, fügte ET die dritte Kategorie des Mystikers ein.[12] Damit meinte er weniger die mittelalterliche Mystik, sondern Protestanten, die sich nicht mehr an die Kirche gebunden fühlten, und die freien Religiösen, die in dieser Zeit eine wichtige neue Gruppe bildeten, religiöse Bewegungen ohne Institution.[13]

Wieder spannend sind etwa die Recherchen FWGs zu der Frage, was ein Professor damals – ganz im Gegensatz zu heute – neben seinem Grundgehalt an Einkünften erreichen konnte durch Vorträge, Honorare für Zeitschriftenbeiträge, Einkünfte aus Büchern, Gebühren, die die Studierenden bezahlen mussten für den Besuch einer Vorlesung, aber auch das Elend der Privatdozenten, die das alles nicht bekamen. (324-355) Und trotzdem engagierte sich ET noch viel auch ehrenamtlich. In den Ersten Weltkrieg fällt seine Berufung nach Berlin, in die Hauptstadt 1915. Eigentlich ging es um die religionswissenschaftliche Stelle in der Theologischen Fakultät. Aber dort war der Widerstand zu groß gegen einen Kollegen, der allem, was als Konsens galt, widersprach und anders, neu erklärte. Das Ministerium wollte den mittlerweile weltweit bekannten Gelehrten unbedingt gewinnen und setzte ihn in die Philosophische Fakultät. Eine ungleich größere Bühne eröffnete sich ihm. Die Politik riss sich um den begnadeten Redner in Zeiten des Krieges, als ‚deutsche Werte‘ in Frage standen. Bis zur Abdankung des Kaisers (und dann aller Monarchen im Reich zum Ende des Krieges im November 1918, die eigenwillig von seinem Reichs-Kanzler veröffentlicht wurde), war ET Monarchist. Danach aber setzte er sich mit seinen Bärenkräften für die neue Demokratie ein. Sein Können war nun im Kultusministerium (446-461) gefragt, wo er ehrenamtlich als Staatssekretär arbeitete. Er drang auf die Trennung von Staat und Kirche, insbesondere auch im Religionsunterricht an den Schulen. Doch die neue Regierung von Sozialdemokraten und Linken wollte sogar den Religionsunterricht gänzlich abschaffen. Zwischen dem Ober­kirchenrat, der möglichst viel vom alten Staatskirchentum zu erhalten suchte, also die alte Schulaufsicht durch die Kirchen behalten wollte, und den neuen, teils kirchenfeindlichen Kräften in der Regierung steuerte ET einen geradlinigen Weg ohne faule Kompromisse. Mitten in dem rastlosen Einsatz für die Weimarer Republik erschöpften sich seine Riesen­kräfte, er starb nicht lange nach seinem Freund Max Weber,[14] kurz vor seinem 58. Geburts­tag.

Für Historiker war längere Zeit in Misskredit geraten, eine Biographie zu schreiben (‚Männer machen Geschichte‘). Das hat sich wieder geändert, seit nicht mehr das Individuum für sich und seine innere Entwicklung, sondern die Persönlichkeit im vergleichenden Blick auf den Typus ihres Berufs, ihrer Herkunft, in ihrer Institution beschrieben wird.[15] Das gelingt FWG sehr gut. Interessante Abbildungen auf zwei Bögen Kunstdruckpapier und ein Personen-Register runden den Band.

Troeltsch ist für FWG sicher sein Held in der Weise, dass er programmatisch und charisma­tisch ein evangelisches Christentum vertrat, das nicht im Windschatten des Staates Macht ausübt, sondern eine liberale Theologie.[16] (In der folgenden Generation fand die liberale Theologie kaum noch Anhänger: Theologisch gewann die dialektische Theologie, politisch zerschlugen die Nationalsozialisten die Demokratie) Er geht aber mit seinem Helden kritisch um, zeigt neben seine Stärken auch die Schwächen und kritischen Aspekte seiner Persönlich­keit. Eine großartige Bilanz und Summe des Lebenswerks von Troeltsch und von Friedrich Wilhelm Graf. Ein unbedingt lesenswertes Buch sowohl für das Verständnis der Vergangenheit wie der Gegenwart.

 

Bremen/Wellerscheid, Februar 2023                                                        Christoph Auffarth

Religionswissenschaft,
Universität Bremen

……………………………………………………………………………………………………………………………………………….

[1] Friedrich Wilhelm Graf (* 1948) ist Professor emeritus für systematische Theologie an der evange­lisch-theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians Universität München. Der Autor vieler Bücher mischt sich gerne mit Aufsehen erregenden Thesen in aktuelle Kontroversen ein, irritierend und oft polemisch, aber kundig. Eine Wissenschaftsgeschichte der Theologie stellte er unter den bezeich­nenden Titel Der Heilige Zeitgeist (Tübingen: Mohr Siebeck 2011). Ein Meisterstück an Polemik stellte er in einer Rezension vor zu einem Buch über den Neutestamentler Adolf Deißmann in der Theologi­schen Rundschau 2022. Vgl. Ein scharfer Verriss zur Berliner Theologie (faz.net). Zu Graf material- und ganz kenntnisreich der Wikipedia-Artikel. Den Namen Grafs kürze ich ab mit den Initialen FWG.

[2] Von den geplanten 27 Bänden der Kritischen Gesamtausgabe (KGA. Berlin: De Gruyter.) sind seit 1998 20 Bände ediert. Dazu die Rezensionen des Autors dieser Rezension in Numen 2004, 2009, 2012, 2018, 2023. Den Namen von Ernst Troeltsch kürze ich ab mit ET.

[3] Mehrere Briefe sind auch absichtlich vernichtet worden, wie FWG herausbekommen hat: S. 82 und 171.

[4] Zu den Soziallehren KGA Band 9,1-3, 2021 meine Rezension https://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2021/06/30/troeltsch-soziallehren/ (30.6.2021). Zu den -Briefen s. Auffarth in Numen 65 (2018), 589–592.

[5] Neben den Bänden mit den Rezensionen hat die KGA in mühevoller Arbeit in jedem Band auch die von ET genannten Aufsätze und Bücher bibliographisch genau erfasst und die Biogramme der Verfasser knapp vorgestellt.

[6] Den Kulturschub beschreibt der Herausgeber Gangolf Hübinger u.a. am Konflikt zwischen Bremer Radikalismus und den starken antiliberalen Stoßrichtungen in seiner Habilitationsschrift (Tübingen 1994) Kulturprotestantismus und Politik und zuletzt in seiner Intellektuellenbiographie Max Weber 2019. Dazu weiter Thomas Auwärter: „Die Wiederentdeckung der Religion“ und die Humanisierung des Christentums: Zeit, Leben, Werk und Religiosität Albert Kalthoffs (1850-1906). [Habilitation] Bremen: Universität Bremen, 2020.

[7] Albrecht Ritschl: Vorlesung „Theologische Ethik“. Hrsg. Rolf Schäfer. Berlin: De Gruyter 2007, 73-84; 103-112.

[8] Dazu der Verfasser in zwei verschiedenen Zugängen: Theologie als Religionskritik [II]. in: Richard Faber; Horst Junginger (Hrsg.): Religions- und kulturhistorische Religionskritik. Band 3. Würzburg: Königshausen&Neumann 2021, 125-141. – An FWGs Skizze bleibt offen, welche Rolle der immer in dem Zusammenhang genannte Paul de Lagarde spielt, Prof. in Göttingen für Orientalistik. FWG nennt ihn zu Recht einen Antisemiten, seine Kritik an Paulus, dem Verderber des Christentums, das Misslingen der Reformation Luthers. Lagarde ist ein wichtiger Vordenken der völkischen Religion („Religion der Zukunft“) und wurde von den Nationalsozialisten verehrt. Warum beriefen sich die Göttinger ‚Jungen Herren‘ immer wieder gerade auf ihn? ET widmete dem Verstorbenen den zweiten Band seiner Gesammelten Schriften, artikulierte aber im Vorwort seine Vorbehalte.

[9] FWG 150; 151. Das folgende Zitat KGA 1, 352.

[10] Deren Reisebriefe 1877-1914 haben Rita Aldenhoff-Hübinger und Edith Hanke herausgegeben. Tübingen: Mohr Siebeck 2019, 95-150.

[11] Dazu etwa Thomas Kaufmann: Luther zwischen den Wissenschaftskulturen. Ernst Troeltschs Lutherdeutung in der englischsprachigen Welt und in Deutschland. In: Hans Medick; Peer Schmidt (Hrsg.): Luther zwischen den Kulturen. Zeitgenossenschaft – Weltwirkung. Göttingen: V&R 2004, 455-481.

[12] FWG 296-324, bes. 313-320. Christoph Auffarth: Begabt zu außerordentlichen Erfahrungen: Mystik und Religion. Jahrbuch für Biblische Theologie 38(2023), im Druck.

[13] Das hat Thomas Nipperdey (der ältere Bruder von Dorothee Sölle) in die Geschichtswissenschaft eingeführt, die „vagierende Religiosität“: ThN: Religion im Umbruch. Deutschland 1870-1918. München: Beck 1988.

[14] Von Heidelberg schied ET im Streit mit Max Weber, in seinem Kondolenzbrief an die Witwe Marianne Weber bedauert er, dass ihm der intellektuelle Austausch mit Weber so gefehlt habe: KGA 22(2022), 270-274 v.a. die Anm. 7.

[15] FWG bezeichnet sich selbst als Schüler von Trutz Rendtorff, dem Münchner Theologen der Gesellschaftswissenschaft, und von Hans-Ulrich Wehler, Bielefeld, dessen historische Gesellschafts-Geschichte Deutschlands (5 Bände 1987-2008) die Geschichte zu einer Sozialwissenschaft machte, zugleich aber auch den Anspruch auf Kulturgeschichte erhob.

[16] FWG kritisierte und polemisierte gegen die gegenwärtigen Landeskirchen etwa in seinen Essays Kirchendämmerung. Wie die Kirchen unser Vertrauen verspielen. München: Beck 2011.

Jerusalem-Transformationen

Nadine Mai: Jerusalem-Transformationen.
Die Brügger Jerusalemkapelle

und die monumentale Nachbildung
der Heiligen Stätten um 1500

Regensburg: Schnell+Steiner 2022
400 Seiten, 279 Abbildungen
ISBN 978-3-7954-3657-5
76 €

 

Jerusalem in den Niederlanden:
Die Heilsgeschichte und -gegenwart im Haus nebenan.

Eine Rezension von Christoph Auffarth

Kurz: Von ihrer Pilgerfahrt nach Jerusalem bringen die wohlhabenden Kaufleute die Zeich­nungen und Maße mit, um auf ihrem Grundstück die Jerusalem Grabeskirche nachzubauen. Die erlösende Tat Jesu am Kreuz wird täglich erfahrbar. Die Kunsthisto­rikerin Nadine Mai erklärt das auf höchstem Niveau.

Ausführlich:

Darstellungen des Heiligen Grabes in Europa im Mittelalter sind zahlreich und gleichzeitig unterschiedlich.[1] Dazu gibt es auch eine umfangreiche Forschungsliteratur, die Nadine Mai[2] umfassend kennt und methodisch präzisiert. Ausgangspunkt ist ein konkretes Gebäude, die merkwürdige Jerusalemkapelle in Brügge in Flandern (flämisch-sprachiges Belgien), zu der es eine sehr gute schriftliche Quellenlage gibt (Urkunden, Tagebücher, Rechnungsbücher), neben der bei der Renovation 1968-1972 gründlich untersuchten Architektur. Diese Grund­lage und der lokale Bau beschreibt NM detailliert mit den neuesten Methoden und Theorien der Kunstwissenschaft, um den lokalen Sonderfall in die bisher erforschten Jerusalem-Bauten vergleichend einzuordnen. Anders als viele bisherige Arbeiten, die das Phänomen der Nachbauten der Grabeskirche untersucht haben, ist die zeitliche (um 1500) und örtliche (Brügger Jerusalemkapelle) Konkretion eine kluge Beschränkung, um von dort ausgehend das größere Phänomen zu beschreiben. Gerade entsteht ein dreibändiges Werk Tracing the Jerusalem Code, das eine ähnliche Fragestellung für Skandinavien erprobt.[3] Problematisch und undifferenziert ist dagegen eine ältere Forschungslinie, die jede Kathedrale als ein Himm­lisches Jerusalem verstehen wollte.[4] Im Kontext der Kreuzzüge hat der Rezensent ein Buch geschrieben, das die Frage stellt: Warum ziehen die Kreuzfahrer unter Lebensgefahr nach Jerusalem, wenn man doch an vielen Stellen Europas das Heilige Grab und andere Jerusalem-Bauten besuchen und sich dort begraben lassen konnte?[5]

Mit Richard Krautheimer[6] macht NM deutlich, dass Jerusalem-Architekturen nicht einfach eine Kopie darstellen, sondern eine oder mehrere Elemente aus Jerusalem auswählen, die in die neue Konstellation vor Ort eingepasst werden (selektive Reproduktion). Nach bald zweihundert Jahren Präsenz lateinisch-sprachiger West- und Südeuropäer im Königreich Jerusalem waren die ‚heiligen Stätten‘ verloren gegangen, aber weiterhin für Pilger zugäng­lich, und Adelige suchten die Gelegenheit, sich dort zum Ritter schlagen zu lassen. Viele Reiseberichte übermittelten Erfahrungen nach Europa, oft mit Skizzen und Bildern versehen. Auch im Fall der Kapelle in Brügge bringen die wohlhabenden Jerusalem-Pilger in drei aufeinander folgenden Generati­onen den Wunsch mit, einen entsprechenden heiligen Ort in der Heimat zu bauen. Im Ensemble mit einem neuen geräumigen Familienwohnsitz und einer Reihe von Wohnungen für verwitwete Frauen ließen die wohlhabenden Unternehmer den großen Turm bauen, der sich im Erdgeschoss um ein kleines Längsschiff erweitert. In diesem Bau wird nun rituell in jeder Liturgie im Gottesdienst aufgeführt der Tod Jesu als Opfer, die Kapelle wird mit anderen Kirchen verknüpft in Prozessionen, Ziel vieler Besucher von außerhalb.

Die Brügger Kapelle zitiert zwei Bauwerke in Jerusalem, die Grabeskirche und den Tempel des Herrn:

  • Die Grabeskirche (lat. sepulchrum Domini Grab des Herrn – griechisch Anástasis ἀνάστασις Auferstehung) besteht aus mehreren Heiligen Orten. Zwei davon sind in Brügge zitiert: Da ist zum einen, ebenerdig, das Grab Jesu, das in Jerusalem linker Hand in einem kleinen Rundgebäude innerhalb einer großen Rotunde gebaut ist, die oben im Gewölbe ein offenes Loch lässt.[7] Rechter Hand des Eingangs führen zwei Treppen auf einen erhöhten Platz, von wo man aufragende Felsen sehen kann. Nach der Überlieferung der Evangelien wurde Jesus zu einem Platz außerhalb der (damaligen) Stadtmauern geführt auf den Felsen Golgatha, „Schädelstätte“. Das ist in Brügge mit dem Altar in der ersten Etage dargestellt: die drei Kreuze von Golgatha auf dem Felsen oberhalb des Grabes. Im Erdgeschoss, als Krypta bezeichnet, also das Heiligengrab, ist auf einem Relief die Passion dargestellt.
  • Zugleich aber ist die Kapelle auch ein Zitat des von den Muslimen 792 erbauten Felsendoms, den die Kreuzfahrer als den Tempel des Herrn templum Domini in Besitz nahmen, der über dem zerstörten jüdischen Tempel stehe.[8] Wie diese ist der Turm achteckig.
  • Angebaut ist schließlich das Grab Christi, architektonisch weniger auffällig, aber von der Erfahrung ähnlich wie in Jerusalem: Gebückt muss man hineinkriechen und kann dann in der Enge beten und meditieren; länger als dort, wo man in der Schlange der Pilger steht und nach zwei Minuten wieder den nächsten Platz machen muss. Viele Pilger nahmen Maß, um zu Hause eine Kopie herstellen zu können (169-176).

So beschreibt NM das Gebäude als „Erfahrungsraum der Passion“ (59-83). Der Vergleich mit der Heilig-Grab-Anlage in Görlitz, etwas später (1480-1520 entstanden) lassen diese und anderen Vergegenwärtigungen als Interaktion und Immersion, also Eintauchen in die Passion, verstehen, die die Grenze zwischen Bildraum und Realraum verwischen (84-109).

Der Zweite Teil erforscht die Ästhetik des Heiligen anhand der Orte, Materialien und Oberflächen (111-197).[9] Die in der Zeit vielfach dargestellten Arma Christi lassen die Folterung und Kreuzigung bildhaft vor Augen erstehen.[10] Unter den Reliquien ragt hervor ein Splitter vom Kreuz Christi in einem goldenen Kreuz eingelassen (154f, Abb. 148f). Dazu kommt der Leib Christi, der in jeder Messe konsekriert und gewandelt wird, so dass Christus leibhaftig anwesend und von den Gläubigen einverleibt wird.

Der Dritte Teil widmet sich Körper, Handlung und Kommunikation in der Jerusalem-Kapelle (199-277). Zunächst ist es eine Privatkapelle, zusammengebaut seit 1471 mit dem Wohnhaus der Unternehmer-Familie, der Wohnung des Kaplans, den Appartements der zwölf Witwen. Dann kamen von außerhalb an Festtagen weitere Besucher*innen, regelmäßig die Karmeliter und die Brügger Jerusalem-Bruderschaft. Dazu kommen Pilger/ Geschäfts­leute/ Reisende von außerhalb der Stadt.[11] Für die Familie war die Kapelle Memoria für die Verstorbenen, die in den Glasfenstern und auf dem Grab bei den Gottesdiensten immer anwesend waren.[12] Für die Witwen war Maria, die Trauernde, ein Typ der Identifikation. Die Karmeliter feierten vor allem die Passionswoche und das Fest der Erhöhung des Kreuzes (155f) am 14. September. (Die Quellen, die das belegen, sind im Anhang ediert) Die Bruder­schaft aber machte sich breit in der Kapelle und sicherte sich umfangreiche Privilegien. Das Gemälde des Brügger Malers Jan Provost vom Jüngsten Gericht (S. 267, Abb. 231), der selbst Mitglied in der Bruderschaft war, lässt die Mitglieder durchs Himmelstor schreiten, erkennbar an den Palmzweigen, die diese bei Prozessionen trugen.

Im Vierten Teil (279-340) fragt NM nach dem Verhältnis zwischen der Heiligen Stadt und der eigenen Stadt (Brügge). Sie stellt die gebaute Stadt als „Ereignisraum“ dar, in dessen Mittel­punkt die Aufführung und Performanz der Passion stand. Die Stadtkarte auf S. 286 zeigt die Prozessionswege und eine Bestrafung durch die Justiz, die ebenfalls Passion in der Öffent­lichkeit aufführt (283f). Stationen mit tableaux vivants, lebenden Menschen, die das Ereignis (nur) am Festtag darstellten, führten das historische Ereignis in die Gegenwart des Hier und Heute. Die für die Stadt wichtigste Prozession war die Prozession in und um die Stadt herum mit der Heilig-Blut-Reliquie, einem Glasgefäß, in dem das Blut Christi sonst versteinert, am Festtag aber wieder flüssig wurde. Eine Prozession wie viele aus dem Spätmittelalter, die eine anti-jüdische Spitze enthielt.[13] Zum Vergleich führt NM weitere Jerusaleme mit Prozessionen vor: Görlitz, Nürnberg, Florenz.[14]

Man muss noch einmal unterscheiden zwischen der Bezeichnung von Städten, die sich selbst beispielsweise das ‚heilige Köln‘ nennen,[15] und die Städte, die die Heilige Stadt Jerusalem in ihrer eschatologischen (anagogischen) Idealgestalt erbauen durch die Aufführung des Heils mittels der wichtigsten Heilsmaterialien, die gebaut, gegessen, davor gekniet, durchschritten, gehört und gesehen werden. NM spricht hier von Translation – das ist das Wort für die Über-tragung von Reliquien vom heiligen Ort in die eigene Stadt – und (allerdings erst spät im Text, S. 341) von Transformation, wenn die eigene Stadt zum Jerusalem wird. In Brügge sind architektonische Zitate an mehreren Orten in der Stadt zu finden (bes. 308-321).

Mit den herausragenden Abbildungen, 279 an der Zahl, davon viele in Farbe, Grundrisse mit farbigen Linien für Wegstrecken der Prozessionen kann man, auch ohne in Brügge gewesen zu sein, die ausgezeichneten Beschreibungen der Autorin gut nachvollziehen. Von einer lokalen Architektur ausgehend erklärt sie die Vernetzung der Kapelle in die Sakrallandschaft der Stadt, die rituellen Aufführungen von der täglichen Liturgie über die Jahresfeste, die Wallfahrten der Besucher von außerhalb, die auch andere Jerusaleme kennen‚ manche sogar mit eigener Erfahrung im Heiligen Land, wie ja auch die Auftraggeber in Brügge, die sich den Bau einen Teil ihres Besitzes kosten ließen. Die Heilstat Jesu (wie die Kreuzigung als Erlösung der Welt und jedes Einzelnen verstanden wurde) war nun ganz in der Nähe und jeden Tag erfahrbar.[16]

Das Buch ist ein wunderbar gestaltetes Werk: (1) sowohl in der Präsentation von Text und Bild. Nadine Mai führt die Lesenden und Schauenden mit all den aktuellen Diskussionen zur kulturwissenschaftlichen Kunstwissenschaft[17] die lokalen Details in Brügge vor Augen und erklärt den Sinn in gut durchdachten Texten (je mit einer Zusammenfassung jedes Kapitels) und weitet die Perspektive durch den Vergleich mit europäischen Beispielen sowie dem ‚authentischen‘ Jerusalem. Sodann (2) hat der Verlag das Buch opulent ausgestattet, eine Augenweide, mit festem Einband, fadengeheftet.  Ein Index wäre nicht schlecht gewesen, aber so lädt das Buch ein, es ganz zu lesen. Man erfährt, was historische Kunstwissenschaft zu bieten hat, auf höchstem Niveau! Eine Dissertation ist als Gesellenstück gedacht, hier ist sie das Meisterin-Werk.

 

Bremen/Wellerscheid, Februar 2023                                                       Christoph Auffarth

Religionswissenschaft,
Universität Bremen

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[1] Allein für den Mittelrhein und das Rheinland enthält der Katalog 36 Grablegungsdarstellungen, die meisten aus der Zeit um 1500. Markus Maisel: Sepulchrum Domini. Studien zur Ikonographie und Funktion großplastischer Grablegungs­gruppen am Mittelrhein und im Rheinland. (Quellen und Abhand­lungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 99) Mainz 2002.

[2] Im Internet ist Nadine Mai als Politikerin zu finden mit der Selbstvorstellung: „1983 in Halle/Saale geboren, seit 2005 im Kreis Pinneberg zu Hause (Wedel/jetzt Uetersen), verheiratet, zwei Töchter. Promoviert in Kunstgeschichte/Mittelalterwissenschaften, Mitarbeit in Ausstellungen und Forschungsprojekten.“ Das Buch ist entstanden als Dissertation 2018 im Arbeitsbereich von Bruno Reudenbach, Kunstgeschichte der Universität Hamburg (Das renommierte Institut in Deutschland mit acht aktiven Professor*innen in der Tradition Aby Warburgs). In der Danksagung hebt sie außer den Spezialisten in Brügge Bianca Kühnel in Israel hervor (351f). Vgl. die Rezension https://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2019/07/05/die-geburtskirche-in-bethlehem/ (5.7.2019). Im Folgenden kürze ich ihren Namen ab mit den Initialen NM.

[3] Kristin B. Aavitsland und Line M. Bonde (Hrsg.): Tracing the Jerusalem Code. Volume 1: The Holy City. Christian Cultures in Medieval Scandinavia (ca. 1100–1536). Berlin: De Gruyter 2022. Open access. https://doi.org/10.1515/9783110639438. Geplant sind Volume 2: The Chosen People. Christian Cultures in Early Modern Scandinavia (1536–ca. 1750). Volume 3: The Promised Land. Christian Cultures in Modern Scandinavia (ca. 1750–ca. 1920). Unter dem Gesichtspunkt der Jerusalem-Rezeption untersuchen die Bände das Bild, oder eher die Imagination Jerusalems in den religiösen, politischen und künstleri­schen Kulturen Skandinaviens.

[4] Hier ist besonders das Buch des Kunsthistoriker Hans Sedlmayr (1896-1984) zu nennen, der nach seiner Karriere im Nationalsozialismus 1950 das Buch Die Entstehung der Kathedrale. Zürich: Atlantis 1950 (zuletzt 1988 wieder aufgelegt) schrieb; dem vorausgegangen war sein Pamphlet gegen moderne Kunst: Verlust der Mitte. Salzburg/Wien: Otto Müller 1948. Zu ihm gibt es eine kritische Biographie Maria Männig: Hans Sedlmayrs Kunstgeschichte. Eine kritische Studie. Wien: Böhlau 2016. Simon Morgenthaler: Formationen einer Kunstwissenschaft. Text- und Archivstudien zu Hans Sedlmayr. (Textologie 8) Berlin: De Gruyter 2020.

[5] Christoph Auffarth: Irdische Wege und himmlischer Lohn. Kreuzzug, Jerusalem und Fegefeuer in religions­wissenschaftlicher Perspektive. (VMPIG 144) Göttingen: Vandenhoeck&Ruprecht 2002. Weiter ist wert­voll Justin Kroesen: The Sepulchrum Domini through the ages: its form and function. Leuven: Peeters 2000.

[6] Richard Krautheimer (1897-1984) musste, statt verdientermaßen auf eine Professur berufen zu werden, ins Exil flüchten – wie sehr viele Kunsthistoriker seiner Generation. In den USA lehrte er lange auf Stellen unter seinen Fähigkeiten, bevor er spät seine Forschungstätigkeit fortsetzen konnte, vor allem in Rom. Der Aufsatz „Einführung zu einer Ikonographie der mittelalterlichen Architektur“ (engl. 1942) wurde übersetzt in Ausgewählte Aufsätze zur europäischen Kunstgeschichte. Köln: Dumont 1988, 142-197 (mit Postskripts). Dort auch Krautheimers Bibliographie 379-383.

[7] In Abb. 159 und 160 sind die beiden Gräber vergleichend abgebildet. Zum Gebäude in Jerusalem die genaue Beschreibung bei Max Küchler: Jerusalem. Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt. Göttingen: Vandenhoeck&Ruprecht 2007, 409-483.

[8] In dem in der gleichen Generation wie die Brügger Kapelle gedruckten enzyklopädischen Werk der Weltchronik des Hartmann Schedel 1493 findet man im Bild von der Zerstörung Jerusalems (Blatt LXIII/ LXIIII) die beiden Gebäude klar unterschieden (anders als Jerusalem auf XVII). Die Al-Aqsa-Moschee nahmen die Tempelritter als Salomons Tempel, templum Salomonis in Besitz.

[9] Nicht bekannt sind der Autorin die Konzepte und Ausarbeitungen der Religionsästhetik in der Religionswissenschaft, die 1. Das Heilige/Sakrale in seiner Ambivalenz aufzeigen, 2. Das Ritual hervorheben, 3. Die Wahrnehmung Aisthesis αἰστθησις vor der ästhetischen Wertung und Emotionalisierung beobachten und 4. Die Bewegung bei der Aisthesis einbeziehen. Dazu etwa Hubert Mohr: Wahrnehmung/Sinnessystem. Metzler Lexikon Religion 3(2000), 620-633. Christoph Auffarth: Wie ändern die Reformationen das Bild einer Stadt? Die zwei Reformationen in Bremen. Religionsästhetik als verknüpfendes Konzept, in: Tilman Hannemann (Hrsg.): Studien zur Reformation in Bremen. (VIRR Veröffentlichungen des Instituts für Religionswissenschaft und Religionspädagogik 8) Bremen 2016, 27-82. http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:46-00105487-18 (3.9.2016). Michael Stausberg: Auschwitz and the Meta-Topography of the Sacred. Saeculum 71, 2 (2021), S. 319–339.

[10] Arma Christi sind die Werkzeuge und Waffen, mit denen Jesus gequält wurde: die Säule der Geißelung, die Geißel, die Dornenkrone als Verspottung des ‚Königs der Juden‘, Hammer und Nägel, der Rock und die Würfel, die Lanze für den Stich in die Seite als fünfte Wunde Jesu. Manchmal ist auch der Hahn zu sehen, als Zeichen, dass Petrus Jesus dreimal verleugnete. Das Brügger Relief S. 116f, Abb. 115f. Zum Titulus, dem Schild am Kreuz, das den Gekreuzigten in drei Sprachen als „Jesus von Nazareth, König der Juden“ ausweist (Abb. 128), jetzt ausführlich Maren Elisabeth Schwab und Anthony Grafton: The Art of Discovery. Digging into Past in Renaissance Europe. Princeton 2022, 109-161, die das Authentische der Schrift dem Authentischen von Reliquien gleichstellen (die es vom Auferstandenen Christus ja nicht geben kann, so dass nur Berührungsreliquien wie das Kreuz oder das Schweißtuch der Veronika existieren).

[11] Michael Stausberg hat in Religion und moderner Tourismus (Berlin: Verlag der Weltreligionen 2010) betont, dass neben ‚religiösen‘ Zielen immer auch andere Interessen eine Rolle spielen.

[12] Die Grab-Tumba in der Mitte der Krypta 217-227.

[13] Das Thema habe ich erst ganz spät (346) angesprochen gesehen. Heilig-Blut-Prozessionen sind grundlegend bearbeitet bei Manfred Eder: Die ‚Deggendorfer Gnad‘. Entstehung und Entwicklung einer Hostienwallfahrt im Kontext von Theologie und Geschichte. Deggendorf: Passavia 1992.

[14] Zu Prozessionen in mittelalterlichen Städten Frankreichs s. Ludolf Kuchenbuch; Joseph Morel: Dieter Scheler: La construction processionelle de l’espace communautaire. In: D. Boisseuil et al. (ed.): Écritures de l’espace social. Paris: Sorbonne 2010,139-182.

[15] Ein interessanter Text klärt: diese Städte sind nicht heilig, sie werden nur so genannt. So der Dominikaner Thomas von Cantimpré im Bonum Universale de Apibus 2,53.6 und dazu die Bemerkung in meiner Rezension: Das Vorbild für eine ideale Gemeinschaft: der Bienenstaat: Julia Burkhardt: Von Bienen lernen. Das Bonum Universale de Apibus das Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf. 2020. ISBN 978-3-7954-3505-9. 76 €. https://blogs.rpi-virtuell.de/buchempfehlungen/2021/06/21/von-bienen-lernen/ (21.6.2021). – „Das heilige Köln“ ist das Leitmotiv in der neuen Geschichte der Stadt Köln, Band 2, Karl Ubl: Köln im Frühmittelalter. Köln: Greven 2022.

[16] Interessant ist der umgekehrte Fall: Hans Holbein lässt den Engel dem Seher Johannes das neue Jerusalem zeigen (Offenbarung 21 in dem Basler Nachdruck von Luthers September-NT-Testament vom Drucker Thomas Wolff 1523) und man sieht das Stadtporträt von Luzern, erkennbar an der Holzbrücke: Philipp Schmidt: Die Illustrationen der Lutherbibel 1522-1700. Basel: Reinhardt 1977, 122 und Abb. 71, = 21-22.Zwingli.jpg (600×924) (johannesoffenbarung.ch (13.02.2023).

[17] Die Arbeiten des Doktorvaters Bruno Reudenbach und die Anregungen derer, die im berühmten Hamburger Institut Kunstgeschichte betreiben und das internatio­nale Netz des Forschungsprojektes Spectrum. Visual Translations of Jerusalem finden sich durchgehend in dem Buch tiefgreifend aufge­nommen.