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Zwischen den Jahren: NetzeBilden

Hallo Welt,

eigentlich gehört es hier gar nicht hin. Andererseits: Wenn ich mich durch „NetzeBilden“ durchgewurstelt habe, bin ich in der nächsten openreli-Runde technisch nicht mehr ganz so blond, was nur gut sein kann – und hängt hier nicht  sowieso alles irgendwie mit allem zusammen?   So fühlt es sich jedenfalls an…

Also: Die nächste wunderbare Selbstlerngelegenheit heißt „Netzebilden“, hängt auch mit rpi-virtuell zusammen und ist eigentlich ein bisschen zu schön, um wahr zu sein: ich suche noch den Haken. Das Ganze ist höchst lehrreich, völlig offen, ohne Zeitdruck oder sonstigen Druck, selbst für mich digitalen Dummy verständlich und durchgehend auf Kompetenzsteigerung angelegt, mit genialen „Lektionen“ und Aufgaben… falls jemand einen Werbeblock (oder muss es „Werbeblog“ heißen?) benötigt, bitteschön. Dass das alles kostenlos sein soll, kann ich kaum glauben. Aber das geht mir ja im Netz andauernd so…

Ich erzähl mal ein bisschen:

Erste Aufgabe (gestern, für mich) war es, sich einen Überblick über die eigene „Persönliche Lernumgebung“ zu verschaffen, und zwar wirklich sichtbar. Mit Foto zum Hochladen. Das war mein erster Versuch:

 

Übersicht PLE Bild

Die Aufgabe fand ich deshalb ziemlich genial, weil mir schon durch das Planen und Schieben der Karten einiges klar geworden ist:

Da sind noch zu viele Kontakte, die nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen – zu viele Baustellen, die ich einzeln bediene (das geht bestimmt intelligenter) – und warum eigentlich kann ich zwischen den Quellen, die ich anzapfe und den Quellen, die ich bediene, so sauber unterscheiden (außer bei den E-Mails)? Ist nicht der  Clou, dass sich das vermischt, weil es mit digitalen Hilfsmitteln zu gemeinsamer Arbeit an Projekten kommt? Müsste ich mich einerseits mehr einbringen, andererseits mehr zur Kooperation einladen? Hmmm…

Und andererseits: Das Ganze ist durch Openreli sehr in Bewegung geraten – die rechte Seite der Übersicht gab es vor ein paar Wochen noch gar nicht, bis auf die E-Mail-Karte.

Im nächsten Schritt wurden mir von NetzeBilden allerlei Möglichkeiten angeboten, die Übersicht sinnvoll zu ergänzen, mit Beschreibung, Anleitung und Downloadmöglichkeit (toller Service!).  Und schon haben sich die blauen Karten wieder vermehrt… Inzwischen hab ich eingesehen, dass die Vorgehensweise mit den analogen Metaplankarten nicht optimal ist – aber da gibt´s ja diesen Link von Joachim, der das Prinzip digitalisiert. Leider kann ich den PC nicht überzeugen, das Ergebnis hier direkt einzufügen.  Und auf dem gescannten Bild erkennt kein Mensch was… seufz!Gibt´s da einen Trick, den ich nicht kenne?

Am besten einfach selber ausprobieren, hier ist nochmal der Link:

https://joachim-happel.makes.org/thimble/metaplan-methode
Was Ihr sehen könntet, wenn Ihr was sehen könntet:
Auf meiner Übersicht ist „Popplets“ dazugekommen, ein Mindmap-Programm, an dem mehrere Menschen gemeinsam arbeiten können – sehr leicht verständlich mit hohem Spaßfaktor (wir haben es gestern schon ausprobiert). Damit bekomme ich vielleicht den ein oder anderen Kooperationspartner ein Stückchen nach rechts gelockt, im Bild gesprochen.
Noch ein bisschen bunter ist „GroupZap“, das mir im Rahmen von Openreli zugeflogen ist.
Der Knüller des heutigen Tages ist für mich und meine persönlichen Bedürfnisse aber „Evernote“. Das ist eine echte Entdeckung, viel praktischer als alle digitalen Notiz- und Kalenderprogramme, die ich bislang ausprobiert habe. Bisher bin ich irgendwann doch immer wieder bei Papier gelandet – das scheint mir dieses Mal aber unwahrscheinlich. Genial, dass sich alles automatisch alle paar Minuten zwischen sämtlichen Geräten synchronisiert. Und genial, dass man jede Notiz mit mehreren Schlagworten versehen kann, so dass sich automatisch Listen nach vcerschiedenen Kategorien zusammenstellen lassen – das ist viel praktischer, als irgendeine papiererne Liste es sein könnte. Mal sehen, wie es sich bewährt, der erste Eindruck ist jedenfalls sehr überzeugend für mich.
Und dann hat auch noch jemand ein E-Book geschrieben, das mir erklärt, wie ich das Programm mit meiner Lieblings-Selbstmanagementmethode verbinden kann: Dominic Wolff, Master Getting Things Done The David Allen Way With Evernote. Damit hab ich mich heute amüsiert.
Wunderbar, ein ganz großer Schritt in Richtung Effizienz und Übersicht. NetzeBilden sei Dank!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Meine Reflexion

Hallo Openreli, liebe Gastgeber,

„erstelle ein eigenes Portfolio!“…? Das ist wieder eine dieser Aufgaben, auf die ich intuitiv mit „gebt mir 4 Wochen Zeit!“ reagiere. Ohne das böse zu meinen, oder abwehrend. „Portfolio“ ist ein groooßes Wort (und eins meiner Steckenpferde).

Bisher bin ich immer gut damit gefahren, den Geist der Aufgabe zu nehmen (so weit ich ihn verstehe)  und daraus das zu machen, was für mich gerade passt. Das wird wohl auch dieses Mal okay sein. Deshalb:

Für den Materialteil des Portfolios  („Meine Produkte“) verweise ich erstens auf meinen Kursblog. Da findet Ihr eine Art „Das bin ich“ zur ersten Wochenaufgabe, einen ersten Ansatz zu meinem „Konzept“ bei der zweiten Aufgabe, einen kleinen Ausschnitt aus meinen Versuchen zur praktischen Umsetzung bei der dritten Aufgabe und die Ergebnisse aus der vierten, kooperativen Phase.

Noch mehr konzeptionelle Überlegungen habe ich zweitens in den Blog zum digitalen Religionsbuch gepackt.

Drittens habe ich an diversen Stellen allerlei Kommentare beigetragen, über die ich aber vor längerer Zeit schon den Überblick verloren habe. Sie sind in einem Gesamtkunstwerk verstreut, von dem ich glaube ich (wenn es hoch kommt) vielleicht ein Zehntel überblicke. Das stört mich nicht, und ich sehe keinen Anlass, das alles jetzt wieder „zusammenzusuchen“, um mein Porfolio zu füllen. Die Kommentierten werden schon wissen, was wie wirkt und ob sie etwas mit meinen Beiträgen anfangen können.

Hier und heute geht es mir (und den Auftraggebern vermutlich auch, oder?) um den reflexiven Teil. Und um ein Feedback an die Gastgeber.

Zuallererst: Mein Feedback an die Gastgeber

Ich habe von dieser Fortbildung in einem Maß profitiert, die mich völlig überrascht hat und immer noch fasziniert. Ihr könnt gern jeden in meiner realen Umgebung fragen (weil ich ziemlich haltlos herumgeschwärmt habe) – wenn ich davon erzähle, sprudele ich über vor lauter Inspiration.  Anfangs wusste ich nicht recht, worauf ich mich mit der Anmeldung einlasse. Das hat noch eine ganze Weile angehalten. Bis heute ist mir außerdem nicht ganz klar, was Ihr Euch eigentlich für Euch selber von der Veranstaltung erhofft habt… Aber gerade, dass ich mir meine Schwerpunkte selber suchen konnte und dass Ihr im Verlauf für alles offen wart, was sich entwickelt, fand ich dann sehr passend, kompetenzorientiert, „ermöglichungsdidaktisch“ (hohes Lob!!!).

Es hat mich anfangs viel Überwindung gekostet, meine Ideen zu Euren Impulsen so offen in die Gegend zu trompeten. Als der Schatten übersprungen war und Ihr so unglaublich nett und konstruktiv reagiert habt, wurde das leichter. Ich verstehe aber jeden, der (spätestens) bei Aufgabe 3 „ausgestiegen“ ist. Lehrer zeigen oft sowieso doch schon so ungern, wie sie arbeiten – „Kompetenzorientierung“ ist für viele ein großer, überfordernder Begriff, der erst mal Zweifel am einen Tun auslösen kann – es gibt noch kaum praktikable Konzepte, an denen man sich orientieren kann (der Vortrag von Herrn Lenhard hat aber das Zeug zum Klassiker, das war wirklich eine Sternstunde!) – mich neben dem Alltagsgeschäft da einzuarbeiten, hat mich Jahre gekostet, wie soll das innerhalb einer „Wochenaufgabe“ gehen? Das ist keine Kritik an der Aufgabe, ganz sicher nicht, in ihrer Offenheit und auch mit diesem herausfordernden Charakter fand ich sie nach dem ersten Schrecken sehr anregend. Ich hab auch den Eindruck, dass der eine oder die andere beim Mitlesen profitiert hat. Was ich eigentlich sagen will: Ihr müsst meiner Ansicht nach nicht enttäuscht sein, dass die Beiträge im Lauf der Zeit weniger und der „aktive Kreis“ kleiner wurden. Das sagt meiner Ansicht nach nicht viel über die Wirksamkeit der Fortbildung, nicht mal über die „Aktivität“ der Teilnehmer/geber – eher über die Bereitschaft, sich auf dem derzeitigen Entwicklungsstand öffentlich zu präsentieren. Dass ich hier immer noch vor mich hintippe, liegt glaube ich daran, dass ich mich in einem der beiden Schwerpunkte (der Sache mit den Kompetenzen) schon sicher fühle und mir „nur“ den zweiten Schwerpunkt (die Technik) ganz neu erschließe. Wenn ich in beiden Punkten totale Anfängerin wäre, hätte ich mich ebenfalls sehr, sehr bedeckt gehalten…

Übrigens habt Ihr mich auch mit Eurem Stil und Umgang untereinander dazu verleitet, mich mit meinen unvollkommenen Versuchen zu zeigen – wie Ihr zu Beginn diverser Beiträge humorvoll, offen und ohne jede Angst vor Blamage mit der Technik kämpft und euch dabei noch selber filmt, ist herzerfrischend und entwaffnend… Im Ernst: Was meine Selbstkompetenz betrifft, habe ich sehr schnell beschlossen, dass ich das  auch können will. Im richtigen Leben gelingt es mir schon  ganz gut – ich hab so oft Besuch in meinem Unterricht, dass ich inzwischen ziemlich unverfroren bin. Aber so öffentlich, wenn ich nicht weiß, an wen das kommt und wer sich vielleicht über mich amüsiert?… –  Ach, was soll´ s!… Toll, wirklich, ich bin Euch sehr dankbar für diese ansteckenden Beispiele.  Und natürlich für die unzähligen unterstützenden Interventionen. Die Sache mit der Nixenplage werde ich wohl noch meinen Enkeln erzählen – wie Christian sich da hineingebohrt hat, um mein Problem zu lösen, hat mich total beeindruckt. Und das ist nur ein Beispiel von ganz vielen. Mir gefällt die Haltung, diese grundsätzliche offene, unterstützende Kooperationsbereitschaft, vor der ich jetzt erst entdeckt habe, dass sie für die „Netz-Menschen“ typisch zu sein scheint (ebenso wie für kompetenzorientierte LehrerInnen, übrigens! das passt total gut zusammen, finde ich…). Ich werde das nach dem Ende des Kurses sehr, sehr vermissen.

Wo ich beim Vermissen bin: Eine weitere persönliche Sternstundenserie war die Kooperation in der  BBS-Untergruppe. Wunderbar, ich fand uns ausgesprochen unkompliziert konstruktiv kreativ – 1000 Dank an die Beteiligten! Auch dieser Gruppe werde ich nachtrauern.

So hab ich in diesen Wochen also viel über mein Lernen gelernt: Mir hilft eine anregende „Lernumgebung“, auf die ich jederzeit zugreifen kann (wichtig bei meinen Arbeitszeiten). Mir helfen herausfordernde Aufgabenstellungen, die ich gerade so eben bewältigen kann. Mir hilft die unterstützende Grundhaltung der diversen Lernbegleiter und Kooperationspartner – und dass Ihr alle so nett seid, humorvoll, fehlerfreundlich, kreativ… Mir hilft das Feedback in den Kommentaren. Auch wichtig: Ich brauche mein eigenes Tempo – manches verstehe ich sehr schnell, bei anderen Sachen ist es toll, sich das gleiche Video auch fünfmal anschauen zu können… Im geschützten Raum der BBS-Gruppe konnte man auch mal ins Unreine tippen, ohne dass alles gleich so öffentlich war – für Brainstorming, mutigere Überlegungen oder spezielleren Austausch fand ich das sehr schön.  Außerdem hatte/habe ich für alles, was ich nun besser kann als vorher, Anwendungskontexte: Die Sachen aus Wochenaufgabe 3 habe ich im Unterricht gleich einsetzen können, alle meine Klassen sind in irgendeiner (manchmal für Euch nicht sichtbaren) Weise in das Projekt hineinverwickelt, ich hab noch viele weiterführende Ideen und sehr viel Lust, sie zu erproben. Mein Fachseminar hat tolle Anregungen bekommen und wird dauerhaft von den vielen neuen Möglichkeiten profitieren. Die KollegInnen der Fachkonferenzen an den umliegenden Schulen wissen noch gar nicht, was auf sie zukommt (aber sie werden es lieben…). Für mich hat das alles also viel praktische Relevanz, das aktiviert mich sehr.  Und was ich eigentlich schon halb wusste, was vor allem alle anderen schon über mich wussten, während es mir selber nicht ganz so bewusst war: Ich liebe es, mich zu „vernetzen“. Der Gedanke „Wer könnte davon auch noch profitieren?“ liegt mir ganz nah, und die vielen Möglichkeiten, die die Technik bietet, faszinieren mich. Ich teile gern. Deshalb war es förderlich für mich, dass ich nicht nur „Objekt des Fortgebildetwerdens“ war (versteht ihr?).

Ihr habt das wunderbar eingefädelt – vielen Dank!

Was kann ich jetzt besser als vorher – und was davon ist nachhaltig?

Ich kann inzwischen erklären, was „offene Lizenzen“ sind – und ich erkläre es seither jedem, der nicht bei drei auf dem Baum ist. Wunderbar, genau so will ich das haben: großzügig, ansteckend, kollegial, kollaborativ (sogar ein bisschen subversiv, weil man sich von der Marktmacht der Verlage abkoppelt…). Ich glaube, dass ich noch gar nicht absehen kann, welche Folgen und Effekte das haben könnte, wenn es sich ausbreitet – aber ich wäre gern dabei, wenn es passiert 😉 Im Blick auf das „digitale Religionsbuch“, das ja in diesem Sinne gedacht ist, wäre ich ggf. gern bereit, Energie, Ideen und Materialien einzubringen (wenn meine technischen Fähigkeiten nicht zu bescheiden sind). Dann gäbe es bei der nächsten Openreli-Fortbildung auch schon wieder mehr und vielfältiges Anschauungsmaterial…

Ich wollte herausfinden, ob Bloggen ein Medium für mich sein kann. Definitiv: Ja! Großartig… genau mein Ding. Genau so auf der Grenze zwischen Arbeitsmedium und Freizeitvergnügen, wie ich es liebe (habt Ihr „Hört auf zu arbeiten!“ gelesen? lest das!). Ich würde es immer noch gern besser können, mit Blingbling und Register und wasesallesgibt, aber das zu lernen wird wohl kein größeres Problem sein. Eure Anleitungen bleiben ja hoffentlich greifbar, und es gibt auch Menschen in meiner real-life-Umgebung, die zu jeder Unterstützung bereit sind. Der Einstieg ist jedenfalls gelungen, würde ich meinen. Die Pläne, unserem Fachseminar einen Fachdidaktik-Blog zu eröffnen, werden immer konkreter, ein unglaublich reizvolles Projekt…  – und es könnte übrigens für andere ein sinnvolles begleitendes Angebot zum „digitalen Religionsbuch“ sein, denke ich.  Und vielleicht eine Chance zur Vernetzung in den ersten Teil der Ausbildung. Dabei denke ich an meine Praktikanten, denen ich gern mehr anbieten möchte als nur drei Wochen Schnuppern.

Eine weitere überraschende Entdeckung war Twitter – ich hatte ja keine Ahnung… Inzwischen lese ich das „daily paper“ von Matthias wie andere die Tageszeitung (ernsthaft: beim Frühstück!) – und die Tageszeitung gleich dazu, denn auch der kann ich „folgen“. Total faszinierend, wie sich hinter vielen Links ganze Welten auftun. Und zum ersten Mal im Leben weiß ich, warum und wozu ich seinerzeit den Englisch-Leistungskurs gewählt habe… Allerdings trage ich hier selber noch nicht viel bei, sondern nutze nur gelegentlich die Möglichkeit, auf Beiträge hinzuweisen – und lasse mich „füttern“ (tschilp!). Auch flickr ist toll, hat viel Spielwert und löst Probleme an etlichen Stellen (auch abseits von openreli).

Was ich von den weiteren Vernetzungsmöglichkeiten halten soll, weiß ich noch nicht. Da hab ich ein wenig Angst, mich zu verzetteln, wenn ich zu viele Spielwiesen bedienen will. Aber wer weiß…

Letzte Worte:

Insgesamt kann ich mich nicht erinnern, jemals so viel in so kurzer Zeit und mit so viel Spaß und Faszination gelernt zu haben wie in den vergangenen Wochen. Außer vielleicht beim Lesenlernen und in den ersten Unisemestern – beides lebensverändernde, rundum positive Ereignisse. Das alles hat mich zum genau passenden Zeitpunkt „erwischt“ – und ich bin sehr gespannt, wo es noch hinführt. Ich hoffe jedenfalls, diese letzte Aufgabe wird kein Schlusspunkt, sondern ein Doppelpunkt…

Euch (allen, die sich angesprochen fühlen) bin ich sehr, sehr dankbar für das Angebot. Ich hoffe, Ihr bekommt die Resonanz, die der Sache würdig ist!

Beste Grüße, Marion

 

 

Last-Minute-Weihnachtszeug

Hallo,

wunderbarerweise ist noch ein bisschen Zeit übrig, bevor die Weihnachtsaufgabenphase zu Ende geht. Deshalb hab ich noch mal durch meine Dateien geguckt. Da gibt´s  noch ein, zwei Sachen, die in meinem Weihnachtsunterricht nicht fehlen dürfen und die ich gerne mit Euch teilen möchte.

Zum Beispiel dies:

Das Weihnachtsgeschichten- Quiz (oder die Weihnachtsgeschichten-Wette, wenn Sie mögen)

Meine SchülerInnen bekommen Briefumschläge mit Kärtchen, ein Umschlag für je 2 Personen. Auf den Kärtchen stehen Sätze mit Informationen, die angeblich aus der Weihnachtsgeschichte des Lukas stammen (oder auch nicht). In Partnerarbeit werden die Karten ausgepackt und je zwei Reihen gebildet: „Ja, wir glauben, dass das so in der biblischen Geschichte  steht“ – „Nein, wir glauben nicht, dass das so in der biblischen Geschichte steht“. „Weißnichtreihen“ gibt es nicht, der Verdacht sollte eindeutig geäußert werden… Wenn Sie als LehrerIn wetten möchten, können Sie ziemlich beliebige Mengen an Spaghettieis gewinnen, denn die Aufgabe ist richtig, richtig schwierig und kaum auf Anhieb lösbar.

Die Thesen stammen aus der Feder von Martin Autschbach (danke, dass ich sie veröffentlichen darf!), die Kärtchenidee ist von mir – ich mag das lieber als ein Blatt zum Ankreuzen, weil man später problemlos umsortieren kann.

Hier das Dokument (gleich zum Ausdrucken auf A 6 – Karten):

WeihnachtsquizA6

Wenn alle ihre Hypothesen in die Reihen gebracht haben,  mache ich noch ein wenig gezielten, absichtsvollen Wirbel um die Auflösung: Ich habe die Weihnachtsgeschichte in ein großes Textpuzzle verwandelt, auf A 4 ausgedruckt und laminiert. Die Bögen werden gut gemischt und verteilt (jeder bekommt in der Regel mehrere). Dann versucht die Gruppe, auf der Basis von Vorwissen und gesundem Menschenverstand die Geschichte zusammenzubringen und die Karten in der richtigen Reihenfolge auf dem Boden abzulegen. Dabei moderiere ich ein bisschen Dramatik hinein: „Jetzt müsste der Esel kommen… hat jemand den Esel? Niemand? Hmmm… Schaut doch noch mal genau… Kein Esel? Na, dann steht der Esel wohl doch nicht in der Bibel…“ – da gibt´s Spaghettieis für mich, fast sicher ;-). „Jetzt kommen sie in Bethlehem an – dann klopfen sie bestimmt an die Türen – tun sie nicht??? Nanu…“ – da gibt´s schon wieder Spaghettieis. Spätestens wenn der Stall nicht vorkommt (sondern nur die Krippe), wird es oft turbulent (siehe unten). Die Szene mit dem Engel erzähle ich ein wenig aus: Es ist stockdunkel, plötzlich tritt der gleißendhelle Engel aus der Dunkelheit (er schwebt nicht!!!) – und die Hirten sind völlig geblendet, sie sehen ihn nicht, sie hören ihn nur…

Sehr schön ist es, wenn nach Fertigstellung des Puzzles jeder noch mal die eigenen Sätze an passender Stelle laut vorliest, das bringt oft spürbare Andacht und bringt die – kitschfreie – Schönheit der Geschichte zum Klingen.

Hier die Textvorlage zum Ausdrucken auf A 4: (verbesserte Version – dank Martha)

Textpuzzle zur Weihnachtsgeschichte

Anschließend werden die Kärtchen umsortiert, bis alles stimmt. Dann reden wir.

Die Übung an sich ist nicht zu unterschätzen, sie hat häufig emotionale Ausbrüche zur Folge,  weil Schülerinnen ihre inneren Bilder für „Tatsachen“ gehalten haben und sich nun betrogen fühlen. Dies fange ich in zwei Schritten auf.

Erstens stellen wir fest: Die Geschichte ist später weiterphantasiert und ausgeschmückt worden. Die Schülerinnen kommen bald dahinter, dass dies einerseits daran liegt, dass Menschen die Geschichte aus ihrer historischen Perspektive hören (so kommt der Stall dazu, an den wir gewöhnt sind) und dass andererseits erzählerische Absichten erkennbar sind (so kommen die egoistischen Wirte ins Spiel – die Moral von der Geschicht´: Wie würdest Du Dich verhalten? Passt ja zur Botschaft Jesu, wegen der Nächstenliebe). So versöhnen sich aufgebrachte Schülerinnen wieder mit den Krippenspielen ihrer Kindheit…

Zweitens möchte ich natürlich nicht, dass die Weihnachtsgeschichte nun als die (historisch) „wahre“ Geschichte stehen bleibt. Durch die Überlegungen zum Sinn des Weitererzählens ist gut vorbereitet, nun noch weiterdenken zu können: Auch die Ursprungsgeschichte ist eine Erzählung, mit erzählerischen Absichten, von ihrer Zeit geprägt – es geht nicht darum, „wie es wirklich gewesen ist“, sondern darum, welche Bedeutung  es hat, dass Jesus zur Welt gekommen ist. Lukas wusste, dass er eine Geschichte erzählt (nicht informiert, sondern erzählt), und die Zuhörer/Leser wussten das auch. Keine Täuschungsabsicht, sondern „Predigt“. Stilmittel wie bei einer Erzählung, nicht wie bei einem Sachbuch.

Anschließend können die vielen symbolischen Elemente der Geschichte gedeutet werden – dazu hab ich tolle Texte, aber die sind leider alle nicht von mir. Nächstes Jahr schreib ich vielleicht selber mal was… für dieses Jahr muss diese Skizze genügen.

Sehr herzliche Empfehlung – das ist wieder so eine Sequenz, die alle Jahre wieder wunderbar funktioniert.

Die Kompetenz, die hier gefördert wird:

  • Grundformen religiöser Sprache kennen, unterscheiden und deuten

in reizvoller Kombination mit

  • Religiöse Motive in der Kultur identifizieren, reflektieren und ihre Bedeutung erklären

… wenn man denn die häusliche Weihnachtskrippe und das kirchliche Krippenspiel unter „Kultur“ fassen möchte. Kann man durchaus, denke ich.

Nachtrag: Die Methode mit den Kärtchen eignet sich für sehr viele Fragestellungen – immer wenn es Ihnen darauf ankommt, Vorkenntnisse zu Sachfragen zu erheben oder SchülerInnen  zur Hypothesenbildung anzuregen.

Hier die Methode an sich:

Stimmt´s

Viel Spaß!

 

 

Die BBS-Gruppe präsentiert: Unser Weihnachts-Projekt

Hallo Openreli,

unser internationales BBS-Team (Elisabeth, Elena, Reinhard, Michael, Marion, plus Ingrid als Beraterin) hat gewerkelt, meine Schülerinnen haben gewerkelt (und Rechte verschenkt),

und nun hab ich die Ehre, Euch das (vorläufige) Ergebnis zu präsentieren. Tadaaaa:

„Die große Frage“ zur Weihnachtszeit.

Wir fördern im Lauf von 4 Schritten mehrere Kompetenzen, nämlich

  • Persönliche Überzeugungen vertreten
  • Über das Selbstverständnis der Bezugsreligion Auskunft geben
  • Grundformen religiöser Praxis beschreiben, probeweise gestalten und ihren Gebrauch reflektieren

(Ich zitiere hier die Kompetenzen aus dem Comenius-Institut, der synoptische Vergleich zu den EKD-Kompetenzen steht im Religionsbuch-Blog, und wenn es jemand wirklich wissen will, kann ich hier auch noch den Abgleich mit den Österreichern einstellen 😉 Vertraut uns: Es passt!)

1.   Die große Frage – für mich

Dank an Jörg, der die Galerie in Bewegung gebracht hat,

und Dank an Reinhard für den Link zur Powerpoint-Variante:

https://drive.google.com/file/d/0BwTFlwnC8wpTS0hHMURYSS1rc28/edit?usp=sharing

Die Bilder gemeinsam anschauen und besprechen (Wie lautet die Frage eigentlich? – Welche Antworten passen, welche sind befremdlich?)

Auftrag:

Finde einen Antwort-Satz, der für Dich heute passt, und ein Symbol/eine Figur, das oder die ihn Dir zuspricht: „Der/die/das XY sagt: Du bist auf der Welt, um zu…“

Bilder gestalten, ausstellen, würdigen, evtl. abfotografieren und hochladen.

2. Jesus und die große Frage

a) Nichtweihnachtliche Variante:

Wie würde Jesus die große Frage beantworten? (also: Was sagt Jesus über den Sinn deines und meines Lebens?)

Vermutungen anstellen und anhand biblischer Texte überprüfen

b) Weihnachtliche Variante:

Stell Dir vor, der 5jährige Jesus fragt seine Mutter Maria: Wozu bin ich auf der Welt? Was antwortet sie?

(hier geht es also um den Sinn der Geburt Jesu, nicht deines und meines Lebens – oder vielleicht doch, aber zu der Erkenntnis ist es ein laaanger Weg…)

Vermutungen anstellen und anhand von Texten überprüfen,

  • z. B. die ersten beiden Lukaskapitel (wo Engel erklären, was das alles soll)
  • oder die „Ich bin gekommen“-Texte von Reinhards Liste (die findet Ihr hier:)

Jesus_gekommen-1

3. Die große Weihnachts-Antwort

Nachdem wir das alles besprochen haben, frage wir: Was ist das „Eigentliche“ an Weihnachten – wozu das alles?

Auftrag:

Formuliere einen Satz, der für Dich das (christliche) Zentrum des Festes ausdrückt, finde/gestalte ein passendes Motiv und gestalte mit diesen Elementen eine E-Card.

Hier einige Hinweise von Reinhard für die Suche nach freien Bildern (wichtig, damit die Ergebnisse veröffentlicht werden kölnnen:

Find OER | Community College Consortium for Open Educational Resources

open educational resources (freie Bildungsmaterialien) finden

CC Search

Suche nach content (Bilder, Videos, Musik, …) unter der creative-commons-Linzenz
Wikimedia Commons
 
Oder unter Google-Suche: Bei den erweiterten Einstellungen die Lizenzart wählen

(E-Cards gestalten – siehe Reinhards Kommentar unten – und hochladen, evtl. verschicken)

 

4. Die Fortsetzung, nach Weihnachten

Und – hat Jesus erreicht, wozu er gekommen ist? Wie „erfolgreich“ war er? Am Ende wurde er gekreuzigt – ist das nicht das ultimative Scheitern?

Evtl. abschließend: Welchen Sinn macht es, Weihnachten nach 2000 und mehr Jahren noch immer zu feiern? Und wenn das, was wir herausgefunden haben, der Kern der Sache ist – wie feiern wir dies auf angemessene Weise?

– oder natürlich: Welchen Sinn macht Ostern?

Der Weihnachts-Blog – diesmal mit Geschenken (erste Lieferung)

Hallo Welt,

boah, was wart Ihr alle brav… Im Ernst: Unglaublich nett, all die Unterstützung!

Nun bin ich schon wieder neu motiviert und bereit für Geschenke… wenn ich schon nicht die Technik kann, will ich doch wenigstens Ideen einspielen 😉

 

Dies hier war mal eine meiner abgedrehteren Ideen – eine Spielkette zu Weihnachten nach Lukas, entstanden für eine Schulweihnachtsfeier mit mehreren Klassen, die wettkampfmäßig gegeneinander angetreten sind. Seither klassenintern und an diversen Schulen reichlich erprobt.  Die Kompetenz: „Biblische Geschichten mit allen Sinnen erlebbar machen“ für die Erzieherinnen (die Grundidee eignet sich auch für ein Klassenprojekt, also zum  Selbermachen – dann werden andere Spiele verfremdet, da gibt´s 1000 Möglichkeiten). Für die anderen vielleicht mit viel gutem Willen „Über Schlüsselsituationen des Christentums Auskunft geben“, weil anschließend auf jeden Fall jeder mal wieder die Weihnachtsgeschichte „erlebt“ hat… allerdings hat das mit „reflektierter Auslegung“ nur am Rande zu tun und ist nur mit viel Humor zu genießen. Dann macht es aber wirklich Spaß!

So sieht´s aus:

[iframe src=“http://blogs.rpi-virtuell.de/mholzhueter/wp-content/uploads/sites/55/2013/11/S32-S35_Spielkette_Teil1.pdf“ width=“100%“ height=“400px“]

… und hier das Moderationsmaterial. Auf A 5 ausdrucken, fertig.

[iframe src=“http://blogs.rpi-virtuell.de/mholzhueter/wp-content/uploads/sites/55/2013/11/S32-S35_Spielkette_Teil2.pdf“ width=“100%“ height=“400px“]

Weil´s so schön ist und es auf jeden Fall eine letzte Stunde vor den Ferien gibt, hier noch ein paar Spiele-Klassiker in der Weihnachtsversion – die stelle ich Euch als veränderliche Dokumente ein. Vielleicht habt Ihr ja Ideen, wie man´s noch erweitern kann…

BRUSpiele

S36_4Spielideen_Pantomime

S36_4Spielideen_Tabu

S37_4Spielideen_BrainTornado

S37_4Spielideen_Zehn Fragen

… und falls Ihr Euch jetzt nach der Kompetenz fragt: Im Zweifelsfall „Sozialkompetenz“ 😉

Das alles waren Materialien aus dem BRU-Magazin „Beute machen“ – da sind noch andere tolle Ideen drin. Schaut gern mal unter www.brumagazin.de.

 

 

 

 

 

 

 

Der Weihnachts-Blog… na ja, beinahe

Hallo Openreli,

uffffff…

Eigentlich wollte ich die Weihnachtsabteilung meines Openreli-Kursblogs gern mit „Geschenke für alle!!!“ eröffnen und allerlei frei verfügbare gezeichnete Schätze (mit CC-Lizenz versehen) unter die Menschen bringen. Gezeichnet sind die längst, und ich finde die Symbölchen sehr praktisch für alles mögliche. Würde ich gern mit euch teilen.

Immerhin hab ich es inzwischen mit viel Versuch und Irrtum geschafft, ein so´n Bildchen bei flickr einzuschleusen:

2014-04-27 11.30.07

CC BY Marion Holzhüter http://flic.kr/p/hfQppx

(niedlich, oder?) … und musste mich dafür schon wieder wo registrieren, was ich immer noch nicht mit gutem Gefühl tue (Berührungsängste? – schon möglich…). Ich will´s ja lernen, dafür schlucke ich die Kröte. Aber wehe, Yahoo gratuliert mir zum Geburtstag, das brauch ich echt für nix…

Wie ich da jetzt aber die Lizenz draufkriege? Ichweißesnicht. Die CC Search-Seite erklärt mir bloß immer wieder, welche Formen es gibt, aber nicht, wie ich´s verbindlich mache. Reichts, wenn ich hier hinschreibe, dass mit dem Bildchen jeder alles machen darf? Ihr dürft, und viel Spaß dabei!!!

Pfiffig wäre ja auch, das Lizenzlogo bei flickr in das Kommentarfeld einzufügen (das käme mir logisch vor) – aber dafür müsste ich es erst mal wo „kopieren“ können.

Falls sich jemand meiner Fragen erbarmt: Ich hab außerdem nicht die leiseste Idee, in welche der CC Search- Kategorien meine Lernaufgabenseiten passen (Musik?Fotos?… passt alles nicht). Die verpacke ich wohl am besten irgendwo im rpi-virtuell-Materialpool, oder? Am liebsten natürlich, Ihr ahnt es schon, mit Lizenzlogo… seufz.

Und wenn wir einmal dabei sind: Gesetzt den Fall, ich wollte mein Flickrbildchen als Bildchen (nicht als pdf) in meinen Blog einfügen – wie geht das? Vermutlich gibt´s dafür ein „Plug-in“, oder? Gibt´ s auch eine Anleitung für Dummies?

Das kann doch jetzt alles eigentlich gar nicht mehr so schwierig sein… ich glaube, ich gucke mir mit dem aktuellen Fragestand jetzt zum dritten Mal Jörgs Vortrag an – vielleicht hab ich´s ja bloß überhört (so wie es hoffnungslosen Schülern öfter geht, seufz…).

Wochenaufgabe 4 – auch wenn die Woche schon vorbei ist…

Hallo Openreli,

ichweißichweiß, die 4. Woche ist vorbei, und wir sind längst mit anderen Aufgaben beschäftigt. Trotzdem fällt es mir schwer, mich loszureißen – mein Hinterkopf bloggt munter weiter, und die Selbstreflexion tut mir gut. Also erlaube ich mir meine persönliche Fortsetzung, bis mich jemand aktiv bremst. Immerhin heißt das Teil ja „Kursblog“ und nicht „Blog für Woche 4″…

Inzwischen haben wir die ersten Unterrichtsstunden mit dem „digitalen Schulbuch“ hinter uns. Eine meiner Sorgen hat sich bestätigt: Dass wir immer noch Papierkopien von diesem und jenem brauchen, hat sich als lästig erwiesen. Zumal ich zwei dieser Papiere prompt zu Hause vergessen hatte, seufz… So was bremst unter Umständen den Arbeitseifer erheblich. Eine andere Sorge hat sich als unbegründet erwiesen:  Mir sind die vielen Aufgaben eigentlich noch zu sehr von mir vorgegeben und „gesteuert“. Am vergangenen Donnerstag haben wir aber viele, viele  Aushandlungsgespräche unter 4 Augen geführt. Aufgaben wurden selbstdenkend aus Text und Erarbeitungsmethode kombiniert,  modifiziert, erweitert, auf reale Situationen bezogen (statt meiner „Fallgeschichten“), Pläne für Praktikumsaufgaben wurden geschmiedet, zusätzliche Ressourcen wurden vorgeschlagen, ganz zu schweigen von Handlungsprodukten – und genau so will ich das haben! Die Aufgaben sind ein Anstoß, ein Angebot, mehr nicht. Selbst daraus entwickelte Vorhaben sind der eigentliche Clou. Letzter Satz, der in der Stunde (beim Rausgehen) von einer Schülerin gesprochen wurde: „Hier sind gerade ganz viele Gedankenblitze im Raum!“ Mit fasziniertem Unterton. Wunderbar…

Methodischer Tipp zu den Beratungsgesprächen: Ich stelle einen Stuhl im rechten Winkel zu meinem Pult. Wer etwas fragen oder verhandeln möchte, nimmt dort Platz. Wenn der Stuhl besetzt ist, warten die Nächsten auf den günstigen Moment. Laufende Gespräche werden nur unterbrochem wenn der Klassenraum brennt oder sonst ein dramatischer Notfall eintritt… Der „Beratungsstuhl“ erspart unglaublich viel Hektik und dass phasenweise gefühlte 5 Menschen aus 6 Richtungen gleichzeitig  lauthals meinen Namen rufen – denn es ist klar, wann, wo und wie man ohne Kampf und Lärm meine (konzentrierte) Aufmerksamkeit bekommen kann.  Das Ritual hat sich bewährt, auch bei 31 Menschen auf der Suche nach „der Aufgabe“.

Zu zwei Fragen wollte ich noch Stellung nehmen, dann soll es für den Moment gut sein…

1.   Eine hospitierende Referendarin fragte nach dem Zeitmanagement  innerhalb des Unterrichts: Gibt es Zwischenmeetings, Präsentationen, Absprachetermine etc.? Die Antwort: Ja, aber ich hab noch keinen konkreten Plan. Erst mal findet sich nun jede/r in die eigene Aufgabe. Ich möchte das Management jeweils nach Absprache gestalten und dafür Plakate ausprobieren… sobald ich endlich geschafft habe, Jörgs geniales Erklärvideo so weit zu gucken, dass ich weiß, wie es geht, stelle ich meine Muster irgendwohin, wo man sie wiederfindet (später am Tag).

2. Reinhard fragte (wie rhetorisch weiß ich nicht ;-)) nach meinem Zeitmanagement im Schuljahr. Die Antwort bleibt: Nein, ich arbeite nicht immer so.  Für meine Altenpflegeklasse finde ich dieses Modell passend, denn die 31 Beteiligten bringen sehr, sehr viel Praxiserfahrung und „echte Lernsituationen“ mit. Und das Feld der Sterbebegleitung ist sehr weit, mehr als exemplarische Arbeit ist kaum möglich. Da hilft ein Lernarrangement, das es den Einzelnen ermöglicht, jeweils das zu bearbeiten, was akut auf den Nägeln brennt. Während lange Aushandlungsprozesse mit 32 Beteiligten leicht qualvolle Zeitverschwendung werden und/oder viele Bedürfnisse wegdiskutieren, weil sie keine Mehrheit finden. Wie gesagt: Die Aufgabensammlung ist über Jahre gewachsen, wird auch in diesem Jahr weiter wachsen, die Situationen sind praxisnah und übertragbar, die Aufgaben verhandelbar. Das ist nicht so viel Arbeit, wie es aussieht 😉 Zumal ich keinerlei Energie in extrinsische Motivation oder den Umgang mit Widerständen stecken muss.

In den Erzieherklassen gehe ich anders vor – hier gibt´s kleinere Lerngruppen, mehr gemeinsame Projekte – und die „vollständige Handlung“ im Blick auf religiöse Fragen selbstständig durchlaufen zu können ist explizit die Kompetenz, um die es zwei Jahre lang geht. Wenn ich da zu viel vorgebe, fehlt der entscheidende Lerneffekt, deswegen verzichte ich darauf weitgehend (obwohl ich sehr gerne Aufgaben gestalte). Wir klären in den ersten Stunden die möglichen Schwerpunkte (lt. Lehrplan, der sehr praxisnah ist) – und von da an handeln wir alles, was man aushandeln kann, miteinander aus. Einige wenige Lernjobs kommen öfter zum Einsatz. In der Regel bereite ich die Stunden aber gar nicht vor, um nicht vorzugreifen, sondern habe einfach im Kopf, wo wir stehen, und moderiere die Übergänge und Reflexionen. Anschließend halte ich ggf. die selbstentwickelten Aufgaben/Vereinbarungen schriftlich fest, um der Klarheit willen.  Die meiste Zeit vergeht mit selbstdenkender Arbeit der Lerngruppe.

Außerdem lebe ich in meiner Vorbereitung davon, dass ich seit 13 Jahren passende Literatur sammele, mittlerweile unglaublich viele Kinderbibeln, Bilderbücher, Sachbücher für Erzieherinnen usw. einspielen kann, die schon nach Kompetenzschwerpunkten sortiert in Kisten verpackt auf Ihren Einsatz warten. Dazu meine diversen universell einsetzbaren Aufgaben (Buchempfehlungsbögen, Texterschließungsaufgaben…) und ein paar größere Spielideen („Wir organisieren einen Workshop für die anderen 3 Klassen“ – „Wir gestalten eine Feier für uns alle“ – und demnächst dann wohl auch „Wir kreieren ein digitales Schulbuchkapitel“)… und ganz viel Offenheit für das, was sich aus den Gesprächen ergibt, und Moderationstechnik,  und fertig. Eigentlich, offiziell,  sollte ich zu Beginn des Schuljahres festlegen, was uns wann interessieren wird, ja – aber woher sollte ich das denn wohl wissen? Ich sorge dafür, dass alle relevanten Bereiche vorkommen, das muss genügen.

In diesem Jahr erprobe ich auch bei den ErzieherInnen das System mit den Punkten, die gesammelt werden, aber mit viel kleinschrittigeren und noch vielfältigeren Angeboten. Das ist ein wenig mehr Arbeit – aber nicht so sehr auf einmal, sondern eher nachgehend und in sehr engem Austausch. Vielleicht blogge ich darüber ja auch noch ein wenig – da geht´s ab jetzt ohnehin um Weihnachten, dann passt auch die übergeordnete Aufgabe wieder :-).

 

Wochenaufgabe 4 … und los geht´s!

So, Ihr lieben Leserinnen und Leser,

zum Schluss der Woche-mit-der-Riesenaufgabe meine persönliche „Kontrollierenphase“ unter dem Motto: Kommt das in der Klasse so an, wie es gemeint ist, und funktioniert es so wie in meinen kühnsten Träumen?

Ja, tut es. Zu beiden Fragen.

Die Materialien scheinen (so weit man nach dem ersten Blick sagen kann) verständlich und „kundenfreundlich“ – Geschenke zu Beginn sind ja immer gut – das Ordnungssystem (das ich übrigens auch nicht selbst erfunden habe – sehr herzliche Grüße nach Kassel zum geschätzten Kollegen Horst Kaufmann – falls Sie mitlesen: ich bin Ihnen immer noch sehr dankbar!)  funktioniert ohne einen Hauch von Chaos. Alles ist gut. Ziel war heute, dass am Ende der Stunde jeder eine Idee hat, wie es am Donnerstag weitergeht – das scheint geklappt zu haben (im Detail hab ich gar keinen Ehrgeiz, den vollen Überblick zu haben – sind ja alles erwachsene Menschen).

Ich wollte so gern wissen, ob mir bloß keiner widersprochen hat oder ob es wirklich klappt, dass die SchülerInnen mithilfe des Links jederzeit von überall an die Dateien kommen – und siehe da: Das geht! Die eine oder andere hat sich das gesamte Zeug schon auf das Smartphone oder Tablet geladen, für jederzeitigen Einblick.Den Menschen mit eher wackeligen Internetverbindungen (wir sind hier mitten in der Pampa) kann ich Immer noch kopieren, was sie brauchen – aber das ist kein Vergleich zu den Papierfluten aus den Vorjahren.

Irgendwie fühlt sich das so erwachsenengerecht an… ein ganz großer Schritt in Richtung eigenständiges, selbstgesteuertes Lernen – wenn wir erst mal meine Papiertexte durch Links ersetzt haben (die Idee kam gut an!), sind meine Leute eigentlich völlig autark. Großartig!

Ein Effekt, den ich erst gar nicht vor Augen hatte: Da das hier ja über einfache Worddokumente läuft, kann man´s runterladen, gleich im Dokument bearbeiten und per Mail verschicken, z. B. an mich – bequemer geht es echt nicht mehr. Kein Stress mit Kopien, keine öden schwarzweißen Ausdrucke… ich bin hingerissen. Ehrlich.

Trotzdem wird es die wunderbaren 3-D-Kreativobjekte geben, die ich so liebe – und viele, viele tolle Fotos 😉 Vielleicht sogar mediale Angebote, die die nächsten Klassen nutzen können… und mir fallens chon den ganzen Tag immer mehr Leute ein, die von alldem profitieren können (auch wenn sie hier bisher noch nicht mitmachen).

Kleiner Euphorieausbruch… aber absolut verdient. Ein sensationelles Projekt.

1000 Dank und mehr an die vielen hilfreichen Geister, die mir das hier ermöglicht haben! Wenn ich mich irgendwie revanchieren oder nützlich machen kann, wüsste ich das gern, okay?

 

Methodischer Exkurs

Guten Morgen, Welt!

Bevor ich gleich losziehe und die lang und breit beschriebene Lernlandschaft unter die Schüler bringe, gebe ich gerade mal dem Impuls nach, etwas Zeug in die Welt zu werfen, das damit ziemlich gar nichts zu tun hat… als Gimmick für die Leute auf der Suche nach „praktischen Sachen“ 😉

Zum einen die „140 Sachen, die…“:

Ideen für Geschichten nur Text

… da gibt´s schon lange in meinem Umfeld die Idee, mal eine „Bibel von Jugendlichen für  Jugendliche“ damit zu entwickeln – digital könnte da jeder von überall pfiffige Arbeitsergebnisse beisteuern (obwohl man´s nicht im Ernst als „Arbeit“ bezeichnen kann, die Sachen haben sooo viel Charme…), und warum nicht mit der Weihnachtsgeschichte anfangen und dann gucken, was passiert? Ich will das unbedingt mal irgendwann, irgendwie ausprobieren.

Kompetenzförderung, hmmm…

  • „Persönliche Überzeugungen vertreten“ – passt,
  • „Religiöse Deutungsoptionen für Widerfahrnisse des Lebens reflektieren“ … mit etwas gutem Willen: sollen sich die Mädels ruhig mal in die ungewolltschwangere Maria hineinversetzen und die „religiöse Deutungsoption“ diskutieren, das kann durchaus weiterführen…- passt!
  • „Mit Grundformen religiöser Sprache umgehen“ – ja klar – passt!
  • „Über das Selbstverständnis der Bezugsreligion Auskunft  geben“, okay – passt

… da muss ich nicht mehr lange weitersuchen: Aufgaben + Weihnachtsgeschichte sind so lehrplanfähig wie nur was. In den Fachschulen gibt´s auch zahlreiche Möglichkeiten („Biblische Geschichten erlebbar machen“ ist Lehrplankompetenz, wunderbar!).

Also: Die Idee bleibt gut. Für die Impulse (die meisten sind persönlich erprobt) verbürge ich mich. Viel Spaß damit!

Ach ja: Wo das herkommt, gibt´s auch noch „60 Ideen für Sachtexte“, „60 Ideen für argumentierende Texte“ und „125 (glaube ich) Ideen für Ganzschriften“.

Alles meins (bzw. Ludgers und meins, aber das ist okay). Hat jemand Interesse?

Und dann fiel mir noch ein:

[iframe src=“http://blogs.rpi-virtuell.de/mholzhueter/wp-content/uploads/sites/55/2013/10/Twittern.pdf“ width=“100%“ height=“400px“]

Dass ich´s nicht tun kann, heißt nicht, dass ich´s nicht unterrichten kann, hihi… –  nein, Scherz, das war die Idee eines sehr geschätzten Referendars, die ich bloß für mein Fachseminar in Form gebracht habe, als mir der Text begegnete.

Da fällt Euch doch bestimmt auch was zu ein, oder?

So viel für den Moment. Ich geh jetzt unterrichten…

 

 

 

 

Wochenaufgabe 4 – Unser Schulbuchkapitel

Hallo Welt,

jetzt wird´s üppig… Hier kommt das „Schulbuchkapitel“ zu Sterben, Tod und Trauer in der Altenpflegeausbildung an der BBS Wissen. Zumindest der Anfang – ich hoffe, das mit Hilfe meiner SchülerInnen in wunderbare digitale Form zu bringen, mit Beispielen aufzupeppen, Unterrichtsinhalte zu verfilmen etc. pp. – so langsam geht mir auf, was über eine schlichte Lernjobsammlung hinaus noch alles möglich wäre. Aber jetzt bloß nicht perfektionistisch werden – mit irgendwas muss ich einfach anfangen, sonst wird da nie was draus.

Also:

Unser Schulbuch bekommt ein Einleitungskapitel. Im richtigen Leben bekommen meine Leute morgen eine Mappe mit folgenden Inhalten (hier in der vorläufigen amtlichen Endfassung) :

Ein Titelblatt

[iframe src=“http://blogs.rpi-virtuell.de/mholzhueter/wp-content/uploads/sites/55/2013/10/Titel-Mappe.pdf“ width=“100%“ height=“400px“]

(naaa, irgendwelche Nixen? nö!!! Ich bin begeistert! Dafür hat das Gerät den Rest der Einleitung gefressen… glaubt man´s?! also nochmal:)

 Ein freundlicher Begrüßungsbrief (er verrät neugierigen Lesern einige Details zu den Rahmenbedingungen)

Liebe FSA 12

 Die Übersicht, die Ihr schon kennt

Übersicht Sterbebegleitung

 Der Aufgabenkatalog (vorläufige Endfassung, Stand 28. 10. 13, 15. 58 Uhr)

Der Aufgabenkatalog

 Eine Seite „Aufgaben zur Texterschließung“

Auswahlmethoden zur Texterschließung

Der Rechercheauftrag

PraxisauftragSterbenFSAneu

Ein Muster für einen Einschätzungbogen (passt leider doch nicht auf alles, nur fast… die Variante reiche ich nach)

Einschätzungsbogen für Wahlaufgaben

Die Checkliste zum Eintragen der Erfolge

Checkliste

 Das ist die Einleitung – die im ersten Moment ein wenig überfordern kann (viel zu lesen…), aber das gesamte Schuljahr strukturiert und das Ganze in seiner Offenheit zusammenhält. Noch mal: So sieht das nach 13 Jahren im Bildungsgang und 5 Jahren Ausprobieren aus.

Aber dafür machen wir´s ja: Wer immer möchte, kann herauspicken, was passt, und für eigene Bedürfnisse abwandeln.

Ach ja: Das Überreichen eines Geschenks am Anfang ist wieder so ein freundlicher kleiner Handgriff, der mir das Prädikat „serviceorientiert“ einbringt 😉

Nun kommt also das Herz des Ganzen, die Lernjobsammlung. Tusch!!!

Das Inhaltsverzeichnis hab ich aus dem Dokument kopiert und kriege die Formatierung nicht weg, sorry – mal schauen, wie das im veröffentlichten Dings aussieht. Jedenfalls werde ich das definitiv nicht noch mal abtippen.

A         Auf mich selbst achten

A 1         „Abstand gewinnen!“: 10 Gebote für eine gute Sterbebegleitung

Lernjob A 1 Abstand gewinnen!

A 2         „Professionell handeln – aber wie?“: Angemessenes Verhalten in besonders schwierigen Situationen

Lernjob A 2 Professionell handeln

A 3         „Sehen wir uns wieder?“: Abschiedssituationen gestalten

Lernjob A 3 Abschiedssituationen gestalten

A 4         „Tabuthema Angst“: Mit meinen eigenen Ängsten umgehen

Lernjob A 4 Angst

A 5         „You´re not alone!“: Unterstützung einholen

Lernjob A 5 Unterstützung

A 6         „Gewissensbisse…!?“: In Dilemmasituationen passende Entscheidungen treffen

Lernjob A 6 Gewissensbisse

B         Sterbenden Menschen beistehen

B 1          „Der Weg des Sterbens“: Kreative Gestaltung des Sterbephasenmodells nach E. Kübler-Ross

Lernsituation B 1 Der Weg des Sterbens Kurzversion

B 2          „Begleitung auf dem Weg“: Hilfreiches Verhalten in den verschiedenen Sterbephasen

Lernjob B 2 Begleitung

B 3          „Was sag ich bloß, wenn…?“: Angemessen auf Äußerungen Sterbender reagieren

Lernjob B 3 Gespräche

Handbuch Gespräche klein

B 4          „Vorsicht, bitte!“: Besondere Bedürfnisse bei der Pflege beachten

Lernjob B 4 Pflegerische Maßnahmen

B 5          „Wenn nicht mehr zu machen ist…“: Durch kleine Maßnahmen die letzten Tage angenehm(er) gestalten

Lernjob B 5 Wohltuende Maßnahmen

B 6          „Religiosität als Ressource“: Texte und Gebete zum Vorlesen am Sterbebett

Lernjob B 6 Religion als Ressource

B 7          „… aber nicht für jeden“: Texte u. ä. als Angebot für nichtreligiöse Menschen

Lernjob B 7 Texte für nichtreligiöse Menschen

B 8          „Wenn Religion zum Problem wird“: „Schlechte Theologie“

Lernjob B 8 Schlechte Theologie

C         Verstorbene versorgen

C 1          „Wenn ein Mensch gestorben ist…“: Einen verstorbenen Menschen versorgen

Lernjob C 1 Versorgung eines Verstorbenen

D         Angehörige begleiten

D 1         „Mein Beileid!“: Die passenden Worte finden

Lernjob D 1 Beileid wünschen

D 2         „In tiefem Mitgefühl“: Beileidskarten gestalten

Lernjob D 2 Beileidskarten

E         Die Situation im Betrieb mitgestalten

E 1          Rechercheauftrag: Sterben in meiner Einrichtung    (Pflichtaufgabe für alle!)

PraxisauftragSterbenFSAneu

E 2          „Zusammenhalten!“: Zu einer unterstützenden „Teamkultur“ beitragen

Lernjob E 2 Teamkultur

E 3          „Letzte Dinge“: Letzte Wünsche erfragen und berücksichtigen

Lernjob E 3 Letzte Dinge

E 4          „Gemeinsam Abschied nehmen“: Ein Abschieds-Ritual gestalten

Lernjob E 4 Abschiedsritual

F          Kulturelle Aspekte berücksichtigen

F 1          „Kultur-Knigge“: Aspekte kultursensibler Pflege berücksichtigen

Lernjob F 1 Kultur-Knigge

F 2          „Versteh mich doch!“: Menschen in einer existentiellen Krise begleiten, obwohl wir nicht die gleiche Sprache sprechen Das ist eine Joker-Aufgabe! Ich empfehle dringend die Expertin…

 Der Joker: Stellen Sie sich selber eine Aufgabe!

Joker

[iframe src=“http://blogs.rpi-virtuell.de/mholzhueter/wp-content/uploads/sites/55/2013/10/Joker11.pdf“ width=“100%“ height=“400px“]

Vollständige Handlung Joker

[iframe src=“http://blogs.rpi-virtuell.de/mholzhueter/wp-content/uploads/sites/55/2013/10/Vollständige-Handlung-Joker.pdf“ width=“100%“ height=“400px“]

……………………………………………………………………………………..

Falls Ihr Euch jetzt fragt, wie ich morgen in der Klasse mit dem ganzen Papierkram klarkomme:
Das Einleitungszeug ist ja aus gutem Grund in einer Mappe abgeheftet (wenn man das herumgibt, womöglich ungelocht, ist es vorbei mit „Struktur im Unterricht“, hihi…).

Für die Lernjobs gilt: Das bekommt natürlich nicht jeder alles kopiert…

Die digitale Variante (bei der ich die Zettel nicht mal mehr anfassen müsste) finde ich immer noch total verlockend, und bisher hat keiner kommentiert, dass ich das nicht so machen kann – das werden wir morgen mal sofort ausprobieren.

Für die Papierfassung noch ein handwerklicher Hinweis: Es gibt diese genialen transparenten Hängetaschen, in die ich mir das Zeug sortiere, dem Inhaltsverzeichnis folgend. Schon passiert, gleich beim Ausdrucken.

So sieht´s aus:

Lernumgebung

[iframe src=“http://blogs.rpi-virtuell.de/mholzhueter/wp-content/uploads/sites/55/2013/10/Lernumgebung.pdf“ width=“100%“ height=“400px“]

Das nehme ich morgen so wie es ist mit in die Schule und hänge es an die Tafel. Kostet 30 Sekunden (wenn man die Fächer seitlich gut verschlossen hat, mit so Klemmdingern).

So benutzen wir´s: Zuerst raus mit den Klemmdingern.

Jede/r SchülerIn bekommt sodann ein (!) Post-it und schreibt den Namen drauf. Wenn die Entscheidung getroffen ist, wer was bearbeiten möchte, klebt er/sie das Post-it in (in!!!) die Hülle auf das oberste Blatt. So siehst man auch gleich Optionen für Arbeitsgruppen, Präsentationsschwerpunkte usw.

Klemmdinger wieder dran. Das Ganze abnehmen und zum Kopierer tragen. Klemmdinger ab. So viele Kopien machen, wie Post-its draufkleben. Post-its sofort auf die Kopien kleben. Kopiervorlagen wieder einsortieren und, ja, festklemmen. Kopien vorsichtig stapeln. In die Klasse tragen (nächste Stunde reicht). Verteilen. Fertig. Ab dann läuft es im Grunde von alleine.

Vermutlich lest Ihr zwischen den Zeilen, wie oft ich mich im Papierkram schon verheddert habe 😉 Auch deshalb ist das hier attraktiv: Wenn sich jeder selber herunterladen kann, was gerade benötigt wird, ist das ein großer Schritt in Richtung Autonomie (für die SchülerInnen) bzw. Stressreduktion (für mich).

Ich finde es allerdings noch sehr trocken – kein Blingbling, nichts bewegt sich, niemand liest meinen Schülern was vor, niemand beantwortet ihnen Fragen (obwohl – das ginge ja jetzt schon…). Außerdem braucht man noch den ein oder anderen papierernen Aufsatz, das stört mich auch noch sehr.

Die Idee, das Blingbling und die Aufsätze mit Punkten zu belegen und zu schauen, was   meine Schüler mir anschleppen, war glaube ich zukunftsweisend (steht im Begrüßungsbrief).  Ich hab jetzt erst mal genug gearbeitet – nun kann das Projekt Fahrt aufnehmen und einen wunderbaren kompetenzorientiert-digitalen Schneeball produzieren. Mit ganz viel Spielwert 😉 Ich freu mich drauf!

Schade nur, dass das hier eine „Wochenaufgabe“ war und die Woche morgen endet… ich hätte Euch gern erzählt, wie es weitergeht und ob das so klappt, wie ich es mir denke. Tja..

Aber jetzt erst mal raus damit. Ich bin gespannt…