Dieses Feedback auf den Minetest-Adventskalender hat uns erreicht und wir teilen das gerne als Gastbeitrag:
„Wäre das nicht was für unsere Konfigruppe?“ … Mit diesen Worten schickt mir meine Kollegin, Pfarrerin Stock aus Remmingsheim, einen Link.
Ich klicke darauf und erblicke als erstes einen pixeligen Weihnachtsbaum. Amüsiert und etwas irritiert bin ich schon – Mein Interesse ist jedoch geweckt.
Ich lese ich weiter und werde willkommen geheißen in der #Minetest-Weihnachtswelt. Dort steht: „Pünktlich zum 1. Dezember starten wir ein Projekt: Die digitale Weihnachtswelt. Dafür suchen wir viele Schulklassen und Konfigruppen, die mitbauen und bis Weihachten eine schöne, anregende, lehrreiche Welt erstellen.“
Schmunzelnd denke ich mir, dass sowas doch nur aus Birkach kommen kann. Eine pädagogisch wertvolle Weihnachtswelt auf Grundlage der kostenlosen Variante des bei Jugendlichen beliebten Spiels „Minecraft“.
Auf der Internetseite findet sich eine kurze, aber prägnante Anleitung. Das scheint gar nicht so kompliziert.
Nun denn – „Lass es uns wagen!“ – schreibe ich meiner Kollegin und bewundere insgeheim ihren Mut mit unserer „lebendigen“ Konfigruppe ein solches Wagnis einzugehen.
90 Minuten – Was, wenn es nicht gefällt? Sitzen dann zwei bis drei Konfis vor den Laptops und die anderen machen Quatsch aus Langeweile? – Oder was, wenn die Konfis die liebevoll gestalteten Bauwerke der anderen Gruppen direkt dem Erdboden gleichmachen?
Mittwochnachmittag. Der Switch ist aufgebaut. Ein 20m LAN-Kabel verbindet den Router des Pfarramts mit den Laptops der Konfis. Die Jungs haben es gleich geschafft sich fürs „Bauen“ zu sperren, da sie die Sicherheitsfragen falsch beantwortet haben. Die Mädchen hingegen wagen sich kaum an den vorbereiteten Laptop. Sie bringen keine Erfahrung mit und müssen erst einmal lernen sich im Spiel zu bewegen. Zwei Jungs werden abkommandiert und erklären die Steuerung. Währenddessen wuseln Frau Stock und ich zwischen den Rechnern umher und sorgen dafür, dass nach und nach alle ins Spiel kommen und dass wir mit unserem gemeinsamen Projekt beginnen können.
Ich blicke zu den zwei Mädchen und bin positiv überrascht. Nach gerade einmal 15 Minuten steht da schon ein halbes rosa Haus und im Vorgarten ein Hasenkäfig. An zwei anderen Laptops wird fleißig beratschlagt, was denn alles so zur Advents- und Weihnachtszeit gehört.
Von Minute zu Minute werden die Gespräche aufs Thema fixierter, das Klicken intensiver und die Konfis sind vollends abgetaucht in „ihrer Weihnachtswelt“.
Am Ende des Nachmittages blicken wir in glückliche Gesichter und entschließen uns, dass wir auf jeden Fall noch einen Nachmittag dranhängen werden. So viel Schaffensgeist und Kreativität sollte nicht gebremst werden.
Text: Pfarrer Michael Schütz mit Konfis aus Remmingsheim und Wolfenhausen-Nellingsheim (Württembergische Landeskirche)
2 Antworten auf „Erfahrungsbericht einer Konfi-Gruppe“